Pistazienbaum: Anbau, Pflege und Ernte im eigenen Garten
Der Pistazienbaum ist ein faszinierender Baum mit mediterranem Flair, der nicht nur durch seine schmackhaften Früchte besticht. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Pistazienbäumen.
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Bestäubung
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Pistazienbaum pflegen
- Pistazienbaum richtig pflanzen
- Pistazienbaum vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Pistazienbäume (Pistacia vera) sind sommergrüne, laubabwerfende Bäume oder Sträucher, die in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 12 Meter hoch werden können. In Kultur und besonders im Kübel bleiben sie kleiner, oft zwischen 3 und 5 Metern. Der Baum weist eine breite, ausladende Krone und einen dicken, gefurchten Stamm auf, charakteristische Merkmale, die ihn unverwechselbar machen.
Zur Fruchtbildung sind sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen notwendig. Der Pflanzabstand und Wuchseigenschaften beeinflussen das Wachstum der Pistazienbäume erheblich. Ein sonniger Platz, regelmäßige aber zurückhaltende Wassergaben sowie gelegentlicher Schnitt sind essentiell. Die Bäume sind robust und an trockene Bedingungen angepasst, wobei ihre tiefreichenden Wurzeln für Wasser sorgen.
Blätter
Die Blätter des Pistazienbaums sind wechselständig angeordnet und sommergrün. Sie sind unpaarig gefiedert und bestehen aus bis zu fünf eiförmigen bis elliptischen Blättchen mit glattem Rand. Die Blättchen werden bis zu 10 Zentimeter lang und fühlen sich ledrig an. Im Herbst verfärben sie sich gelb, bevor sie abfallen.
Besonders auffallend sind die ledrige Textur und die leicht behaarte Oberfläche der Blätter, die robust und widerstandsfähig wirken. Der Blattstiel ist ebenfalls ledrig und behaart.
Blüte
Pistazienbäume sind zweihäusig, das heißt, es gibt sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen. Die Blüten erscheinen im Frühling, meist im April, und sind eher unscheinbar. Männliche Blütenstände sind gelblich und reichblütig, während weibliche Blütenstände grünlich-rot und in Doppeltrauben angeordnet sind. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind, jedoch kann in Kübelkulturen eine manuelle Bestäubung notwendig sein, um die Fruchtbildung zu gewährleisten.
Früchte
Die Früchte des Pistazienbaums sind Steinfrüchte und wachsen in länglichen Trauben. Sie sind etwa 1,25 cm groß und entwickeln sich aus den weiblichen Blüten, die im Frühling blühen. Die Reifezeit beträgt rund 16 Wochen, sodass die Ernte von August bis Oktober erfolgt.
Zuerst ist die Schale der Früchte grün und fleischig. Zur Reife hin verfärbt sie sich rötlich und springt auf. Im Inneren befindet sich der eigentliche Kern, die Pistazie, die von einer dünnen, harten, beigen Schale umgeben ist. Diese öffnet sich beim Rösten und gibt den hellgrünen, dreikantigen Samen frei.
Hauptproduzenten von Pistazien sind die USA, Iran und die Türkei. Die Alternanz in den Erträgen macht den Anbau anspruchsvoll, jedoch lohnend.
Bestäubung
Zur Befruchtung sind sowohl männliche als auch weibliche Pistazienpflanzen notwendig. Die Bestäubung erfolgt in der Natur primär durch den Wind, aber die Blütezeit der weiblichen Blumen ist kurz, so dass Windbestäubung ineffizient sein kann. Eine manuelle Bestäubung mit einem feinen Pinsel (7,00€ bei Amazon*) während der Blütezeit der weiblichen Pflanzen ist oft hilfreich, um die Fruchtbildung sicherzustellen.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Stan Shebs | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Pistazienbäume bevorzugen einen vollsonnigen und warmen Standort. Ideal sind Bedingungen, die an das mediterrane Klima erinnern, mit heißen Sommern und milden Wintern. In milden Regionen können Sie die Bäume direkt in den Garten pflanzen, sonst empfiehlt sich die Kübelhaltung. Der Standort sollte wind- und regengeschützt sein. Damit die Bäume im Winter frostfrei überstehen, ist ein helles, kühles Quartier bei etwa 8 °C ideal.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Pistazienbäume ist durchlässig, sandig und eher trocken. Eine gute Drainage ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Der Boden darf leicht sauer bis alkalisch sein, wobei ein hoher Gehalt an Kalziumkarbonat das Wachstum fördert. Besonders gut gedeihen die Bäume auf kalkhaltigen und borhaltigen Böden mittlerer Textur.
Pistazienbaum pflegen

Foto: Javier martin | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia
Pistazienbäume erfordern nur gelegentliche Maßnahmen zur Pflege:
Gießen
Pistazienbäume haben einen niedrigen Wasserbedarf und bevorzugen trockene Bedingungen. Gießen Sie nur, wenn die oberste Erdschicht komplett trocken ist, um Staunässe zu verhindern.
