Pomelo

Pomelo-Anbau: So gelingt er in Deutschland

Der Pomelo-Anbau ist auch in unseren Breitengraden möglich. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Standortwahl über die Pflege bis zur Ernte eigener Früchte.

Standortwahl: Sonne und Wärme

Pomelo-Bäume gedeihen am besten an einem warmen, sonnigen Ort, an dem sie täglich viele Stunden direkter Sonneneinstrahlung bekommen. Ein geschützter Platz, etwa vor einer Hauswand oder in einer Hausecke, ist ideal, da er zusätzliche Wärme speichern kann. Diese Standorte stabilisieren die Temperatur und bieten Schutz vor Wind.

Sollten Sie keinen geeigneten Platz im Freien haben, eignet sich die Haltung in einem Wintergarten hervorragend. Der Wintergarten sollte möglichst sonnig und warm sein, um gute Wachstumsbedingungen sicherzustellen. Diese Methode schützt die Pflanzen zudem vor Frost und extremen Temperaturschwankungen.

Da Pomelos nicht frosthart sind, empfiehlt sich die Kübelhaltung. So können die Pflanzen zur Überwinterung in ein frostfreies Quartier, wie einen beheizbaren Wintergarten oder ein helles Gewächshaus mit Temperaturen zwischen 8°C und 15°C, gebracht werden. Diese Flexibilität schützt die Pflanzen vor Kälte und sorgt für optimale Wachstumsbedingungen.

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Das passende Substrat und Pflanzgefäß

Ein stabiles Gefäß sichert langfristiges Wurzelwachstum und Pflanzenstabilität

Das passende Substrat und Pflanzgefäß

Ein lockeres und gut durchlässiges Substrat ist ideal für den Pomelo-Baum, um eine ausreichende Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten. Handelsübliche Zitruspflanzenerde erfüllt diese Anforderungen gut. Um Staunässe zu vermeiden, können Sie dem Substrat grobe Materialien wie Blähton, groben Sand oder Lavastücke beimischen.

Das Pflanzgefäß sollte groß und stabil genug sein, um dem Pomelo-Baum über mehrere Jahre hinweg Platz für sein Wurzelwachstum zu bieten. Wählen Sie ein Gefäß mit ausreichenden Abflusslöchern und legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Schotter am Boden des Gefäßes an, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Stellen Sie das Pflanzgefäß im Freien ohne Untersetzer auf, um Staunässe zu verhindern, und topfen Sie den Baum alle zwei bis drei Jahre um. Ein Umtopfen im späten Winter oder kurz vor dem Ende der Überwinterungszeit fördert ein gesundes Wachstum und gibt der Pflanze genügend Raum zur Entfaltung.

Die richtige Pflege: Gießen und Düngen

Pomelo-Bäume haben spezielle Wasserbedürfnisse. Achten Sie darauf, dass das Substrat stets leicht feucht bleibt, ohne dass Staunässe entsteht. Ein Feuchtigkeitsmesser (10,00€ bei Amazon*) kann hilfreich sein, um die Erdfeuchte, insbesondere in tiefen Pflanzgefäßen, zu kontrollieren. Der Wasserbedarf variiert mit den Wetterbedingungen. Bei warmem und sonnigem Wetter steigt der Bedarf, während er bei kühleren oder bewölkten Tagen geringer ist.

Von Mai bis August benötigt der Pomelo-Baum während seiner Wachstumsphase regelmäßige Nährstoffzufuhr. Ein wöchentliches Düngen mit einem speziellen Zitrusdünger ist empfehlenswert. Diesen Dünger, der eine ausgewogene Mischung aus Stickstoff, Phosphor, Kalium sowie wichtigen Spurenelementen enthält, sollten Sie mit dem Gießwasser verabreichen. Düngen Sie nur, wenn auch gegossen wird, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

Rückschnitt: Maßhalten ist angesagt

Ein radikaler Rückschnitt ist bei Pomelo-Bäumen nicht erforderlich und sogar schädlich. Stattdessen sollten Sie behutsame Schnittmaßnahmen durchführen, um die Pflanze vital zu halten.

Schnittzeitpunkte und -methoden:

  • Frühjahr: Dies ist die beste Zeit, um die Krone leicht in Form zu bringen und neue Triebe zu kürzen. Das fördert ein gesundes und ästhetisches Wachstum.
  • Ganzjährig: Abgestorbene und trockene Triebe sollten unabhängig von der Jahreszeit regelmäßig entfernt werden, um Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit des Baums zu erhalten.
  • Spätwinter: Hier können umfangreichere Korrekturen vorgenommen werden, die auch das alte Holz betreffen.

Tipps für einen erfolgreichen Rückschnitt:

  • Verwenden Sie stets scharfe und saubere Schnittwerkzeuge, um glatte Schnittflächen zu produzieren, die schnell verheilen.
  • Schneiden Sie nie mehr als ein Drittel der Pflanzenmasse auf einmal ab, um den Baum nicht zu schwächen.
  • Orientieren Sie sich beim Schnitt am natürlichen Wuchs des Pomelo-Baums, um seine Harmonie und Gesundheit zu bewahren.

