Regentonne

Regentonne frostsichermachen: Praktische Tipps & Tricks

Frostschäden an Regentonnen sind im Winter keine Seltenheit. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Folgen von Frostschäden und zeigt, wie Sie Ihre Regentonne effektiv schützen.

Frostschäden an Regentonnen

Gefrierendes Wasser kann erheblichen Druck auf die Wände der Regentonne ausüben

Frostschäden an Regentonnen

Frostige Wintertemperaturen können erhebliche Schäden an Regentonnen verursachen, hauptsächlich durch die Ausdehnung gefrierenden Wassers. Wenn das Wasser in der Tonne gefriert, dehnt es sich aus und übt dabei erheblichen Druck auf die Wände aus. Diese Spannung kann dazu führen, dass die Tonne an Schwachstellen undicht wird oder gar aufplatzt.

Die Materialqualität spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Kunststoff-Regentonnen, insbesondere solche aus minderwertigen Materialien, werden durch UV-Strahlung und Temperaturschwankungen spröde. Bei Frost können solche Materialien den entstehenden Spannungen und mechanischen Belastungen oft nicht standhalten, was Risse und Brüche begünstigt.

Eine weitere Gefahr ist die Eisschichtbildung am Boden und an der Oberfläche des Restwassers in der Tonne. Diese Blockierung erhöht den Druck auf die Tonne und gefährdet ihre Struktur zusätzlich.

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Es ist daher ratsam, Maßnahmen zur Frostsicherheit zu ergreifen, um die Langlebigkeit Ihrer Regentonne zu gewährleisten.

Frostsicheres Material

Polyethylen ist ein ideales Material für frostsichere Regentonnen

Frostsicheres Material

Um eine Regentonne winterfest zu machen, ist die Wahl des Materials entscheidend. Besonders empfehlenswert ist Polyethylen (PE), das nicht nur umweltverträglich und gesundheitlich unbedenklich ist, sondern auch widerstandsfähig gegenüber Frost und UV-Strahlung. Eine solide Wandstärke sorgt dafür, dass Regentonnen aus PE auch bei niedrigen Temperaturen stabil bleiben und nicht reißen.

Achten Sie darauf, dass die Regentonne nahtlos aus einem Stück gefertigt und als frostsicher ausgewiesen ist. Solche Modelle können, abhängig von den Herstellerangaben, bei Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius gefüllt im Freien verbleiben. Planen Sie dabei immer einen Puffer für die Ausdehnung des Eises ein.

Wichtige Merkmale frostsicherer Materialien:

  • Polyethylen (PE): Besonders robust und langlebig, widersteht sowohl Frost als auch UV-Strahlung.
  • Nahtlose Verarbeitung: Verhindert Schwachstellen, die durch Frost spröde werden und reißen können.
  • Solide Wandstärke: Erhöht die Stabilität und minimiert das Risiko von Frostschäden.

Ausdehnung von gefrorenem Wasser

Beim Gefrieren dehnt sich Wasser um etwa neun Prozent aus, was zu erheblichen Druckkräften führt. Wenn sich dieses Wasser in einer geschlossenen Regentonne befindet, entsteht enormer Druck auf die Wände des Behälters. Besonders betroffen sind Regentonnen mit senkrechten Wänden, da der Druck von allen Seiten gleichmäßig wirkt und nicht entweichen kann.

Eine konische Form der Regentonne kann das Risiko von Frostschäden reduzieren, da sich der entstehende Druck nach oben hin ausdehnen kann. Bei extremen Temperaturen, die längere Zeit anhalten, kann das Regenwasser komplett durchfrieren und maximalen Druck im Inneren der Tonne erzeugen. Entleeren Sie die Tonne oder ergreifen Sie Maßnahmen wie das Einlegen von schwimmenden Styroporplatten, die den Druck aufnehmen können.