Düngen
In der Wachstumsperiode sollten Pistazienbäume alle 14 Tage mit einem Volldünger versorgt werden. Verwenden Sie vorzugsweise flüssigen Dünger oder wasserlösliches Pulver, alternativ organischen Volldünger in Stäbchenform für Kübelpflanzen.
Schnitt
Ein gezielter Schnitt fördert gesundes Wachstum und sorgt für eine reiche Ernte. Schneiden Sie nach der Ernte im Spätsommer oder am Ende der Winterruhe abgestorbene oder kranke Zweige und lichten Sie die Krone aus.
Pistazienbaum richtig pflanzen
Pflanzen Sie Pistazienbäume an einem sonnigen und warmen Standort, der vor Wind und Regen geschützt ist. Verwenden Sie durchlässige, leichte und sandige Lehmböden. Die Pflanzung kann vom Spätherbst bis zum Frühjahrsbeginn erfolgen, wobei der Frühling vorzuziehen ist.
Pflanzvorbereitung
Bereiten Sie den Standort und das Pflanzloch sorgfältig vor. Heben Sie ein doppelt so breites und tiefes Pflanzloch wie der Wurzelballen aus und fügen Sie eine Drainageschicht am Boden hinzu. Setzen Sie den Baum vorsichtig ein, füllen Sie das Pflanzloch mit geeignetem Substrat, und gießen Sie gut an.
Kübelhaltung
Wählen Sie einen großen Kübel mit Drainagelöchern und setzen Sie eine Drainageschicht ein. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde mit grobkörnigen Bestandteilen und gießen Sie ausreichend an.
Pistazienbaum vermehren
Pistazienbäume können durch Samen, Stecklinge oder Absenker vermehrt werden. Eine weitere Methode ist die Okulation, die von professionellen Züchtern verwendet wird.
Vermehrung durch Samen
Lassen Sie die Samen einige Tage in lauwarmem Wasser quellen, bevor Sie sie in Anzuchterde aussäen. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und stellen Sie den Anzuchtbehälter an einen hellen, warmen Ort.
Vermehrung durch Stecklinge
Verwenden Sie halbreife Stecklinge, die im späten Frühjahr gewonnen werden. Pflanzen Sie diese in ein Substrat aus Sand und Kokosfasern und halten Sie es gleichmäßig feucht.
Vermehrung durch Absenker
Biegen Sie einen jungen Trieb nach unten und vergraben Sie ihn teilweise im Boden. Halten Sie den vergrabenen Teil feucht, bis sich Wurzeln bilden.
Sorten & Arten
Pistazienbäume gibt es in verschiedenen Sorten, die sich in Geschmack, Ertrag und Wuchsform unterscheiden.
Männliche Bestäubersorten:
- ‚Peter‘: Effektiver Bestäuber, hoher Zierwert.
- ‚Randy‘: Vielseitiger Bestäuber, kompatibel mit vielen weiblichen Sorten.
- ‚Egino‘: Bestäubt spätblühende weibliche Sorten.
Weibliche Sorten:
- ‚Kerman‘: Große, wohlschmeckende Pistazien, hohe Erträge.
- ‚Mateur‘: Robuste Wuchseigenschaften, guter Ertrag.
- ‚Aegina‘: Sehr ertragsreich, schmackhafte Pistazien.
Krankheiten & Schädlinge
Pistazienbäume sind robust, können aber von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Regelmäßige Kontrolle und frühes Eingreifen sind entscheidend.
Häufige Krankheiten
- Verticillium-Welke: Bodenbürtige Pilzkrankheit, die Welkeerscheinungen an den Blättern verursacht.
- Wurzelfäule: Tritt bei zu feuchtem Substrat auf und führt zu welken Blättern und schlechtem Gesundheitszustand.
- Septoriasis: Braune Flecken auf den Blättern, die zusammenfließen und Blätter abfallen lassen.
Häufige Schädlinge
- Schildläuse: Befallen Blattunterseiten und Stängel, saugen Pflanzensaft.
- Blattläuse: Saugen Pflanzensaft, verursachen verkümmertes Wachstum und deformierte Blätter.
- Pistazienflohsamen: Verursachen Blattvergilbung, Blattkräuselung und vorzeitige Entlaubung.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Kontrollieren Sie regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen.
- Sorgen Sie für gute Belüftung und Bodenhygiene.
- Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäfer.
So kommt die Pflanze über den Winter
Pistazienbäume sind bedingt winterhart. Schützen Sie die Wurzeln mit einer dicken Mulchschicht und verwenden Sie Vliesabdeckungen oder Frostschutzdecken. In kälteren Gebieten ist es ratsam, den Baum im Kübel frostfrei zu überwintern. Ideal ist ein heller Standort bei etwa 8 °C. Gießen Sie im Winter sparsam, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Durch diese Maßnahmen bleibt der Pistazienbaum gesund und ertragreich.