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Korallenstrauch: Giftig oder ungefährlich?

Der Korallenstrauch, beliebt für seine leuchtenden Beeren, ist eine dekorative Zimmerpflanze. Die Schönheit des Strauchs trügt jedoch, denn alle Pflanzenteile sind giftig und sollten außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platziert werden.

Giftigkeit des Korallenstrauchs

Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) enthält in allen Pflanzenteilen giftige Alkaloide, insbesondere Solanocapsin. Diese Substanz ähnelt dem bekannten Solanin, das in grünen Kartoffeln vorkommt. Die höchste Konzentration der Giftstoffe findet sich in den leuchtend roten Beeren. Bereits der Verzehr von wenigen Beeren kann ernsthafte Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wie starke Magen-Darm-Probleme, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. In schwereren Fällen können auch Benommenheit und Bewusstseinsstörungen auftreten. Es wird dringend empfohlen, die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu halten.

Symptome einer Vergiftung

Giftige Korallenstrauch-Beeren können schwere gesundheitliche Beschwerden hervorrufen und sind gefährlich

Symptome einer Vergiftung

Eine Vergiftung durch den Verzehr der Korallenstrauch-Beeren tritt meist schnell und intensiv auf. Die Symptome können je nach aufgenommenen Mengen und individueller Empfindlichkeit variieren.

Leichte bis mittelschwere Symptome:

  • Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
  • Nervensystem: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen

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Schwere Symptome:

  • Kreislauf- und Atemprobleme: Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Benommenheit, Atemlähmung
  • Weitere Anzeichen: Starkes Speicheln, trockener Mund, Schleimhautschwellungen, Bewegungsstörungen

Sollten mehr als drei Beeren verzehrt worden sein, ist umgehend medizinische Hilfe notwendig. Besonders Kinder und Haustiere sind anfällig für die toxischen Substanzen.

Erste Hilfe bei Vergiftung

Schnelle Maßnahmen können bei Verdacht auf Vergiftung lebensrettend sein

Erste Hilfe bei Vergiftung

Sollte eine Vergiftung durch Verzehr der Beeren vermutet werden, sind mehrere Schritte entscheidend:

  1. Ruhe bewahren: Beruhigen Sie die betroffene Person und entfernen Sie eventuell noch vorhandene Pflanzenreste vorsichtig aus dem Mund. Erbrechen sollte nicht induziert werden.
  2. Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Geben Sie der betroffenen Person stilles Wasser, Tee oder verdünnten Saft zu trinken, jedoch keine Milch.
  3. Notruf tätigen: Kontaktieren Sie sofort den Notruf oder die Giftnotrufzentrale und geben Sie Informationen wie Alter, Gewicht und aufgetretene Symptome der betroffenen Person an.
  4. Medizinische Hilfe einholen: Bei schweren Symptomen wie Atembeschwerden sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Gegebenenfalls könnten Maßnahmen wie Kohlegabe (9,00€ bei Amazon*) oder Magenspülung erforderlich sein.
  5. Pflanzenreste sichern: Bewahren Sie Teile der Pflanze in einer verschlossenen Plastiktüte auf und zeigen Sie diese dem medizinischen Personal zur Diagnose.

Schnelles Handeln kann die Auswirkungen einer Vergiftung deutlich mindern.

Besondere Gefahr für Kinder

Kinder sind besonders gefährdet, da sie ihre Umwelt oft mit dem Mund erkunden. Die verführerischen, bunten Beeren des Korallenstrauchs können leicht als essbar angesehen werden. Schon der Verzehr von zwei Beeren kann ernste Vergiftungen hervorrufen. Entfernen Sie daher Korallensträucher aus Spielbereichen oder stellen Sie sicher, dass sie unerreichbar sind.

Erklären Sie Kindern, keine unbekannten Beeren oder Pflanzenteile zu essen und verdeutlichen Sie die Gefahren durch die attraktiven Beeren.

Giftigkeit für Haustiere

Haustiere sind durch das giftige Solanocapsin im Korallenstrauch gefährdet

Giftigkeit für Haustiere

Auch Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und Vögel sind durch den Korallenstrauch gefährdet. Die leuchtend roten Beeren und anderen Pflanzenteile enthalten giftiges Solanocapsin, das schon in kleinen Mengen schädlich ist.

Typische Symptome bei Haustieren umfassen starkes Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Schluckbeschwerden. Bei äußerst schweren Vergiftungen können Bewusstseinsstörungen auftreten. Wenn der Verdacht besteht, dass Ihr Haustier Teile der Pflanze gefressen hat, suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf.

Verwendung als Zierpflanze

Trotz seiner Giftigkeit wird der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) wegen seines attraktiven Aussehens als Zierpflanze geschätzt. Besonders die leuchtenden orangen bis roten Beeren machen ihn zu einem Blickfang auf Balkonen, Terrassen und in Gärten. Als nicht winterharte Pflanze sollte der Korallenstrauch einzeln in ein Gefäß gepflanzt und vor Frost ins Haus gebracht werden.

Für ein kompaktes Wachstum und eine gute Fruchtentwicklung empfiehlt sich ein Rückschnitt nach dem Fruchtfall. Platzieren Sie die Pflanze an einem hellen Standort, um das Wachstum und die Farbintensität der Früchte zu fördern. Beachten Sie aber stets, dass alle Pflanzenteile giftig sind und außer Reichweite von Kindern und Haustieren stehen sollten.

Verbreitung und Herkunft

Der Korallenstrauch stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo er in trockenen Höhenlagen bis 2.600 Metern gedeiht. Bereits im 16. Jahrhundert wurde er nach Europa eingeführt und hier als Zierpflanze geschätzt. Da er nicht frosttolerant ist, findet man ihn in Europa vor allem als Topfpflanze. In tropischen und subtropischen Regionen hat er sich als Kulturflüchtling etabliert.

Sorten und Zuchtformen

Kompakte Zuchtformen des Korallenstrauchs eignen sich besonders gut für kleine Balkone

Sorten und Zuchtformen

Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) kommt in verschiedenen Sorten und Zuchtformen vor, die sich in Fruchtfarbe, Blattform und Wuchshöhe unterscheiden. Einige Sorten tragen orangefarbene oder gelbe Früchte, und es gibt auch Varianten mit panaschierten Blättern.

Wenn Sie den Korallenstrauch als Zimmer- oder Topfpflanze nutzen möchten, sind kompaktere Zuchtformen empfehlenswert. Sie erreichen Höhen um 60 Zentimeter und eignen sich gut für kleine Balkone oder Räume. Achten Sie bei der Pflege stets auf die Giftigkeit der Pflanze und platzieren Sie sie außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.

Botanische Einordnung

Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) gehört zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und ist eng verwandt mit Tomaten, Kartoffeln und Paprika. Innerhalb dieser Familie ist er Teil der Gattung Solanum.

  • Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
  • Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
  • Gattung: Nachtschatten (Solanum)
  • Art: Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum)

Diese Einordnung zeigt die pflanzenverwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Nachtschattengewächse.

Besonderheiten der Früchte

Die kugelförmigen Beeren des Korallenstrauchs reifen von grün über gelb zu leuchtendem Orange-Rot. Sie haben eine dünne, papierartige Oberfläche und bleiben oft mehrere Monate an der Pflanze haften. Trotz ihrer attraktiven Erscheinung sind die Beeren hochgiftig und verursachen bei Verzehr ernste gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren steht.

Durch ihre lange Haltbarkeit und die farbliche Veränderung bieten die Beeren eine dauerhafte dekorative Wirkung, besonders im Herbst und Winter.

Bilder: shpakdm / Shutterstock