Kompost

Komposter befüllen: So gestalten Sie einen gesunden Kompost

Ein gut angelegter Kompost liefert wertvollen Dünger für den Garten und ist ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kreislaufs. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Schritte zur erfolgreichen Kompostierung, von der richtigen Befüllung über die optimale Pflege bis zur Verwendung des fertigen Humus.

Die richtige Erstbefüllung des Komposters

Für eine erfolgreiche Kompostierung ist die Erstbefüllung Ihres Komposters von entscheidender Bedeutung. Beginnen Sie mit einer etwa 20 cm dicken Schicht aus grobem Material wie zerkleinerten Zweigen oder Reisig. Diese Schicht sorgt für eine ausreichende Belüftung und erleichtert den Wasserabfluss.

Anschließend schichten Sie abwechselnd feuchte und trockene Materialien. Frische Gartenabfälle wie Gemüseabfälle oder Rasenschnitt sollten dabei mit trockenen Materialien wie Laub, Stroh oder zerkleinerten Eierkartons gemischt werden. Zerkleinern Sie alle Materialien möglichst fein, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen.

Zusätzlich können Sie fertigen Kompost oder spezielle Kompoststarter einbringen, um die Mikroorganismenaktivität zu fördern und den Rotteprozess zu beschleunigen. Abschließend empfiehlt sich eine dünne Schicht Gartenerde, die notwendige Mikroorganismen und Kompostwürmer einführt. Beachten Sie, dass der Komposter nach und nach mit den anfallenden Abfällen aufgefüllt wird, anstatt ihn sofort komplett zu füllen.

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Geeignete Materialien für den Komposter

Ein ausgewogener Materialmix fördert die Zersetzung und Qualität des Komposts nachhaltig

Geeignete Materialien für den Komposter

Ein ausgewogener Mix aus verschiedenen organischen Materialien ist entscheidend für einen gut funktionierenden Kompost. Folgende Materialien sind besonders geeignet:

  • Gartenabfälle: Grobe Pflanzenreste wie gehäckselte Äste, Sträucher und trockene Blätter. Diese sollten zerkleinert werden, um die Zersetzung zu erleichtern.
  • Küchenabfälle: Rohe Gemüse- und Obstreste, Kartoffelschalen und Kaffeesatz. Vermeiden Sie jedoch Schalen von Südfrüchten in großen Mengen sowie gekochtes Essen und stark mit Pestiziden behandelte Obstschalen.
  • Grünschnitt: Trockener Rasenschnitt kann in Maßen verwendet werden. Frischer Gras sollte vorher angetrocknet werden, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Stroh, Heu und Mulch: Diese Materialien verbessern die Struktur des Komposts und fördern die Belüftung.
  • Kleinere organische Abfälle: Eierschalen, Kaffeefilter und Teebeutel aus natürlichem Material können ebenfalls kompostiert werden.

Diese Materialien in einem ausgewogenen Verhältnis sorgen für optimale Bedingungen und nährstoffreichen Humus.

Materialien, die nicht in den Komposter gehören

Einige Materialien sollten vermieden werden, da sie den Kompost negativ beeinflussen können:

  • Tierische Produkte: Fleisch, Fisch und Milchprodukte ziehen Ungeziefer an und neigen zur Fäulnis.
  • Gekochte Lebensmittel und Backwaren: Diese ziehen ebenfalls Schädlinge an und neigen zur Schimmelbildung.
  • Kranke Pflanzenteile: Vermeiden Sie die Kompostierung von Pflanzen, die Krankheiten übertragen könnten.
  • Schadstoffbelastete Materialien: Lackiertes Holz und bunt bedrucktes Papier sind für den Kompost ungeeignet.
  • Unverrottbare Materialien: Glas, Metall, Kunststoffe und Steine.
  • Asche und Zigarettenabfälle: Diese enthalten Schadstoffe, die den Kompost verunreinigen.
  • Haustierkot: Kann Krankheitserreger enthalten.
  • Neophyten und invasive Pflanzen: Diese sollten nicht kompostiert werden, um ihre Verbreitung zu verhindern.

Durch den Verzicht auf ungeeignete Materialien bleibt Ihr Komposthaufen gesund und effizient.

Kompost richtig schichten

Für eine schnelle und effektive Verrottung ist es wichtig, den Kompost in gut durchdachte Schichten zu unterteilen:

  • Unterste Schicht: Starten Sie mit grobem Material wie zerkleinerten Zweigen oder Holzhäcksel, um die Luftzirkulation zu verbessern.
  • Mikroorganismen einbringen: Eine Schicht aus Gartenerde oder Humus fördert die Mikrobenaktivität.
  • Wechsel von Materialien: Schichten Sie abwechselnd feuchte und trockene Materialien. Feuchtes Material wie Rasenschnitt sollten im Verhältnis 3 Teile feuchtes Material zu 1 Teil trockenes Material geschichtet werden.
  • Höhe der Schichten: Jede Schicht sollte nicht höher als 10-20 cm sein.
  • Durchmischung und Abschluss: Kleinere Mengen von gebrauchten Topfpflanzen und Kaffeefiltern tragen zur Nährstoffvielfalt bei. Zum Schluss bedecken Sie den Komposthaufen mit einer Schicht aus trockenem Material wie Stroh, um ihn vor Austrocknung und Schädlingen zu schützen.

