Kriechspindel als Kletterpflanze: Vorteile & Pflegetipps
Die Kriechspindel (Euonymus fortunei) ist eine vielseitige Gartenpflanze, die sowohl als Bodendecker als auch als Kletterpflanze verwendet werden kann. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Wuchsformen, Standortansprüche, Pflanzung und Pflege der Kriechspindel.
Wuchsformen der Kriechspindel
Die Kriechspindel (Euonymus fortunei) gehört zur Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae) und ist besonders dank ihrer vielseitigen Wuchsformen beliebt. Sie kann sowohl kriechend als auch kletternd wachsen. Je nach Sorte und Standortbedingungen entwickelt die Pflanze entweder kriechende Triebe, die dichte, blickdichte Bodenkissen bilden, oder Haftwurzeln, mit deren Hilfe sie an Wänden und Spalieren emporwächst.
Wuchseigenschaften
- Als Bodendecker: Die kriechenden Formen der Kriechspindel eignen sich hervorragend für schattige Standorte im Garten. Sie bilden dichte Laubteppiche, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch den Boden schützen.
- Als Kletterpflanze: Sorten, die Haftwurzeln ausbilden, klettern mehrere Meter in die Höhe. Mit Hilfe von Rankhilfen wie Seilen oder Gittern können sie zur Begrünung von Fassaden und zur Bewachsung von Zäunen und Garagen verwendet werden. Diese kletternden Varianten erreichen Höhen von bis zu 3 Metern, wobei pro Jahr etwa 20 cm Zuwachs möglich sind.
Diese vielfältigen Wuchsformen machen die Kriechspindel zu einer flexiblen Pflanze für verschiedene Bereiche Ihres Gartens.
Verwendung der Kriechspindel
Die Kriechspindel eignet sich besonders gut als Kletterpflanze für die Begrünung von vertikalen Flächen. Mit ihren Haftwurzeln kann sie rauen Oberflächen wie Mauern, Zäunen oder Garagen emporwachsen. Auch schattige bis halbschattige Standorte sind für sie ideal, obwohl sie ebenfalls in sonnigeren Lagen gedeiht, sofern dort eine ausreichende Bewässerung gewährleistet ist. Ihr jährlicher Zuwachs beträgt etwa 20 cm.
Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die prächtige Herbstlaubfärbung, die Farbakzente in Ihren Garten bringt. Beachten Sie, dass alle Teile der Kriechspindel giftig sind; besonders die Samen und Blätter können bei Verzehr zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Daher ist Vorsicht geboten in Haushalten mit kleinen Kindern oder Haustieren.
Standort- und Bodenansprüche der Kriechspindel
Die Kriechspindel ist flexibel hinsichtlich der Standortwahl. Sie bevorzugt schattige bis halbschattige Plätze, kann jedoch auch in sonnigen Lagen wachsen, wenn eine ausreichende Bewässerung gewährleistet wird.
Standortanforderungen
- Licht: Schattig bis halbschattig; sonnig mit ausreichender Bewässerung.
- Boden: Gut durchlässig, humus- und nährstoffreich, mäßig feucht bis frisch.
- pH-Wert: Schwach sauer bis leicht alkalisch.
- Besonderheiten: Verträgt Wurzeldruck, geeignet zur Unterpflanzung von Bäumen, winterhart bis -23 °C.
Falls Ihr Gartenboden verdichtet ist, sollten Sie ihn vor der Pflanzung mit Sand auflockern. Bei sehr mageren Böden kann die Zugabe von Kompost die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung verbessern, was das Wachstum der Kriechspindel fördert.
Pflanzung der Kriechspindel
Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung der Kriechspindel ist das Frühjahr oder der Herbst. In diesen Jahreszeiten ist das Anwachsen am günstigsten. Allerdings kann die Kriechspindel grundsätzlich gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Vorbereitung und Pflanzvorgang

Ein gründlich vorbereitetes Pflanzloch fördert das gesunde Wachstum der Spindelpflanze
1. Zeitpunkt und Pflanzenabstand:
- Pflanzen Sie im Frühjahr oder Herbst.
