Petersilie

Petersilienwurzel anbauen und ernten: So gelingt’s

Die Petersilienwurzel, auch Wurzelpetersilie genannt, ist ein vielseitiges Wintergemüse mit aromatischem Geschmack. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau, die Pflege und die Verwendung dieser schmackhaften und gesunden Wurzel.

Steckbrief

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Pflanzenart
Zweijährige Pflanze
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Lebenszyklus
Zweijährig
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Wuchs
Dichter Blattrosette, hohler Blütenstängel
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Wuchshöhe
Bis zu 90 cm
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Blütenfarbe
Gelbgrün
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Blütezeit
Juni bis Juli
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Wuchs

Die Petersilienwurzel, auch bekannt als Knollenpetersilie oder Peterwurzen, gehört zur Familie der Doldenblütler. Sie ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine kegelförmige Pfahlwurzel ausbildet, die 15 bis 20 Zentimeter lang und bis zu fünf Zentimeter dick wird. Die Wurzel ist weiß-gelblich mit braunen Querringen und besitzt weißes Fruchtfleisch. Im zweiten Jahr entsteht ein hohler Blütenstängel, der bis zu 90 Zentimeter hoch werden kann.

Die Blätter der Petersilienwurzel wachsen in einer dichten Rosette direkt über der Erde und ähneln denen der glatten Petersilie, sind jedoch größer. Die gelbgrünen Doldenblüten erscheinen von Juni bis Juli. Die Wurzel ist frosthart und kann im Winter bei frostfreiem Boden geerntet werden, während die Blätter frostempfindlich sind.

Wurzel

Die Petersilienwurzel ist eine kegelförmige, weiße Pfahlwurzel mit einer charakteristischen weiß-gelblichen Färbung und braunen Querringen. Das Fruchtfleisch ist völlig weiß. Die Wurzel ähnelt der Pastinake, ist jedoch tendenziell etwas dünner. Ein besonderes Merkmal ist der nach oben gewölbte Blattansatz, im Gegensatz zur Pastinake, deren Blattansatz eingesunken ist.

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Verwechslungsgefahr mit der Pastinake

Petersilienwurzel und Pastinake ähneln sich äußerlich stark und werden deshalb oft verwechselt. Pastinaken sind jedoch meist länger und breiter, mit einem eingesunkenen Blattansatz und einem dickeren Kopfteil. Petersilienwurzeln haben einen intensiven Petersiliengeschmack und duften danach, während Pastinaken eher an Möhren erinnern. Auch die Blätter unterscheiden sich: Die Blätter der Petersilienwurzel ähneln Blattpetersilie, sind größer und aromatischer, während das Grün der Pastinake dem des Selleries ähnelt.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Petersilienwurzel bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit tiefgründigem, humusreichem und gut durchlässigem Boden. Halbschattige Standorte werden ebenfalls toleriert, wenn sie während der Mittagsstunden Schutz vor intensiver Sonne bieten. Bereiten Sie den Boden im Herbst mit Kompost und organischem Dünger vor. Vor der Aussaat sollten Sie den Boden tiefgründig lockern und größere Erdbrocken zerkleinern. Beachten Sie die Fruchtfolge und pflanzen Sie Petersilienwurzel erst nach drei bis vier Jahren wieder am selben Standort. Geeignete Vorkulturen sind Hülsenfrüchte, Mangold und Spinat.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein tiefgründiger, humusreicher und gut durchlässiger Boden ist ideal für die Petersilienwurzel. Stellen Sie sicher, dass der Boden nicht zu feucht ist, um Staunässe und die damit verbundene Gefahr von Wurzelfäule zu vermeiden. Bei der Vorbereitung des Bodens sollten Sie im Herbst Kompost und organischen Dünger einarbeiten und im Frühjahr vor der Aussaat den Boden tiefgründig lockern.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt zwischen März und April direkt ins Freiland. Lockern Sie den Boden tiefgründig und zerkleinern Sie größere Erdbrocken. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 Zentimetern und einer Saattiefe von ein bis zwei Zentimetern. Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und gießen Sie vorsichtig mit lauwarmem Wasser an. Halten Sie den Boden während der Keimung gleichmäßig feucht. Nach der Keimung sollten die Pflanzen auf einen Abstand von etwa sieben Zentimetern vereinzelt werden.

Petersilienwurzel pflegen

Gießen Sie die Petersilienwurzel während der Wachstumsphase regelmäßig und reichlich, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten, ohne Staunässe zu verursachen. Jäten Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden, um die Wurzeln mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Eine Düngung ist normalerweise nicht erforderlich, wenn der Boden ausreichend humusreich ist. Schützen Sie die Pflanzen im Winter mit einem Vliestunnel oder einer Abdeckung aus Laub, Reisig oder Stroh vor starkem Frost.

Mischkultur und Fruchtfolge

Petersilienwurzel reagiert empfindlich auf schlechte Pflanzennachbarschaften und wiederholten Anbau am selben Standort. Vermeiden Sie vorherige Anbau von anderen Doldenblütlern. Gut geeignete Partner sind Hülsenfrüchte, Mangold, Rote Bete und Spinat. Pflanzen Sie keine Kopfsalate, Borretsch, Estragon oder Kresse in der Nähe der Petersilienwurzel.

Ernte

Die Erntezeit der Petersilienwurzel beginnt im Oktober und kann bis Februar dauern. Lockern Sie den Boden vorsichtig auf und ziehen Sie die Wurzeln behutsam heraus. Schneiden Sie das Kraut auf einen kurzen Ansatz zurück. Lagern Sie die Wurzeln ungewaschen in feuchtem Sand in einem kühlen Keller. Sie sind so bis zu sechs Monate haltbar. Eingeschlagen in Papier halten sie sich an einem dunklen, luftigen Ort bis zu drei Wochen.

