Balkon-Kompost: Wie erstelle ich Kompost im Eimer?
Die Bokashi-Methode bietet eine effiziente und platzsparende Alternative zur herkömmlichen Kompostierung. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise des Systems, seine Vorteile und gibt eine Anleitung zur Anwendung des Bokashi-Düngers.

Die Bokashi-Methode verwandelt Küchenabfälle schnell und effizient in wertvollen Dünger
Bokashi: Die japanische Alternative zum Kompost
Bokashi ist eine traditionelle japanische Methode, die organisches Material durch Fermentation in nährstoffreichen Dünger verwandelt. Diese Technik nutzt Effektive Mikroorganismen (EM), eine spezielle Mischung aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien, welche den Abbau organischer Abfälle in einem anaeroben, also sauerstofffreien, Umfeld fördern.
Der größte Unterschied zur herkömmlichen Kompostierung liegt im Sauerstoffbedarf. Während bei einem Komposthaufen durch aerobe Zersetzung Abfälle verrotten, erfolgt die Bokashi-Fermentation ohne Luftzufuhr. Dieser Prozess verwandelt Abfälle in einer luftdicht verschlossenen Umgebung.
Ein Vorteil der Bokashi-Methode ist die Geschwindigkeit: Schon nach etwa zwei Wochen sind die organischen Abfälle in substanzreichen Dünger umgewandelt, der zur Bodenverbesserung genutzt werden kann. Der während der Fermentation entstehende Bokashi-Saft, ein wertvoller Flüssigdünger, sollte regelmäßig abgelassen und vor der Verwendung verdünnt werden.
Falls Sie den Platz im Garten oder Wohnung sparen möchten und zugleich Ihre Küchenabfälle nachhaltig verwerten wollen, ist die Bokashi-Methode besonders geeignet. Sie ermöglicht es, auch in beengten Verhältnissen, organische Abfälle effizient zu verwerten.
Funktionsweise des Bokashi-Eimers
Ein Bokashi-Eimer (79,00€ bei Amazon*) funktioniert als geschlossenes System zur Fermentation organischer Küchenabfälle durch Effektive Mikroorganismen (EM). Der luftdicht verschließbare Eimer verfügt über ein Fassungsvermögen von 15 bis 19 Litern und ist mit einem Siebeinsatz und Ablaufhahn ausgestattet.
Schrittweise Befüllung

Klein geschnittene Abfälle fördern eine gleichmäßige Fermentation und beschleunigen den Prozess
- Vorbereitung der Abfälle: Schneiden Sie Ihre Küchenabfälle klein, um die Oberfläche zu vergrößern und eine gleichmäßige Fermentation zu fördern.
- Schichtweise Einfüllen: Füllen Sie den Eimer etwa 3 bis 4 cm hoch mit den zerkleinerten Abfällen und drücken Sie diese fest an, um Luftblasen zu vermeiden.
- EM-Anwendung: Besprühen Sie jede Schicht mit einer EM-Lösung, bis die Oberfläche feucht ist. Dadurch starten die Mikroorganismen den Fermentationsprozess.
- Luftabschluss sichern: Legen Sie einen mit Sand oder Wasser gefüllten Plastikbeutel auf die Abfallschichten, um den Luftabschluss zu gewährleisten.
Fermentationsprozess
Verschließen Sie den Eimer nach der Befüllung luftdicht. Innerhalb von zwei Wochen zersetzen die Mikroorganismen die Abfälle unter Ausschluss von Sauerstoff. Den entstehenden Bokashi-Saft sollten Sie regelmäßig ablassen und im Verhältnis 1:100 mit Wasser verdünnt als Flüssigdünger verwenden.
Nutzung des Endprodukts
Das fermentierte Bokashi-Material kann direkt in den Boden eingearbeitet werden. Es lässt sich sowohl im Garten als auch in Blumentöpfen verwenden und verbessert die Bodenstruktur sowie die Nährstoffverfügbarkeit.
Vorteile des Bokashi-Eimers

