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Hummel aufpäppeln: So helfen Sie einer geschwächten Hummel

Hummeln sind wichtige Bestäuber, die durch Erschöpfung und Nahrungsmangel gefährdet sein können. Dieser Artikel erklärt, wie Sie eine entkräftete Hummel erkennen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um ihr zu helfen.

Eine entkräftete Hummel erkennen

Eine geschwächte Hummel ist schnell erkennbar, wenn sie sich auffällig verhält. Solche Hummeln sitzen häufig bewegungslos am Boden oder an ungewöhnlichen Orten wie Fensterbrettern und Bänken. Sie flüchten oft nicht, selbst wenn man sich nähert. Ihr Erscheinungsbild kann apathisch wirken, und die Bewegungen sind stark reduziert. Besonders deutlich zeigt sich der Erschöpfungszustand, wenn die Hummel keine Abwehrhaltung einnimmt und ihre Aktivitäten auf ein Minimum beschränkt sind.

Ursachen für eine geschwächte Hummel

Mehrere Faktoren können dazu führen, dass eine Hummel geschwächt am Boden liegt:

  • Energiereserven aufgebraucht: Insbesondere im Frühjahr und zu Beginn des Sommers sind Hummelköniginnen intensiv damit beschäftigt, Nistplätze zu suchen und Völker zu gründen. Bei schlechtem Wetter oder Nahrungsmangel können ihre Reserven schnell erschöpft sein.
  • Kältetemperaturen: Hummeln sind wechselwarme Insekten. Fällt die Temperatur unerwartet ab, können Hummeln ihre Körperwärme nicht ausreichend aufrechterhalten und werden dadurch bewegungsunfähig, ähnlich wie Wildbienen überwintern.
  • Nahrungsmangel: Besonders in städtischen Gegenden oder in Zeiten schlechter Witterung finden Hummeln oft nicht genug Blüten, die ihnen ausreichend Nektar und Pollen bieten.
  • Wassermangel: An heißen und trockenen Tagen benötigen Hummeln Wasser. Ist keine Wasserquelle erreichbar, besteht die Gefahr der Dehydration.

Die richtige Hilfe für eine entkräftete Hummel

Wenn Sie eine entkräftete Hummel finden, können Sie ihr mit den folgenden Schritten helfen:

  1. Hummel vorsichtig aufnehmen: Nehmen Sie die Hummel behutsam mit einem Stück Papier oder einem weichen Tuch auf und legen Sie sie an einen sicheren, geschützten Ort.
  2. Zuckerlösung zubereiten: Mischen Sie etwa einen halben Teelöffel Zucker in etwas lauwarmem Wasser. Achten Sie darauf, dass sich der Zucker vollständig auflöst, um die Hummel beim Trinken nicht zu behindern.
  3. Zuckerlösung anbieten: Platzieren Sie die Lösung in einem flachen Behälter oder direkt auf einem Löffel und bringen Sie diesen in die Nähe der Hummel. Diese wird die Lösung mit ihrem langen Saugrüssel aufnehmen.
  4. Hummel beobachten: Bleiben Sie in der Nähe und beobachten Sie die Hummel einige Minuten lang, während sie trinkt.

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Warum Zuckerlösung?

Eine Zuckerlösung bietet schnelle Energie für entkräftete Hummeln im Notfall

Warum Zuckerlösung?

Die Zuckerlösung bietet eine rasche und effektive Weise, um einer entkräfteten Hummel zu helfen. Hummeln benötigen dringend verfügbaren Zucker, um die nötige Energie für ihre Überlebensfunktionen zu erhalten. Es ist wichtig, dass der Zucker vollständig im Wasser aufgelöst wird, da ungelöste Kristalle die Hummel behindern könnten. Indem Sie die Lösung in einem flachen Behälter oder auf einem Löffel anbieten, ermöglichen Sie der Hummel, die notwendige Energie schnell aufzunehmen. Beachten Sie dabei, dass frei stehende Schalen mit Zuckerwasser im Freien nicht geeignet sind, da sie mehr Insekten anlocken und möglicherweise Krankheiten verbreiten könnten. Zuckerlösung dient nur als schnelle Starthilfe für einzelne Hummeln, die sich nach dem Energieschub wieder selbstständig auf Nahrungs- und Nestsuche begeben können.

Alternative Hilfsmittel

Blühpflanzen bieten Hummeln kontinuierliche Futterquellen und unterstützen ihre Erholung

Alternative Hilfsmittel

Neben der klassischen Zuckerlösung gibt es weitere Methoden, um geschwächte Hummeln wieder zu Kräften zu bringen:

  • Blütenpollen: Blütenpollen sind reich an Nährstoffen und Energie. Sie können Blütenpollen in den meisten Reformhäusern oder Gartenfachgeschäften erwerben.
  • Blühpflanzen: Blühpflanzen, wie blühender Lavendel, Krokusse oder Wildblumen, bieten Hummeln kontinuierlichen Zugang zu Nektar und Pollen. Pflanzen, die über den gesamten Sommer hinweg blühen, sind besonders wertvoll.
  • Wasserspender: Eine flache Schale mit Wasser und einigen Steinen oder einem Stück Moos dient als Landefläche. Dies bietet Hummeln eine zugängliche und sichere Wasserquelle.

Durch diese vielfältigen Maßnahmen schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld und erhöhen die Überlebenschancen von geschwächten Hummeln erheblich.

Zusätzliche Tipps

Ein naturnaher Garten bietet Hummeln eine sichere Zuflucht und wichtige Ressourcen

Zusätzliche Tipps

Neben den beschriebenen Maßnahmen können Sie auch weitere Ansätze nutzen, um geschwächten Hummeln zu helfen:

  • Garten naturnah gestalten: Pflanzen Sie eine Vielfalt von Blühpflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen. Geeignet sind unter anderem Lavendel, Krokusse und Wildblumen. Auch Kräuter wie Thymian und Rosmarin sind bei Hummeln beliebt.
  • Ruheplätze bieten: Kleine geschützte Bereiche wie umgedrehte Blumentöpfe oder spezielle Insektenhotels bieten den Hummeln Schutz vor Witterung und Raubtieren.
  • Wasserquellen schaffen: Stellen Sie eine flache Schale mit Wasser bereit, in die Sie einige Steine oder Moos legen, damit die Hummeln einen sicheren Landeplatz haben. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig.
  • Vermeidung von Pestiziden: Verzichten Sie auf den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon.

Wann sollte man eine Hummel nicht aufpäppeln?

Manchmal ist es besser, keine Maßnahmen zur Aufpäppelung einer Hummel zu ergreifen:

  • Nahrungsaufnahme unterbrechen: Wenn eine Hummel gerade dabei ist, Nektar aufzunehmen, sollten Sie sie nicht stören.
  • Kälteanpassung: Hummeln können in eine Kältestarre fallen, um ihre Energie zu sparen. Wenn die Hummel in einem sicheren Umfeld ist, ist es ratsam, nichts zu unternehmen.
  • Hummel am Nest: Ist die Hummel in der Nähe eines Hummelnests, sollten Sie vorsichtig sein und Abstand halten.
  • Falsche Zeit des Jahres: Im Spätsommer und Herbst sterben viele Hummeln natürlicherweise. Dies gilt besonders für Arbeiterhummeln.

Indem Sie in diesen Situationen keine Eingriffe vornehmen, respektieren Sie die natürlichen Verhaltensweisen und Lebenszyklen der Hummeln. Einige der oben genannten Situationen erfordern stattdessen, dass Sie geduldig abwarten und der Natur ihren Lauf lassen.

Bilder: Ammi Berglund / Shutterstock