Möglichkeiten, um den Druck durch gefrierendes Wasser zu mindern:

  • Teilweise Befüllung: Lassen Sie die Tonne nur zu 75 Prozent gefüllt, um Platz für die Volumenausdehnung zu schaffen.
  • Schwimmende Einsätze: Nutzen Sie Styroporplatten oder Beutel, die den Druck verteilen.
  • Komplette Entleerung: Entleeren Sie die Tonne vollständig und decken Sie sie ab.

Temperaturen für das Gefrieren von Wasser

Wasser beginnt bei Temperaturen unter null Grad Celsius zu gefrieren. Ein vollständiges Gefrieren in der Regentonne erfordert tiefere Temperaturen und eine gewisse Zeitdauer.

Damit Ihre Regentonne den Winter unbeschadet übersteht, sollten Sie sie vollständig entleeren und an einem geschützten Ort wie einer Garage oder einem Keller lagern. Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, Ihre Regentonne einzulagern, kann das Einlegen von schwimmenden Styroporplatten helfen, den Druck durch die Eisbildung zu mindern. Es ist dabei auch ratsam, die Füllmenge auf maximal 75 Prozent zu reduzieren.

Regentonne frostsicher machen

Der Schutz Ihrer Regentonne vor Frost ist essenziell, um langfristige Schäden zu vermeiden. Hier sind einige bewährte Methoden, um Ihre Regentonne sicher durch den Winter zu bringen:

Tonne entleeren und reinigen

Tonne entleeren und reinigen

Eine vollständige Entleerung schützt die Regentonne effektiv vor Frostschäden

Die effektivste Methode, um Frostschäden zu verhindern, ist die vollständige Entleerung und gründliche Reinigung der Tonne. Stellen Sie sicher, dass der Entnahmehahn offen bleibt, um eventuelle Wasserreste abfließen zu lassen und Einfrieren zu verhindern.

Standortwechsel oder Abdeckung

Standortwechsel oder Abdeckung

Eine Abdeckung mit isolierender Folie schützt vor Frost und Temperaturschwankungen

Lagern Sie die leere Tonne in einem frostfreien Raum wie einer Garage oder einem Keller. Falls dies nicht möglich ist, decken Sie die Tonne mit einer isolierenden Folie oder selbstgebauten Deckel ab. Dies schützt vor Temperaturunterschieden sowie Schnee und Eis.

Nutzung von schwimmenden Einsätzen

Sollten Sie die Regentonne teilweise gefüllt lassen wollen, empfehlen sich schwimmende Materialien wie Styropor oder Luftpolsterfolien, die den Eisdruck reduzieren. Nutzen Sie maximal 75 Prozent des Fassungsvermögens, um Raum zur Ausdehnung zu lassen.

Regelmäßige Kontrolle im Winter

Kontrollieren Sie Ihre teils gefüllte Regentonne regelmäßig auf Eisbildung und entfernen Sie oberflächliche Eisschichten. Dies mindert das Risiko von Rissen.

Methoden zur Entleerung einer Regentonne

Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Regentonne vor der Frostperiode vollständig entleert wird, um Frostschäden zu vermeiden. Hier sind verschiedene Methoden, um dies effizient zu bewerkstelligen:

Ablauföffnung nutzen

Nutzen Sie die Ablauföffnung oder den Zapfhahn am unteren Ende der Tonne, um das Wasser gezielt abfließen zu lassen. Bei höher angebrachten Hähnen kann ein Gartenschlauch angeschlossen werden, um das Wasser direkt an die gewünschte Stelle zu leiten.

Verwenden einer Pumpe

Für größere Mengen Wasser oder bei Tonnen ohne geeignete Ablauföffnung empfiehlt sich der Einsatz einer Pumpe. Eine spezielle Regenfasspumpe (47,00€ bei Amazon*) oder eine Bohrpumpe kann das Wasser effizient abpumpen.

Schlauchmethode ohne Pumpe

Füllen Sie einen Schlauch komplett mit Wasser, stecken Sie ein Ende bis zum Boden der Tonne hinein und platzieren Sie das andere Ende an einer niedrigeren Stelle. Solange der Schlauch korrekt positioniert ist, wird das Wasser durch den Höhenunterschied von selbst abfließen.

