Melonenbirne

Giftgefahr bei der Melonenbirne? Das sollten Sie wissen

Die Melonenbirne, ein exotisches Nachtschattengewächs, besticht durch ihren süßlichen Geschmack und ihre farbenfrohe Erscheinung. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um den Anbau, die Sortenwahl, die Pflege und die Verwendung der Melonenbirne.

Giftigkeit von Melonenbirnen

Melonenbirnen gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und enthalten das Glykoalkaloid Solanin. Dieses natürliche Toxin ist hauptsächlich in unreifen Früchten vorhanden und kann gesundheitliche Beschwerden verursachen. Daher sollten Sie ausschließlich vollständig ausgereifte Melonenbirnen essen, um Vergiftungen zu vermeiden.

Erkennen Sie reife Melonenbirnen an ihrer gelben Fruchtschale mit violetten Streifen. Unreife Früchte haben eine grüne Schale. Auch der süßliche Duft und das leichte Nachgeben der Frucht bei Druck sind Anzeichen für Reife. Mit diesen Maßnahmen sind Melonenbirnen sicher und können unbesorgt genossen werden.

Symptome einer Solaninvergiftung

Der Verzehr unreifer Melonenbirnen kann verschiedene Vergiftungssymptome auslösen. Erste Anzeichen sind oftmals Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, die innerhalb von zwei bis 20 Stunden nach dem Verzehr auftreten und nach etwa 24 Stunden wieder abklingen.

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In schwereren Fällen kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Krämpfen, Atemnot und Herzrhythmusstörungen kommen. Hautreaktionen wie Blässe oder Rötungen sowie ein brennendes Gefühl im Mund- und Rachenraum können ebenfalls auftreten. Sollte es zu Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislaufversagen kommen, ist unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen.

Anbau von Melonenbirnen

Damit der Anbau gelingt, pflanzen Sie Melonenbirnen an einen warmen, sonnigen Standort, idealerweise im Gewächshaus, auf der Terrasse oder dem Südbalkon. Auch im Freiland oder in Töpfen gedeihen sie bei entsprechenden Temperaturbedingungen gut.

Boden und Standort

Melonenbirnen bevorzugen durchlässigen, humusreichen Boden, der gut drainiert und nährstoffreich ist. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelprobleme zu verhindern, und sorgen Sie für eine konstante, aber nicht übermäßige Feuchtigkeit im Boden.

Pflanzzeit und Pflege

Nach den letzten Frösten, Mitte Mai, können die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Achten Sie darauf, dass die Temperaturen nicht unter 10°C fallen. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber vermeiden Sie Staunässe. Düngen Sie während der Wachstumsphase regelmäßig mit einem geeigneten Dünger, jedoch sparsam mit Stickstoff, um übermäßiges Laubwachstum zu verhindern.

Anzucht und Vermehrung

Die Anzucht aus Samen beginnt im Februar auf der Fensterbank, um die Setzlinge nach den Eisheiligen ins Freie zu pflanzen. Stecklinge können im Frühsommer geschnitten und in Wasser oder Anzuchterde bewurzelt werden.

Ernte und Lagerung

Reife Früchte erkennen Sie an der gelben Schale und dem süßlichen Duft. Lagern Sie die geernteten Früchte bei Zimmertemperatur, um den Geschmack zu erhalten. Vermeiden Sie die Lagerung im Kühlschrank.

Sorten von Melonenbirnen

Es gibt verschiedene Sorten von Melonenbirnen, die in Deutschland angebaut werden können:

  • ‚Sugar Gold‘: Überhängender Wuchs, süße goldgelbe Früchte mit violetten Streifen. Eignet sich für den Anbau in Ampeln.
  • ‚Tzimbalo‘: Kleinere, herbere Früchte, oft als wilde Form bezeichnet. Verleiht dem Garten eine besondere Note.

Wählen Sie die Sorte nach Ihren Vorlieben und Standortbedingungen aus.

Überwinterung von Melonenbirnen

Melonenbirnen sind frostempfindlich und müssen vor dem ersten Nachtfrost ins Haus gebracht werden, wo sie bei Temperaturen zwischen 5 und 10°C hell und kühl überwintern.

Schritte zur erfolgreichen Überwinterung

  1. Prüfen Sie die Pflanze auf Schädlingsbefall und entfernen Sie kranke oder beschädigte Blätter.
  2. Wählen Sie ein helles Winterquartier, etwa einen ungeheizten Wintergarten oder ein kühles Treppenhaus.
  3. Gießen Sie nur sparsam, um den Wurzelballen feucht zu halten. Staunässe vermeiden.
  4. Düngen ist im Winter nicht nötig. Entfernen Sie abgefallene Blätter regelmäßig und kontrollieren Sie auf Schädlinge.

Vermehrung von Melonenbirnen

Melonenbirnen lassen sich sowohl durch Samen als auch Stecklinge vermehren.

Aussaat von Samen

Entnehmen Sie die Samen aus reifen Früchten oder kaufen Sie diese. Beginnen Sie mit der Aussaat im Februar, um genügend Zeit für die Pflanzenentwicklung zu gewährleisten:

  1. Füllen Sie Anzuchtgefäße mit nährstoffreichem, durchlässigem Substrat.
  2. Legen Sie die Samen auf das Substrat und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
  3. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und bedecken Sie die Töpfe, um ein feucht-warmes Klima zu schaffen.
  4. Platzieren Sie die Gefäße an einem warmen, hellen Ort.
  5. Nach zwei bis vier Wochen keimen die Samen. Pikieren Sie, sobald die Keimlinge zwei bis vier echte Blätter haben.

Vermehrung durch Stecklinge

  1. Schneiden Sie im Frühsommer etwa 10 cm lange Triebspitzen.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und bewurzeln Sie die Stecklinge in einem Wasserglas oder in mit Sand angereicherter Anzuchterde.
  3. Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Standort.
  4. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.
  5. Nach zwei bis vier Wochen können die bewurzelten Stecklinge in größere Töpfe umgepflanzt werden.

Nährstoffe und Geschmack von Melonenbirnen

Melonenbirnen sind reich an Vitamin C, Vitamin A und B-Vitaminen sowie essentiellen Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Eisen. Diese Nährstoffe unterstützen die normale Funktion von Muskeln und Nerven.

Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Birne und Melone. Das goldgelbe, saftige Fruchtfleisch eignet sich hervorragend für den Frischverzehr sowie für Obstsalate, Smoothies und herzhafte Gerichte.

Schädlinge und Krankheiten

Melonenbirnen sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten:

  • Kartoffelkäfer: Fressen die Blätter. Entfernen Sie die Käfer sofort.
  • Blattläuse: Besonders im Frühjahr auf den Blattunterseiten. Fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer.
  • Spinnmilben: Feine Gespinste an den Blättern. Ein feuchteres Mikroklima kann helfen.
  • Weiße Fliege: Saugen Pflanzensäfte. Gelbtafeln (9,00€ bei Amazon*) oder Nützlinge wie Schlupfwespen einsetzen.

Auch Krankheiten wie Mehltau und Alternaria können auftreten. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie Staunässe, um die Ausbreitung zu verhindern.

Bilder: New Africa / stock.adobe.com