Maulwurf

Maulwurf ertränken: Tierquälerei statt Lösung – Was tun?

Maulwürfe sind faszinierende Tiere, die Gärten jedoch aufwühlen können. Dieser Artikel beleuchtet das Verhalten von Maulwürfen in Bezug auf Wasser und stellt effektive, aber tierfreundliche Methoden zu ihrer Vertreibung vor.

Maulwürfe und Wasser: Eine komplizierte Beziehung

Die beeindruckenden Maulwurfsgänge können teilweise bis zu 200 Meter lang sein

Maulwürfe und Wasser: Eine komplizierte Beziehung

Maulwürfe sind wahre Anpassungskünstler, wenn es um ihr Leben unter der Oberfläche geht. Zwar können sie schwimmen, doch den Kontakt mit Wasser meiden sie normalerweise. Ihre beeindruckenden unterirdischen Gänge, die teilweise bis zu 200 Meter lang sind, bieten ihnen Schutz und dienen als Jagdgebiet. Doch was passiert, wenn diese Gänge mit Wasser gefüllt werden?

Überlebensstrategien in wasserreichen Gebieten

Überlebensstrategien in wasserreichen Gebieten

Sumpfburgen bieten Maulwürfen sicheren Schutz auch bei hohen Wasserständen während Regenperioden

Bei normalen Regenfällen ziehen sich Maulwürfe meist in trockene Abschnitte ihres Gangsystems zurück. Auf Feuchtwiesen bauen sie Hügel, sogenannte Sumpfburgen, die bis zu einem Meter hoch sein können und dadurch auch bei hohem Wasserstand Schutz bieten. Sumpfburgen haben oft einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern und umfassen verschiedene Kammern wie Schlaf- und Vorratskammern.

Gefahr durch plötzliches Hochwasser

Bei plötzlichen Überflutungen oder Starkregen können Maulwürfe, die sich nicht rechtzeitig an die Oberfläche graben, ertrinken. Bei langsamerem Wasseranstieg haben sie noch die Möglichkeit, ihre Gänge zu verlassen und andere Verstecke zu suchen. In extremen Notfällen graben sie sich notfalls an die Oberfläche, obwohl sie dort ihren Fressfeinden eher ausgesetzt sind. Dank ihrer bemerkenswerten Grabgeschwindigkeit – bis zu zehn Meter pro Minute im Notfall – können Maulwürfe dennoch oft zwischen ihren Lebensräumen navigieren.

Lesen Sie auch

Maulwurf ertränken: Illegal und unethisch

Das Ertränken von Maulwürfen ist grausam und in Deutschland streng verboten

Maulwurf ertränken: Illegal und unethisch

Das gezielte Ertränken von Maulwürfen durch das Fluten ihrer Gänge ist nicht nur grausam, sondern in Deutschland und vielen anderen Ländern auch illegal. Maulwürfe stehen unter strengem Schutz gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung. Das bedeutet, dass es streng verboten ist, diese Tiere zu töten, zu fangen oder ihre Bauten zu beschädigen.

Gesetzliche Grundlagen und Strafen

Wer gegen diese Schutzbestimmungen verstößt, muss mit erheblichen Strafen rechnen. Je nach Bundesland können Bußgelder bis zu mehreren zehntausend Euro verhängt werden. Dies umfasst nicht nur das Töten und Fangen der Tiere, sondern auch die Zerstörung oder Beschädigung ihrer unterirdischen Gänge und Nistplätze.

Ethische Bedenken und Tierschutz

Ethische Bedenken und Tierschutz

Humane und tierfreundliche Methoden bieten eine ethisch vertretbare Alternative zur Vertreibung.

Neben rechtlichen Konsequenzen sollten auch die ethischen Aspekte berücksichtigt werden. Als empfindungsfähige Lebewesen haben Maulwürfe ein Recht auf Leben und Unversehrtheit. Das absichtliche Töten dieser Tiere zur Bequemlichkeit des Menschen oder aus ästhetischen Gründen ist moralisch nicht vertretbar. Stattdessen sollten humane und tierfreundliche Methoden zur Vertreibung von Maulwürfen bevorzugt werden.

Alternative Methoden zur Maulwurfbekämpfung

Tierfreundliche Methoden vertreiben Maulwürfe sanft aus Ihrem Garten und Grünflächen

Alternative Methoden zur Maulwurfbekämpfung

Maulwürfe können störend wirken, besonders wenn sie Gärten und Grünflächen aufwühlen. Dennoch gibt es zahlreiche tierfreundliche Methoden, um sie zu verdrängen, ohne ihnen zu schaden.

Physische Barrieren

Physische Barrieren

Maulwurfsperren schützen bestimmte Bodenbereiche, ohne natürliche Prozesse zu beeinträchtigen

Eine effektive Methode ist die Installation von Maulwurfsperren (27,00€ bei Amazon*). Diese unterirdischen Barrieren aus Netzmaterial oder Metallgittern verhindern, dass Maulwürfe in bestimmte Bereiche eindringen. Etwa 50 Zentimeter tief in die Erde eingegraben, blockieren sie den Zugang zu bestimmten Bodenabschnitten, ohne natürliche Prozesse wie Bodenbelüftung zu beeinträchtigen.

Aufgrabungen und Erschütterungen

Maulwürfe sind empfindlich gegenüber Erschütterungen und Vibrationen. Sie können dies nutzen, um die Tiere zu stören:

  • Eisenstäbe und Metallobjekte: Wenn Sie Eisenstäbe in die Erde stecken und regelmäßig dagegen schlagen, erzeugen Sie störende Vibrationen.
  • Windräder oder PET-Flaschen: Diese erzeugen bei Wind Geräusche und Vibrationen, die Maulwürfe vertreiben. Indem Sie eine Flasche mit dem Hals nach unten in die Gänge stecken, erzeugen Sie zusätzliche unangenehme Geräusche.

Nutzung natürlicher Feinde

Nutzung natürlicher Feinde

Haustiere schrecken Maulwürfe durch ihre bloße Anwesenheit im Garten ab

Maulwürfe meiden Gebiete, in denen ihre natürlichen Feinde präsent sind. Katzen und Hunde können Maulwürfe durch ihre bloße Anwesenheit abschrecken. Lassen Sie also Ihre Haustiere hin und wieder durch den Garten streifen.

Anlage eines unattraktiven Lebensraums

Anlage eines unattraktiven Lebensraums

Ein gut gepflegter Garten wirkt weniger attraktiv auf Maulwürfe

Indem Sie den Garten für Maulwürfe unattraktiv gestalten, können Sie sie dazu bringen, sich anderweitig niederzulassen. Ein gut gepflegter Rasen, der regelmäßig gemäht und leicht gewässert wird, bleibt dichter und weniger attraktiv für Maulwürfe. Reduzieren Sie zudem den Lebensraum und die Nahrungsquellen für Insekten und Würmer, Buttermilch oder Knoblauch einsetzen, um auch Maulwürfen die Grundlage zu entziehen.

Kontinuierliche Maßnahmen

Wiederholen Sie diese Maßnahmen regelmäßig und überwachen Sie den Erfolg, um sicherzustellen, dass Maulwürfe langfristig aus Ihrem Garten fernbleiben. Es kann hilfreich sein, Methoden zu kombinieren, um eine möglichst störende Umgebung für die Maulwürfe zu schaffen.

Mit diesen schonenden Methoden können Sie Maulwürfe erfolgreich aus Ihrem Garten vertreiben, ohne ihnen zu schaden oder das natürliche Gleichgewicht zu stören.

Bilder: Radovan Vujovic / Shutterstock