Palmfarn

Palmfarn & Frost: So überwintern Sie ihn richtig

Palmfarne faszinieren mit ihrem exotischen Aussehen, benötigen aber gerade in unseren Breitengraden besondere Aufmerksamkeit. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Palmfarnpflege, von der Überwinterung bis zur Schädlingsbekämpfung.

Frostempfindlichkeit des Palmfarns

Palmfarne, auch Cycadeen genannt, stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen und sind daher besonders empfindlich gegenüber Kälte und Frost. Bereits bei Temperaturen unter 10 °C können sie Erfrierungsschäden erleiden. Einige Arten zeigen jedoch Unterschiede in ihrer Frosttoleranz:

  • Cycas revoluta (Japanischer Sagopalmfarn): relativ frostresistent, verträgt kurzzeitig Temperaturen bis -5 °C.
  • Cycas panzhihuaensis: bekannt für außergewöhnliche Kälteresistenz bis -8 °C.
  • Encephalartos und Macrozamia: an regelmäßigen Frost gewöhnt, gelten als winterhärter.

Um Ihre Palmfarne im Winter zu schützen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Einquartieren: Bringen Sie die Pflanzen rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Haus.
  • Passende Überwinterungsorte: Vermeiden Sie Temperaturen unter 7 °C und wählen Sie helle, kühle Räume wie Wintergärten oder kühle Loggias.
  • Schutzmaßnahmen im Freiland: In milden Regionen können robuste Arten mit geeignetem Winterschutz wie Vlies (6,00€ bei Amazon*) überleben.

Beachten Sie, dass jede Art von Palmfarn unterschiedliche Schutzbedürfnisse hat. Einige Arten können kurzzeitig geringen Frost ertragen, während andere einen speziellen Schutz und einen Umzug ins Warme benötigen, um gut durch den Winter zu kommen.

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Überwinterung im Haus

Überwinterung im Haus

Beim Überwintern des Palmfarns in geschlossenen Räumen ist es wichtig, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Der Palmfarn sollte in gut beleuchtete, aber kühle Räume wie Wintergärten, helle Treppenhäuser oder ungeheizte Kellerräume umziehen. Optimale Temperaturen liegen zwischen 5 und 10 °C. Pflanzenlampen können ergänzend eingesetzt werden. Sorgen Sie außerdem für ausreichende Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Pflegehinweise im Überblick

  1. Lichtbedarf: Stellen Sie sicher, dass der Raum nicht völlig dunkel ist. Künstliches Licht kann hilfreich sein, wenn natürliche Lichtquellen nicht ausreichen.
  2. Temperatur: Halten Sie die Umgebungstemperatur zwischen 5 und 10 °C. Vermeiden Sie Temperaturen über 15 °C, da dies unerwünschtes Wachstum fördern könnte.
  3. Gießverhalten: Reduzieren Sie die Wassergaben auf ein Minimum. Es reicht, die Erde leicht feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen.
  4. Luftfeuchtigkeit: Besprühen Sie den Palmfarn gelegentlich, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Schädlingsbefall vorzubeugen.

So schaffen Sie die idealen Bedingungen für Ihren Palmfarn, sodass er den Winter gut übersteht und im Frühjahr wieder kräftig austreiben kann.

Vermeidung von Wachstumsanregung

Damit Ihr Palmfarn während der Wintermonate keine neuen Triebe bildet, sollte er in einem Raum mit stabilen Temperaturen überwintern, die nicht über 15 °C liegen. Höhere Temperaturen könnten das Wachstum anregen. Wählen Sie einen kühlen, hellen Standort wie einen Wintergarten oder ein ungeheiztes Zimmer mit Fenstern.

Halten Sie während dieser Ruhephase die Wassergaben reduziert. Es reicht, die Pflanze nur leicht feucht zu halten. Verzichten Sie komplett auf Dünger, da Nährstoffzufuhr unerwünschtes Wachstum fördern könnte.

Zusammengefasst:

  • Temperatur: Halten Sie den Raum unter 15 °C.
  • Standort: Vermeiden Sie Nähe zu Heizkörpern und direkte Sonneneinstrahlung.
  • Wassergaben: Gießen Sie nur sparsam.
  • Düngung: Keinen Dünger verwenden.
Schädlinge während der Überwinterung

Schädlinge während der Überwinterung

Während der Wintermonate kann die trockene Heizungsluft in Innenräumen den Palmfarn anfälliger für Schädlinge machen. Besonders häufig treten Spinnmilben, Wollläuse und Schildläuse auf. Um Ihre Pflanze gesund zu halten, sollten Sie regelmäßig Kontrollen und Maßnahmen vornehmen:

1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie einmal wöchentlich die Blätter und Blattansätze auf Schädlinge.
2. Vorbeugende Maßnahmen:

  • Besprühen Sie die Blätter mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Stellen Sie den Palmfarn nicht direkt neben Heizquellen auf.