Manuelles Auskippen

Für kleinere Tonnen eignet sich das manuelle Auskippen. Dies ist jedoch bei großen Tonnen unpraktisch und könnte Pflanzen durch den Wasserschwall beschädigen.

Nachträgliche Einbauten

Falls Ihre Regentonne keine Ablauföffnung besitzt, können Sie ein Schlauchset oder einen Ablaufhahn nachträglich installieren, um die Entleerung zu erleichtern.

Unterschiedliche Materialien von Regentonnen und deren Frostsicherheit

Die Materialwahl beeinflusst die Frostbeständigkeit und Haltbarkeit von Regentonnen erheblich

Unterschiedliche Materialien von Regentonnen und deren Frostsicherheit

Regentonnen werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, die sich hinsichtlich ihrer Frostbeständigkeit unterscheiden.

Kunststoff-Regentonnen

Kunststoff-Regentonnen

Bei richtiger Handhabung sind PE-Regentonnen auch im Winter sicher verwendbar

Kunststoff-Regentonnen sind kostengünstig und leicht. Polyethylen (PE) und High Density Polyethylen (HDPE) sind robust und frostbeständig. Regentonnen aus PE können bei richtiger Handhabung und maximal zu 75 % gefüllt sicher den Winter im Freien verbringen.

Holzregentonnen

Holzregentonnen

Eine leichte Befüllung der Holzregentonne verhindert das Austrocknen und erhält ihre Stabilität

Holzregentonnen bieten eine natürliche Optik und gelten prinzipiell als frostsicher. Sie sollten jedoch leicht gefüllt bleiben, um die Feuchtigkeit des Holzes zu erhalten und das Austrocknen der Dauben zu vermeiden. Eine regelmäßige Pflege des Holzes trägt zur Langlebigkeit bei.

Metallregentonnen

Metallregentonnen

Metallregentonnen sollten vor dem Winter vollständig entleert werden, um Schäden zu vermeiden

Metallregentonnen sind langlebig und wetterbeständig, jedoch nicht flexibel. Sie sollten vor dem Winter vollständig entleert werden, um Frostschäden zu vermeiden. Ihre starren Wände und Schweißnähte können dem Druck von gefrierendem Wasser nicht standhalten.

Völlig frostsichere Regenspeicher

Nicht alle Regenspeicher müssen im Winter geleert oder verstaut werden. Einige Modelle sind so konzipiert, dass sie auch bei Minustemperaturen ohne Schaden draußen bleiben können.

Unterirdische Zisternen

Unterirdische Zisternen werden im Erdreich vergraben und liegen unter der Frostgrenze. Diese natürliche Isolierung schützt das Wasser effektiv vor Frostschäden. Denken Sie daran, die Zu- und Ableitungen zu entleeren und alle Absperrhähne zu öffnen.

Flexible Regenspeicher

Flexible Regenspeicher bestehen aus Material, das den Druck des gefrierenden Wassers aufnehmen kann, ohne zu brechen. Eine Kombination von Holzlatten und robuster Folie als Dichtmaterial sorgt dafür, dass der Speicher dem Eisdruck nachgeben kann. Jedoch sollte vorsichtig mit der empfindlicheren Folie umgegangen werden.

Weitere Maßnahmen

Weitere Maßnahmen

Zusätzliche Schutzmaßnahmen erhöhen die Zuverlässigkeit Ihrer Wassersysteme im Winter erheblich

Während frostsichere Konstruktionen viele Vorteile bieten, sollten Sie bei fortwährenden niedrigen Temperaturen zusätzliche Maßnahmen treffen:

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Speicher regelmäßig.
  • Speicherabdeckungen: Verwenden Sie isolierende Abdeckungen.
  • Wasserauslass: Stellen Sie sicher, dass Entnahmesysteme ordnungsgemäß funktionieren.

Durch diese Maßnahmen können Sie saisonale Unsicherheiten minimieren und den Betrieb Ihrer Wassersysteme ganzjährig aufrechterhalten.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock