Pferdewiese anlegen & pflegen: So geht’s richtig!
Die artgerechte Haltung von Pferden erfordert eine gesunde und ertragreiche Weide. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte bei der Anlage und Pflege einer Pferdewiese, von der Saatgutauswahl bis zu den notwendigen Schutzmaßnahmen.

Die Auswahl des Saatguts beeinflusst die Qualität der Pferdewiese entscheidend
Die Wahl des richtigen Saatguts
Beim Anlegen einer Pferdewiese ist die Auswahl des passenden Saatguts entscheidend, um eine stabile, nährstoffreiche und gesunde Futterquelle für Ihre Pferde zu schaffen. Verschiedene Faktoren wie der Nutzungszweck der Weide und die Standortbedingungen spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
Standort- und Nutzungsanpassung

Eine sorgfältige Auswahl der Saatgutmischungen fördert die Weidequalität nachhaltig
Es ist wichtig, Saatgutmischungen auszuwählen, die den spezifischen Standortbedingungen und der geplanten Nutzung entsprechen. Für trockene Standorte sind beispielsweise tiefwurzelnde Gräser wie Rotschwingel und Rohrschwingel vorteilhaft, da sie trockenheitsresistent sind. Feuchtere Böden erfordern hingegen Arten wie Wiesenlieschgras und Wiesenrispe.
Zusammensetzung der Saatgutmischungen
Eine ausgewogene Mischung aus Ober- und Untergräsern ist essenziell. Obergräser wie das Wiesenlieschgras eignen sich gut für die Heuernte, während Untergräser wie das Deutsche Weidelgras eine dichte Grasnarbe bilden, die intensiver Beweidung standhält. Achten Sie darauf, dass die Mischung auch fruktanarme Sorten enthält, um das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Hufrehe bei Ihren Pferden zu minimieren.
Kräutermischungen für die Gesundheit

Kräutermischungen auf der Weide stärken die Verdauung und das Immunsystem.
Ergänzen Sie Ihre Weide mit Kräutern, die die Gesundheit Ihrer Pferde fördern. Kräuter wie Spitzwegerich, Wiesenkümmel und Fenchel bieten nicht nur Abwechslung im Geschmack, sondern unterstützen auch die Verdauung und stärken das Immunsystem. Diese können zusätzlich zur Basisgrasmischung eingesät werden und erhöhen die Biodiversität auf der Weide.
Saatgutmenge und Aussaatzeitpunkt
Die Menge des Saatguts sowie der richtige Zeitpunkt der Aussaat sind ebenfalls entscheidend für das Gelingen der Weide. Eine übliche Saatgutmenge beträgt etwa 30-50 kg pro Hektar, wobei die Saattiefe bei 1-2 cm liegt. Der ideale Zeitpunkt zur Aussaat erstreckt sich vom Frühjahr (März) bis in den frühen Herbst (September).
Bodenanalyse und Pflege

Eine gründliche Bodenanalyse ist der Schlüssel zu gesunder Wiesenpflege
Bevor Sie das Saatgut ausbringen, sollten Sie eine Bodenanalyse durchführen lassen. Dies hilft Ihnen, eventuelle Nährstoffmängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine gut vorbereitete und regelmäßig gepflegte Wiese bietet die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum der ausgewählten Gräser und Kräuter.
Durch die sorgfältige Auswahl und Mischung des Saatguts legen Sie den Grundstein für eine langlebige und nährstoffreiche Pferdewiese, die sowohl den Bedürfnissen Ihrer Pferde gerecht wird als auch ökologisch sinnvoll ist.

Der Zustand der Pferdewiese bestimmt die Notwendigkeit von Neuanlage oder Nachsaat
Neuanlage oder Nachsaat
Ob eine Neuanlage oder eine Nachsaat erforderlich ist, hängt stark vom Zustand und der bestehenden Vegetation Ihrer Pferdewiese ab.
Neuanlage einer Pferdewiese
Eine Neuanlage ist notwendig, wenn die bestehende Vegetation überwiegend aus minderwertigen Gräsern und Unkräutern besteht. Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie Unkräuter entfernen und ein feinkrümeliges, gut rückverfestigtes Saatbett schaffen. Säen Sie das Saatgut im Frühjahr bis Mitte Mai oder im Spätsommer bis Ende August ein. Eine gleichmäßige Verteilung des Saatguts können Sie durch den Einsatz einer Drillmaschine erreichen. Kreuzweises Einsäen mit der halben Saatmenge fördert einen dichten Narbenschluss. Nach der Keimung sollte ein erster Schröpfschnitt bei einer Wuchshöhe von etwa 15 cm erfolgen, und die Wiese sollte schonend beweidet werden.
Nachsaat bei Lücken oder Schäden
Eine Nachsaat ist ideal, um lückige Narben zu schließen und die Qualität der Weide zu verbessern. Die besten Zeiträume dafür sind Frühling und Herbst. Verkürzen Sie den Altbestand, um jungen Pflanzen genügend Wuchsraum zu bieten. Wählen Sie eine geeignete Mischung und säen Sie entweder mit einer Nachsaatmaschine oder in Kombination mit Düngemaßnahmen. Stellen Sie sicher, dass die jungen Pflanzen nach dem Keimen ausreichend Licht und Feuchtigkeit erhalten. Ein Schröpfschnitt nach etwa zwei Wochen fördert das Wachstum und die Dichte der neuen Grasnarbe. Nach größeren Nachsaaten sollten die Flächen zunächst nicht beweidet werden, damit die jungen Pflanzen Zeit zum Anwachsen haben.
Düngung und Pflege
Eine regelmäßige Düngung und sorgfältige Pflege sind entscheidend, um die Qualität und das Wachstum Ihrer Pferdewiese zu erhalten.
Düngung für eine vitale Pferdewiese

