Inkalilie pflanzen & pflegen: So blüht sie üppig
Die Inkalilie, auch bekannt als Alstroemeria, ist eine exotische Schönheit, die mit ihren leuchtenden Blüten jedes Gartenbeet bereichert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze – von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Überwinterung.
Steckbrief
Wuchs
Die Inkalilie (Alstroemeria) ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Inkaliliengewächse. Ihr Wuchs ist durch die Bildung von Rhizomen geprägt, die als Überdauerungsorgane dienen und der Pflanze helfen, Trockenperioden sowie winterliche Temperaturen zu überstehen. Oberirdisch zeigt sich die Inkalilie als gut verzweigte, buschige Pflanze mit aufrechten Stängeln.
Je nach Sorte erreicht die Inkalilie eine Höhe von etwa 30 bis 90 Zentimetern. Die Pflanze bildet viele Zweige und bringt dadurch einen kompakten Wuchs hervor. Ihre Stängel sind mit zahlreichen zugespitzten, frischgrünen Blättern bedeckt, die lanzettlich geformt sind und einen glatten Rand besitzen. Diese Blätter haben die Besonderheit, sich nach dem Lichteinfall zu richten – sie drehen sich mit dem Stand der Sonne am Himmel.
Einige Zuchtsorten sind robuster und widerstandsfähiger gegen Frost als die ursprünglich in den warmen Tropen beheimateten Wildformen. Dennoch sollten die Pflanzen im Freien vor starkem Frost geschützt werden, um Beschädigungen der Rhizome zu vermeiden.
Welcher Standort ist geeignet?

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Für eine üppige Blütenpracht benötigt die Inkalilie einen idealen Standort und den richtigen Boden.
Welcher Standort ist geeignet?
- Viel Sonne: Ein sonniger Standort ist essenziell, da die Pflanzen lichtbedürftig sind.
- Windgeschützt: Die Inkalilie mag keinen starken Wind, daher sollte der Platz möglichst windgeschützt sein.
- Halbschatten: Im Beet toleriert sie auch einen halbschattigen Standort, vorausgesetzt, es gibt genügend Licht.
- Konstante Platzierung: Ein Standortwechsel sollte vermieden werden, da die Pflanze empfindlich darauf reagieren kann.
Boden
- Durchlässig: Staunässe wird nicht vertragen, daher ist ein durchlässiger Boden notwendig.
- Nährstoffreich: Ein humusreiches Substrat fördert das Wachstum und die Blühfreude.
- Sauer: Optimal sind leicht saure Böden. Kalkhaltige und lehmige Böden sind ungeeignet.
Inkalilien sind nicht besonders winterhart, weshalb sie häufig in Töpfen und Kübeln kultiviert werden. Pflanzgefäße sollten Löcher im Boden haben, um überschüssiges Wasser abfließen zu lassen. Eine Drainageschicht aus Kies oder Tongranulat kann hilfreich sein.
Inkalilie richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Inkalilie ist das Frühjahr, idealerweise nach den Eisheiligen. Im Handel werden Inkalilien sowohl im Topf als auch wurzelnackt in Form von Rhizomen angeboten.
- Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so tief und breit ist wie das Rhizom.
- Setzen Sie die Rhizome doppelt so tief in die Erde, wie sie hoch sind, und bedecken Sie das gesamte Wurzelwerk gut mit Erde.
- Halten Sie bei Gruppenpflanzungen einen Abstand von 20 bis 30 cm zwischen den Pflanzen ein.
- Drücken Sie das Erdreich gut an, damit keine Hohlräume entstehen, und wässern Sie die Erde gründlich.
Für die Pflanzung von Inkalilien im Topf sollten Sie ebenfalls eine gute Drainage sicherstellen und ein durchlässiges, humusreiches und leicht saures Substrat verwenden.
Inkalilie pflegen
Inkalilien benötigen eine kontinuierliche Pflege, um ihre üppige Blütenpracht zu entfalten und gesund zu bleiben.
Bewässerung
Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, ohne dass die Erde komplett austrocknet. Achten Sie auf eine gute Drainage, um Staunässe zu verhindern. In Kübeln müssen die Pflanzen häufiger gegossen werden.
Düngung
Im Frühjahr sollten Sie die Inkalilie mit organischem Langzeitdünger oder Kompost versorgen. Während der Wachstumsperiode fügen Sie dem Gießwasser alle 14 Tage Flüssigdünger bei. Während der Blütezeit kann die Düngung auf wöchentlich erhöht werden, um eine reiche Blütenbildung zu unterstützen.
Rückschnitt
Entfernen Sie verblühte Stängel nach der Blüte direkt an der Basis, um die Bildung neuer Blüten zu fördern. Abgestorbene Blätter sollten regelmäßig entfernt werden. Im zeitigen Frühjahr sollten sämtliche Stängel auf etwa 6 cm oberhalb des Bodens zurückgeschnitten werden, um den Austrieb neuer Triebe zu fördern.
Winterschutz
Je nach Sorte und Standort benötigen Inkalilien zusätzlichen Winterschutz. Eine Mulchschicht aus Laub, Kompost oder Reisern im Herbst schützt das Rhizom vor Frost. Kübelpflanzen sollten an einem kühlen, frostfreien Ort bei 10-15 °C überwintert werden.
Inkalilie vermehren

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Inkalilien können durch Teilung der Rhizome, Aussaat von Samen oder Stecklinge vermehrt werden.
Teilung der Rhizome
Im Frühjahr die Pflanze vorsichtig ausgraben und den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten, Messer oder einer Gartenschere zerteilen. Jedes Teilstück sollte mehrere Triebe und Wurzeln besitzen. Die geteilten Rhizome sofort an ihren neuen Standort einpflanzen und gut wässern.