- Halten Sie einen Abstand von 30 bis 50 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein.
2. Vorbereitung der Pflanzen:
- Tauchen Sie den Wurzelballen in einen Eimer Wasser, damit die Wurzeln volllaufen können.
3. Bodenvorbereitung:
- Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Unkraut. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen.
4. Einpflanzen:
- Setzen Sie die Pflanze gerade in das Pflanzloch und füllen Sie es mit Erde auf. Drücken Sie die Erde behutsam an, um Hohlräume zu vermeiden.
5. Bewässerung und Mulch:
- Wässern Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gründlich. Eine Abdeckung mit einer dünnen Schicht Mulch (26,00€ bei Amazon*) hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und das Unkrautwachstum zu reduzieren.
Pflege der Kriechspindel
Die Kriechspindel ist pflegeleicht und ideal für Gärtner, die wenig Zeit haben.
Wichtige Pflegehinweise
- Bewässerung: Gießen Sie die Pflanze nur, wenn die oberste Bodenschicht trocken ist. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht.
- Düngung: Gelegentlich genügt etwas Kompost, um den Boden nährstoffreich zu halten. Auf künstliche Düngemittel kann verzichtet werden.
- Rückschnitt: Notwendig ist ein Rückschnitt in der Regel nicht. Wenn gewünscht, können Sie im Frühjahr vor dem Austrieb trockene oder zu lange Triebe entfernen.
- Winterpflege: Da die Kriechspindel winterhart ist, ist meist keine spezielle Überwinterungspflege notwendig. Bei Kahlfrost können Sie jedoch gelegentlich wässern, um Trockenheitsschäden zu vermeiden.
- Schädlinge und Krankheiten: Sie ist resistent gegenüber den meisten Schädlingen und Krankheiten. Gelegentlich können jedoch Pfaffenhütchen-Gespinstmotten auftreten.
Sorten der Kriechspindel
Es gibt zahlreiche Sorten der Kriechspindel, die sich in Wuchsform, Blattfarbe und -größe sowie in der Höhenerreichung unterscheiden. Hier sind einige beliebte Sorten:
- Kletternde Kriechspindel ‚Vegetus‘: Diese Sorte wächst breit niederliegend bis aufrecht und kann eine Höhe von bis zu 150 cm erreichen. ‚Vegetus‘ klettert oft und bildet attraktive Fruchtstände.
- Euonymus fortunei ‚Silverstone‘: Ideal für Balkon und Terrasse, wächst diese Sorte etwa 15 cm hoch und breit. Die dunkelgrünen Blätter sind auffällig weiß gesprenkelt.
- Kriechspindel ‚Emerald’n Gold‘: Bekannt für ihre Goldgelb panaschierten Blätter, wird bis zu 60 cm hoch. Im Laufe des Jahres verändert sich das Blattwerk von zitronengelb im Frühling bis zu einem blassen Gelb oder Weiß im Sommer.
- Euonymus fortunei ‚Harlequin‘: Mit dekorativen weißen Triebspitzen ist ‚Harlequin‘ ein schöner Bodendecker. Im Herbst nehmen die Blätter einen leuchtend braunroten Farbton an.
- Kleinblättrige Teppichspindel ‚Minimus‘: Entwickelt nur eine Höhe von etwa 15 cm und bildet dichte, bodendeckende Polster.
- Kriechspindel ‚Blondy‘ (auch ‚Interbowli‘): Erreicht eine Höhe von bis zu 50 cm. Die Blätter sind dunkelgrün mit einem hellgelben Zentrum, das im Herbst orange wird.
- Purpur-Kriechspindel ‚Coloratus‘: Diese kriechende Sorte hat Blätter, die oben dunkelgrün und unten purpurfarben sind. Im Herbst verwandeln sich die Blätter in ein bronzenes Farbenspiel.
Die Kriechspindel überzeugt durch ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit. Ob als Bodendecker, zur Begrünung von Zäunen und Mauern oder als Zierpflanze in Töpfen – für jeden Standort gibt es eine passende Sorte.