Lupinenkrankheiten erkennen & bekämpfen: Symptome & Tipps
Lupinen sind zwar pflegeleichte Pflanzen, können aber dennoch von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Dieser Artikel beleuchtet häufige Lupinenkrankheiten, ihre Symptome und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.
Blattfleckenkrankheit
Die Blattfleckenkrankheit ist eine häufige Pilzinfektion, die besonders während langer, feuchter Perioden auftritt. Diese Krankheit beginnt mit kleinen, hellgelben bis braunen Flecken auf der Oberseite der Blätter. Diese Flecken vergrößern sich schnell und können zu einem Zusammenfließen und Absterben von Blattgewebe führen, was schließlich ganze Blätter betreffen kann. Auf der Unterseite der Blätter ist ein grau-violetter Pilzrasen sichtbar.
Um die Blattfleckenkrankheit zu bekämpfen, sollten Sie befallene Blätter entfernen und Ihre Pflanze mit einem geeigneten Mittel behandeln. Halten Sie die Blätter so trocken wie möglich, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.

Zertifiziertes Saatgut und gute Luftzirkulation verhindern Anthraknose bei Lupinen effektiv
Anthraknose
Anthraknose, auch als Brennfleckenkrankheit bekannt, ist die bedeutendste Krankheit bei Lupinen und befällt besonders die weiße und gelbe Variante. Der Pilz Colletotrichum lupini verursacht diese Krankheit und kann zu Totalausfällen führen. Charakteristisch für Anthraknose ist die Infektion aller Pflanzenorgane, wie Blätter, Stängel, Hülsen und Keimlinge.
Symptome der Anthraknose sind:
- Kleine, eingesunkene, dunkelbraune Flecken (Brennflecken)
- Korkenzieherartige Verdrehungen von Stängeln und Blättern
- Abknicken und Absterben von Blattstielen
Zur Vorbeugung der Anthraknose sollten Sie zertifiziertes, gebeiztes Saatgut verwenden und für gute Luftzirkulation sorgen. Resistente Sorten wie „CELINA“ und „FRIEDA“ können ebenfalls das Risiko eines Totalausfalls senken. Bei ersten Symptomen können geeignete Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Fusarium-Welke
Die Fusarium-Welke wird durch den Pilz Fusarium oxysporum verursacht und befällt das Gefäßsystem der Pflanzen, wodurch der Wasser- und Nährstofftransport gestört wird. Typische Symptome sind:
- Gelbfärbung und Welke der Blätter
- Verbräunung der Leitgefäße im Stängel
- Wurzelfäule
Verwenden Sie gesundes Saatgut und wechseln Sie die Kulturfläche, um der Fusarium-Welke vorzubeugen. Eine Wiederanpflanzung von Lupinen auf dem gleichen Feld sollte frühestens nach fünf Jahren erfolgen.

Gezielte Bewässerung und regelmäßiges Entfernen beschädigter Pflanzenteile verhindern Grauschimmelbefall effektiv
Grauschimmel
Grauschimmel wird durch den Pilz Botrytis cinerea verursacht und befällt vor allem geschwächte oder beschädigte Pflanzenteile bei feuchten Bedingungen. Symptome sind braune, faulige Flecken, die später mit einem grauen Pilzrasen bedeckt sind. Betroffene Pflanzenteile welken und fallen ab.
Um Grauschimmel vorzubeugen, vergrößern Sie den Pflanzenabstand, entfernen Sie regelmäßig beschädigte Pflanzenteile und achten Sie auf eine gezielte Bewässerung. Bei akutem Befall können geeignete Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Sklerotinia-Weichfäule
Sklerotinia-Weichfäule, verursacht durch den Pilz Sclerotinia sclerotiorum, äußert sich durch wässrige, weiche Fäulnisstellen an Stängeln und Wurzeln, die sich braun bis schwarz verfärben. Betroffene Pflanzen welken und sterben ab.
Um dieser Krankheit vorzubeugen, sollten Sie Fruchtwechsel einhalten und eine gute Drainage sicherstellen. Auch eine sorgfältige Bodenbearbeitung kann helfen, die Verlagerung der Sklerotien in die obere Bodenschicht zu minimieren.
Wurzelhals- und Stängelfäule
Diese Krankheit wird durch verschiedene bodenbürtige Pilzarten wie Phoma, Pythium spp., Thielaviopsis basicola und Rhizoctonia solani verursacht. Sie führt zu gelblichen Flecken an den Blättern von Keimlingen und dunklen Verfärbungen am Wurzelhals und der Stängelbasis.
Um die Infektion zu verhindern, sollten Sie weite Fruchtfolgen einhalten, eine gute Bodenbearbeitung durchführen und staunasse Bedingungen vermeiden. Die Verwendung von gesundem und zertifiziertem Saatgut ist ebenfalls wichtig.
Mehltau
Mehltau kommt in zwei Formen vor: Echte und Falsche Mehltau. Echter Mehltau zeigt sich als weißer Belag auf den Blattoberseiten, während Falscher Mehltau gelbliche Flecken auf der Oberseite und grauvioletten Belag auf der Unterseite der Blätter verursacht.
Zur Bekämpfung und Vorbeugung von Mehltau sollten Sie weite Fruchtfolgen, feuchte und schlecht belüftete Standorte vermeiden und gezielt gießen, um die Blätter trocken zu halten.

Gute Drainage und zertifiziertes Saatgut sind essenziell für gesunde Lupinen
Vorbeugung und Bekämpfung von Lupinenkrankheiten
Damit Ihre Lupinen gesund bleiben, sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Verwenden Sie zertifiziertes und behandeltes Saatgut.
- Wählen Sie Standorte mit guter Drainage und vermeiden Sie staunasse Bedingungen.
- Setzen Sie auf weite Fruchtfolgen mit Anbaupausen von mindestens fünf Jahren.
- Sorgen Sie für ausreichenden Pflanzenabstand und gute Luftzirkulation.
- Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile und Unkraut.
- Gießen Sie die Pflanzen vorzugsweise am Morgen, um Feuchtigkeit auf den Blättern zu vermeiden.
- Wählen Sie resistente oder tolerante Sorten aus.