Johannisbeeren schneiden: So gelingt der perfekte Schnittzeitpunkt
Der richtige Schnitt ist entscheidend für gesunde und ertragreiche Johannisbeersträucher. Dieser Artikel erläutert die optimale Schnittzeit und die richtige Schnitttechnik für rote, weiße und schwarze Johannisbeeren.
Der optimale Zeitpunkt für den Johannisbeeren-Schnitt
Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für den Schnitt Ihrer Johannisbeersträucher ist entscheidend, um eine üppige Ernte und gesunde Pflanzen zu gewährleisten. Beachten Sie dabei die folgende Anleitung für die verschiedenen Schnittzeitpunkte:
Nach der Ernte
Für alle Johannisbeerarten bietet sich der Schnitt unmittelbar nach der Ernte an. Dies erfolgt in der Regel im Spätsommer, meist Mitte bis Ende Juli. Bei diesem Zeitpunkt bewirken Sie durch den Rückschnitt, dass die Pflanzen für das nächste Jahr kräftige und gut belichtete Triebe entwickeln können.
Im Spätwinter
Sollten Sie den Schnitt im Sommer verpasst haben, ist der Spätwinter, idealerweise Ende Februar bis Anfang März, eine geeignete Alternative. Achten Sie darauf, den Schnitt vor dem Austrieb der neuen Blätter durchzuführen. Frostfreie Tage sind hier besonders wichtig, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden.
Unabhängig vom gewählten Zeitpunkt sind folgende Bedingungen zu bevorzugen:
- Wählen Sie einen bedeckten Tag mit milden Temperaturen, was den optimalen Standort unterstützt.
- Schneiden Sie an einem trockenen Tag, um das Eindringen von Krankheitserregern über die Schnittwunden zu minimieren.
Durch die richtige Schnittzeit sichern Sie die Fruchtbarkeit und Gesundheit Ihrer Johannisbeersträucher und fördern die Bildung von Blütenknospen für die nächste Saison.
Die richtige Schnitttechnik für rote und weiße Johannisbeeren
[Rote und weiße Johannisbeeren](link) fruchten besonders gut an zwei- bis dreijährigem Holz. Daher ist es wichtig, älteres und weniger produktives Holz regelmäßig zu entfernen. So sichern Sie gesunde Pflanzen und eine reichliche Ernte.
Die ältesten Triebe entfernen
Entfernen Sie jährlich zwei bis drei der ältesten Haupttriebe bodennah. Diese Triebe erkennen Sie an ihrer dunkleren, häufig flechtenbehafteten Rinde. Abgetragene Haupttriebe beeinträchtigen das Wachstum und die Fruchtbildung der jüngeren, vitalen Triebe.
Auf Jungtriebe achten
Lassen Sie zwei bis drei kräftige Jungtriebe stehen, um die entfernten alten Triebe zu ersetzen. Achten Sie darauf, dass diese neuen Triebe genügend Abstand zueinander haben, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten. Alle schwachen oder unvorteilhaft stehenden Jungtriebe entfernen Sie ebenfalls bodennah.
Seitentriebe stutzen
Die seitlichen Verzweigungen der älteren Haupttriebe kürzen Sie nach der Ernte auf etwa einen Zentimeter ein. Schneiden Sie dabei idealerweise über einem nach außen stehenden Auge, um neues, fruchtbares Holz zu fördern. Diese jüngeren Seitenzweige tragen oft die hochwertigsten Früchte.
Unerwünschte Triebe beseitigen
Entfernen Sie alle toten, sich kreuzenden oder stark konkurrierenden Triebe, um Krankheiten vorzubeugen und die Luftzirkulation zu verbessern. Dies fördert die Gesundheit und Vitalität Ihrer Johannisbeersträucher.
Durch diese Maßnahmen fördern Sie nicht nur die Fruchtbildung, sondern auch die allgemeine Gesundheit Ihrer Sträucher. So können Sie sich Jahr für Jahr über eine ertragreiche Ernte freuen.
Die richtige Schnitttechnik für schwarze Johannisbeeren
Schwarze Johannisbeeren tragen ihre Früchte hauptsächlich an einjährigen Langtrieben und den kurzen Seitentrieben älterer Äste. Daher ist eine spezielle Schnitttechnik erforderlich, um eine reiche Ernte zu sichern und die Pflanzen vital zu halten.
Förderung junger Triebe
In den ersten drei Jahren nach der Pflanzung sollten Sie alle Triebe im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb um etwa ein Drittel zurückschneiden. Dieser Schnitt fördert die Bildung kräftiger einjähriger Triebe, welche die Grundlage für die Fruchtbildung sind.
Verjüngungsschnitt ab dem vierten Jahr
Ab dem vierten Jahr nach der Pflanzung entfernen Sie jährlich zwei bis drei der ältesten Haupttriebe bis knapp über dem Boden. Diese älteren Triebe erkennen Sie an ihrer dunkleren Rinde und der oft rauen Oberfläche. Lassen Sie ebenso viele kräftige Jungtriebe stehen, um die entfernten zu ersetzen.
Auslichtung
Alle zu dicht stehenden, schwachen oder nach innen wachsenden Triebe sollten bodennah herausgeschnitten werden. Dies verbessert die Luftzirkulation und verringert das Risiko von Krankheiten.
Seitentriebe kürzen
Kürzen Sie verbliebene älteren Triebe auf den zweiten oder dritten gut entwickelten Seitentrieb ein. Dies fördert das Wachstum neuer fruchtbarer Triebe und sorgt für eine strukturelle Balance des Strauchs.
Werkzeug und Pflege
Schneiden Sie immer mit scharfen und sauberen Werkzeugen, um Verletzungen der Pflanze zu vermeiden und die Wundheilung zu fördern. Nach dem Schnitt empfiehlt es sich, größere Schnittwunden zu versiegeln und die Werkzeuge gründlich zu reinigen, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser Schnitttechniken bleiben Ihre Johannisbeersträucher gesund und ertragreich.