Nordmanntanne

Nordmanntanne: Die häufigsten Krankheiten und ihre Lösungen

Die Nordmanntanne, ein beliebter Weihnachtsbaum, ist robust, aber anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Dieser Artikel stellt häufige Schädlinge, verbreitete Krankheiten und ungünstige Umwelteinflüsse vor, die die Gesundheit der Nordmanntanne beeinträchtigen können.

Häufige Schädlinge der Nordmanntanne

Besonders junge oder geschwächte Nordmanntannen sind anfällig für Schädlingsbefall

Häufige Schädlinge der Nordmanntanne

Die Nordmanntanne ist robust, kann jedoch von einigen Schädlingen der Nordmanntanne befallen werden, die ernsthafte Schäden verursachen können. Besonders betroffen sind oft junge oder bereits geschwächte Bäume.

Tannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae)

Die Tannentrieblaus ist einer der bedeutendsten Schädlinge der Nordmanntanne. Diese Läuse saugen im Frühjahr und Sommer an den jungen Maitrieben und verursachen charakteristische Nadelverkrümmungen. Die Nadeln verbiegen sich und befallene Zweige ähneln Flaschenbürsten. Die Läuse überwintern unter einer wachsartigen Schicht am Stamm, was ihre Erkennung erschwert. Zur Bekämpfung können systemische Mittel verwendet werden, die durch die Wurzeln aufgenommen werden und den Baum von innen heraus schützen. Natürliche Präparate wie Kaliseife (9,00€ bei Amazon*) oder Rapsöl sind ebenfalls eine Option, jedoch ist ihre Wirksamkeit oft begrenzt.

Tannenborkenkäfer (Cryphalus piceae)

Der Tannenborkenkäfer ist ein gefährlicher Schädling, der vorwiegend junge oder geschwächte Bäume befällt. Ein Befall äußert sich durch rötlich verfärbte Triebe und Äste. Bei starkem Befall kann sich die Rinde großflächig ablösen. Eine direkte Bekämpfung des Käfers ist nicht möglich, weshalb stark befallene Bäume oft gefällt werden müssen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

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Tannenstammlaus (Adelges piceae)

Die Tannenstammlaus erkennt man an weißen Wachsausscheidungen, die wie kleine Flocken auf der Rinde erscheinen. Im Winter kann der Schädling mit umweltverträglichen Austriebsspritzmitteln auf Rapsöl-Basis bekämpft werden. Hier ist eine frühe Erkennung entscheidend, um größeren Schaden zu verhindern.

Hallimasch

Der Hallimasch befällt oft ältere und vorgeschädigte Nordmanntannen. Dieser Pilz greift sowohl die Wurzeln als auch den Stamm an und kann das Absterben ganzer Äste oder sogar des gesamten Baumes zur Folge haben.

Wichtige Vorbeugungsmaßnahmen

Wichtige Vorbeugungsmaßnahmen

Ein geeigneter Standort minimiert das Risiko eines Schädlingsbefalls bei Tannen.

  • Standortwahl: Ein geeigneter Standort mit optimalen Boden- und Lichtverhältnissen reduziert das Risiko eines Schädlingsbefalls. Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für eine gute Belüftung.
  • Pflegetipps: Kontrollieren Sie regelmäßig die Tannen auf Anzeichen von Schädlingsbefall. Bei Bedarf können zugelassene, natürliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, um die Gesundheit der Bäume zu fördern.

Verbreitete Krankheiten der Nordmanntanne

Die Nordmanntanne ist robust, aber nicht immun gegen verschiedene Pilzkrankheiten, die ihre Gesundheit beeinträchtigen können.

Nadelbräune

Nadelbräune wird durch den Schlauchpilz Herpotrichia parasitica verursacht und tritt häufig in luftfeuchten Gebieten auf. Der Pilz verbreitet sich primär durch sein grobfädiges Myzel, das sich bei ausreichender Feuchtigkeit über Äste und Zweige ausbreitet und zu braunen Nadeln führt.

Tannennadelritzenschorf

Der Tannennadelritzenschorf (Lirula nervisequia) ist in Europa und Asien weit verbreitet und befällt Abies-Arten. Nach der Infektion durch Sporen zeigen sich die Symptome oft erst nach ein oder zwei Jahren. Die Hauptfruchtform bildet sich an den absterbenden Nadeln.

Grauschimmel

Botrytis cinerea, bekannt als Grauschimmel, befällt bevorzugt junges, weichgewebtes Pflanzenmaterial. Besonders bei kühlfeuchtem Wetter kann er sich stark ausbreiten und zu Nadel- und Triebverlusten führen. Grauschimmel ist dafür bekannt, sich in Saatbeeten und auf Maitrieben der Nordmanntanne auszubreiten.

Tannenkrebs

Der Rostpilz Melampsorella caryophyllacearum, auch als Tannenkrebs bekannt, verursacht krebsartige Anschwellungen an den Zweigen und führt zur Bildung von Hexenbesen. Diese abmals verzweigten Triebe wachsen abnormal und werden im Winter kahl. Der Pilz erfordert zur Entwicklung meist krautige Nelkengewächse als Wechselwirt.

Tannennadelrost

Verschiedene Arten der Gattung Pucciniastrum verursachen Tannennadelrost. Der Rostpilz benötigt zur Entwicklung das Weidenröschen als Zwischenwirt. Kurz nach dem Nadelaustrieb erscheinen auf der Unterseite der jungen Tannennadeln stiftförmige Sporenlager. Betroffene Nadeln verfärben sich gelb bis braun und fallen im Sommer ab, was zu auffälligen Nadelverlusten führt.

Für die erfolgreiche Kontrolle dieser Krankheiten ist es entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Umwelteinflüsse

Regelmäßiges Bewässern schützt junge Nordmanntannen vor Trockenstress und Nadelverfärbungen

Umwelteinflüsse

Die Nordmanntanne ist ein anspruchsloser Nadelbaum, zeigt jedoch bei ungünstigen Umwelteinflüssen empfindliche Reaktionen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen können.

Einer der Hauptstressfaktoren ist Trockenheit. Junge und flachwurzelnde Bäume sind besonders gefährdet, da Wassermangel zu Nadelverfärbungen, Nadelfall und allgemeiner Schwächung führen kann. Ein regelmäßiges und durchdringendes Bewässern ist daher essenziell, um Trockenstress zu vermeiden.

Extreme Temperaturschwankungen und Bodenbedingungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Während heißer Sommermonate können anhaltende Hitzeperioden die Bäume stark belasten. Ebenso kann extreme Kälte im Winter, insbesondere bei Frosttrocknis, durch den Verlust von Bodenfeuchtigkeit Schäden verursachen. Ein gleichmäßig feuchter Boden ohne Staunässe ist ideal für das Gedeihen der Nordmanntanne.

Weitere bedeutende Umweltfaktoren sind Bodenverdichtung und Luftverschmutzung. Verdichtete Böden erschweren die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Wurzeln und beeinträchtigen die Belüftung, während hohe Schadstoffbelastungen in der Luft den Stoffwechsel der Pflanzen beeinträchtigen können.

Um negative Umwelteinflüsse zu mindern, sollten Sie die Nordmanntanne an einem Standort mit guter Bodenstruktur und ausreichender Nährstoffversorgung pflanzen. Überprüfen Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und meiden Sie Standorte mit hoher Luftverschmutzung. Eine Mulchschicht kann außerdem helfen, Feuchtigkeit im Boden zu halten und Temperaturschwankungen auszugleichen.

Bilder: Dana.S / Shutterstock