Kohlrabi Aussaat: So gelingt der Anbau
Kohlrabi ist ein vielseitiges Gemüse, das sowohl als Vorkultur im Haus als auch direkt im Freiland ausgesät werden kann. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für beide Methoden und erläutert die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche Kohlrabisaat.

Wer Kohlrabi im Warmen vorzieht, kann eher ernten
Direktsaat und Vorkultur im Vergleich
Ob Sie Kohlrabi direkt ins Beet säen oder lieber vorziehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile:
Kohlrabi vorziehen
Die Aussaat im Haus beginnt bereits im Februar und ermöglicht eine frühere Ernte. Sie säen die Kohlrabisamen in Anzuchtgefäßen (16,00€ bei Amazon*) aus und ziehen die Jungpflanzen an einem geschützten Ort vor. Später, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, pflanzen Sie die Kohlrabi-Setzlinge ins Freiland um.
Vorteile der Vorkultur:
- Sie können früher mit der Ernte beginnen.
- Die jungen Pflanzen sind vor ungünstigen Witterungsbedingungen geschützt.
- Sie haben mehr Kontrolle über die Keimung und das Wachstum der Pflanzen.
Nachteile der Vorkultur:
- Die Aussaat und Pflege der Jungpflanzen erfordert zusätzlichen Aufwand.
- Das Umpflanzen kann für die Pflanzen stressig sein.
Kohlrabi direkt säen

Direktsaat von Kohlrabi sorgt für robustes Wachstum und spart Arbeit
Bei der Direktsaat säen Sie die Kohlrabisamen ab Mitte April bis Mitte Juni direkt an ihrem endgültigen Standort im Freiland aus.
Vorteile der Direktsaat:
- Geringerer Arbeitsaufwand, da das Vorziehen und Umpflanzen entfällt.
- Die Pflanzen entwickeln von Anfang an eine robuste Widerstandsfähigkeit.
Nachteile der Direktsaat:
- Spätere Erntezeit.
- Höheres Risiko von Ausfällen durch Trockenheit oder Fraßfeinde.
Gemeinsamkeiten beider Methoden:
Sowohl für die Vorkultur als auch für die Direktsaat gilt:
- Der Boden sollte im Vorjahr mit Kompost angereichert worden sein, um optimale Bedingungen zu schaffen.
- Halten Sie beim Auspflanzen einen Abstand von 30 x 30 cm für normale Sorten und 40 x 50 cm für größere Sorten ein.
Tipp: Kombinieren Sie Vorkultur und Direktsaat, um die Erntezeit zu verlängern und sich flexibel an die Gegebenheiten in Ihrem Garten anzupassen.

Die optimale Keimtemperatur für Kohlrabi fördert die Entwicklung kräftiger Pflanzen
Die richtige Temperatur für die Kohlrabi-Aussaat
Die Keimung der Kohlrabisamen ist stark temperaturabhängig. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Sobald die Samen gekeimt sind, sollten Sie die Temperatur auf 12 bis 15 Grad Celsius senken. So härten Sie die jungen Pflänzchen ab und bereiten sie optimal auf die Bedingungen im Freiland vor. Die Einhaltung dieser Temperaturbereiche ist entscheidend für die Entwicklung kräftiger und gesunder Pflanzen. Zu niedrige Temperaturen können die spätere Knollenbildung beeinträchtigen, während zu hohe Temperaturen zu Wachstumsstörungen führen können.

Eine warme und helle Umgebung begünstigt die Keimung von Kohlrabisamen
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kohlrabi-Aussaat
- Aussaatgefäße vorbereiten: Füllen Sie Schalen oder Töpfe mit Anzuchterde.
- Saatgut aussäen: Verteilen Sie die Kohlrabisamen gleichmäßig auf der Erde und bedecken Sie sie dünn mit Erde.
- Bewässern: Halten Sie die Erde feucht, aber nicht zu nass.
- Keimungsphase: Stellen Sie die Aussaatgefäße an einen hellen und warmen Ort mit einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius.
Pikieren der Kohlrabi-Setzlinge
Etwa vier Wochen nach der Aussaat, wenn die ersten Laubblätter erscheinen, sollten Sie die Kohlrabi-Setzlinge pikieren. Das bedeutet, dass Sie die jungen Pflänzchen vereinzeln und in größere Töpfe oder Einzelzellen einer Topfplatte umpflanzen. So gewährleisten Sie, dass jede Pflanze genügend Platz zum Wachsen hat.
So pikieren Sie Kohlrabi-Setzlinge:
- Lösen Sie die Setzlinge vorsichtig aus der Anzuchterde.
- Kürzen Sie die Wurzelspitzen, falls diese sehr lang sind.
- Pflanzen Sie die Setzlinge in die neuen Töpfe und drücken Sie die Erde leicht an.
- Gießen Sie die Jungpflanzen gründlich an.
Wichtig:
- Achten Sie darauf, dass die Blätter der Pflanze den Boden nicht berühren.
- Setzen Sie die Pflanzen nicht zu tief ein, damit sich die Knollen oberhalb des zweiten oder dritten Laubblattes gut entwickeln können.

Jungpflanzen von Kohlrabi gedeihen in humosem Boden mit ausreichendem Pflanzabstand
Auspflanzen von Kohlrabi ins Freiland
Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Kohlrabi-Jungpflanzen ins Freiland umpflanzen. In der Regel ist dies ab April der Fall. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humosem, lockerem und gleichmäßig feuchtem Boden.
Beachten Sie folgende Punkte beim Auspflanzen:
- Pflanzabstand: Halten Sie einen Abstand von 20 bis 25 cm zwischen den Pflanzen ein.
- Standort: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
- Einpflanztiefe: Setzen Sie die Setzlinge nicht zu tief ein.
- Gute Nachbarn: Kohlrabi eignet sich gut für die Mischkultur mit langsamer wachsenden Gemüsen wie Gurken, Lauch und Salat.
- Hochbeete: Hochbeete bieten Kohlrabi optimale Bedingungen und erleichtern die Pflege.

Eine durchdachte Mischkultur stärkt Kohlrabi und schützt vor Schädlingen
Mischkultur mit Kohlrabi
Die richtige Auswahl von Beetnachbarn ist wichtig für ein gesundes Wachstum und zur Vorbeugung von Schädlingen und Krankheiten.
Geeignete Mischkulturpartner für Kohlrabi:
- Salat
- Gurken
- Erbsen
- Bohnen
- Tomaten
- Radieschen
- Rote Bete
- Lauch
- Sellerie
Ungeeignete Mischkulturpartner:
Andere Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl oder Weißkohl
Tipp: Eine abwechslungsreiche Mischkultur fördert die Gesundheit der Pflanzen und optimiert die Raumnutzung im Garten.