Korallenstrauch: So gelingt die Pflege leicht
Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) besticht mit seinen leuchtend orangen Früchten, die monatelang die Pflanze zieren. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Pflege, Vermehrung und Überwinterung des attraktiven Nachtschattengewächses.
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Giftigkeit
- Welcher Standort ist geeignet?
- Substrat
- Korallenstrauch pflegen
- Korallenstrauch richtig düngen
- Wie pflanze ich richtig um?
- Korallenstrauch richtig schneiden
- Korallenstrauch vermehren
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Der Korallenstrauch (auch bekannt als Korallenbäumchen oder Korallenkirsche) ist ein kleiner, immergrüner Strauch, der eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht. Sein Wachstum variiert von aufrecht bis eher flach ausgebreitet und buschig. Die Triebe sind weitgehend kahl und verfärben sich im Alter hellbraun, junge Triebe können zunächst leicht behaart sein.
In unseren Breitengraden wird der frostempfindliche Strauch meist als Zimmer- oder Kübelpflanze kultiviert. Bei optimalen Bedingungen kann er ein Alter von zehn Jahren oder mehr erreichen.
Folgende Merkmale kennzeichnen den Wuchs des Korallenstrauchs:
- Wuchshöhe: 60 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften: aufrecht, buschig, teils flach ausgebreitet
- Triebe: größtenteils kahl, im Alter hellbraun
- Behaarung: junge Triebe können leicht behaart sein, verkahlen aber schnell
- Lebensdauer: mehrjährig, potenziell bis zu zehn oder mehr Jahre, in unseren Breiten meist kurzlebig
Das Wurzelwerk des Korallenstrauchs ist robust, was eine gute Verankerung im Pflanzsubstrat ermöglicht. Die sympodialen Einheiten mit paarweise stehenden Laubblättern tragen zur strauchigen Silhouette bei.
Blätter
Die Blätter des Korallenstrauchs sind dunkelgrün und elliptisch geformt, ähnlich denen von Paprika- und Chilipflanzen. Sie laufen an der Basis und der Spitze schmal zusammen. Die Oberseite der Blätter ist gewöhnlich unbehaart, während die Unterseite einen flaumigen Haarflaum aufweisen kann.
Typische Merkmale der Blätter sind die leicht gewellten oder gekräuselten Ränder. Die Blattunterseite ist mit 0,1 bis 0,5 mm langen, baumartig verzweigten Trichomen bedeckt, die eine goldbraune Farbe annehmen, wenn sie eintrocknen. Es gibt zwei Blattgrößen:
- Größere Blätter: 2,5 bis 9 cm lang, 0,7 bis 4,5 cm breit
- Kleinere Blätter: 0,9 bis 3,5 cm lang, 0,4 bis 2,7 cm breit
Bei fachgerechter Überwinterung behält der Korallenstrauch seine Blätter und zeigt sich als immergrüne Pflanze.
Blüte

Foto: Zygmunt Put Zetpe0202 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Die Blütezeit des Korallenstrauchs erstreckt sich von Juni bis in den Frühherbst, manchmal öffnen sich die Blüten bereits im Mai. Die weißen, sternförmigen Blüten haben einen Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimetern, wobei kultivierte Pflanzen auch Blüten bis zu 2,5 Zentimeter aufweisen können. Auffallend sind die gelben Staubgefäße, die einen schönen Kontrast zu den weißen Blütenblättern bilden.
Die Blüten ähneln denen anderer Nachtschattengewächse, wie Kartoffeln oder Tomaten, und sind in den Blattachseln einzeln angeordnet. Sie erscheinen neben den leuchtenden orangeroten Früchten eher unscheinbar. Für eine bessere Bestäubung kann es hilfreich sein, die Pflanze während der Blütezeit leicht zu schütteln.
Früchte
Aus den bestäubten Blüten des Korallenstrauchs entwickeln sich ab Sommer charakteristische, kugelige Beeren. Die Früchte durchlaufen während des Reifeprozesses eine Farbveränderung von Grün zu Gelb und schließlich zu einem leuchtenden Orangerot. Die leuchtenden Beeren zieren den Strauch über Monate hinweg und können bei optimalen Standortbedingungen bis ins nächste Frühjahr an der Pflanze verbleiben.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Früchte des Korallenstrauchs giftig sind. Das enthaltene Alkaloid Solanocapsin kann beim Verzehr zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. Daher sollten die Beeren nicht verzehrt werden und die Pflanze sollte so aufgestellt werden, dass Kinder und Haustiere nicht an die Früchte gelangen können.
