Lilien

Hymenocallis-Pflege: Standort, Gießen, Überwintern & mehr

Die Hymenocallis, auch Spinnenlilie genannt, verzaubert mit ihren exotischen Blüten und ihrem zarten Duft. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Standort, Pflege, Vermehrung und Überwinterung der eleganten Pflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
30 cm bis 80 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Creme-gelb, weiß
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Blütenform
Dolde
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Blattfarbe
Dunkelgrün
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Welcher Standort ist geeignet?

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Hymenocallis speciosa: Exotische Spinnenlilie mit duftenden Blüten.
Foto: Hajotthu | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für die Hymenocallis (auch Schönhäutchen genannt) ist sonnig bis halbschattig. Ein warmer und geschützter Platz ist besonders wichtig, da die Pflanze kalte Winde und Zugluft nicht gut verträgt. Vor direkter Mittagssonne sollte die Hymenocallis geschützt werden, da ihre fleischigen Blätter empfindlich auf zu starke Sonneneinstrahlung reagieren können. Optimal ist ein Standort mit Nachmittagssonne.

Für die Pflanzung im Freien bietet sich ein Platz vor einer Hauswand an, die zusätzliche Wärme abgibt. Die wichtigsten Anforderungen sind ein geschützter Standort vor kaltem Wind und Zugluft, ein heller Platz mit idealerweise Nachmittagssonne und Schutz vor praller Mittagssonne.

Als Kübelpflanze benötigt die Hymenocallis einen entsprechend großen Topf. Für Kübelpflanzen ist es sinnvoll, eine Drainageschicht aus Kieseln oder Tonscherben anzulegen, um Staunässe zu vermeiden.

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Auch als Zimmerpflanze eignet sich die Hymenocallis. Hier sind ausreichendes Licht und ein Standort frei von Zugluft besonders wichtig. Ein Südfenster ist optimal. Sollte nicht genügend Tageslicht vorhanden sein, können zusätzliche Lichtquellen wie Tageslichtlampen hilfreich sein.

Herkunft

Die Hymenocallis, auch bekannt als Schönhäutchen oder Spinnenlilie, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den südöstlichen und südlich-zentralen USA über die Karibischen Inseln und Zentralamerika bis nach Südamerika.

Die Gattung umfasst etwa 50 bis 65 Arten. In Nordamerika findet man die Hymenocallis vor allem in den südöstlichen US-Bundesstaaten von South Carolina bis Alabama und in Teilen Floridas. Zentralamerika und die Karibik wie auch Südamerika sind reich an unterschiedlichen Arten, darunter die Hymenocallis caribaea und Hymenocallis speciosa. Diese Pflanzen gedeihen sowohl in küstennahen als auch in höheren Lagen und bevorzugen mäßig feuchte, gut durchlässige Böden.

Wuchs

Hymenocallis-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die Zwiebeln sind eiförmig oder kugelig und von einer schützenden Haut, der Tunika, umgeben. Die Höhe variiert je nach Art und beträgt zwischen 30 und 80 cm.

Die Pflanzen bilden 2 bis 16 riemenförmige, dunkelgrüne Blätter, die meist ungestielt sind. Die Blätter können eine Länge von bis zu 50 cm und eine Breite von etwa 10 cm erreichen. An den Spitzen der kräftigen Stängel wachsen die duftenden Blütenstände, die bei einigen Arten wie Hymenocallis speciosa bis zu 20 Blüten in einer Dolde enthalten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Hymenocallis bevorzugt einen durchlässigen, lockeren und mäßig fruchtbaren Boden. Die Mischung sollte idealerweise lehmhaltig sein und mit Laubkompost und Kies versetzt werden, um die Bodenstruktur zu verbessern. Staunässe ist sehr schädlich für die Pflanze, daher ist es wichtig, dass der Boden gut wasserdurchlässig ist. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert des Bodens ist ideal. Handelsübliche Kübelpflanzenerde eignet sich gut für die Kultivierung in Töpfen.

Hymenocallis richtig pflanzen

Die Pflanzung der Hymenocallis-Zwiebeln erfolgt im Frühjahr, sobald keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind, idealerweise von April bis Juni. Der Boden sollte durchlässig, locker und mäßig fruchtbar sein. Ein lehmhaltiger Boden, der mit Laubkompost und Kies versetzt wird, verbessert die Struktur. Pflanzen Sie die Zwiebeln in einem Abstand von etwa 20 cm in einer Tiefe von etwa 10 cm.

Wählen Sie bei der Wahl des Standorts sonnige bis halbschattige Lagen. Ein warmer, windgeschützter Standort fördert das Wachstum und die Blütenbildung der Hymenocallis. Für die Pflanzung in Kübeln, legen Sie eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen an, um Staunässe zu vermeiden.

Blätter

Die Hymenocallis bildet 2 bis 16 Laubblätter, die direkt über der Zwiebel erscheinen. Diese Blätter sind in der Regel ungestielt und variieren stark in ihrer Form, häufig zungenförmig oder verkehrt-lanzettlich. Die Blätter haben meist ein sattes, dunkles Grün und erreichen Längen bis zu 50 cm sowie Breiten von etwa 10 cm.