Durch maßvolles Schneiden fördern Sie eine gute Luftzirkulation und ausreichende Sonnenlichteinstrahlung im Inneren des Baums. Dies stärkt die allgemeine Gesundheit und verringert das Risiko von Krankheiten.

Geduld ist gefragt: Ernte und Reifezeit

Die Reife der Pomelos erstreckt sich über mehrere Monate hinweg

Geduld ist gefragt: Ernte und Reifezeit

Beim Anbau eines Pomelo-Baums ist Geduld erforderlich. Besonders aus Samen gezogene Bäume benötigen lange, oft bis zu 20 Jahre, bevor sie erstmals Früchte tragen. Veredelte Bäume oder aus Stecklingen gezogene Exemplare können jedoch bereits nach sechs bis acht Jahren Früchte entwickeln.

Blütezeit:

Die Blüten erscheinen meist im späten Frühling und sind sehr auffällig durch ihre Größe und ihren Duft.

Reifezeit:

  • Die Pomelos benötigen etwa sechs Monate von der Blüte bis zur Ernte.
  • Die Haupterntezeit liegt zwischen November und April, wobei einige Früchte auch in den Sommermonaten Juli und August reifen können.

Erkennung der Reife:

  • Die Schale verfärbt sich von Grün zu Gelb und bekommt eine glänzende Oberfläche.
  • Ernten Sie die Früchte rechtzeitig, da Pomelos nach der Ernte nicht nachreifen.

Pomelo-Bäume belohnen geduldige Pflege und einen optimalen Standort mit aromatischen Früchten.

Überwinterung: Schutz vor Kälte

Pomelo-Bäume sind nicht frosthart und müssen vor dem ersten Frost im Oktober ins Winterquartier gebracht werden. Das Winterquartier sollte frostfrei sein und Temperaturen zwischen 10°C und 15°C aufweisen. Beheizte Wintergärten oder helle Kellerräume eignen sich hierfür besonders gut.

Das Substrat des Pomelo-Baums sollte auch im Winter leicht feucht gehalten werden, Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Während dieser Ruhephase ist keine Düngung notwendig. Kontrollieren Sie den Baum regelmäßig auf Schädlingsbefall und ergreifen Sie gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen.

Ab Mitte bis Ende April, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie den Pomelo-Baum wieder ins Freie stellen. Gewöhnen Sie ihn dabei langsam an die intensivere Sonneneinstrahlung, um Sonnenbrand an den Blättern zu vermeiden. Ein geschützter Standort ohne starke Windbelastung ist für den Übergang ideal.

Vermehrung: Aussaat und Stecklinge

Pomelos können über Stecklinge vermehrt werden

Vermehrung: Aussaat und Stecklinge

Die Vermehrung von Pomelo-Bäumen kann durch Aussaat oder die Verwendung von Stecklingen erfolgen, wobei beide Methoden ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen bieten.

Aussaat

Aussaat

Geduld ist bei der Keimung von Pomelosamen essentiell

  1. Samen vorbereiten: Entnehmen Sie die Samen aus einer frischen Pomelo-Frucht und reinigen Sie diese gründlich.
  2. Aussaat: Geben Sie Anzuchterde in Töpfchen und setzen Sie je einen Samen etwa 1 cm tief.
  3. Pflege: Stellen Sie die Töpfchen an einen warmen, hellen Ort und halten Sie die Erde leicht feucht.
  4. Keimung: Die Keimung kann mehrere Wochen bis Monate dauern; Geduld ist gefragt.
  5. Umtopfen: Wenn die jungen Pflanzen mindestens drei Blätter entwickelt haben, topfen Sie sie in größere Gefäße mit Zitruspflanzenerde um und setzen sie zunächst an einen geschützten Standort.

Stecklinge

  1. Stecklinge schneiden: Schneiden Sie etwa 20 cm lange Stecklinge von einem gesunden Pomelo-Baum, knapp unter einer Knospe. Entfernen Sie die unteren Blätter.
  2. Einpflanzen: Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde und stellen Sie die Töpfchen an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonne.
  3. Luftfeuchtigkeit: Halten Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem Sie eine durchsichtige Plastiktüte über die Töpfchen ziehen. Lüften Sie regelmäßig.
  4. Wurzelbildung: Die Wurzelbildung kann mehrere Monate dauern. Kontinuierliche Pflege ist entscheidend für den Erfolg.

Hinweise zur Mutterpflanze

Hinweise zur Mutterpflanze

Eine gesunde Mutterpflanze ist entscheidend für erfolgreiche Pomelo-Vermehrung

Die Vermehrung durch Stecklinge garantiert, dass die Eigenschaften der Mutterpflanze weitergegeben werden. Achten Sie daher darauf, dass die Mutterpflanze gesund und kräftig ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Mit sorgfältigem Vorgehen und Geduld können Sie erfolgreich Pomelo-Bäume anbauen, sei es durch Aussaat der Samen oder Nutzung von Stecklingen.

Bilder: Solidago / iStockphoto