3. Bekämpfungsmaßnahmen:

  • Entfernen Sie Wolllausnester mit einem in Spiritus getränkten Wattestäbchen und wischen Sie die Blätter danach mit klarem Wasser ab.
  • Verwenden Sie eine Mischung aus Wasser, Schmierseife und Spiritus bei leichtem Befall.

Sollte der Schädlingsbefall trotz dieser Maßnahmen fortbestehen, können speziell für Zimmerpflanzen geeignete biologische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden.

Standort im Freien

Standort im Freien

Palmfarne gedeihen am besten an einem sonnigen, windgeschützten Standort im Freien, wobei die Temperaturen möglichst dauerhaft über 15 °C liegen sollten. Eine Süd- oder Westlage eignet sich besonders gut, da sie viel Licht bieten.

Wichtige Hinweise für den optimalen Standort

  • Sonnenschutz: Sorgen Sie während der intensiven Mittagsstunden für ausreichenden Sonnenschutz, um Blattverbrennungen vorzubeugen.
  • Frische Luft: Der Palmfarn schätzt eine gute Luftzirkulation. Vermeiden Sie jedoch zugige Plätze, da starke Winde die Wedel beschädigen können.
  • Sonnengewöhnung: Nach der Winterpause muss die Pflanze langsam an das volle Sonnenlicht gewöhnt werden, um Schäden zu vermeiden. Stellen Sie den Palmfarn zunächst an einen halbschattigen Ort und erhöhen Sie dann schrittweise die direkte Sonneneinstrahlung.
  • Nachtfröste vermeiden: Achten Sie darauf, dass die Temperaturen nachts nicht unter 10 °C fallen. Bei Spätfrösten empfiehlt es sich, die Pflanze über Nacht ins Haus zu holen oder mit Vlies abzudecken.

Gießen und Düngen

Der Palmfarn ist anspruchslos in Bezug auf Wasser und Dünger. Es ist wichtig, auf die spezifischen Bedürfnisse zu achten, um gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Gießen

  • Wasserbedarf: Palmfarne haben einen geringen Wasserbedarf und sollten erst gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht deutlich trocken ist.
  • Staunässe vermeiden: Stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
  • Geeignetes Wasser: Verwenden Sie möglichst kalkfreies Wasser, wie z.B. Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Dies gilt auch für gelegentliches Besprühen der Blätter, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Düngen

  • Geringer Nährstoffbedarf: Aufgrund des langsamen Wachstums benötigt der Palmfarn nur wenig Dünger.
  • Düngungszeitraum: Während der Wachstumsperiode von Frühling bis Ende Sommer können Sie alle zwei Wochen einen flüssigen Dünger ins Gießwasser einmischen. Alternativ sind auch Langzeitdünger oder Düngekörnchen geeignet.
  • Winterruhe: Verzichten Sie während der Wintermonate komplett auf das Düngen, um Salzansammlungen im Wurzelbereich zu vermeiden.

Vermehrung

Die Vermehrung von Palmfarnen ist anspruchsvoll und erfordert Geduld sowie spezialisierte Bedingungen. Eine gängige Methode ist die Aussaat von Samen. Die Samen sollten zunächst einige Tage in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, um die Keimung zu fördern. Setzen Sie die Samen dann in Töpfe mit geeigneter, durchlässiger Erde und halten Sie eine konstante Bodentemperatur von 30 bis 35 Grad Celsius sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent. Die Keimung kann mehrere Monate dauern.

Alternative Vermehrungsmethoden

Alternative Vermehrungsmethoden

Einige Palmfarnarten, wie der Japanische Palmfarn (Cycas revoluta), bilden im fortgeschrittenen Alter kleine Ableger oder Tochterknollen an der Basis der Mutterpflanze. Diese Ableger können vorsichtig umgetopft und in ein eigenes Gefäß mit feuchtem Substrat gesetzt werden.

Pflege der Keimlinge und Jungpflanzen

Im ersten Jahr entwickeln die Keimlinge oft nur einen einzelnen Wedel. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Lichtzufuhr, vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und halten Sie das Substrat konstant feucht, aber nicht nass.

Indem Sie bei der Vermehrung diese spezifischen Anforderungen und Pflegeschritte beachten, legen Sie den Grundstein für eine gesunde Entwicklung Ihrer Palmfarne.

Bilder: InCommunicado / iStockphoto