Giftigkeit
Der Korallenstrauch enthält giftige Alkaloide, besonders in den leuchtend orangen Beeren ist Solanocapsin vorhanden. Dieses Alkaloid ähnelt dem Solanin in grünen Kartoffeln und kann zu erheblichen gesundheitlichen Beschwerden führen, wenn die Früchte verzehrt werden. Bereits der Verzehr von zwei Beeren kann Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen.
Auch andere Pflanzenteile enthalten Giftstoffe, weshalb Vorsichtsmaßnahmen bei der Pflege wichtig sind, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Meneerke bloem | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Der ideale Standort für den Korallenstrauch ist hell bis sonnig, luftfeucht und windgeschützt. Die Pflanze bevorzugt mäßig warme Temperaturen um 15 °C und gedeiht am besten bei gleichmäßiger Helligkeit. Zu viel direkte Mittagssonne sollte jedoch vermieden werden, um Verbrennungen der Blätter zu verhindern.
Während der frostfreien Monate von Mai bis Herbst kann der Korallenstrauch auch im Freien kultiviert werden. Ein geschützter Standort auf dem Balkon oder der Terrasse ist optimal, wobei die Pflanze vor starkem Wind geschützt sein sollte. Bei Temperaturen um 10 °C sollte der Strauch wieder ins Haus gebracht werden.
Substrat
Der Korallenstrauch gedeiht in einer Vielzahl von Substraten, besonders geeignet sind jedoch:
- Blumenerde: Hochwertige Blumenerde bietet eine gute Grundlage für das Wachstum.
- Kübelpflanzenerde: Speziell auf Kübelpflanzen abgestimmt.
- Bonsaierde: Ideal für strukturierte, gut belüftete Wurzelsysteme.
- Palmenerde: Eine optimale Mischung aus organischen und mineralischen Bestandteilen.
- Kräutererde: Leicht und durchlässig, fördert die Wurzelentwicklung.
- Gemüseerde: Reich an Nährstoffen für ein üppiges Wachstum.
Das Substrat sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Sand kann die Wurzelbelüftung verbessern und Staunässe verhindern. Eine Beimischung von organischen Düngemitteln kann das Substrat aufwerten.
Korallenstrauch pflegen
Der Korallenstrauch benötigt während der Wachstumsperiode von März bis September eine regelmäßige Wasserversorgung. Im Sommer ist reichliches Gießen erforderlich, während im Winter das Gießen reduziert werden sollte, um ein vollständiges Austrocknen des Wurzelballens zu vermeiden.
Wichtige Pflegeschritte umfassen:
- Gießen: In der Wachstumszeit regelmäßig reichlich gießen, Staunässe vermeiden.
- Düngen: Während der Wachstumsphase alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger oder einmal jährlich mit Langzeitdünger düngen.
- Standort: Ganzjährig hell bis sonnig, aber ohne direkte Mittagssonne. Im Sommer gerne im Freien, bei Temperaturen um 15 °C. Ein windgeschützter Platz ist ideal.
- Rückschnitt: Im Frühjahr vor dem Austriebsbeginn kräftig zurückschneiden, um Verzweigung und Blütenbildung zu fördern.
- Umtopfen: Idealerweise im Spätwinter, etwa im Februar, wenn die Pflanze ihre Früchte abgeworfen hat und in eine neue Wachstumsphase übergeht.
Im Winter benötigt der Korallenstrauch einen hellen und kühlen Standort bei Temperaturen um 15 °C. Das Düngen wird während der Überwinterungsphase eingestellt, das Gießen erfolgt in größeren Abständen.
Korallenstrauch richtig düngen
Während der Wachstumsphase zwischen Frühjahr und Herbst empfiehlt es sich, alle zwei bis drei Wochen einen Flüssigdünger dem Gießwasser beizumischen. Ein Flüssigdünger sollte vorzugsweise organisch sein, ein hoher Kaliumanteil fördert die Fruchtbildung.
Alternativ kann im Frühjahr ein Langzeitdünger ins Substrat eingearbeitet werden. Dieser gibt kontinuierlich Nährstoffe ab und reduziert die Notwendigkeit häufiger Düngungen während des Sommers.
Zusammengefasst:
- Flüssigdünger: Alle zwei bis drei Wochen während der Wachstumsphase dem Gießwasser beifügen.
- Langzeitdünger: Im Frühjahr ins Substrat einarbeiten.