Hymenocallis pflegen

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Hymenocallis pimana, eine exotische Pflanze aus der Sierra Madre Occidental.
Foto: Joseph Laferriere | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Für eine optimale Pflege der Hymenocallis sind regelmäßige Wassergaben und ausgewogene Düngung essenziell. Die Pflanze benötigt während der Wachstums- und Blütezeit gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne dass sich Staunässe bildet. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen.

Beginnend mit der Wachstumsperiode sollten Sie wöchentlich mit einem Flüssigdünger oder Blütendünger (7,00€ bei Amazon*) düngen. Im Frühjahr bei Topfpflanzen einen Langzeitdünger hinzufügen.

Nach der Blüte sollten verwelkte Blütenstände entfernt werden. Das fördert die Bildung neuer Blüten und verhindert, dass die Pflanze unnötige Energie in die Samenbildung investiert.

Hymenocallis vermehren

Die Hymenocallis lässt sich durch Tochterzwiebeln oder Samen vermehren.

Vermehrung durch Tochterzwiebeln

Im Frühjahr, sobald keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind, können die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel abgetrennt und separat eingepflanzt werden. Verwenden Sie einen durchlässigen und lockeren Boden.

Vermehrung durch Samen

Kapselfrüchte mit großen, grünen, fleischigen Samen können im April in Anzuchterde gesät werden. Stellen Sie das Saatgefäß an einen warmen, hellen Ort. Sobald die Keimlinge ausreichend groß sind, können sie vereinzelt und wie erwachsene Pflanzen gepflegt werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Hymenocallis-Arten sind nicht winterhart und müssen frostfrei überwintert werden. Im Herbst, sobald die Blätter welken, sollten die Zwiebeln aus der Erde genommen werden. Reduzieren Sie ab Herbst die Wassergaben. Lagern Sie die Zwiebeln lose in Holzwolle, Zeitungspapier oder Holzstreu bei etwa 8 bis 10 Grad, in einem dunklen, trockenen, zugluftfreien und gut belüfteten Ort.

Im April können die Zwiebeln in frisches Substrat umgetopft und bei 16 bis 18 Grad etwas wärmer gestellt werden. Frühestens ab Mitte Mai können die Töpfe wieder ins Freie gestellt werden.

Sorten & Arten

Die Hymenocallis bietet viele Sorten. Hier eine Auswahl:

  • Hymenocallis ‚Sulphur Queen‘: Creme-gelbe Blüten mit angenehmem Duft, perfekt für Kübel.
  • Hymenocallis harrisiana: Schlanke, weiße Blüten, ideal für warme, sonnige bis halbschattige Standorte.
  • Hymenocallis festalis: Große, reinweiße, duftende Blüten, bis zu 80 cm hoch.
  • Hymenocallis festalis ‚Zwanenburg‘: Strahlend weiße, trichterförmige Blüten mit betörendem Duft.
  • Hymenocallis ‚Advance‘: Strahlend weiße Blüten, sonnige Standorte bevorzugt.

Krankheiten & Schädlinge

Hymenocallis ist meist robust, dennoch können einige Probleme auftreten.

Schädlinge

  • Blattläuse: Schwächen die Pflanze durch Aussaugen des Pflanzensafts.
  • Spinnmilben: Hinterlassen feine Gespinste und gelbliche Flecken.
  • Narzissenfliege: Larven dringen in die Zwiebeln und verursachen Fäulnisstellen.

Krankheiten & Schädlinge

  • Wurzelfäule: Verursacht durch Staunässe, führt zu welkenden Blättern und braunen Wurzeln.
  • Zwiebelverfall: Übermäßige Feuchtigkeit führt zum Verfall der Zwiebeln.

Bekämpfung und Vorbeugung

  • Verwenden Sie ausgewogene Bewässerung und vermeiden Sie Staunässe.
  • Nutzen Sie Hausmittel oder spezielle Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge.
  • Untersuchen Sie bei Verdacht auf Narzissenfliegenbefall die Zwiebeln und entfernen Sie betroffene.
  • Achten Sie auf gut drainierte Böden.
  • Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile zur Erhaltung der Pflanzengesundheit.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird die Hymenocallis auch als Spinnenlilie bezeichnet?

Die Hymenocallis wird aufgrund ihrer markanten Blütenform als Spinnenlilie bezeichnet. Die Blüten haben lange, schmale Perigonblätter, die an Spinnenbeine erinnern, was der Pflanze ihren auffälligen Trivialnamen verleiht.

Kann man die Hymenocallis-Zwiebeln das ganze Jahr über pflanzen?

Nein, die beste Pflanzzeit für Hymenocallis-Zwiebeln ist im Frühjahr, von April bis Juni. Dies stellt sicher, dass die Zwiebeln keine Bodenfröste mehr abbekommen und optimal anwurzeln können.

Wie groß können die Blüten der Hymenocallis werden?

Die Blüten der Hymenocallis haben filigrane Blütenblätter und können bis zu 25 Zentimeter breit werden, was ihnen eine beeindruckende visuelle Präsenz verleiht und sie zu einem exotischen Blickfang im Garten macht.

Gibt es bei der Pflege der Hymenocallis Sorten, die besondere Ansprüche haben?

Ja, zum Beispiel gilt Hymenocallis ‚Sulphur Queen‘ als etwas blühfaul und besitzt kürzere und stabilere Stiele, die sie besser für die Kübelkultur machen. Durch Selektieren und Züchtung können möglicherweise blühfreudigere Typen erreicht werden.

Bilder: ahau1969 / stock.adobe.com