Kokardenblume

Kokardenblume: So gelingt die Pflege & Pflanzung

Kokardenblumen bestechen durch ihre leuchtende Farbpracht und erfreuen Gartenfreunde von Sommer bis zum ersten Frost. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die erfolgreiche Kultivierung von Kokardenblumen, von der Standortwahl bis zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude oder Halbsträucher
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Lebenszyklus
Einjährig oder mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Wuchshöhe
15 cm bis 80 cm
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Blütenfarbe
Gelb, Orange, Rot
Blütenform icon
Blütenform
Endständig, Blütenkörbchen
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Wuchs

Kokardenblumen (Gaillardia) wachsen als üppige, buschige Stauden oder Halbsträucher. Sie bilden dichte Rosetten aus grundständigen Blättern. Die aufrechten Triebe tragen wechselständig angeordnete Laubblätter und gestielte Einzelblüten. Je nach Art und Sorte variiert die Wuchshöhe zwischen 15 und 80 Zentimetern. Kokardenblumen können einjährig oder mehrjährig sein und sind für ihre Robustheit und attraktive Blüten bekannt.

Blätter

Die Blätter der Kokardenblume sind grün, lanzettlich und vielfältig gestaltet. Sie sind entweder gestielt oder sitzend und durch wechselständige Anordnung an den Trieben charakterisiert. Die grundständigen Blätter bilden eine dichte Rosette. Die Blattränder können glatt, gezähnt oder gelappt sein. Die Blattspreiten sind meist einfach, können aber auch gefiedert vorkommen und verleihen der Pflanze zusätzliche optische Tiefe.

Blüte

Kokardenblumen blühen von Ende Juni bis Oktober. Ihre großen, auffälligen Blütenkörbchen können bis zu zehn Zentimeter Durchmesser erreichen. Die Blütenkörbchen bestehen aus einem äußeren Kranz aus Strahlenblüten in leuchtenden Farben wie Gelb, Orange und Rot, und einer Mitte aus zahlreichen Röhrenblüten in verschiedenen Farbtönen wie Violett, Gelb, Braun oder Rot. Die Blüten dienen als wertvolle Nektarquelle für zahlreiche Insekten, einschließlich Bienen, und tragen auch zur Förderung der lokalen Insektenpopulation bei.

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Verwendung

Kokardenblumen sind vielseitig und verschönern verschiedene Gartenbereiche. In Gruppen gepflanzt, setzen sie leuchtende Akzente in sonnigen Staudenbeeten, Wildblumengärten oder Steingärten. Sie eignen sich auch für Kübel auf Balkon oder Terrasse und ziehen nützliche Insekten an. Gute Pflanzpartner sind Salbei (Salvia), Sonnenhut (Echinacea) und das Großblumige Mädchenauge (Coreopsis grandiflora). Höher wachsende Sorten wie ‚Bremen‘ oder ‚Tokajer‘ sind zudem als Schnittblumen beliebt und bringen Farbe in die Vase.

Welcher Standort ist geeignet?

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Kokardenblume in voller Blüte, fotografiert in Capitol Hill, Denver.
Foto: Johnathan J. Stegeman | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Kokardenblumen bevorzugen einen vollsonnigen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung. Ein windgeschützter Platz entlang einer südlichen Hauswand oder Hecke ist ideal. Halbschattige Standorte sind ungeeignet, da die Pflanzen dort weniger blühen. Die Bodenbedingungen sollten nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein. Kokardenblumen gedeihen in sandig-lehmigen Böden, die leicht aber nicht dauerhaft trocken sind, und Staunässe vermeiden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der optimale Boden für Kokardenblumen ist nährstoffreich, leicht und gut durchlässig. Schwere, lehmige Böden können Staunässe verursachen und das Wachstum beeinträchtigen. Sand oder feiner Kies verbessern die Durchlässigkeit. Mischen Sie lehmige Gartenerde mit Sand oder reichern Sie magere, sandhaltige Böden mit Kompost an, um die perfekten Wachstumsbedingungen zu schaffen. Diese Anpassungen unterstützen das gesunde Wachstum und die Winterhärte der Pflanze.

Kokardenblume richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Kokardenblumen ist im Frühjahr nach den Eisheiligen. Vor dem Einpflanzen sollte der Wurzelballen gut durchtränkt werden. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Verwenden Sie Kompost oder einen Langzeit-Naturdünger zur Verbesserung der Nährstoffversorgung. Pflanzen Sie die Kokardenblume nicht tiefer als im Pflanzgefäß und achten Sie auf eine Drainageschicht im Pflanzloch. Bei einer Gruppenpflanzung sollte ein Abstand von etwa 30 Zentimetern eingehalten werden.