Eine regelmäßige Düngung fördert das gesunde Wachstum der Pferdewiese
Für optimales Graswachstum ist eine Düngung unerlässlich. Führen Sie alle vier bis fünf Jahre eine Bodenanalyse durch. Auf Basis dieser Ergebnisse können Sie einen Düngeplan erstellen, der Stickstoff, Phosphor und Kalium im richtigen Verhältnis zuführt.
- Frühjahr: Starten Sie mit einer Düngergabe, sobald der Boden frostfrei ist, um das Erwachen der Grasnarbe nach dem Winter zu unterstützen.
- Sommer: Mehrere kleinere Düngegaben fördern das kontinuierliche Wachstum und die Nährstoffversorgung.
- Herbst: Eine letzte Düngung vor dem Winter stärkt die Pflanzen für den kommenden Frühling.
Pflege durch Mähen und Abschleppen
Regelmäßiges Mähen fördert eine dichte Grasnarbe und verhindert das Aufwachsen unerwünschter Pflanzen. Achten Sie auf eine Schnittlänge von etwa 5-8 cm. Entfernen Sie regelmäßig Maulwurfshügel und verteilen Sie organisches Material gleichmäßig auf der Fläche, indem Sie eine Weideschleppe oder eine umgedrehte Ackeregge verwenden. Dieser Vorgang sollte idealerweise im zeitigen Frühjahr stattfinden. So wird die Grasnarbe belüftet und der Boden kann Nährstoffe besser aufnehmen.
Strategische Ruhephasen zwischen den Beweidungszyklen sind wichtig, um die Grasnarbe zu schonen und ihr Zeit zur Regeneration zu geben. Wechseln Sie die Weideflächen regelmäßig und sperren Sie nötigenfalls Areale ab, um Überweidung zu vermeiden.
Kalkung und Bodengesundheit
Neben der Nährstoffdüngung ist auch die Kalkung wichtig, um den pH-Wert des Bodens zu regulieren und die Nährstoffaufnahme zu sichern. Besonders auf sauren Böden empfiehlt sich eine Kalkung alle paar Jahre.
Maßnahmen bei Trockenheit und Wucherungen
In längeren Trockenperioden sollten Sie Bewässerungsmaßnahmen in Betracht ziehen, um das Absterben der Grasnarbe zu verhindern. Zudem empfiehlt es sich, Unkraut und Moos durch mechanische Maßnahmen wie Striegeln und Belüften zu bekämpfen.
Durch eine vorausschauende und systematische Pflege Ihrer Pferdewiese sichern Sie langfristig die Qualität und den Ertrag Ihrer Weideflächen und tragen zur Gesundheit Ihrer Pferde bei.

Verschiedene Schutzmaßnahmen sichern die Gesundheit der Pferde auf der Weide
Schutzmaßnahmen
Eine gut gepflegte Pferdeweide erfordert verschiedene Schutzmaßnahmen, um die Gesundheit der Pferde zu gewährleisten und die Weideflächen langfristig zu erhalten.
Umzäunung
Eine stabile und ausbruchsichere Umzäunung Ihrer Weideflächen ist zentral, um die Sicherheit Ihrer Pferde zu gewährleisten. Verwenden Sie gut sichtbare Materialien, um Verletzungen zu vermeiden. In Gebieten mit Wildtieren können zusätzliche Schutzvorrichtungen erforderlich sein.
Parasitenmanagement

Regelmäßiges Parasitenmanagement schützt die Gesundheit und Vitalität der Pferde
Parasiten können erhebliche Gesundheitsprobleme bei Pferden verursachen. Minimieren Sie das Risiko durch regelmäßige Hygiene- und Pflegemaßnahmen:
- Regelmäßiges Abmisten: Entfernen Sie Pferdeäpfel und säubern Sie die Weideflächen häufig.
- Kontrolle und Vorsorge: Nutzen Sie Schutzmechanismen wie Fliegendecken (42,00€ bei Amazon*) und Insektenschutzsprays sowie regelmäßige Kotuntersuchungen.
- Feuchte Stellen meiden: Trocknen Sie feuchte Stellen, da diese Brutplätze für viele Parasiten darstellen.
- Fellpflege: Kämmen und untersuchen Sie regelmäßig das Fell Ihrer Pferde auf Parasiten.
Giftpflanzenkontrolle

Regelmäßige Kontrolle schützt Pferde vor gefährlichen Giftpflanzen auf der Weide
Giftpflanzen stellen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit Ihrer Pferde dar. Kontrollieren Sie die Weide regelmäßig und entfernen Sie umgehend gefährliche Gewächse wie Jakobskreuzkraut, Eibe und Herbstzeitlose. Bei Wechseln der Beweidungsflächen sollten keine neuen giftigen Pflanzen aufkommen.
Sonstige Präventionsmaßnahmen

Sauberes Wasser und Mineralien sichern die Gesundheit der Pferde langfristig
- Wasserquellen: Stellen Sie sicher, dass den Pferden stets sauberes Wasser zur Verfügung steht. Reinigen Sie Wassertränken regelmäßig.
- Mineralstoffversorgung: Versorgen Sie die Pferde ausreichend mit Nährstoffen und Mineralien, um ihre Gesundheit und Vitalität zu unterstützen.
Durch konsequente Umsetzung dieser Schutzmaßnahmen erhalten Sie die Weidequalität und fördern die Gesundheit Ihrer Pferde.