Quittenbaum-Krankheiten: Symptome & Bekämpfung
Quittenbäume, bekannt für ihre aromatischen Früchte, können anfällig für verschiedene Krankheiten sein. Dieser Artikel bietet einen Überblick über häufige Krankheiten, die Quittenbäume befallen können, beschreibt ihre Symptome und erläutert wirksame Bekämpfungsstrategien.

Blattbräune tritt besonders häufig in warmen und feuchten Sommern auf
Blattbräune
Die Blattbräune, verursacht durch den Pilz Diplocarpon mespili, macht sich vor allem in feuchten und warmen Sommern bemerkbar. Sie äußert sich durch markante braune oder schwarze Flecken auf den Blättern, die im weiteren Verlauf zum Vergilben und vorzeitigen Abfallen der Blätter führen können.
Symptome
Zu Beginn zeigt die Blattbräune kleine, rundliche, braun-rote Flecken auf den Blättern. Diese Flecken vergrößern sich mit der Zeit und können schließlich auch auf den Früchten auftreten, wo sie eine teerartige, glänzende Oberfläche bilden. Im fortgeschrittenen Stadium fallen stark befallene Blätter vorzeitig ab, und die Früchte werden ungenießbar.
Bekämpfung
Um die Blattbräune wirksam zu bekämpfen, sollten Sie verschiedene Maßnahmen kombinieren:
- Entfernen Sie befallene Blätter und Früchte, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
- Schneiden Sie betroffene Triebe regelmäßig zurück.
- Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der Baumkrone, da der Pilz feuchte Bedingungen bevorzugt.
- Als vorbeugende Maßnahme können Sie im Frühjahr Fungizide einsetzen, insbesondere eine Behandlung mit einem Kupferpräparat im Mai.
- Entfernen Sie im Herbst das gesamte Falllaub, da der Pilz darin überwintern kann.
Monilia-Fruchtfäule
Die Monilia-Fruchtfäule, ausgelöst durch den Pilz Monilinia fructigena, stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für Ihren Quittenbaum dar. Sie zeigt sich durch braune, faulige Stellen an den Früchten, die schnell das gesamte Fruchtfleisch befallen können. Oft sind auch Blüten und junge Triebe betroffen, was die gesamte Ernte gefährden kann.
Symptome
Die ersten Anzeichen der Monilia-Fruchtfäule sind:
- Braune, weiche Faulstellen auf den Früchten, die sich rasch ausbreiten.
- Bildung von kreisrunden, gelblich-weißen Sporenlagern auf den betroffenen Stellen.
- Ein Teil der befallenen Früchte fällt vorzeitig ab; andere trocknen aus und verbleiben als Mumien am Baum.
Bekämpfung
Um die Ausbreitung der Monilia-Fruchtfäule einzudämmen, sind folgende Maßnahmen ratsam:
- Entfernen und vernichten Sie befallene Früchte und Blütenteile regelmäßig, um die Sporenmenge zu reduzieren.
- Führen Sie einen gezielten Frühjahrsschnitt durch, um mumifizierte Früchte und befallene Triebe zu entfernen.
- Vermeiden Sie ein zu dichtes Blattwerk, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten und feuchte Bedingungen zu verhindern.
- Bei hohem Infektionsrisiko, insbesondere bei feuchtem Wetter während der Blütezeit, kann der Einsatz von zugelassenen Fungiziden in Betracht gezogen werden.

Echter Mehltau zeigt sich durch einen typischen weißen Belag auf den Blättern
Echter Mehltau
Der Echte Mehltau ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die verschiedene Pflanzen, einschließlich Quittenbäume, befällt. Erkennbar ist er an einem weißlichen, mehlartigen Belag, der sich vor allem auf den Blattoberseiten zeigt und sich unter günstigen Bedingungen schnell ausbreitet.
Symptome
Beim Befall mit Echtem Mehltau zeigen sich folgende Symptome:
- Ein mehliger, weißlicher Belag erscheint zunächst auf den Blattoberseiten und kann sich auf Triebspitzen, Blüten und Früchte ausweiten.
- Dieser Belag verfärbt sich im weiteren Verlauf braun oder grau.
- Befallene Blätter rollen sich ein, verfärben sich und können vorzeitig abfallen.
- Die allgemeine Vitalität der Pflanze nimmt ab, was zu einem geschwächten Wachstum und verminderter Fruchtbildung führen kann.
Bekämpfung
Um den Echten Mehltau effektiv zu bekämpfen, empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Entfernen Sie alle sichtbar befallenen Pflanzenteile, um eine Ausbreitung des Pilzes zu vermeiden. Dazu gehört das Ausschneiden von befallenen Blättern und Trieben.
- Entsorgen Sie das entfernte Material fachgerecht, um eine erneute Infektion zu verhindern; kompostieren Sie es nicht.
- Setzen Sie Pflanzenstärkungsmittel ein, um die Widerstandsfähigkeit der nicht befallenen und nachwachsenden Pflanzenteile zu erhöhen.
- Bei stärkerem Befall oder zur Vorbeugung können Sie Schwefelpräparate aus dem Fachhandel anwenden, wobei Sie die anwendungsspezifischen Hinweise beachten sollten.
- Fördern Sie eine gute Durchlüftung innerhalb der Baumkrone und vermeiden Sie übermäßige Bodenfeuchtigkeit.

Die schnelle Ausbreitung des Feuerbrands bedroht ganze Pflanzenbestände
Feuerbrand
Der Feuerbrand, ausgelöst durch das Bakterium Erwinia amylovora, ist eine zerstörerische Krankheit, die Kernobstgewächse wie Quitten stark schädigen kann. Diese Krankheit ist nicht nur wegen ihres potenziellen Schadens gefürchtet, sondern auch wegen ihrer schnellen Ausbreitung, die ganze Pflanzenbestände bedrohen kann.
Symptome
Der Feuerbrand lässt sich anhand folgender Symptome erkennen:
- Blätter, Blüten und junge Früchte vertrocknen und verfärben sich schwarz, ohne abzufallen.
- Die Infektion beginnt meist am Stielansatz der Pflanzenteile.
- Junge Triebe zeigen eine charakteristische Krümmung, ähnlich einem Schäferstab.
- An den befallenen Stellen kann bei feuchtwarmem Wetter eine Ausscheidung von bakteriellem Schleim beobachtet werden, der honiggelbe Tropfen bildet.
Bekämpfung

Regelmäßige Kontrolle und Hygiene sind entscheidend für die Feuerbrandbekämpfung
Da der Feuerbrand meldepflichtig ist und es keine chemischen Bekämpfungsmittel gibt, besteht die Kontrolle hauptsächlich in präventiven Maßnahmen und der Eliminierung befallener Pflanzenteile.
- Überwachen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen von Feuerbrand.
- Informieren Sie beim ersten Verdacht auf Feuerbrandbefall das zuständige Pflanzenschutzamt.
- Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile weit ins Gesunde hinein, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
- Desinfizieren Sie Werkzeuge, die bei der Entfernung befallener Pflanzenteile verwendet wurden, sorgfältig.
- Reduzieren Sie Ansteckungsquellen, indem Sie Wirtspflanzen in der Umgebung entfernen.