Kokardenblume pflegen

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Kokardenblume im Jardin des Plantes, Paris: Strahlende Farbenpracht.
Foto: Alvesgaspar | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Kokardenblumen sind pflegeleicht. Ein rigoroser Rückschnitt im Herbst fördert die Bildung neuer Triebe. Verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, um die Blütenpracht zu verlängern. Gießen Sie gründlich und durchdringend, besonders im Sommer, und vermeiden Sie das Gießen über Blüten und Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Verwenden Sie im Frühling Langzeitdünger und bieten Sie in kälteren Regionen leichten Winterschutz.

Kokardenblume vermehren

Die Vermehrung von Kokardenblumen kann durch Aussaat, Teilung oder Wurzelstecklinge erfolgen. Säen Sie Samen im Frühjahr oder teilen Sie die Pflanze im April oder Mai. Achten Sie darauf, jedes Teilstück sofort wieder einzupflanzen und ausreichend zu gießen. Für die Vermehrung durch Wurzelstecklinge nehmen Sie im Herbst oder Frühling Stecklinge und pflanzen diese an einem vorbereiteten Standort. Auch Selbstaussaat ist möglich, wenn die Pflanze nach der Blüte nicht zurückgeschnitten wird.

Kokardenblume richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt hält die Kokardenblume vital und blühfreudig. Schneiden Sie im Herbst die Blütentriebe bis zu den grundständigen Blättern zurück oder alternativ im Frühjahr abgestorbene Pflanzenteile handhoch über dem Boden. Verblühte Blüten sollten während der Wachstumsperiode regelmäßig entfernt werden. Nutzen Sie den unzerkleinerten Rückschnitt als Mulchmaterial und bedecken Sie die Pflanze im Winter leicht, um sie vor extremer Kälte zu schützen.

Sorten & Arten

Kokardenblumen gibt es in vielfältigen Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Blütenfarben. Beliebte Sorten umfassen:

  • ‚Büble‘: Rot mit gelbem Rand, kleinwüchsig
  • ‚Goldkobold‘: Goldgelb, kompakter Wuchs
  • ‚Kobold‘: Rot mit gelbem Farbverlauf, für kleinere Beete
  • ‚Arizona Sun‘: Orange-rot mit gelben Spitzen
  • ‚Mesa Peach‘: Rot-orange-gelb
  • ‚Bremen‘: Dunkelrot mit gelben Spitzen, auch als Schnittblume geeignet
  • ‚Fanfare‘: Dunkel-rotbraun mit gelben Spitzen
  • ‚Burgunder‘: Weinrot, große Blüten, historische Sorte
  • ‚Fackelschein‘: Tiefrot mit sonnengelben Spitzen
  • ‚Tokajer‘: Orangebraun, ideal für hohe Staudenbeete
  • ‚Tizzy‘: Leuchtend rote Farbmischungen mit eingerollten Blütenblättern

Krankheiten & Schädlinge

Kokardenblumen sind robust, aber nicht völlig immun gegen Schädlinge und Krankheiten. Schnecken können besonders im Frühjahr ein Problem darstellen. Blattläuse treten bei trockenem Wetter auf und können mit einem scharfen Wasserstrahl oder einer Schmierseifenlösung (9,00€ bei Amazon*) bekämpft werden. Pilzkrankheiten wie Echter und Falscher Mehltau sind ebenfalls möglich. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Ein gut durchlässiger Boden hilft, Wurzelfäule zu vermeiden. Regelmäßige Kontrollen und Pflege tragen zur Gesundheit der Pflanze bei.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist ein sonniger Standort für die Kokardenblume so wichtig?

Kokardenblumen benötigen mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Ein zu schattiger Standort führt zu weniger Blüten und kann die Pflanze schwächen.

Welche Methode ist die effektivste zur Bekämpfung von Blattläusen auf Kokardenblumen?

Blattläuse können effektiv mit einem scharfen Wasserstrahl oder einer Schmierseifenlösung (30-40 g Schmierseife, ein Spritzer Spiritus auf einen Liter Regenwasser) bekämpft werden. Diese Methode ist schonend und vermeidet den Einsatz von Chemikalien.

Was ist Echter Mehltau und wie kann man ihn an Kokardenblumen erkennen?

Echter Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die an einem mehligen, abwischbaren Belag auf den Blättern zu erkennen ist. Bei Befall sollten die betroffenen Pflanzenteile entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Eine regelmäßige Spritzung mit verdünnter Milch kann ebenfalls helfen.

Können Kokardenblumen auch im Kübel erfolgreich kultiviert werden?

Ja, Kokardenblumen eignen sich hervorragend für die Kübelkultur auf Balkonen oder Terrassen. Wählen Sie dafür kompakte Sorten wie ‚Tizzy‘ und achten Sie auf ausreichende Drainage im Kübel, um Staunässe zu vermeiden.

Bilder: sassy1902 / iStockphoto