Pflaume & Kernobst: Unterschiede einfach erklärt
Die Pflaume, ein beliebtes Steinobst, begeistert mit ihrer Sortenvielfalt und ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel beleuchtet die botanischen Besonderheiten, die Unterscheidung zu Kernobst sowie die gängigsten Pflaumensorten und ihre Verwendung.

Die Pflaume zählt zur Familie der Rosengewächse
Botanische Einordnung der Pflaume
Die Pflaume (Prunus domestica) zählt zur Gattung Prunus und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Innerhalb dieser Familie ist sie der Unterfamilie der Steinobstgewächse (Prunoideae oder Amygdaleae) zugeordnet. Steinobst hat eine fleischige, saftige Fruchthülle, die einen einzelnen, harten Kern umschließt, welcher den Samen der Pflanze schützt.
Vielfalt innerhalb der Pflaumenarten

Pflaume bieten eine faszinierende Vielfalt an Geschmack und Verwendungsmöglichkeiten
Der Begriff „Pflaume“ umfasst mehrere Sortengruppen, die sich oft nur schwer voneinander trennen lassen. Zu den bekanntesten Unterarten gehören:
- Zwetschgen: Schmale, längliche Früchte mit festem Fruchtfleisch, ideal zum Backen.
- Mirabellen: Kleine, gelbe Früchte mit süßem, aromatischem Geschmack, ideal für Marmeladen und Obstsalate.
- Renekloden: Größere, meist grüne oder gelbe Pflaumen mit saftigem Fruchtfleisch, die sich häufig frisch verzehren oder einmachen lassen.
Diese Sorten sind durch natürliche Kreuzungen entstanden und zeigen unterschiedliche Eigenschaften in Fruchtform, Farbe und Geschmack. Wahrscheinlich ist die Kultur-Pflaume durch die Kreuzung von Schlehe (Prunus spinosa) und Kirschpflaume (Prunus cerasifera) entstanden.
Bedeutung der Pflaume im Obstbau
Die Pflaumenkultivierung hat in Europa eine lange Tradition, die bis auf Karl den Großen zurückgeht. Weltweit existieren über 2.000 verschiedene Pflaumensorten, die in Größe, Farbe und Geschmack variieren. Beispiele dafür sind die Hauszwetschge, die Zwetschge Hanita und die Pflaume Topfive. Pflaumenbäume sind anpassungsfähig und spielen daher eine bedeutende Rolle im naturnahen Obstbau. Mit richtiger Pflege und einem geeigneten Standort können Sie reichlich köstliche Früchte ernten.

Die Pflegeunterschiede zwischen Steinobst und Kernobst beeinflussen den Anbau
Unterschiede zwischen Steinobst und Kernobst
Steinobst und Kernobst unterscheiden sich in mehreren botanischen und gärtnerischen Aspekten, was die Pflege und den Anbau der Pflanzen beeinflusst.
Samenstruktur

Das Fruchtfleisch bestimmt die Textur und den Saftgehalt bei Obstsorten
- Steinobst: Diese Früchte haben einen einzigen, großen, harten Kern, der von einer fleischigen Fruchthülle umgeben ist. Beispiele sind Pflaumen, Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen.
- Kernobst: Diese Früchte besitzen ein Kerngehäuse mit mehreren kleinen Kernen, die jeweils ein bis zwei Samen enthalten. Typische Vertreter sind Äpfel, Birnen, Quitten und Mispeln.
Fruchtfleisch und Haut
- Steinobst: Das Fruchtfleisch ist meist weich und saftig und die Haut oft dünn und glatt.
- Kernobst: Hier ist das Fruchtfleisch oft fester und knackiger, die Haut dagegen dicker und manchmal rauer.
Standortansprüche und Pflege

Regelmäßiger Schnitt fördert gesundes Wachstum von Stein- und Kernobstbäumen
- Steinobst: Bevorzugt geschützte, sonnige Standorte und einen gut durchlässigen, humosen Boden. Es ist empfindlicher gegenüber Kälte und Wind.
- Kernobst: Ist insgesamt robuster und weniger empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen. Es gedeiht auf nährstoffreichen und gut durchlüfteten Böden.
Beide Obstarten benötigen während Trockenperioden zusätzliche Bewässerung und profitieren von regelmäßigem Schnitt, der bei Steinobst nach der Ernte oder im Spätsommer, bei Kernobst vor der Blüte im Frühjahr erfolgt.

