Pflaumenmade bekämpfen: So retten Sie Ihre Ernte
Die Pflaumenmade, Larve des Pflaumenwicklers, richtet als bedeutender Schädling an Pflaumen und anderen Steinobstarten erhebliche Schäden an. Dieser Artikel gibt detaillierte Einblicke in den Lebenszyklus, die Anzeichen eines Befalls und wirksame Bekämpfungsstrategien des Schädlings.
Pflaumenmade: Der Übeltäter im Detail
Die Pflaumenmade ist die Larve des Pflaumenwicklers (Grapholita funebrana), einem Nachtschmetterling aus der Familie der Wickler (Tortricidae). Dieser Schädling befällt neben Pflaumen auch andere Steinobstarten wie Zwetschge, Mirabelle und Aprikose. Die Weibchen des Pflaumenwicklers legen ihre Eier einzeln an jungen Früchten ab. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Raupen ins Fruchtfleisch und verursachen erhebliche Schäden.
Die Larven sind karminrot gefärbt und können bis zu 15 Millimeter lang werden. Sie besitzen einen dunkelbraunen Kopf sowie ein bräunliches Nacken- und Analschild. Die erwachsenen Pflaumenwickler-Falter sind etwa acht Millimeter lang und haben eine Flügelspannweite von 12 bis 15 Millimetern. Ihre graubraunen Vorderflügel sind mit dunklen Querlinien und Häkchen verziert, während die bräunlichgrauen Hinterflügel einen fransigen Saum aufweisen.
Ein Befall zeigt sich durch Fraßgänge im Fruchtinneren, begleitet von Kotkrümeln und einem farblosen Gummitropfen an der Einbohrstelle. Besonders problematisch ist die zweite Generation der Raupen, da sie vor der Ernte zu Notreife und vorzeitigem Fruchtfall führt. Diese Schäden begünstigen zudem Pilzinfektionen wie die Monilia-Fruchtfäule. Die Überwachung und Bekämpfung des Pflaumenwicklers erfordert daher eine genaue Kenntnis seines Lebenszyklus.
Lebenszyklus und Entwicklung der Pflaumenmade
Die Pflaumenmade durchläuft mehrere Entwicklungsstadien und kann pro Jahr zwei bis drei Generationen umfassen. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in der Nähe des Stiels junger Früchte ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen und bohren sich in die Frucht, wo sie das Fruchtfleisch von innen heraus fressen und dadurch den größten Schaden anrichten. Innerhalb eines Monats erreichen die Larven ihre volle Größe.
Nach der vollständigen Entwicklung verlassen die Larven die Frucht und gelangen meist über den Boden zur Verpuppung in der Erde oder in Rindenritzen am Baumstamm. Hier bildet die Raupe ein Gespinst, in dem sie oft überwintert. Im Frühjahr metamorphosieren die überwinterten Raupen und schlüpfen als erwachsene Falter, die dann die nächste Generation durch Eiablage starten.
In wärmeren Jahren kann es zu einer dritten Generation kommen, was den Befall erheblich verstärken kann. Regelmäßiges Monitoring und gezielte Bekämpfung sind unerlässlich, um eine übermäßige Schädigung der Obstbestände zu verhindern.

Ein frühzeitiges Erkennen des Befalls schützt die Ernte vor Verlusten
Schadbild und Befallsanzeichen
Ein Befall durch die Pflaumenmade ist durch mehrere Anzeichen an den Früchten zu erkennen:
- Bohrlöcher und Harztropfen: Auf der Außenseite der Früchte sind etwa zwei Millimeter große Bohrlöcher sichtbar, oft von einem farblosen Harztropfen begleitet.
- Farbliche Veränderungen: Befallene Früchte verfärben sich vorzeitig, oft violett, und fallen meist vorzeitig vom Baum.
- Fraßgänge und Kotkrümel: Im Inneren der Frucht sind Fraßgänge und dunkle Kotkrümel sichtbar.
- Maden im Fruchtfleisch: Die Maden sind anfänglich weißlich, später karminrot und erreichen eine Länge von bis zu 15 Millimetern.
Die zweite Generation der Pflaumenmade verursacht besonders große Schäden durch Notreife und Fruchtfall vor der Ernte, was zu erheblichen Einbußen führen kann.
Wirksame Bekämpfungsmethoden
Zur Bekämpfung der Pflaumenmade stehen verschiedene präventive und aktive Methoden zur Verfügung:
Pheromonfallen:
Pheromonfallen (8,00€ bei Amazon*) locken männliche Falter an und reduzieren damit die Paarungschancen, was die Eiablage der Weibchen minimiert. Hängen Sie die Fallen ab Mitte April auf und erneuern Sie die Kapseln nach sechs Wochen.
Befallsüberwachung:
Überwachung des Falterfluges hilft, den optimalen Zeitpunkt für Bekämpfungsmaßnahmen zu bestimmen. Beginnen Sie ab Mitte April mit dem Aufhängen der Fallen.
Absammeln befallener Früchte:
Regelmäßiges Absammeln und Vernichten befallener und abgefallener Früchte reduziert den Befallsdruck im Folgejahr erheblich.
Welpappstreifen:
Binden Sie ab Juni Pappstreifen an den Baumstamm, um die Raupen der ersten Generation abzufangen. Entfernen und vernichten Sie die Streifen im Herbst.
Biologische Bekämpfung:
Schlupfwespen der Gattung Trichogramma parasitieren die Eier des Pflaumenwicklers. Setzen Sie diese Nützlinge in mehreren Intervallen über die Saison verteilt aus.
Bacillus thuringiensis:
Biologische Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis sind im ökologischen Landbau zugelassen und sollten gemäß den Herstellerempfehlungen aufgetragen werden.
Förderung von Nützlingen:
Schaffen Sie naturnahe Lebensräume, um natürliche Feinde wie Vögel, Fledermäuse und nützliche Insekten zu fördern, die zur Regulierung der Pflaumenwickler-Population beitragen.
Insektizide Maßnahmen:
In Ausnahmefällen können zugelassene Insektizide notwendig sein. Beachten Sie hierbei die lokalen Pflanzenschutzvorgaben und setzen Sie die Mittel gezielt gegen die zweite Generation ein.
Mit einer Kombination dieser Methoden können Sie den Befall mit Pflaumenmaden effektiv reduzieren und für gesunde Obstkulturen sorgen, einschließlich Informationen zu verschiedenen Pflaumensorten. Passen Sie die Maßnahmen an den Lebenszyklus des Schädlings und die Bedingungen Ihres Gartens an.