Aussaat von Samen
Im Frühjahr die Samen in flachen Anzuchtgefäßen mit nährstoffarmem Substrat aussäen. Die Samen leicht in die Erde drücken und das Gefäß mit Folie abdecken, um die Luftzirkulation zu ermöglichen. Das Substrat sollte ständig feucht, aber nicht nass gehalten werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Junge Stängel am Rhizom abbrechen und in feuchte Anzuchterde stecken. Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Platz mit ausreichend Bodenwärme und hoher Luftfeuchtigkeit und halten Sie sie regelmäßig feucht, bis sich Wurzeln bilden.
Krankheiten & Schädlinge
Inkalilien sind robuste Pflanzen, können jedoch bei falscher Pflege oder ungünstigen Bedingungen anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge werden.
Häufige Schädlinge
- Blattläuse: Sie ernähren sich von Pflanzensäften und schwächen das Wachstum.
- Schnecken: Vor allem im Frühjahr fressen sie frisch austreibende Blätter an.
- Rote Spinnmilben: Diese Schädlinge treten in trockenen und warmen Umgebungen auf und führen zu gelblichen Verfärbungen und Blattfall.
Pilzkrankheiten
- Grauschimmel (Botrytis): Tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit auf und zeigt sich durch graue, schimmelartige Überzüge auf Blüten und Blättern.
- Wurzelfäule: Verursacht durch Staunässe, die zum Absterben der Wurzeln führt.
Regelmäßige Pflege und geeignete Standorthygiene tragen erheblich zur Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen bei. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf und achten Sie auf eine gute Luftzirkulation.
Verwendung
Die Inkalilie ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl im Garten als auch als Schnittblume Verwendung findet. Ihre leuchtenden Farben und die auffälligen Blüten machen sie zu einem Blickfang in Blumenbeeten und Sträußen.
Im Beet kommt die Inkalilie besonders gut in Gruppenpflanzungen oder als Begleitstaude zu anderen Stauden und Gehölzen zur Geltung. Es gibt kompakte Zuchtformen, die sich bestens für die Kultivierung in Kästen und Kübeln eignen und zudem eine exotische Atmosphäre auf Terrassen und Balkonen schaffen.
Als Schnittblumen zeichnen sich Inkalilien durch ihre lange Haltbarkeit aus. Schneiden Sie die Stängel so ab, dass die Blütenknospen sich gerade zu verfärben beginnen, um die Haltbarkeit zu maximieren.
Sorten & Arten
Inkalilien sind in zahlreichen Sorten erhältlich, die sich in Farbe und Form der Blüten unterscheiden. Hier einige beliebte Sorten:
- Alstroemeria aurantiaca ‚Lutea‘: Leuchtend gelbe Blüten, ideal für Beete und Rabatten.
- ‚Orange King‘: Leuchtend orange-gelbe Blüten mit purpurvioletten Streifen, winterhart.
- Duftende Inkalilie: Sonnengelbe, duftende Blüten, besonders groß und imposant.
- Alstroemeria psittacina: Auffällige rot-grüne Blüten für ein exotisches Flair.
- Alstroemeria ligtu: Vielfalt von Farben, ideal für farbenfrohe Beete und Arrangements.
Diese Sorten bieten eine große Bandbreite an Farben und Blütenformen, die jeden Garten bereichern können.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind Inkalilien in England so beliebt?
Inkalilien zählen in England zu den beliebtesten Beetstauden und sind aus den dortigen Gärten kaum wegzudenken. Ihre Beliebtheit verdanken sie ihrer exotischen Blütenpracht, der langen Blütezeit und der Fähigkeit, auch die kleinsten Gartenbereiche in ein farbenfrohes Blumenmeer zu verwandeln. Ihre buschig wachsenden Pflanzen überdecken zudem mit ihrem Blattgrün die Erde, was ihnen einen gepflegten und dichten Wuchs verleiht.
Welche Pflanzen sind gute Begleiter für Inkalilien im Staudenbeet?
Höhere Inkalilien haben das Bedürfnis, sich im Beet anzulehnen. Ideal als lebende Pflanzenstützen sind Rhododendren und Azaleen, die mit ihren dunklen Blättern die Leuchtkraft der Inkalilien-Blüten noch intensiver zur Geltung bringen. Auch Gräser wie Seggen (Carex), Marbeln (Luzula) sowie Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) und winterharte Fuchsien passen gut zum Stil der Staude und teilen ähnliche Bodenansprüche.
Was ist besonders wichtig bei der Anzucht von Inkalilien aus Samen?
Für die Anzucht von Inkalilien aus Samen ist es wichtig, bereits im März zu starten und ein flaches Anzuchtgefäß mit nährstoffarmem Substrat zu verwenden. Das Anzuchtgefäß sollte mit Folie abgedeckt werden, in die einige Löcher gestochen wurden, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Das Substrat muss konstant feucht, aber nicht nass gehalten werden. Die Samen keimen nach einigen Wochen, danach können die jungen Triebe pikiert und in Einzeltöpfe gesetzt werden.
Wie lange halten geschnittene Inkalilien in der Vase?
Inkalilien sind nicht nur im Garten, sondern auch als Schnittblumen sehr beliebt. Eine besondere Eigenschaft der Inkalilie ist ihre lange Haltbarkeit als Schnittblume: Bei richtiger Pflege können sie bis zu zwei Wochen frisch bleiben. Um die Haltbarkeit zu maximieren, sollten die Stängel abgeschnitten werden, sobald sich die Blütenknospen zu verfärben beginnen, und von den unteren Blättern befreit werden. Es ist wichtig, das Wasser in der Vase regelmäßig zu wechseln und verblühte Blütenstände abzuschneiden.