Die große Vielfalt der Pflaumensorten bietet unterschiedliche Geschmackserlebnisse
Pflaumensorten
Die Vielfalt der Pflaumensorten ist beeindruckend, was Größe, Farbe, Geschmack und Reifezeit angeht. Hier einige empfehlenswerte Sorten:
- Hauszwetschge: Mittelgroße Früchte mit blauroter bis schwarzer Haut und festem, gelblich-grünem Fruchtfleisch. Ideal für Kochen, Backen und Dörren, geerntet im September und Oktober.
- Hanita: Eine robuste Zwetschgensorte mit mittelgroßen, dunkelblauen Früchten und gelbem, saftigem Fruchtfleisch. Geeignet für Frischverzehr, Einkochen und Backen, reift von August bis Anfang September.
- Topfive: Bekannt für stahlblaue Farbe und süßes Fruchtfleisch. Reift im August und ist resistent gegen Krankheiten. Besonders gut als Tafelpflaume und zum Backen geeignet.
- Gelbe Eierpflaume: Frühreifende Sorte mit tiefgelben, eiförmigen Früchten und hervorragendem Geschmack. Ihr Standort sollte frostgeschützt sein.
- Große Grüne Reneklode: Diese Reneklode reift im August bis September und hat eine feste, gelbe Schale mit süßem, saftigem Fruchtfleisch. Ideal zum Frischverzehr und zur Konservierung.
Berücksichtigen Sie bei der Sortenwahl nicht nur den Geschmack, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, die Fruchtbarkeit und die spezifischen Standortbedingungen.
Verwendung von Pflaumen
Pflaumen sind vielseitig verwendbar, ob als Frischobst, in kulinarischen Rezepten oder zur Getränkezubereitung.
Frischverzehr

Frische Pflaumen sind ein köstlicher und gesunder Snack für zwischendurch
Frische Pflaumen sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und eignen sich hervorragend als gesunder Snack. Durch ihre Süße und leichte Säure sind sie auch perfekt für Obstsalate oder Müsli geeignet. Waschen Sie die Früchte erst kurz vor dem Verzehr, um den vollen Geschmack zu behalten.
Kulinarische Zubereitungen

Pflaumenlikör und Schnaps erfreuen sich großer Beliebtheit im Winter
Pflaumen lassen sich zu zahlreichen Speisen verarbeiten:
- Pflaumenkuchen: Ein beliebter Klassiker.
- Pflaumenmus und Marmelade: Diese können Sie einfach einkochen und lange lagern.
- Pflaumenkompott: Ideal als Dessert oder Beilage.
Auch in herzhaften Gerichten wie Braten oder Chutneys machen Pflaumen eine gute Figur.
Getränkezubereitung
Pflaumen eignen sich hervorragend für die Herstellung von Säften, Weinen, Schnäpsen und Likören. Pflaumenlikör und Pflaumenschnaps sind besonders in der kalten Jahreszeit beliebt.
Einmachen und Konservieren
- Einkochen: Pflaumen können als ganze Früchte oder als Kompott eingekocht und mehrere Monate haltbar gemacht werden.
- Einfrieren: Entkernte Pflaumen lassen sich hervorragend einfrieren und bis zu einem Jahr aufbewahren.
- Trocknen: Getrocknete Pflaumen sind eine gesunde Snack-Option und eignen sich gut als Zutat oder Hausmittel.
Innovative Anwendungen

Kreative Zubereitungsmethoden offenbaren die vielseitigen Geschmacksrichtungen von Pflaumen
Pflaumen können auch kreativ in der Küche verwendet werden, z. B. Pflaumen in Rotwein, Pflaumen im Speckmantel oder in exotischen Frucht- und Gemüsepfannen. Probieren Sie verschiedene Zubereitungsmethoden aus, um die kulinarischen Facetten der Pflaume zu entdecken.