Kamelie

Kamelie als Zimmerpflanze: Worauf achten und wie pflegen?

Die Kamelie, bekannt für ihre elegante Blüte, ist eine Herausforderung als Zimmerpflanze. Dieser Artikel beleuchtet die Standortansprüche, die richtige Pflege und besondere Herausforderungen bei der Kultivierung in Innenräumen.

Eignung der Kamelie als Zimmerpflanze

Ungeheizte Wintergärten bieten optimale Bedingungen für die anspruchsvolle Kamelie als Zimmerpflanze

Eignung der Kamelie als Zimmerpflanze

Die Kamelie ist als Zimmerpflanze anspruchsvoll und oft nur eingeschränkt für moderne Wohnräume geeignet. Sie benötigt konstante, kühle Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit, die in normalen Wohnbereichen schwer zu erreichen sind. Warme Zimmertemperaturen und trockene Heizungsluft führen häufig dazu, dass Blütenknospen abfallen.

Für eine erfolgreiche Haltung in Innenräumen bieten sich folgende Alternativen an:

  • Ungeheizte Wintergärten: Sie bieten kühle Temperaturen und ausreichend Licht, was optimale Bedingungen für die Kamelie darstellt.
  • Helle Treppenhäuser: Diese Orte bieten oft gute Luftzirkulation und kühle Temperaturen.
  • Schlafzimmer: Hier können konstant kühle Temperaturen herrschen, die der Kamelie zugutekommen.

Die Umgebungstemperatur sollte idealerweise bei etwa 15 Grad Celsius liegen. Vermeiden Sie Standortwechsel, da dies die stressanfälligen Pflanzen belastet. Kontrollieren Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit und erhöhen Sie diese gegebenenfalls durch Wasserschalen oder Luftbefeuchter (39,00€ bei Amazon*).

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  • Geeignete Standorte: Wintergärten, helle Treppenhäuser, kühle Schlafzimmer.
  • Wichtige Bedingungen: Temperaturen um 15°C, hohe Luftfeuchtigkeit, keine Standortwechsel.

Blütezeit und Aussehen der Kamelienblüte

Die Blütezeit der Kamelie variiert je nach Sorte und kann sich von September bis in den späten Frühling erstrecken. Einige Arten blühen bereits im Spätherbst, andere erst im zeitigen Frühjahr. Besonders beliebt sind Sorten, die von Dezember bis April blühen.

Kamelienblüten variieren in Größe und Form. Sie können einfach, halbgefüllt oder gefüllt sein und sind oft mehrfarbig oder gefleckt. Die Farbpalette reicht von reinem Weiß über zartes Rosa bis hin zu intensivem Rot, manchmal mit auffälligen Mustern wie Streifen oder Punkten.

Das dunkelgrüne, glänzende Laub bildet einen schönen Kontrast zu den bunten Blüten. In Kombination mit diesen dekorativen Blättern sind die Blüten in vielen Gärten und auch als Zimmerpflanzen ein echter Hingucker.

Gute Lichtverhältnisse und optimale Pflege unterstützen eine reichhaltige und lange Blütezeit.

Idealer Standort für Kamelien in der Wohnung

Ein idealer Standort für Kamelien in der Wohnung zeichnet sich durch Kühle, gute Belüftung und viel Helligkeit aus. Die optimale Temperatur liegt bei nicht mehr als 15 Grad Celsius. Besonders geeignet sind ungeheizte Wintergärten oder lichtdurchflutete, kühle Treppenhäuser. Auch Schlafzimmer können geeignet sein, sofern dort konstant kühle Temperaturen herrschen.

Für die Blütenbildung ist eine Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius während der Blütezeit wichtig. Standortwechsel sollten vermieden werden, um Stress und das Abwerfen der Knospen zu verhindern.

