Wasserspiel

Japanisches Flair im Garten: Bambus-Wasserspiel selber bauen

Japanische Wasserspiele verschönern Gärten mit dem beruhigenden Geräusch von Wasser und schaffen eine Atmosphäre der Ruhe. Dieser Artikel erklärt die Grundprinzipien und beschreibt Schritt für Schritt den Bau eines eigenen japanischen Wasserspiels.

Grundlagen des japanischen Wasserspiels

Japanische Wasserspiele sind wesentliche Elemente der japanischen Gartengestaltung und tragen maßgeblich zur Schaffung einer ruhigen und harmonischen Atmosphäre bei. Die beruhigende Wirkung des Wassers und die sanften Klänge unterstreichen den meditativen Charakter eines japanischen Gartens.

Ein typisches japanisches Wasserspiel integriert Komponenten wie Bambusrohre, Natursteine und ein Wasserbecken, oder Mini-Springbrunnen selber bauen. Diese Elemente werden bewusst einfach gehalten, um die Natürlichkeit und Ästhetik des Gartens zu bewahren. Zu den häufigsten Typen der Wasserspiele gehören das „Shishi Odoshi“ und das „Kakehi“.

Das Shishi Odoshi, ursprünglich entwickelt um Tiere wie Hirsche fernzuhalten, besteht aus einem bambusfarbenen Rohr, das durch das Kippen des Wassers ein klackendes Geräusch erzeugt. Es dient heute vor allem der Schaffung akustischer Ruhe.

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Das Kakehi, ein Wasserspeier aus Bambus, leitet Wasser in ein Tsukubai (Wasserbecken) und erzeugt dabei ein sanftes Plätschern, das zur Entspannung beiträgt. Tsukubai wurden traditionell zur rituellen Reinigung verwendet und symbolisieren die Bedeutung des Wassers in der japanischen Kultur.

Ein japanisches Wasserspiel benötigt eine leise Wasserpumpe, die dennoch leistungsstark genug ist, um einen stetigen Wasserfluss zu gewährleisten. Zusätzliche Elemente wie Steinlaternen, dekorative Pflanzen oder Moos können das Wasserspiel weiter authentisieren und verschönern.

Materialien für den Bau eines japanischen Wasserspiels

Sorgfältig ausgewählte Materialien garantieren das Funktionieren und die Ästhetik des Wasserspiels

Materialien für den Bau eines japanischen Wasserspiels

Für den Bau eines japanischen Wasserspiels benötigen Sie eine sorgfältige Auswahl an Materialien, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind:

  • Wasserschlauch: Ermöglicht die Versorgung des Systems mit Wasser durch die Pumpe.
  • Metallmaschen: Schutzabdeckung für das Reservoir.
  • Robuste Auffangbehälter aus Kunststoff: Dienen als Reservoir für die Pumpe.
  • Schutzmittel für Bambus: Sorgt dafür, dass die Bambusstäbe nicht durch Feuchtigkeit beschädigt werden.
  • Größere Kiesel- und Natursteine: Zur Dekoration und Gewichtsstabilisierung des Systems.
  • Förderpumpe (16,00€ bei Amazon*): Benötigt eine Kapazität von mindestens 600-750 Litern pro Stunde und eine Förderhöhe von 120-130 Zentimetern.
  • Ziegelsteine zur Konstruktion: Um das Wasserspiel zu stützen und zu stabilisieren.
  • Hochwertige Bambusstangen: Variierende Dicken für den Bau des Wasserspiels.
  • Stein- oder Granitbecken: Traditionell oder kunststoffbeschichtete Version als Auffangbecken.

Werkzeuge, die Sie benötigen:

  • Verbindungsdraht: Notwendig zur Befestigung einzelner Elemente.
  • Grabgerät: Zum Ausheben des Platzes für das Auffangbecken.
  • Elektrobohrgerät: Zum schnellen und präzisen Bohren der erforderlichen Löcher.
  • Handsäge und Sandpapier: Zum Zuschneiden und Glätten der Bambusstangen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein gut geplanter Standort erleichtert die Installation und Verbesserung des Wasserspiels

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Standortwahl und Vorbereitung:

Wählen Sie einen geeigneten, schattigen Standort mit einer nahen Steckdose. Planen Sie genug Platz für das Auffangbecken und die Bambuskonstruktion.

2. Auffangbecken installieren:

Heben Sie ein Loch für einen Plastikbehälter aus, der als unterirdisches Auffangbecken dient. Stellen Sie sicher, dass der Behälter stabil steht.

3. Wasserpumpe installieren:

Setzen Sie die Pumpe in das Auffangbecken und befestigen Sie den Gartenschlauch an der Pumpe, oder ohne Pumpe. Um die Pumpe zu stabilisieren und vor Verunreinigungen zu schützen, füllen Sie größere Kieselsteine um die Pumpe herum.

4. Bambusrohre vorbereiten:

Schneiden Sie die Bambusrohre zurecht und glätten Sie die Schnittkanten. Bohren Sie Löcher für die Wasserzufuhr und imprägnieren Sie die Rohre, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.

5. Bambuskonstruktion montieren:

Verbinden Sie die Bambusrohre mit Draht oder Schnur. Platzieren Sie die Konstruktion stabil über dem Auffangbecken oder einem Tsukubai.

