Lungenkraut

Lungenkraut: Genuss mit Vorsicht – Giftigkeit & Wirkung

Lungenkraut, eine Pflanze mit zarten Blüten und gefleckten Blättern, ist nicht nur eine Zierde für schattige Gartenbereiche. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aspekte des Lungenkrauts, von seinen medizinischen Anwendungen und kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten bis hin zu Anbautipps und seiner ökologischen Bedeutung.

Giftigkeit von Lungenkraut

Lungenkraut besitzt zwar eine geringe Giftigkeit, wird aber dennoch seit Jahrhunderten in der Traditionellen Europäischen Medizin geschätzt. Vor allem bei Atemwegserkrankungen setzt man auf seine heilenden Eigenschaften. Alle Pflanzenteile gelten als essbar und können vielseitig in der Küche verwendet werden. Allerdings sollten Schwangere, Stillende und Personen mit Lebererkrankungen vor dem Verzehr ärztlichen Rat einholen. Wie bei vielen Wildpflanzen ist auch beim Lungenkraut ein maßvoller Genuss ratsam.

Kulinarische Verwendung

Lungenkraut bereichert durch seine Vielseitigkeit sowohl Salate als auch warme Gerichte

Kulinarische Verwendung

Mit seinem milden, gurkenähnlichen Geschmack bereichert Lungenkraut Ihren Speiseplan auf vielfältige Weise:

  • Junge Blätter: Verleihen Salaten und Smoothies eine frische Note.
  • Blüten: Setzen farbenfrohe Akzente als Garnitur für Salate oder zur Dekoration von Desserts.
  • Ältere Blätter: Eignen sich hervorragend zum Dünsten als Gemüsebeilage oder als Zutat in Suppen.
Medizinische Verwendung

Lungenkraut wird traditionell zur Linderung von Atemwegsbeschwerden eingesetzt

Medizinische Verwendung

Die Volksmedizin nutzt Lungenkraut traditionell zur Unterstützung der Atemwege. Seine Inhaltsstoffe wie Saponine, Gerbstoffe, Kieselsäure und Schleimstoffe helfen bei diversen Beschwerden:

  • Erkältungskrankheiten: Seine schleimlösenden und reizlindernden Eigenschaften lindern Husten und Heiserkeit.
  • Bronchitis und Asthma: Als Bestandteil homöopathischer Tees und Tinkturen mildert Lungenkraut die Symptome.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Dank seiner zusammenziehenden Wirkung unterstützt es die Behandlung von Durchfall.
  • Harnwegsinfekte: Auch bei Blasenentzündungen kann Lungenkraut unterstützend wirken.
  • Wundheilung: Die adstringierenden Eigenschaften helfen bei der äußerlichen Anwendung auf kleinen Wunden.

Obwohl die traditionelle Anwendung weit verbreitet ist, sollten Sie bei der Selbstmedikation mit Lungenkraut vorsichtig sein und im Zweifelsfall einen Arzt konsultieren. Schwangere und Stillende sollten aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit auf die Anwendung verzichten.

Schwangerschaft und Stillzeit

Aufgrund mangelnder Informationen zur Sicherheit von Lungenkraut während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten. Schwangere und Stillende sollten auf den Konsum verzichten und auf alternative Heilpflanzen zurückgreifen. Auch für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird von der Anwendung abgeraten.

Vorsichtsmaßnahmen

Beachten Sie bei der Verwendung von Lungenkraut folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  • Allergische Reaktionen: Beenden Sie die Anwendung bei Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden und suchen Sie einen Arzt auf.
  • Wechselwirkungen: Sprechen Sie vor der Anwendung mit einem Arzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen.
  • Dosierung: Übermäßiger Konsum kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  • Lebererkrankungen: Holen Sie vor der Anwendung medizinischen Rat ein, wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden.

Merkmale und Verbreitung

Das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) gehört zur Familie der Raublattgewächse und bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte. Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Höhe von 10 bis 30 cm und besticht durch ihre herzförmigen bis lanzettlichen, oft weiß gefleckten Blätter. Die trichterförmigen Blüten wechseln während der Blütezeit ihre Farbe von rosa zu lila oder blau-violett. Lungenkraut ist in Europa weit verbreitet und besiedelt lichte Wälder, Bachufer und feuchte Wiesen. Von Februar bis Mai bietet es Bienen und anderen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.

Sorten

Die Vielfalt an Lungenkraut-Sorten bringt Farbe in Ihren schattigen Garten:

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis): Bekannt für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften und seine violett-rosa Blüten.
  • Geflecktes Lungenkraut ‚Alba‘: Bezaubert mit reinweißen Blüten.
  • Geflecktes Lungenkraut ‚Dora Bielefeld‘: Sorgt mit rosafarbenen Blüten für einen Blickfang.
  • Geflecktes Lungenkraut ‚Frühlingskleid‘: Verwöhnt mit zart lachsrosa Blüten und einem kissenartigen Wuchs.
  • Großgeflecktes Lungenkraut ‚Mrs. Moon‘: Besitzt schmale, spitz zulaufende Blätter mit auffälligen weißen Flecken und lachsrosa Blüten.

Ökologische Bedeutung

Lungenkraut spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem:

  • Frühe Nahrungsquelle: Seine Blüten gehören zu den ersten im Jahr, die Bienen und anderen Bestäubern Nektar und Pollen bieten.
  • Futterpflanze: Die Blätter dienen verschiedenen Schmetterlingsraupen als Nahrung.
  • Verbreitung durch Ameisen: Ameisen tragen zur Verbreitung der Samen bei.
Anbau im Garten

Lungenkraut gedeiht gut an schattigen Standorten

Anbau im Garten

So schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen für Lungenkraut:

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen schattigen bis halbschattigen Platz, geschützt vor direkter Mittagssonne.
  2. Bodenvorbereitung: Sorgen Sie für einen nährstoffreichen, humosen und gut drainierten Boden.
  3. Pflanzen setzen: Pflanzen Sie Lungenkraut im Frühjahr oder frühen Herbst mit einem Abstand von 25 bis 30 cm.
  4. Gießen und Pflege: Gießen Sie regelmäßig in den ersten Wochen und später nur bei Trockenheit. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert eine zweite Blühphase.
  5. Vermehrung: Teilen Sie die Wurzelballen im Sommer, oder verwenden Sie Samen.
  6. Schutz: Achten Sie auf Anzeichen von Echtem Mehltau oder Schädlingsbefall und ergreifen Sie gegebenenfalls Maßnahmen.
Bilder: NevaF / iStockphoto