Ölweide

Ölweiden: Essbare Früchte & Sorten im Überblick

Ölweiden sind attraktive und robuste Sträucher, die essbare Früchte tragen und sich durch ihre Winterhärte auszeichnen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Sorten, ihre Pflege, Bestäubung und die Ernte ihrer schmackhaften Früchte.

Welche Sorten von Ölweiden gibt es?

Im Bereich der essbaren Ölweiden stehen zwei Sorten im Vordergrund: Die Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora) und die Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata). Beide überzeugen durch ihre schmackhaften Früchte und ihre dekorative Wirkung im Garten.

** Die Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora*)

Mit ihren zahlreichen, duftenden Blüten im Frühling und ihren Früchten, die im Sommer reifen, ist die Vielblütige Ölweide ein Blickfang in jedem Garten. Der bis zu vier Meter hohe Strauch trägt saftige, dunkelrote Früchte, die nicht nur süß-säuerlich schmecken, sondern auch reich an Antioxidantien sind. Sorten wie ‚Red Cherry‘ und ‚Sweet Scarlet‘ bieten eine Variation in Geschmack und Reifezeit.

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** Die Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata*)

Die Korallen-Ölweide ist eine spätreifende Alternative, die mit ihrer Schönheit und ihren erbsengroßen, dunkelroten Früchten begeistert. Diese reifen erst im späten Herbst und haften bis in den November hinein an den Zweigen. Der drei bis vier Meter hohe Strauch bevorzugt sonnige Standorte und belohnt Sie mit einem säuerlich-süßen Geschmackserlebnis.

Wann tragen Ölweiden Früchte?

Je nach Ölweidenart und Standortbedingungen variiert die Erntezeit:

  • Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora): Bereits im Juni beginnt die Reifezeit der Früchte dieser Ölweidenart. Mit einer Größe von bis zu 1,5 Zentimetern und einem säuerlich-süßen Geschmack bieten sie einen frühen Start in die Erntesaison.
  • Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata): Die Korallen-Ölweide startet ihre Reifezeit erst ab Ende September und kann sich bis in den späten Herbst erstrecken. Auch ihre Früchte sind essbar und bieten einen ähnlichen säuerlich-süßen Geschmack.

Die richtige Pflege und gegebenenfalls eine gezielte Befruchtungsstrategie, insbesondere bei Arten, die auf Kreuzbestäubung angewiesen sind, sind entscheidend für eine erfolgreiche Ernte.

Woran erkennt man, ob die Früchte reif sind?

Mehrere Merkmale helfen Ihnen, die Reife der Ölweidenfrüchte zu bestimmen:

  • Farbe: Reife Früchte zeigen je nach Sorte eine dunkelrote bis orangefarbene Färbung.
  • Konsistenz: Sie lösen sich leicht vom Zweig und haben ein saftiges Fruchtfleisch.
  • Geschmack: Voll ausgereifte Früchte schmecken angenehm süß-säuerlich, manchmal mit einer feinherben Note.
  • Beschaffenheit: Die Schale der reifen Steinfrüchte ist braun-rot und leicht beschuppt. Die Frucht selbst ist länglich und etwa 1,5 cm groß.

Ein genauer Blick und eine vorsichtige Berührung geben Aufschluss über den optimalen Erntezeitpunkt.

Wie schmecken Ölweiden?

Die Geschmackswelt der Ölweiden ist vielfältig und besticht durch ihre aromatische Komplexität. Voll ausgereifte Früchte bieten eine Balance aus Süße und Säure, ergänzt durch eine feinherbe Note. Diese geschmacklichen Eigenschaften machen sie sowohl roh als auch als kreative Zutat in verschiedenen Speisen zu einer Bereicherung:

  • Säuerlich: Die Grundlage ihres Aromas verleiht den Früchten einen frischen und belebenden Charakter.
  • Süß: Ein Hauch von Süße balanciert das säuerliche Aroma und sorgt für eine angenehme Geschmacksfülle.
  • Feinherb: Eine dezente Herbe verleiht den Früchten eine raffinierte Tiefe und macht den Genuss besonders interessant.
  • Adstringierend: Der leicht adstringierende Nachgeschmack rundet das Geschmackserlebnis ab und hinterlässt ein sauberes Gefühl auf der Zunge.

Diese Eigenschaften prädestinieren Ölweidenfrüchte für die Verwendung in einer Vielzahl kulinarischer Kreationen, von Marmeladen und Gelees bis hin zu Säften und Kompotten. Sie ermöglichen auch eine spannende geschmackliche Erweiterung in herzhaften Gerichten.

Sind Ölweiden winterhart?

Die Ölweide ist eine ideale Heckenpflanze für kalte Winterregionen

Sind Ölweiden winterhart?

