Kugelakazie: Pflanzung, Pflege & Schneiden der Robinie
Die Kugelakazie ‚Umbraculifera‘, auch Kugelrobinie genannt, ist ein beliebter Zierbaum für Gärten und Parks. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu den Eigenschaften, der Pflanzung, Pflege und Vermehrung dieses pflegeleichten und formschönen Gehölzes.
Steckbrief
Wuchs
Die Kugelakazie ‚Umbraculifera‘, auch als Kugelrobinie bekannt, hat eine dicht verzweigte, kugelrunde und blickdichte Kronenform. Der Baum erreicht eine Höhe von vier bis sechs Metern und eine Breite von etwa 3,5 bis 4 Metern. Er wächst jährlich um etwa 10 bis 15 Zentimeter. Eine besondere Eigenschaft dieses Gehölzes ist, dass es keine Blüten, Dornen oder Ausläufer bildet. Die Zweige weisen eine olivgrüne bis braune Färbung auf, und die tief gefurchte Rinde präsentiert sich in einem graubraunen Farbton.
Die wesentlichen Wachstumsmerkmale sind:
- Wuchshöhe von 4 bis 6 Metern
- Wuchsbreite von 3,5 bis 4 Metern
- Jahreszuwachs von 10 bis 15 Zentimetern
- Kronenform dicht verzweigt, kugelrund und blickdicht
- Zweigfarbe olivgrün bis braun
- Graubraune, tief gefurchte Rinde
- Keine Blüten, Dornen oder Ausläufer
Blätter
Die sommergrünen Blätter der Kugelakazie sind mittelgrün und gefiedert. Sie können bis zu 15 Zentimeter lang werden und bestehen aus neun bis neunzehn kleinen Teilblättchen, die regelmäßig wechselständig am Blattstiel angeordnet sind. Die Oberseite der Blätter ist blaugrün, die Unterseite hellgrün. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb, was einen attraktiven Farbwechsel bietet. Der Baum treibt relativ spät im Frühjahr aus und beginnt früh im Jahr mit dem Abwurf seines Laubes.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Philmarin | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Für optimales Wachstum benötigt die Kugelakazie einen sonnigen Standort, verträgt jedoch auch Halbschatten. Windgeschützte Lagen sind ideal, da starke Winde die dünnen Äste leicht brechen können. Die Pflanze ist wärmeliebend, gedeiht gut in städtischen Klimazonen und ist bis zu -28 °C winterhart (Klimazone 5).
Bei der Wahl des Standorts sollte ausreichend Platz zur Verfügung stehen, um die ausladende Krone nicht andere Pflanzen verdrängen zu lassen. In Kübelhaltung sollte die Kugelakazie ebenfalls an einem windgeschützten, hellen Standort stehen. Sie kann auch im Freien überwintert werden, wobei ein Winterquartier mit Temperaturen um 0°C empfohlen wird. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäulnis zu verhindern.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Obwohl die Kugelakazie keine besonderen Ansprüche an den Boden stellt, bevorzugt sie einen durchlässigen, nährstoffreichen Gartenboden. Ein lockerer, lehmhaltiger Boden ist ideal, solange er gut durchlässig bleibt. Stark kalkhaltige Böden sollten vermieden werden, da sie Wachstumsprobleme verursachen können.
Die Pflanze bevorzugt sauerstoffreiche Substrate und gedeiht auf mäßig trockenen bis frischen Böden. Sie toleriert auch arme, trockene Sand- und Kiesböden problemlos. Selbst gepflasterte Flächen im Wurzelbereich stellen keine Herausforderung dar.
Optimale Bodeneigenschaften sind:
- Durchlässigkeit
- Nährstoffreichtum
- Lockere Struktur
- Lehmboden- oder gemischte Zusammensetzung
- Geringer Kalkgehalt
- Sauerstoffreiches Substrat
Kugelakazie richtig pflanzen
Kugelakazien werden oft als Ballenware oder im Container angeboten. Tuch- oder Drahtballen pflanzt man am besten im Frühjahr oder Herbst. Containerpflanzen können während der gesamten Vegetationsperiode, außer an Frosttagen, gesetzt werden.
Wichtige Schritte bei der Pflanzung:
- Pflanzloch doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausheben.
- Untergrund mit einer Grabegabel auflockern.
- Stützpfahl zur Stabilisierung des jungen Baumes setzen.
- Wurzelballen so einsetzen, dass der Stamm auf Höhe der Bodenoberfläche abschließt.
- Pflanzloch mit dem Aushub verfüllen und den oberen Aushub mit Kompost anreichern.
- Boden gründlich einschlämmen.
- Gießrand aus Erde anlegen, um das Wasser zu sammeln.
In Kübelhaltung sind ähnliche Schritte zu beachten:
- Pflanzgefäß mit ausreichend Platz und Drainagelöchern wählen.
- Drainageschicht aus Kies im Gefäß anlegen.
- Windgeschützter Standort wählen.
- Regelmäßig, aber mäßig gießen.
- Einmal jährlich im Frühjahr Langzeitdünger verwenden.
- Regelmäßig zurückschneiden und bei Bedarf umtopfen, vorzugsweise im Frühjahr.
Kugelakazie pflegen

Foto: Athantor | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Die Kugelakazie ist pflegeleicht und eignet sich gut für unerfahrene Gärtner. Sie verträgt Trockenheit gut und benötigt wenig Dünger. Einige wichtige Pflegeaspekte sind:
- Bewässerung: Seltener, aber gründlich gießen. Dies fördert Wurzelwachstum in tiefere Bodenschichten, was die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenheit macht. Frisch gepflanzte Kugelakazien sollten regelmäßig gegossen werden.