Zusätzliche Tipps für den Standort:

  • Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch das Aufstellen von Wasserschalen oder Luftbefeuchtern. In Räumen mit Fußbodenheizung kann es hilfreich sein, die Kamelie auf ein mit Wasser und Kieselsteinen gefülltes Tablett zu stellen.
  • Licht: Kamelien benötigen viel indirektes Licht. Direkte Sonneneinstrahlung, besonders die pralle Mittagssonne, sollte vermieden werden. Ein halbschattiger Platz ist ideal.
  • Sommerstandort: Während der warmen Monate können Kamelien an einen halbschattigen Platz auf Balkon, Terrasse oder in den Garten gestellt werden. Ausreichend Sonnenlicht fördert die Knospenbildung, solange der Boden feucht bleibt und die Wurzeln geschützt sind.

Mit diesen Bedingungen schaffen Sie eine Umgebung, in der Ihre Kamelie auch als Zimmerpflanze gedeihen und kräftig blühen kann.

Pflege der Kamelie als Zimmerpflanze

Gleichmäßige Feuchtigkeit und kalkfreies Wasser sind entscheidend für die Kamelienpflege

Pflege der Kamelie als Zimmerpflanze

Damit Ihre Kamelie als Zimmerpflanze gedeiht und gesund bleibt, ist eine sorgfältige Pflege unerlässlich. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Verwenden Sie kalkfreies Wasser, wie Regenwasser oder abgekochtes Wasser.

Gießen

Gießen

Die Wassermenge sollte den Lebenszyklen und Jahreszeiten der Pflanze angepasst werden

Passen Sie die Wassermenge den Jahreszeiten und Lebenszyklen der Pflanze an:

  • Wachstumsphase (Frühjahr bis Sommer): Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, da die Kamelie in dieser Zeit besonders viel Wasser benötigt.
  • Herbst und Winter: Reduzieren Sie die Wassermenge, sobald die Pflanze ihre Blütenknospen ausgebildet hat, um die Blütenbildung zu fördern und Fäulnis zu vermeiden.

Besprühen

Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, besonders während der Wintermonate, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Vermeiden Sie das Besprühen der Blüten, um Flecken zu verhindern.

Düngen

Für eine optimale Nährstoffversorgung benötigt die Kamelie spezielle Düngemittel:

  • Verwenden Sie einen Azaleen- oder Rhododendrondünger.
  • Düngen Sie die Pflanze monatlich von Frühjahr bis Sommer.

Licht und Temperatur

Licht und Temperatur

Ein heller Platz mit indirektem Licht schützt die Blätter vor Verbrennungen

  • Standort: Wählen Sie einen hellen Platz mit indirektem Licht. Direkte Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungen auf den Blättern führen.
  • Temperatur: Halten Sie kühle Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius, insbesondere während der Blütezeit. Vermeiden Sie warme Zimmertemperaturen und trockene Heizungsluft.

Mit diesen Pflegetipps schaffen Sie die optimalen Bedingungen, unter denen Ihre Kamelie im Zimmer nachhaltig gedeihen kann. Konstanz und Sorgfalt sind hierbei besonders wichtig.

Umtopfen und Umsetzen der Kamelie

Kamelien benötigen nur selten ein Umtopfen, da sie langsam wachsen. Ein Umtopfen wird notwendig, wenn die Wurzeln am Topfboden oder an der Erdoberfläche sichtbar werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte, in der Regel zwischen Mai und Juli.

So gehen Sie beim Umtopfen vor

  1. Neuen Topf wählen: Der neue Topf sollte etwa 5 Zentimeter größer im Durchmesser als der alte sein und über ausreichend Abzugslöcher verfügen.
  2. Substrat vorbereiten: Verwenden Sie Rhododendronerde oder eine andere leicht saure, kalkfreie Erde.
  3. Alte Erde entfernen: Nehmen Sie die Kamelie vorsichtig aus dem alten Topf und befreien Sie die Wurzeln von alter Erde. Entfernen Sie beschädigte oder abgestorbene Wurzeln.
  4. Pflanze einsetzen: Setzen Sie die Kamelie in den neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit frischer Erde. Der Wurzelballen sollte ein wenig über dem Topfrand herausragen.
  5. Angießen: Gießen Sie die Kamelie gründlich mit kalkfreiem Wasser.

Es ist ratsam, die Kamelie nach dem Umtopfen bei zunehmendem Mond umzupflanzen, da dies die Wurzelbildung unterstützt.

