Korkenzieherweide vs. Korkenzieherhasel: Die Unterschiede
Korkenzieherweide und Korkenzieherhasel bestechen beide durch ihre bizarren Wuchsformen. Trotz dieses Gemeinsamen Merkmals unterscheiden sie sich deutlich in ihren Ansprüchen und Einsatzmöglichkeiten im Garten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Unterschiede und gibt wertvolle Tipps für die Gartengestaltung.
Unterschiedliche Gattungen und Wuchsformen
Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‚Tortuosa‘) und die Korkenzieherhasel (Corylus avellana ‚Contorta‘) gehören zu unterschiedlichen Pflanzenfamilien und unterscheiden sich in Wuchsform, Blättern und Standortansprüchen deutlich. Diese Unterschiede sind entscheidend für ihre Verwendung im Garten.
Botanische Klassifizierung
- Korkenzieherweide: Gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Sie stammt aus Ostasien, speziell China.
- Korkenzieherhasel: Gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist eine Spezialform der Gemeinen Hasel (Corylus avellana).
Wuchsform und Größe
- Korkenzieherweide: Wächst als Baum und kann Höhen von 8 bis 12 Metern erreichen. Ihre Krone ist eiförmig und verliert im Alter an Dichte. Aufgrund ihres schnellen Wachstums und der ausladenden Wurzeln benötigt sie viel Raum und ist daher für großzügige Gärten oder als Solitärpflanze geeignet.
- Korkenzieherhasel: Bildet einen strauchförmigen Wuchs mit mehreren Stämmen und erreicht eine Höhe von etwa 6 Metern. Ihre Krone ist breit und die stark verdrehten Zweige verleihen ihr ein skurriles Erscheinungsbild, was sie ideal für kleinere Gärten oder als dekorativer Strauch in Vorgärten macht.
Verzweigung und Ästhetik

Ihre verdrehten Zweige machen die Korkenzieherweide speziell in der Floristik beliebt
- Korkenzieherweide: Ihre stark verdrehten, biegsamen Zweige verleihen dem Baum eine malerische Silhouette, die besonders in der floristischen Gestaltung und als Flechtmaterial genutzt wird.
- Korkenzieherhasel: Die verdrehten Äste erzeugen ein ornamentales Bild, das im Winter besonders zur Geltung kommt. Diese Äste werden häufig in der Floristik für Gestecke und Dekorationen verwendet.
Unterschiedliche Blattformen und -farben
Die Blätter der Korkenzieherweide und der Korkenzieherhasel unterscheiden sich sowohl in Form als auch in Farbe.
- Korkenzieherweide: Trägt längliche, lanzettliche Blätter, die etwa 5 bis 10 cm lang sind. Diese hellgrünen Blätter verwandeln sich im Herbst in ein leuchtendes Hellgelb. Ein besonderes Merkmal ist ihre Tendenz, sich um die eigene Achse zu drehen und im Wind zu flattern.
- Korkenzieherhasel: Hat rundliche, mittelgrüne Blätter mit einer leicht behaarten Oberfläche. Diese Blätter sind runzelig und manchmal leicht eingerollt, mit einem stark gesägten Rand. Im Herbst färbt sich das Laub prächtig orange-gelb.
Durch diese Unterschiede bieten beide Pflanzen einzigartige visuelle Akzente im Jahresverlauf und können in unterschiedlichen Gartenkonzepten eingesetzt werden.

Die unterschiedlichen Blüten und Früchte schaffen einzigartige ästhetische Akzente im Garten
Unterschiede in Blüte und Frucht
Korkenzieherhasel und Korkenzieherweide unterscheiden sich deutlich in Bezug auf Blüten und Früchte.
- Korkenzieherhasel: Blüht vor dem Laubaustrieb im Februar und März. Sie ist einhäusig, sodass männliche und weibliche Blüten auf derselben Pflanze vorkommen. Die männlichen Blüten sind längliche, gelbgrüne Kätzchen, während die weiblichen Blüten weniger auffällig und rot sind. Die Fruchtbildung erfolgt in Form von einsamigen Nussfrüchten, die im September und Oktober reifen.
- Korkenzieherweide: Blüht ab März bis in den April hinein. Auch diese Weide bildet einhäusige Blütenstände aus. Die männlichen Blütenkätzchen sind weißgrau und etwa 2 bis 3 Zentimeter lang. Die weiblichen Blüten sind kleiner und weniger auffällig. Die Früchte der Korkenzieherweide sind kleine, unauffällige Kapselfrüchte.
Beide Pflanzen bieten durch ihre spezifischen Blüte- und Fruchteigenschaften einzigartige ästhetische Aspekte für den Garten.
Verwendung im Garten und Dekoration
Beide Pflanzenarten bieten vielfältige Verwendungsmöglichkeiten im Garten sowie zur Dekoration.
Gartenanlage
Korkenzieherhasel:
- Standort: Geeignet für kleinere Gärten. Kann sowohl als Solitärstrauch als auch in Gruppen gepflanzt werden. Auch für Kübelpflanzungen auf Terrassen oder Balkonen geeignet.
- Schnittverträglichkeit: Lässt sich gut in Form bringen und sogar als kunstvolles Formgehölz gestalten.
Korkenzieherweide:
Standort: Benötigt weiträumige Gartenflächen aufgrund ihrer Größe und des schnellen Wachstums. Ideal für großzügige Gärten, da ihre ausladenden Wurzeln und die erhebliche Höhe viel Platz beanspruchen.
Dekoration
Zweignutzung:
- Floristik: Die verdrehten Zweige beider Pflanzen eignen sich hervorragend für Gestecke, Sträuße und kunstvolle Arrangements.
- Osterstrauch und Tischdekoration: Besonders die Korkenzieherhasel wird als Osterstrauch verwendet und bietet das ganze Jahr über attraktive Dekorationsmöglichkeiten.
- Ikebana und Bastelarbeiten: Ideal für Ikebana und Bastelarbeiten wie Kränze und Wanddekorationen.
Zusätzliche Tipps:
- Trockenblumen: Schneiden Sie die Zweige im Herbst oder Winter, wenn sie kein Laub tragen, um deren spiralenartige Form besonders zur Geltung zu bringen.
- Blütenbildung: Wenn Sie die geschnittenen Zweige der Korkenzieherhasel wässern, treiben sie aus und bilden Blüten.