- Düngung: Grunddüngung im Frühjahr reicht in der Regel aus. Kübelpflanzen können im Frühjahr mit Langzeitdünger behandelt werden.
- Wind- und Schneeschutz: Starker Wind und Schneefall können der Kronenstruktur zusetzen. Entfernen Sie Schneelasten nach starken Schneefällen.
- Rückschnitt: Ein jährlicher Rückschnitt hilft, die kompakte Kronenform zu erhalten. Junge Bäume vertragen keinen Radikalschnitt.
Kugelakazie richtig schneiden
Um die runde Kronenform zu erhalten, ist ein jährlicher Rückschnitt im Januar oder Februar empfehlenswert. Dabei werden die Vorjahrestriebe einige Zentimeter oberhalb des Ansatzes gekürzt. Bei starkem Wachstum kann ein Rückschnitt auf den Stock nötig sein. Junge Bäume sollten in den ersten drei Jahren nur leicht eingekürzt werden.
Verwenden Sie scharfe Gartenwerkzeuge, um saubere Schnitte durchzuführen. Größere Schnittwunden sollten mit einer Wundverschlusspaste (15,00€ bei Amazon*) behandelt werden. Wildtriebe am Stamm sollten nah an der Wurzel entfernt werden, um Dornenbildung zu vermeiden.
Verwendung
Die Kugelakazie ist aufgrund ihres kompakten Wuchses vielseitig einsetzbar. Sie eignet sich als Solitärpflanze im Beet, als Torwächter oder zur Begrünung von Wegen und Plätzen. Auch in Kübeln lässt sie sich hervorragend kultivieren, wobei ein geeignetes Pflanzgefäß und regelmäßiger Rückschnitt wichtig sind. Kübelpflanzen können im Freien überwintern, sollten jedoch idealerweise in einem Winterquartier bei 0°C stehen.
Kugelakazie vermehren
Die Vermehrung der Kugelakazie erfolgt meist durch Veredelung, bei der die Krone auf einen Stamm gepfropft wird. Eine alternative Methode sind Wurzelstecklinge:
- Wurzelstecklinge im Frühjahr oder Herbst schneiden.
- Pflanztöpfe mit einem Erde-Sand-Gemisch füllen.
- Stecklinge in das Substrat stecken.
- Erde anfeuchten und an einen warmen Ort stellen.
- Wassergaben erhöhen, sobald die Stecklinge austreiben.
Eine weitere Methode ist die Aussaat im Frühjahr. Die Samen aus den Früchten gewinnen, kühl und trocken lagern, im Frühjahr säen und gleichmäßig feucht halten. Nach dem Keimen können die Pflanzen ins Freie umgesetzt werden.
Krankheiten & Schädlinge
Die Kugelakazie ist robust und wird selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Dennoch können folgende Probleme auftreten:
- Blattläuse: Geringer Schaden, leicht zu bekämpfen.
- Schildläuse: Ausgesogene Blätter, Hausmittel oder Pflanzenschutzmittel einsetzen.
- Miniermotten: Geringfügiger Schaden durch Raupen.
Krankheiten & Schädlinge
- Blattfleckenkrankheit (Phloespora): Verwelkende Blätter mit Flecken. Befallene Blätter im Herbst vollständig entfernen.
- Pflegefehler: Staunässe kann Wachstum stoppen. Bei Kübelhaltung auf frisches Substrat umtopfen.
Diese Maßnahmen helfen, die Kugelakazie gesund zu halten und Problemen vorzubeugen.
Häufig gestellte Fragen
1. Wieso wird die Kugelakazie auch Kugelrobinie genannt?
Die Kugelakazie, botanisch als Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘ bekannt, wird auch als Kugelrobinie bezeichnet. Das liegt daran, dass sie keine echte Akazie ist, sondern eine spezielle Sorte der Gewöhnlichen Robinie, die eine kugelförmige Krone ausbildet. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde diese Sorte um 1830 in Österreich entdeckt und hat sich seitdem in vielen europäischen Gärten etabliert.
2. Kann die Kugelakazie Früchte tragen?
Obwohl die Kugelakazie als Pflanzenart keine Blüten bildet, können manchmal an dieser Art Früchte beobachtet werden. Eine Erklärung dafür könnte eine Verwechslung in der Benennung sein, vielleicht handelt es sich um eine Kreuzung oder einen spezifischen Untertyp, der entgegen der allgemeinen Beschreibung Früchte bildet.
3. Welche spezifischen Krankheiten betreffen die Kugelakazie?
Die Kugelakazie zeigt eine gewisse Anfälligkeit gegenüber der Phloespora-Blattfleckenkrankheit, einer Pilzinfektion, bei der die Blätter zunächst welken und daraufhin Flecken bilden. Betroffene Blätter sollten im Herbst vollständig entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Staunässe kann ebenfalls problematisch sein, da sie das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen kann.
4. Gibt es besondere Hinweise zur Standortwahl und Pflanzung im Garten?
Die Kugelakazie bevorzugt sonnige Standorte, toleriert jedoch auch Halbschatten gut. Windgeschützte Plätze sind ideal, um die brüchigen Äste zu schützen. Bei der Pflanzung sollte das Pflanzloch doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, und eine gute Dränage ist unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden und gesunde Wurzelentwicklung zu fördern.