Umsetzen im Garten

Umsetzen im Garten

Das Umsetzen im Frühjahr oder Herbst schützt die empfindlichen Wurzeln der Kamelie

Das Umsetzen einer Kamelie im Garten ist heikler, da die Wurzeln empfindlich auf Beschädigungen reagieren. Wenn es notwendig ist, sollten Sie dies im September, Oktober oder Anfang April tun:

  1. Wurzeln freilegen: Graben Sie den Wurzelballen der Kamelie so groß wie möglich aus.
  2. Neuer Standort: Wählen Sie einen windgeschützten Standort im Halbschatten mit leicht saurem Boden.
  3. Pflanze einsetzen und schneiden: Pflanzen Sie die Kamelie am neuen Standort ein, schneiden Sie sie um etwa ein Drittel zurück und gießen Sie sie gründlich.

Mit diesen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Kamelie weiterhin gesund wächst.

Vermehrung der Kamelie durch Stecklinge

Die Vermehrung von Kamelien durch Stecklinge ist eine bewährte Methode, um sortenreine Nachkommen zu erhalten. Die ideale Zeit dafür ist der Juni, wenn junge, leicht verholzte Triebe besonders geeignet sind.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung

  1. Stecklinge schneiden: Wählen Sie junge, leicht verholzte Triebe. Schneiden Sie diese mit einer scharfen Gartenschere ab.
  2. Vorbereitung der Stecklinge: Entfernen Sie den oberen Teil sowie die Knospe in der unteren Blattachsel. Belassen Sie zwei Blätter und schneiden Sie diese in der Mitte durch. Schneiden Sie das untere Ende des Stecklings diagonal ein.
  3. Stecklinge behandeln: Tauchen Sie das untere Ende in Bewurzelungspulver.
  4. Pflanzen: Setzen Sie die Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in kleine Töpfe mit Stecklingserde. Gießen Sie gut an.
  5. Abdeckung: Decken Sie die Töpfe mit einer durchsichtigen Plastiktüte oder einem Anzuchtdeckel ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen.
  6. Standort: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad Celsius liegen.
  7. Pflege: Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig und halten Sie die Erde leicht feucht.

Wurzelbildung und Weiterpflege

Nach einigen Monaten beginnen die Stecklinge, Wurzeln zu bilden. Sobald eine stabile Wurzelbildung erkennbar ist, können Sie die Abdeckung entfernen. Es dauert etwa ein Jahr, bis die jungen Pflanzen kräftig genug sind, um in größere Töpfe umgepflanzt zu werden. Achten Sie weiterhin auf gute Pflege und geeignete Standorte.

Winterschutz für Kamelien

Kamelien, die im Freien wachsen, benötigen besonders bei strengem Frost und Trockenheit einen zuverlässigen Winterschutz. Neu gepflanzte Kamelien sollten erst ab einem Alter von vier Jahren ins Freiland gesetzt werden. In den ersten Jahren sollten die Wurzeln mit einer dicken Schicht aus Laub oder Mulch vor dem Durchfrieren geschützt werden. Zusätzliche Abdeckung mit Tannenzweigen bietet weiteren Schutz.

Die Blätter und oberirdischen Pflanzenteile sind empfindlich gegenüber Wintersonne. Decken Sie die Pflanze daher mit luft- und lichtdurchlässigem Vlies oder Jutesäcken ab. Spätfröste im Frühjahr können junge Triebe schädigen, weshalb es sinnvoll ist, auch während dieser Übergangszeit eine Vliesabdeckung parat zu haben.

Für Kübelkamelien ist ein helles, kühles Winterquartier ideal. Solange die Temperatur nicht dauerhaft unter -5 Grad Celsius fällt, können die Pflanzen mit zusätzlichem Schutz im Freien bleiben und vermeiden, erfroren. Wickeln Sie die Kübel mit isolierendem Material ein und bedecken Sie die Pflanze mit Vlies. Achten Sie darauf, Ihre Kamelie bei frostfreiem Wetter regelmäßig zu gießen, um Trockenstress zu vermeiden.

Mit diesen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Kamelie den Winter gut übersteht und gesund ins Frühjahr startet.

Bilder: EMFA16 / Shutterstock