Diese strukturierte Schichtung sorgt für eine optimale Belüftung und Feuchtigkeitsregulierung.

Richtiges Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff

Das Verhältnis von kohlenstoffreichen (braunen) und stickstoffreichen (grünen) Materialien sollte idealerweise bei 25:1 liegen:

  • Kohlenstoffreiche Materialien: Stroh, Laub, Holzhäcksel und Pappe.
  • Stickstoffreiche Materialien: Grasschnitt, Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz und Mist.

Eine ausgeglichene Mischung dieser Materialarten verhindert Stickstoffsperren und fördert eine gesunde Kompostierung.

Die richtige Feuchtigkeit im Komposter

Eine regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit erhöht die Effizienz der Kompostierung erheblich

Die richtige Feuchtigkeit im Komposter

Die Feuchtigkeit im Komposter sollte reguliert werden, um die Mikroorganismenaktivität zu unterstützen:

  • Trockene Phase: Bei Trockenheit gießen Sie den Kompost vorsichtig und in kleinen Mengen.
  • Nasse Phase: Decken Sie den Komposter bei starkem Regen mit Kompostschutzvlies oder Stroh ab.
  • Feuchtigkeitsquellen hinzufügen: Feuchte Küchenabfälle wie frische Obst- und Gemüsereste können die Feuchtigkeit erhöhen.
  • Schwellwerte beachten: Halten Sie die Oberfläche des Komposters abgedeckt, um Verdunstung zu minimieren.

Eine regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit stellt sicher, dass der Kompostierungsprozess effizient abläuft.

Belüftung des Komposts

Regelmäßiges Umschichten fördert die Luftzirkulation und beschleunigt den Kompostierungsprozess

Belüftung des Komposts

Eine effiziente Belüftung ist ausschlaggebend für die Zersetzung und Vermeidung unangenehmer Gerüche:

  • Kompost umschichten: Verwenden Sie eine Mistgabel (24,00€ bei Amazon*), um den Kompost umzuschichten und Sauerstoff zuzuführen.
  • Belüftungsrohre: Installieren Sie durchlöcherte Rohre aus Kunststoff vertikal im Kompost. Diese fördern die Luftzirkulation.
  • Kompostgitter und Bodengitter: Nutzen Sie Kompostgitter und heben Sie den Kompost auf Holzstücke, um die Luftzirkulation auch von unten zu ermöglichen.

Diese Maßnahmen verhindern die Bildung schädlicher Gase und unterstützen eine effiziente Kompostierung.

Temperatur im Komposter

Die Temperatur ist entscheidend für die Effizienz der Kompostierung:

  • Optimaler Temperaturbereich: Die Temperatur sollte zwischen 60 und 70 Grad Celsius liegen, um schädliche Erreger zu eliminieren.
  • Thermokomposter verwenden: Diese helfen dabei, die Wärme effizient zu speichern.
  • Geschlossene Deckel und Belüftung: Diese verhindern eine zu starke Erwärmung und regulieren die Feuchtigkeit.
  • Standortwahl: Ein halbschattiger Standort unterstützt die Erwärmung, ohne die Materialien auszutrocknen.
  • Überwachung und Anpassung: Nutzen Sie ein Thermometer, um die Temperatur zu kontrollieren. Bei zu niedrigen Temperaturen helfen stickstoffreiche Materialien, während eine Belüftung die Temperatur senken kann.

Durch diese Maßnahmen wird ein optimaler Zersetzungsprozess sichergestellt.

Reifegrad des Komposts bestimmen

Der Kressetest ist eine einfache Methode, um reifen Kompost zu erkennen

Reifegrad des Komposts bestimmen

Fertiger Kompost zeigt bestimmte Merkmale:

  • Aussehen: Dunkelbraun, krümelig und homogene Struktur.
  • Kressetest: Füllen Sie ein Drittel eines Topfs mit Kompost und den Rest mit Erde. Streuen Sie Kressesamen auf die Oberfläche. Entwickelt die Kresse kräftige Blätter, ist der Kompost reif.

Diese Tests helfen Ihnen, den richtigen Reifegrad zu bestimmen und wann Ihr Kompost fertig ist bedenkenlos im Garten zu verwenden.

Bilder: Joanna Stankiewicz-Witek / Shutterstock