Ölweiden sind durch ihre ausgeprägte Winterhärte gekennzeichnet. Sie überstehen die kalte Jahreszeit auch bei extremen Minusgraden unbeschadet. Selbst in strengen Wintern, in denen der Strauch seine Blätter abwirft, treibt er mit den ersten warmen Frühlingstagen wieder aus und erfreut mit seinem robusten Wachstum.

Diese Eigenschaften machen die Ölweide zu einer idealen Heckenpflanze in Regionen mit starken, kalten Wintern. Wer also eine pflegeleichte und gleichzeitig attraktive Pflanze für seinen Garten sucht, die auch harsche Winter problemlos übersteht, trifft mit der Ölweide eine hervorragende Wahl.

Wie pflegt man Ölweiden?

Ölweiden sind genügsam und widerstandsfähig. Das macht sie zur idealen Wahl für Gartenliebhaber, die eine pflegeleichte, aber dennoch attraktive Pflanze suchen. Folgende Aspekte sind für eine erfolgreiche Pflege wichtig:

  • Pflanzen: Ein tiefes Pflanzen fördert eine kräftige Verzweigung. Pflanzen Sie den Strauch so tief ein, dass er sich aus der Basis heraus verjüngen kann. So kann sich die Ölweide nach einem starken Rückschnitt schnell erholen.
  • Gießen: Ölweiden kommen gut mit Trockenheit zurecht. Eine Bewässerung ist nur in längeren Trockenperioden oder bei besonders trockenen Wintertagen erforderlich. Vermeiden Sie Staunässe, da dies der Pflanze schaden kann.
  • Düngen: Generell benötigen Ölweiden keinen regelmäßigen Dünger. Ab dem dritten Standjahr im Garten kann jedoch eine Gabe von Kompost hilfreich sein, um die Nährstoffversorgung zu sichern und die Gesundheit der Pflanze zu fördern. Vermeiden Sie unbedingt eine Überdüngung.
  • Schneiden: Ein regelmäßiger Schnitt hält die Ölweide kompakt und fördert eine schöne Verzweigung. Dieser kann jährlich im Frühling erfolgen. Für Heckenpflanzungen ist ein jährlicher Schnitt im Juni zu empfehlen. Formschnitte oder allgemeine Rückschnitte verträgt die Ölweide problemlos und sollte alle zwei bis drei Jahre bis ins alte Holz durchgeführt werden, um ein dichtes Wachstum zu fördern.

Die Pflege der Ölweide ist unkompliziert und erfordert nur ein Minimum an Aufwand, um eine schöne und robuste Pflanze in Ihrem Garten oder als Hecke zu genießen.

Kann man Ölweiden auch im Topf kultivieren?

Die Kultivierung von Ölweiden im Topf ist möglich und bietet eine attraktive Möglichkeit, diesen Pflanzen einen Platz auf Balkon, Terrasse oder im Wintergarten zu geben. Beachten Sie folgende Schritte, um eine gesunde Entwicklung im Topf zu gewährleisten:

  1. Größe des Topfes: Wählen Sie einen Topf mit einem Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern, um der Ölweide ausreichend Raum für Wurzelwachstum zu bieten.
  2. Rückschnitt: Um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Topfgröße und Wachstum des Strauchs zu gewährleisten, ist es empfehlenswert, ältere, stark verholzte Triebe nach etwa drei bis vier Jahren stark zurückzuschneiden.
  3. Winterstandort: Positionieren Sie den Topf im Winter an einem schattigen Ort, vorzugsweise ohne direkte Sonneneinstrahlung, um den Pflanzen einen gleichmäßigen Kältereiz ohne starke Temperaturschwankungen zu bieten.
  4. Frostschutz: Schützen Sie den Topf zusätzlich mit Vlies (6,00€ bei Amazon*) oder Jutesäcken, um das Risiko von Frostschäden zu minimieren. Der Schutz vor direkter Wintersonne und Wärme ist dabei wichtiger als der reine Kälteschutz.

Mit diesen Maßnahmen lassen sich Ölweiden auch im Topfbereich erfolgreich pflegen und für eine attraktive Bepflanzung nutzen.

Wie werden Ölweiden bestäubt?

  • Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora): Diese Sorte ist selbstfruchtbar und kann daher auch ohne die Gegenwart einer weiteren Pflanze Früchte tragen. Für eine reichhaltige Ernte ist sie also vollkommen eigenständig.
  • Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata): Im Gegensatz zur Vielblütigen Ölweide benötigt die Korallen-Ölweide eine zweite Pflanze zur erfolgreichen Bestäubung und Fruchtbildung. Ohne diesen Partner bleibt die Ernte aus. Es wird empfohlen, zwei verschiedene Sorten für eine effektive Kreuzbestäubung zu pflanzen.
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