Luzerne Saatgut: Woher beziehen und wie viel benötigen?
Luzerne, auch bekannt als Alfalfa, ist eine vielseitige Pflanze mit tiefreichendem Wurzelwerk. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile von Luzerne-Saatgut und gibt Auskunft über Aussaat, Pflege und mögliche Probleme.

Luzerne ist ideal für nachhaltige Bodenbewirtschaftung und Futterbau
Was ist Luzerne-Saatgut?
Luzerne-Saatgut stammt von der mehrjährigen Pflanze Medicago sativa, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört. Diese Pflanze wird häufig als Futterpflanze und zur Gründüngung verwendet, auch bekannt unter den Namen Alfalfa, Schneckenklee oder Ewiger Klee.
Luzernepflanzen zeichnen sich durch tiefreichende Pfahlwurzeln aus, die den Boden bis in etwa vier Meter Tiefe durchdringen können. Oberirdisch erreichen sie Höhen von bis zu einem Meter. Die violetten, gelegentlich auch purpurnen oder weißen Blüten entwickeln sich zu schneckenförmigen, dicht behaarten Hülsenfrüchten. Diese enthalten kleine, nierenförmige Samen, die nach dem Aufplatzen der Hülsen freigesetzt werden.
Die Pflanze bevorzugt kalkreiche und lockere Böden und ist in der Lage, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erreichen, was sie besonders trockenheitsresistent macht. Luzerne ist eine wertvolle Komponente im Futterbau aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes, dient aber auch zur Verbesserung der Bodenstruktur durch Stickstofffixierung aus der Luft. Dies macht sie ideal für die nachhaltige Bodenbewirtschaftung.
Welche Vorteile hat Luzerne-Saatgut?
Luzerne-Saatgut bietet zahlreiche Vorteile:
- Hoher Eiweißgehalt: Luzerne liefert hochwertiges Futtermittel mit einem hohen Proteingehalt, was Zukäufe von proteinhaltigen Futtermitteln reduziert.
- Tiefwurzelsystem: Die tiefreichenden Wurzeln verbessern die Drainage und ermöglichen den Pflanzen, tiefer liegende Wasserreserven zu nutzen, was besonders in trockenen Regionen vorteilhaft ist.
- Stickstofffixierung: Luzerne kann Stickstoff aus der Luft binden und verbessert so die Stickstoffbilanz des Bodens, was den Bedarf an zusätzlichen Düngemitteln reduziert.
- Bodenverbesserung: Luzerne verbessert die Bodenstruktur und erhöht die Bodenfruchtbarkeit durch ihre organischen Rückstände, die die Humusbildung fördern.
- Trockenheitsresistenz: Dank ihres tiefen Wurzelsystems kann Luzerne auch bei geringer Wasserversorgung gut gedeihen und eignet sich somit für niederschlagsarme Gebiete.
- Vielseitigkeit: Sie dient als wertvolles Futter für Nutztiere, Gründüngung, Schutz gegen Bodenerosion sowie als Bienen- und Insektenweide.
- Wirtschaftlichkeit: Der Anbau reduziert die Notwendigkeit von Mineraldüngern durch Stickstofffixierung und kann zur Herstellung von Pellets und Cobs genutzt werden.
Welche Arten von Luzerne-Saatgut gibt es?
Luzerne-Saatgut ist in verschiedenen Sorten erhältlich:
Traditionelle Sorten: Mischungen aus der blau blühenden Luzerne (Medicago sativa) und der gelbblühenden Sichelluzerne (Medicago falcata) kombinieren Robustheit und hohen Ertrag.
Luzerne-Gras-Mischungen: Diese bieten stabile und höhere Erträge, bessere Jahresertragsverteilung und geringere Verunkrautung.
Spezielle Verwendungszwecke:
- Futterluzerne: Eiweißreiche Sorten für hochwertiges Viehfutter.
- Gründüngungsluzerne: Schnellwachsend und tiefwurzelnd zur Bodenverbesserung und Stickstoffanreicherung.
- Bienen- und Insektenweide: Sorten, die eine reichhaltige Nektarquelle bieten.
Angepasste Sorten: Sorten, die widerstandsfähig gegen spezifische Krankheiten sind.
Die Wahl der richtigen Sorte hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Standorts ab, wie Bodentyp, Klima und Verwendungszweck.
Wie wird Luzerne-Saatgut ausgesät?