Die Vorteile des Bokashi-Eimers machen ihn ideal für städtische Wohnungen und Haushalte
- Platzsparend: Ideal für kleine Haushalte, Balkone und Stadtwohnungen.
- Geruchsarm: Durch den luftdichten Abschluss entstehen kaum unangenehme Gerüche.
- Schnell: Der Fermentationsprozess ist bereits nach wenigen Wochen abgeschlossen.
- Nährstoffreich: Sowohl der feste Ferment als auch der Bokashi-Saft sind hochwertige Dünger.
Für einen nahtlosen Betrieb werden oft zwei Bokashi-Eimer verwendet, sodass ein Eimer befüllt werden kann, während der andere fermentiert.
Anwendung des Bokashi-Düngers
Bokashi-Dünger bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Garten.
Nutzung des fermentierten Bokashi-Materials

Nach zwei Wochen kann der fermentierte Dünger sicher verwendet werden
Das fermentierte Material wird in den Boden eingearbeitet, aber beachten Sie den Abstand zu Pflanzenwurzeln, um Schäden durch den Säuregehalt zu vermeiden. Nach etwa zwei Wochen reduziert sich der Säuregehalt und das Material steht als Langzeitdünger zur Verfügung.
Einsatz des Bokashi-Safts
Der Bokashi-Saft ist ein effektiver Flüssigdünger. Verdünnen Sie ihn im Verhältnis 1:100 mit Wasser und gießen Sie ihn auf die Erde um Ihre Pflanzen richtig zu wässern. Für die wöchentliche Anwendung nutzen Sie ihn, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherzustellen. Der Saft kann auch zur Reinigung von Abflussrohren verwendet werden.
Bodenverbesserung mit Bokashi
Vermischen Sie das fermentierte Material mit Kompost oder pro Quadratmeter in den Boden eingearbeitet verteilen Sie es auf abgeernteten Beeten. Es fördert die Humusbildung und stärkt die Mikrobiologie des Bodens, was langfristig gesunde Wachstumsbedingungen schafft.

Verschiedene organische Küchenabfälle können dem Bokashi-Eimer hinzugefügt werden
Was darf in den Bokashi-Eimer?
In den Bokashi-Eimer dürfen Sie eine Vielzahl organischer Küchenabfälle geben:
- Obst- und Gemüseschalen: Rohe und gekochte Reste, einschließlich Zitrusschalen und Bananenschalen.
- Kaffeesatz und Teebeutel: Gebrauchte Teebeutel und loser Tee.
- Brot und Getreideprodukte: Frisch oder alt.
- Eierschalen: Gut zerkleinert.
- Blumen und Pflanzenreste: Verwelkte Blumen und Blätter, Moos kompostieren.
- Milchprodukte und kleine Mengen Fleisch oder Fisch: Diese können im Gegensatz zur herkömmlichen Kompostierung hinzugefügt werden, sollten jedoch sparsam verwendet werden.
Optimale Mischung für eine erfolgreiche Fermentation
Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von trockenen und feuchten Materialien. Große Knochen, Öle, Fette, Papier, Asche und verfaulte Lebensmittel sollten vermieden werden, da sie den Fermentationsprozess stören.
Was darf nicht in den Bokashi-Eimer?
Folgende Materialien stören den Fermentationsprozess und sollten vermieden werden:
Materialien, die oft Probleme bereiten
- Große Knochen und harte Kerne: Sie zersetzen sich sehr langsam.
- Flüssigkeiten: Öl, Saft, Alkohol oder Wasser verschlechtern das Feuchtigkeitsverhältnis.
- Verfaulte und verschimmelte Lebensmittel: Diese bringen schlechte Keime ins System.
- Papier und Holz: Zu viel Kohlenstoff beeinflusst die Fermentation negativ.
- Tierkot und Asche: Schwer zersetzbar und beeinträchtigen die Mikroorganismen.
Durch das Ausschließen dieser Materialien sorgen Sie für eine reibungslose Fermentation und verhindern unerwünschte Gerüche oder Probleme.