Verwendung

Petersilienwurzel hat einen intensiven, leicht süßlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Petersilie, Pastinake und Knollensellerie erinnert. Sie kann als Suppengrün verwendet oder zu Suppen, Eintöpfen und Pürees verarbeitet werden. Auch roh in Salaten ist sie sehr schmackhaft.

Die Petersilienwurzel ist reich an Vitamin C, Kalium, Magnesium, Eisen und Ballaststoffen. Der hohe Vitamin-C-Gehalt unterstützt zahlreiche Stoffwechselprozesse, während Ballaststoffe die Verdauung fördern. Inulin, ein spezieller Ballaststoff, unterstützt gesunde Darmbakterien. Die ätherischen Öle Apiol und Myristicin wirken harntreibend und stimmungsaufhellend, sollten jedoch maßvoll dosiert werden. Schwangere sollten auf den Verzehr von Petersilienwurzel verzichten.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten der Petersilienwurzel, die sich in Geschmack, Form, Ertrag und Lagerfähigkeit unterscheiden:

  • ‚Halblange‘: Glatte, mittellange, kegelförmige Wurzeln mit würzigem Geschmack. Sehr ertragreich.
  • ‚Alba‘: Intensiver Geschmack und gute Lagereigenschaften, auch zum Einfrieren geeignet.
  • ‚Konika‘: Lange, feste Wurzeln mit glatter Oberfläche. Blätter ab August, Wurzeln ab Spätherbst erntbar.
  • ‚Arat‘: Ertragreiche Sorte mit aromatischen Wurzeln und verwendbarem Kraut.
  • ‚Lange Oberlaaer‘: Schnellwüchsige Sorte mit kräftigem, würzigem Geschmack. Gut für Mischgemüse geeignet.

Krankheiten & Schädlinge

Die Petersilienwurzel kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

  • Möhrenfliege: Die Maden fressen sich durch die Wurzeln und verursachen rostbraune Fraßgänge. Insektenschutznetze (16,00€ bei Amazon*) helfen vorbeugend.
  • Blattläuse: Übertragen Viren und saugen an den Blättern. Regelmäßiges Abspritzen mit Wasser kann helfen.
  • Nematoden: Verursachen Verdickungen an den Seitenwurzeln, die die Wasseraufnahme behindern.
  • Pilzkrankheiten: Zu den häufigsten gehören Septoria, Alternaria und Echter Mehltau. Ein guter Luftaustausch und das Vermeiden von Staunässe können vorbeugen.
  • Bakterienkrankheiten: Sorgfältige Hygiene und das Entfernen befallener Pflanzenteile sind wichtig.
  • Viruskrankheiten: Regelmäßige Kontrolle und Bekämpfung der Schädlinge sind notwendig.

Gelbe Blattverfärbungen können auf Magnesiummangel hinweisen. Rote Verfärbungen deuten oft auf zu hohe Bodenfeuchtigkeit oder Möhrenfliegenmaden hin. Halten Sie sich an die Fruchtfolge und mischen Sie Kulturen mit geeigneten Partnerpflanzen wie Radieschen oder Ringelblumen, um Schädlinge zu reduzieren.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Petersilienwurzel?

Die Petersilienwurzel ist reich an Vitamin C, Kalium, Magnesium, Eisen und Ballaststoffen. Besonders der hohe Gehalt an Vitamin C unterstützt zahlreiche Stoffwechselprozesse. Zudem enthält sie Inulin, einen speziellen Ballaststoff, der gesunde Darmbakterien unterstützt und die Verdauung fördert. Die ätherischen Öle Apiol und Myristicin haben harntreibende und stimmungsaufhellende Wirkungen, sollten aber maßvoll dosiert werden.

Warum ist die Unterscheidung zwischen Petersilienwurzel und Pastinake wichtig?

Obwohl Petersilienwurzel und Pastinake ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich in Geschmack und Nutzung. Petersilienwurzeln haben einen intensiven Petersiliengeschmack und hoch gewölbten Blattansatz, während Pastinaken eher an Möhren erinnern und einen eingesunkenen Blattansatz haben. Ein genauer Blick auf diese Merkmale verhindert Verwechslungen und optimiert die Verwendung in der Küche.

Welche Schädlings- und Krankheitsschutzmaßnahmen sind bei Petersilienwurzel essentiell?

Wichtigste Schutzmaßnahmen beinhalten den Einsatz von Insektenschutznetzen gegen Möhrenfliegen, regelmäßiges Abspritzen gegen Blattläuse, und gute Bodenpflege zur Vermeidung von Pilz- und Bakterienkrankheiten. Mischkulturen, wie mit Ringelblumen oder Radieschen, können zusätzlichen Schutz gegen Schädlinge bieten. Und das Einhalten von Fruchtfolgen ist unerlässlich, um Nematodenbefall zu vermeiden.

Welche Rolle spielt Inulin als besonderer Ballaststoff in der Petersilienwurzel?

Inulin ist ein Ballaststoff, der besonders förderlich für die Gesundheit der Darmbakterien ist. Gesunde Darmbakterien produzieren kurzkettige Fettsäuren, die wichtig für die Darmschleimhaut sind und somit die Verdauung und die Nährstoffversorgung des Körpers verbessern. Inulin trägt außerdem dazu bei, die Darmwand zu trainieren und vor Darmkrebs zu schützen.

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