Für die Aussaat von Luzerne-Saatgut bieten sich verschiedene Anbauzeitpunkte und Methoden an. Grundsätzlich können Sie Luzerne im Frühjahr (ab März) oder im Spätsommer (bis Mitte August) aussäen.
Vorbereitung des Bodens
Vor der Aussaat ist eine gründliche Bodenbereitung notwendig:
- Unkraut entfernen: Der Boden sollte unkrautfrei sein.
- Boden lockern: Stellen Sie eine feinkrümelige Struktur sicher.
- Kalkung: Prüfen Sie den pH-Wert und kalken Sie bei Bedarf leicht.
Aussaatverfahren
Es gibt verschiedene Methoden zur Aussaat:
- Breitwürfige Aussaat: Bringen Sie das Saatgut gleichmäßig aus und harken Sie es leicht ein. Walzen Sie zur besseren Bodenhaftung nach.
- Reihenaussaat: Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 12,5 cm.
Saattiefe und Menge
Säen Sie die Samen in einer Tiefe von 1 bis 2 cm. Für einen Hektar benötigen Sie etwa 25 bis 30 kg Saatgut.
Bewässerung und Pflege
Halten Sie den Boden bis zur Keimung gleichmäßig feucht. Luzerne keimt in der Regel nach 8 bis 12 Tagen. Auch danach benötigt sie eine ausreichende Wasserversorgung, besonders in trockenen Phasen.
Deckfrucht und Blanksaat
Je nach Anbauziel können Sie Luzerne unter einer Deckfrucht oder als Blanksaat aussäen. Deckfrüchte schützen die jungen Pflanzen vor Witterungseinflüssen und Unkrautdruck. Blanksaat erlaubt eine gleichmäßige Etablierung der Pflanze.
Berücksichtigen Sie diese Hinweise zur Aussaat, um eine optimale Keimung und ein gesundes Wachstum der Luzerne zu fördern.
Welche Pflege benötigt Luzerne?
Luzerne ist pflegeleicht, benötigt jedoch einige grundlegende Maßnahmen:
1. Bewässerung:
- Jungpflanzen: Gleichmäßige Feuchtigkeit bis zum Einwachsen.
- Ausgewachsene Pflanzen: Mäßige Bewässerung, besonders bei Trockenheit.
2. Unkrautregulierung: Intensive Unkrautbekämpfung vor der Aussaat ist notwendig, da sich Luzerne anfangs langsam entwickelt. Etwa 7 bis 8 Wochen nach der Saat kann ein Säuberungsschnitt durchgeführt werden.
3. Düngung: In der Regel keine Stickstoffdüngung erforderlich. Phosphor und Kalium sind jedoch wichtig für die Pflanzenentwicklung und Knöllchenbakterien.
4. Rückschnitt:
- Sommer: Bei Wuchshöhe von 15 cm für Grünfutter schneiden, um eine optimale Ernte zu gewährleisten.
- Herbst: Vor dem Winter auf etwa 10 cm zurückschneiden.
5. Überwinterung: Luzerne ist winterhart und kann über den Winter stehen bleiben.
Welche Krankheiten und Schädlinge können Luzerne befallen?
Luzerne kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:
Krankheiten
- Falscher Mehltau: Gelbliche Flecken auf den Blättern und ein grau-violetter Belag auf der Unterseite.
- Kleekrebs: Weißliches Mycel an den Stängeln führt zu Welken und Absterben.
- Südlicher Stängelbrenner: Dunkelbraune bis schwarze Flecken auf Stängeln und Blattstielen.
- Rostpilz: Braune Flecken auf den Blättern.
- Blattbrand: Dunkle Flecken mit einem gelben Hof, die zu Blattverlust führen.
Schädlinge
- Blattrandkäfer: Die Larven ernähren sich von den Wurzeln und zerstören die Stickstoffdepots der Pflanze.
- Stängelnematoden: Verformungen der Blätter und Verdickungen der Stängel.
- Nacktschnecken: Besonders bei feuchtem Wetter werden die jungen Triebe befallen.
Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen
- Fruchtfolge und Bodenpflege: Regelmäßige Fruchtfolge und gut gepflegter Boden reduzieren Anfälligkeiten.
- Widerstandsfähige Sorten: Verwenden Sie resistente Sorten.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen.
- Chemische und biologische Maßnahmen: Setzen Sie bei Bedarf Pflanzenschutzmittel oder biologische Methoden ein.
Beachten Sie diese Hinweise, um Ihre Luzernepflanzen gesund zu halten und Ernteausfälle zu minimieren.