Litschi

Litschi züchten: So gelingt’s mit dem Kern

Frisch geerntete Litschikerne bergen das Potenzial für eigene exotische Bäume. Erfahren Sie in dieser Anleitung, wie Sie Litschisamen vorbereiten, aussäen und pflegen, um erfolgreich eigene Litschibäume zu ziehen.

Auswahl und Vorbereitung der Samen

Die richtige Samenauswahl ist entscheidend für gesunde Litschibäume.

Auswahl und Vorbereitung der Samen

Um Litschibäume erfolgreich zu züchten, beginnen Sie mit der Auswahl geeigneter Samen. Wählen Sie Früchte mit einer dunkelroten bis rötlichbraunen Schale, da diese den optimalen Reifegrad anzeigen. Vermeiden Sie Früchte mit grünen Flecken, die auf Unreife hinweisen. Entfernen Sie das Fruchtfleisch vorsichtig, um den glänzenden, schwarzen oder dunkelbraunen Kern freizulegen. Achten Sie darauf, den Samen nicht zu beschädigen, da dies dessen Keimfähigkeit beeinträchtigen könnte.

Weichen Sie die Litschisamen etwa 24 Stunden lang in lauwarmem Wasser ein, um die harte äußere Samenschale zu erweichen. Stellen Sie sicher, dass das Wasser während dieser Zeit nicht vollständig abkühlt. Nach dem Einweichen reinigen Sie die Samen gründlich, um alle Fruchtfleischreste zu entfernen, da diese Schimmel verursachen können. Überprüfen Sie die eingeweichten Samen regelmäßig, um Anzeichen von Schimmel oder Fäulnis zu erkennen und betroffene Samen sofort zu entfernen.

Die vorbereiteten Samen sind nun bereit, in nährstoffarmer, gut durchlässiger Anzuchterde eingepflanzt zu werden. Achten Sie darauf, dass die Erde frei von Krankheitserregern ist, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

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Einpflanzen der Samen

Für die Aussaat der Litschisamen wählen Sie einen Topf mit Drainagelöchern, um Staunässe zu vermeiden und eine gute Wurzelbelüftung sicherzustellen. Verwenden Sie eine Mischung aus Anzuchterde, Lehm und Sand zu gleichen Teilen, da dieses Substrat gut durchlässig und nährstoffarm ist.

Pflanzen Sie die vorbereiteten Litschisamen horizontal etwa 1 bis 2 cm tief in das Substrat ein. Drücken Sie die Erde leicht an, um einen guten Kontakt zwischen Samen und Erde zu gewährleisten. Gießen Sie die Erde gleichmäßig, sodass sie durchgehend feucht, aber nicht durchnässt bleibt.

Bedecken Sie den Topf mit einer transparenten Plastikfolie oder einer durchsichtigen Abdeckhaube, um eine konstante Feuchtigkeit und Temperatur zu erzielen. Lüften Sie den Topf täglich kurz, um Schimmelbildung vorzubeugen. Platzieren Sie den Topf an einem warmen Ort mit Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen keimen die Litschisamen in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen.

Keimung und Sämlingspflege

Sämlinge brauchen hohe Luftfeuchtigkeit für optimales Wachstum und gesunde Entwicklung

Keimung und Sämlingspflege

Nach der Keimung sollten die Sämlinge an einen hellen, warmen Ort gestellt werden, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, um die zarten Blätter nicht zu beschädigen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser, zur Bewässerung.

Besprühen Sie die Sämlinge regelmäßig mit Wasser, um die hohe Luftfeuchtigkeit zu wahren, die für ihr Wachstum notwendig ist. Sobald sich das erste vollständige Blattpaar entwickelt hat, was normalerweise nach vier bis acht Wochen der Fall ist, können Sie die Sämlinge vorsichtig in größere Töpfe umpflanzen. Verwenden Sie gut durchlässige Blumenerde und achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Belassen Sie den ursprünglichen Kern an der Pflanze, da er weiterhin wichtige Nährstoffe liefert.

Wachstumsbedingungen und Pflege

Litschibäume benötigen ein warmes, feuchtes Klima und reichlich Licht, gedeihen jedoch am besten bei indirekter Sonneneinstrahlung. Platzieren Sie Ihre Pflanze daher in der Nähe eines Süd- oder Westfensters. Im Sommer kann der Litschibaum auch draußen an einem geschützten Platz im Halbschatten stehen. Gewöhnen Sie den Baum langsam an die Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden.

Die Temperatur sollte niemals unter 12 Grad Celsius fallen, auch nicht in den Wintermonaten. Hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenso wichtig. Besprühen Sie regelmäßig die Blätter mit kalkfreiem Wasser oder stellen Sie Schalen mit Wasser in die Nähe der Pflanze. Der Boden sollte gut durchlässig und leicht sauer sein. Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie die Erde leicht feucht halten und zwischen den Wassergaben die oberste Erdschicht antrocknen lassen, ohne dass sie völlig austrocknet.

Düngen Sie Ihre Litschi während der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst alle vier bis sechs Wochen mit einem organischen, salzarmen Dünger. Im Winter reduzieren oder stellen Sie die Düngergaben ganz ein, da die Pflanze in dieser Zeit minimal wächst.

Beschneiden und Umtopfen

Ein häufiges Beschneiden des Litschibaums ist nicht notwendig, da er sehr langsam wächst. Dennoch sollten Sie alte, kranke oder vertrocknete Pflanzenteile entfernen, um die Gesundheit des Baumes zu fördern. Kürzen Sie bei Bedarf längere Triebe ein, um eine dichtere Verzweigung zu erzielen. Der optimale Zeitpunkt für diese Schnitte liegt im März oder April, kurz bevor das neue Wachstum beginnt.

Das Umtopfen des Litschibaums sollte alle zwei bis drei Jahre erfolgen oder wenn der Baum den Topf vollständig durchwurzelt hat. Wählen Sie ein neues Pflanzgefäß, das etwa ein Drittel größer ist als das vorherige. Legen Sie eine Drainageschicht an, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie eine leicht saure, gut durchlässige Substratmischung, die aus Gartenerde und Sand bestehen kann. Behandeln Sie die Wurzeln vorsichtig, um Schäden zu vermeiden.

Schädlinge und Krankheiten

Litschibäume können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein. Spinnmilben treten häufig in trockener, warmer Umgebung auf. Um einem Befall vorzubeugen, besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Blattläuse, Schildläuse und Wollläuse können ebenfalls Schäden verursachen und sollten mit insektizider Seife oder Neemöl (6,00€ bei Amazon*) bekämpft werden.

Wurzelfäule ist eine häufige Krankheit, die durch übermäßiges Gießen und schlechte Drainage entsteht. Verwenden Sie gut durchlässiges Substrat und vermeiden Sie Staunässe. Der ringförmige Wurzelbrand ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Kambium absterben lässt. Eine sorgfältige Standortwahl mit guter Luftzirkulation und gleichmäßiger Wasserversorgung ist hierbei besonders wichtig.

Mit regelmäßigen Kontrollen und einer aufmerksamen Pflege können Sie das Risiko von Schädlingen und Krankheiten minimieren und so das gesunde Wachstum Ihres Litschibaums fördern.

Bilder: Coprid / iStockphoto