6. Dekoration und Stabilisierung:

Positionieren Sie das Tsukubai auf einem stabilen Untergrund. Decken Sie den Bereich um das Wasserbecken mit einem Metallgitter ab und legen Sie größere Steine und Kiesel darauf, oder Quellstein-Bachlauf.

7. Systemanschluss und Test:

Führen Sie den Gartenschlauch durch die Löcher in den Bambusrohren und verbinden Sie ihn mit der Pumpe. Füllen Sie das Auffangbecken mit Wasser, schließen Sie die Pumpe an und überprüfen Sie die Dichtigkeit und Stabilität aller Verbindungen.

8. Feinjustierung und Abschluss:

Justieren Sie die Bambusrohre, um den gewünschten Wasserfluss zu gewährleisten. Dekorieren Sie den Bereich um das Wasserspiel mit Natursteinen, Moos oder kleineren Pflanzen, was auch zur Terrassengestaltung mit Wasserspiel beiträgt, um die natürliche Optik zu verstärken.

Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente

Die wunderschönen Klangszenarien der Wasserwippe schaffen Ruhe im Gartenbereich

Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente

Kakehi:

Der Kakehi ist ein Wasserspeier aus Bambus, der Wasser durch ein senkrechtes und dann abknickendes Rohr leitet. Diese Konstruktion sorgt für ein beruhigendes Plätschern des Wassers in ein darunterliegendes Wasserbecken.

Shishi Odoshi:

Das Shishi Odoshi ist eine Wasserwippe aus Bambus, die durch das Kippen des wassergefüllten Rohrs ein klackendes Geräusch erzeugt. Diese traditionelle Vorrichtung wurde zur Tierabwehr entwickelt, fügt sich aber auch harmonisch in moderne Gärten ein.

Tsukubai:

Ein Tsukubai ist ein niedriges Wasserbecken aus Stein oder Granit und dient als Auffangbecken für das Wasser, das über den Kakehi fließt. Es kann einzeln oder in Kombination mit anderen Elementen verwendet werden, um eine ruhige und meditative Wirkung zu erzielen.

Gestaltungsmöglichkeiten

Ein japanisches Wasserspiel bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten:

1. Variation der Bambuskonstruktionen:

  • Wassertreppen und Wasserräder: Schaffen Sie visuelle Dynamik und besondere Klänge mit stufenweise fließendem Wasser.
  • Shishi Odoshi: Ein klassisches Element, das durch sein Klacken die meditative Qualität verstärkt.

2. Dekoration mit Steinen und Pflanzen:

  • Stein- und Kieselarrangements: Verstärken Sie die natürliche Ästhetik und bieten Sie eine stabile Basis für die Konstruktion.
  • Moos und kleinere Pflanzen: Pflanzen wie Moos und Farn schaffen eine grüne Umgebung und sind feuchtigkeitsresistent.

3. Einsatz von Tsukubai:

  • Materialwahl: Granit, Stein oder wetterfester Kunststoff für ein traditionelles Aussehen.
  • Platzierung: Gut sichtbar und zugänglich, idealerweise direkt unter dem Kakehi.

4. Integration von Beleuchtung:

  • Unterwasserscheinwerfer: LED-Strahler können bei Dunkelheit für effektvolle Beleuchtung sorgen.
  • Laternen und Lampions: Japanische Steinlaternen oder Lampions runden die Atmosphäre ab.

5. Schaffung von Ruhebereichen:

  • Sitzplätze und Pfade: Installieren Sie Sitzbänke oder Steinwege, um verschiedene Perspektiven zu bieten.
  • Schirmende Elemente: Pflanzen oder Bambuszäune als Abgrenzungen schaffen einen abgeschiedenen Bereich.
Pflege und Wartung

Regelmäßige Pflege und Wartung erhalten die Schönheit des japanischen Wasserspiels

Pflege und Wartung

Damit Ihr japanisches Wasserspiel lange schön bleibt, sind regelmäßige Pflege und Wartung essentiell:

1. Reinigung:

Entfernen Sie wöchentlich Schmutz und Blätter aus dem Wasserbecken. Überprüfen Sie den Wasserstand und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach.

2. Algen und Schmutz entfernen:

Reinigen Sie Bambusrohre und Wasserbecken regelmäßig mit einer weichen Bürste, um Algenbildung zu vermeiden.

3. Wartung der Pumpe:

Kontrollieren Sie die Pumpe monatlich und reinigen Sie die Filter, um Verstopfungen zu verhindern. Ersetzen Sie die Pumpe bei ungewöhnlichen Geräuschen oder schwacher Leistung.

4. Frostschutz im Winter:

Leeren Sie das Wasserspiel vor dem ersten Frost und lagern Sie die Pumpe frostfrei. Auch empfindliche Bambusrohre sollten sicher aufbewahrt werden.

5. Bambus pflegen:

Behandeln Sie den Bambus bei Bedarf erneut mit Imprägniermittel und überprüfen Sie die Konstruktion regelmäßig auf Schäden.

Mit diesen Pflegemaßnahmen bleibt Ihr japanisches Wasserspiel ein dauerhafter Ruhepol in Ihrem Garten.

Bilder: MAHATHIR MOHD YASIN / Shutterstock