Kermesbeeren

Kermesbeere vermehren: Aussaat, Wurzelteilung & Co.

Die Kermesbeere lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel stellt die Vermehrung durch Aussaat, Wurzelschnittlinge und Wurzelknollen vor und gibt detaillierte Anleitungen für eine erfolgreiche Umsetzung.

Vermehrung durch Aussaat

Samen der Kermesbeere benötigen eine kühle Überwinterungsphase für erfolgreiche Keimung

Vermehrung durch Aussaat

Um Kermesbeeren durch Aussaat zu vermehren, sammeln Sie im Herbst die Samen der reifen Beeren. Diese Samen sollten anschließend trocken überwintert werden, da Kermesbeeren Kaltkeimer sind und einen Kältereiz benötigen, um die Keimung zu starten.

Im Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, können die Samen in Anzuchterde oder direkt ins Freiland gesät werden. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist.

Während der gesamten Keimphase ist es wichtig, den Boden frisch bis feucht zu halten. Dies kann einige Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Ein gut vorbereiteter, sonniger bis halbschattiger Standort begünstigt die Keimung.

Sobald die Sämlinge eine ausreichende Größe erreicht haben und robuste Blätter entwickelt sind, können sie pikiert und an ihren endgültigen Standort im Garten umgepflanzt werden. Achten Sie hierbei auf einen lockeren, humusreichen Boden, um das Anwachsen zu erleichtern.

Vermehrung durch Wurzelschnittlinge

Um die Kermesbeere mittels Wurzelschnittlingen zu vermehren, ist es ratsam, diese Methode im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr durchzuführen, bevor die Pflanze austreibt. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Heben Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus dem Boden, dabei ist eine Grabegabel (37,00€ bei Amazon*) hilfreich, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
  2. Entfernen Sie die anhaftende Erde und schneiden Sie etwa ein Drittel der Wurzeln ab. Verwenden Sie nur dickere und gesunde Wurzelstücke.
  3. Schneiden Sie die Wurzelstücke in 5-10 cm lange Abschnitte. Diese sollten idealerweise mindestens eine Knospe oder einen Vegetationspunkt aufweisen.
  4. Pflanzen Sie die Wurzelschnittlinge in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde. Achten Sie darauf, die Schnittlinge so zu setzen, dass der Vegetationspunkt nach oben zeigt.
  5. Halten Sie die Erde frisch bis feucht und stellen Sie die Töpfe an einen sonnigen bis halbschattigen Ort mit Temperaturen zwischen 18 und 22 °C.
  6. Nach einigen Wochen sollten sich neue Wurzeln und erste Blätter bilden. Sobald die jungen Pflanzen kräftig genug sind, können sie im Herbst an ihren endgültigen Standort im Garten verpflanzt werden.

Durch diese Methode lassen sich effizient neue Pflanzen heranziehen. Denken Sie daran, den Boden am neuen Standort ebenfalls frisch bis feucht zu halten, um das Anwachsen zu erleichtern.

Vermehrung durch Wurzelknollen

Die Vermehrung der Kermesbeere durch Wurzelknollen ist eine effiziente Methode, besonders für Arten wie die Asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa). Im Unterschied zur generativen Vermehrung mittels Samen erleichtert diese vegetative Methode eine gezielte Anpflanzung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Die optimale Zeit zum Trennen der Wurzelknollen ist im Herbst vor dem Einsetzen der Winterruhe oder im frühen Frühjahr, bevor die Pflanze neu austreibt.
  2. Heben Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus dem Boden und trennen Sie die Wurzelknollen ab. Jede Knolle sollte mindestens einen Vegetationspunkt (Knospe) aufweisen.
  3. Setzen Sie die Knollen direkt um, entweder in Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde oder an einen gut vorbereiteten Standort im Freiland. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein und der Boden frisch bis feucht.
  4. Pflanzen Sie die Knollen so, dass die Vegetationspunkte nach oben zeigen. Decken Sie sie leicht mit Erde zu, ohne sie zu tief zu setzen.
  5. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Dies fördert das Austrieben der Knolle und die Ausbildung neuer Triebe innerhalb weniger Wochen.

Vorteile der Methode

  • Kontrollierte Ausbreitung dank gezieltem Einsetzen der Wurzelknollen
  • Schnelles Anwachsen durch den hohen Nährstoffgehalt in den Knollen
  • Weniger zeitintensiv als die Samenvermehrung und kein Kältereiz notwendig

Durch die praktische Anwendung dieser Methode können Sie in kurzer Zeit neue, prächtige Exemplare der Kermesbeere in Ihrem Garten etablieren. Achten Sie nach dem Pflanzen darauf, dass die Umgebung frisch bis feucht bleibt, um das Anwachsen zu unterstützen.

Bilder: mizy / Shutterstock