Wie pflanze ich richtig um?
Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen des Korallenstrauchs ist im Spätwinter, etwa im Februar, wenn die Pflanze ihre Früchte abgeworfen hat und in eine neue Wachstumsphase übergeht. Wählen Sie ein Pflanzgefäß, das nur geringfügig größer ist als das bisherige, und verwenden Sie hochwertige, gut durchlässige Erde. Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf und achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Platzieren Sie die Pflanze im neuen Gefäß und gießen Sie sie gründlich.
Korallenstrauch richtig schneiden
Ein Rückschnitt sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen. Kürzen Sie die Triebe um ein Drittel bis die Hälfte, um ein gesundes Wachstum und eine kompakte Form zu fördern. Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und die Blüten- und Fruchtbildung.
Korallenstrauch vermehren
Der Korallenstrauch kann sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Für die Vermehrung durch Samen sollten die Samen aus den reifen Beeren entnommen, getrocknet und in Anzuchterde ausgesät werden. Halten Sie die Erde konstant feucht, die Keimung erfolgt in der Regel nach zwei bis drei Wochen.
Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfacher. Schneiden Sie im Frühjahr Triebspitzen ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge in feuchte Blumenerde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, die Stecklinge bilden innerhalb weniger Wochen Wurzeln.
So kommt die Pflanze über den Winter
Der Korallenstrauch ist nicht winterhart und muss im Haus überwintert werden. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 12 und 15 °C ist ideal. Während der Überwinterungsphase wird das Düngen eingestellt, das Gießen erfolgt in größeren Abständen.
Maßnahmen während der Überwinterung:
- Licht: Ein heller Standort fördert die Ausfärbung der Früchte.
- Temperaturen: 12–15 °C sind ideal.
- Düngen: Einstellen während der Überwinterung.
- Gießen: Mäßig feucht halten, nicht austrocknen lassen.
Krankheiten & Schädlinge
Korallensträucher sind relativ robust, können jedoch bei Pflegefehlern von Schädlingen wie Spinnmilben und Blattläusen befallen werden. Ein zu warmer Standort oder Staunässe kann die Pflanze schwächen und anfällig machen.
Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung:
- Standort: Stellen Sie sicher, dass der Standort nicht zu warm, zu dunkel oder zugig ist.
- Bewässerung: Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeit.
- Schädlingsbekämpfung: Gelbtafeln (8,00€ bei Amazon*) können fliegende Schädlinge bekämpfen, bei starkem Befall können spezielle Pflanzenschutzmittel aus dem Fachhandel genutzt werden.
Durch die Beachtung dieser Pflegeschritte bleibt der Korallenstrauch gesund und attraktiv.
Häufig gestellte Fragen
Warum sollte man den Korallenstrauch regelmäßig schütteln?
Das Schütteln des Korallenstrauchs während der Blütezeit kann die Bestäubung fördern. Dies ist besonders wichtig für Zimmerpflanzen, da sie möglicherweise keinen Zugang zu natürlichen Bestäubern haben. Durch das Schütteln setzen sich die Pollen frei und können so die Blüten bestäuben, was zu einer reicheren Fruchtbildung führt.
Kann der Korallenstrauch im Garten überwintert werden?
Nein, der Korallenstrauch ist nicht winterhart und muss in unseren Breitengraden im Haus überwintert werden. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 12 und 15 °C ist ideal, um die Pflanze durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Was sollte man tun, wenn der Korallenstrauch häufig von Schädlingen befallen wird?
Wenn der Korallenstrauch wiederholt von Schädlingen wie Spinnmilben oder Blattläusen befallen wird, kann es sinnvoll sein, Stecklinge zu ziehen und Saatgut für eine neue Anzucht zu sichern. Die befallene Pflanze sollte entsorgt werden, um eine Ausbreitung der Schädlinge auf andere Zimmerpflanzen zu verhindern.
Welche Anzeichen deuten auf Pflegefehler beim Korallenstrauch hin?
Vergilbte Blätter oder Blattfall können Anzeichen für verschiedene Pflegefehler sein. Zu wenig Licht oder Zugluft kann zum Vergilben der Blätter führen, während übermäßiges Gießen und Staunässe dazu führen können, dass die Pflanze ihre Blätter abwirft. Auch ein zu warmer Standort kann die Pflanze schwächen und Schädlingsbefall begünstigen. Achten Sie darauf, die Pflegeanforderungen der Pflanze genau zu befolgen.