Rhipsalis

Rhipsalis vermehren: Zwei Methoden für erfolgreiche Ableger

Rhipsalis-Arten lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Dieser Artikel beschreibt detailliert, wie Sie Stecklinge schneiden, bewurzeln und pflegen, um neue, gesunde Pflanzen zu erhalten.

Vermehrung von Rhipsalis durch Stecklinge

Die Vermehrung von Rhipsalis durch Stecklinge ist eine unkomplizierte Methode, um neue Pflanzen zu ziehen. Im Frühling oder Sommer, während der Hauptwachstumszeit, sollten Sie die Stecklinge von einer gesunden Mutterpflanze entnehmen. Der gewählte Trieb sollte eine Länge von etwa zehn bis fünfzehn Zentimetern aufweisen.

Vorbereitung der Stecklinge

Schneiden Sie die Triebe mit einer sauberen, scharfen Schere oder einem Messer ab und lassen Sie die Schnittstellen für einige Tage antrocknen, um das Risiko von Fäulnis zu minimieren.

Einpflanzen der Stecklinge

Einpflanzen der Stecklinge

Die Wahl des richtigen Substrats trägt maßgeblich zum Erfolg bei der Vermehrung bei

Bereiten Sie kleine Töpfe mit einem durchlässigen, leicht sauren Substrat aus Kakteenerde oder einer Mischung aus Blumenerde und Sand oder Perlit vor. Pflanzen Sie die Stecklinge etwa drei bis vier Zentimeter tief in das Substrat und drücken Sie die Erde leicht an, um die Stecklinge zu stabilisieren. Bei dünngliedrigen Arten kann es hilfreich sein, die Stecklinge flach auf die Erde zu legen.

Optimale Bedingungen während der Bewurzelung

Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung. Temperaturen zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Grad Celsius sind ideal für die Bewurzelung. Decken Sie die Töpfe mit einer transparenten Plastiktüte ab, um eine konstante Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, und lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu verhindern. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass.

Pflege der Stecklinge

In den ersten Wochen nach dem Einpflanzen sollten Sie darauf achten, dass das Substrat nur leicht feucht bleibt und Staunässe vermieden wird. Die Stecklinge entwickeln innerhalb von drei bis fünf Wochen die ersten Wurzeln und beginnen nach etwa sechs bis zwölf Wochen, neue Triebe zu bilden.

Anzeichen für erfolgreiches Bewurzeln

Sobald die Stecklinge neue Pflanzenglieder bilden, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Bewurzelung erfolgreich war. Ab diesem Punkt können Sie die Pflanzen wie erwachsene Rhipsalis pflegen.

Durch diese Methode der Stecklingsvermehrung können Sie schnell und einfach neue Rhipsalis-Pflanzen heranziehen und Ihre Sammlung erweitern.

Alternative Vermehrungsmethode: Samen

Obwohl die Vermehrung von Rhipsalis durch Samen mehr Geduld erfordert, kann sie eine lohnenswerte und spannende Methode für Pflanzenliebhaber sein, ähnlich wie beim Osterkaktus oder Weihnachtskaktus.

Gewinnung der Samen

Rhipsalis produziert nach der Blüte kleine, beerenartige Früchte, die die Samen enthalten. Warten Sie, bis die Früchte vollständig reif sind, bevor Sie diese vorsichtig vom Kaktus abtrennen. Drücken Sie die Früchte leicht, um die Samen freizulegen. Entfernen Sie die klebrigen Fruchtreste, indem Sie die Samen unter fließendem Wasser abspülen und sanft trocknen.

Vorbereitung und Aussaat der Samen

Nutzen Sie eine Anzuchtschale (13,00€ bei Amazon*), die mit einer Mischung aus gut verrotteter Lauberde und grobem Sand oder Perlit gefüllt ist. Diese Mischung sollte leicht sauer sein, um optimale Bedingungen zu bieten. Streuen Sie die Samen gleichmäßig auf das Substrat, da sie Lichtkeimer sind und nicht abgedeckt werden sollten. Befeuchten Sie die Oberfläche gleichmäßig mit kalkfreiem, temperiertem Wasser und bedecken Sie die Anzuchtschale mit einer transparenten Abdeckung oder Folie, um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sicherzustellen.

Aufstellung und Pflege der Sämlinge

Platzieren Sie die Anzuchtschale an einem hellen Ort. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die die Keimlinge verbrennen könnte. Die ideale Temperatur für die Keimung liegt bei zwanzig bis vierundzwanzig Grad Celsius. Lüften Sie die Abdeckung täglich für etwa dreißig Minuten, um eine übermäßige Kondenswasserbildung zu verhindern. Halten Sie das Substrat stets feucht, jedoch ohne Staunässe, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Erste Schritte der jungen Pflanzen

Die Samen sollten innerhalb weniger Wochen keimen. Sobald die Sämlinge stabil und ausreichend groß sind, können Sie diese behutsam in einzelne Töpfe umsetzen. Verwenden Sie dasselbe Substrat wie zur Aussaat und achten Sie darauf, die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen. Während die Jungpflanzen wachsen, können sie allmählich an mehr Licht gewöhnt werden, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Diese Methode erfordert zwar mehr Zeit und Sorgfalt, führt jedoch oft zu besonders kompakt und harmonisch wachsenden Rhipsalis-Pflanzen.

Vorteile der Stecklingsvermehrung

Die Vermehrung von Rhipsalis durch Stecklinge bietet einige bemerkenswerte Vorteile:

  • Zeitersparnis: Durch die Stecklingsvermehrung können Sie im Vergleich zur Aussaat von Samen deutlich schneller neue Pflanzen heranziehen. Die bewurzelten Stecklinge zeigen bereits nach wenigen Wochen erste Wachstumsanzeichen.
  • Zuverlässigkeit: Die Erfolgsrate bei der Vermehrung mittels Stecklingen ist in der Regel höher, da die Stecklinge von bereits gesunden Mutterpflanzen stammen und die Bedingungen für die Wurzelbildung gut kontrolliert werden können.
  • Einfache Durchführung: Das Schneiden, Trocknen und Einsetzen der Stecklinge ist ein unkomplizierter Prozess, der keine spezielle Ausrüstung erfordert. Selbst für weniger erfahrene Gärtner ist diese Methode gut geeignet.
  • Kostenersparnis: Da Sie keine Samen oder spezielle Keimsubstrate kaufen müssen, ist die Stecklingsvermehrung eine kostengünstige Möglichkeit, Ihre Sammlung zu erweitern.

Diese Vorteile machen die Stecklingsvermehrung zu einer praktischen und effizienten Methode, um Rhipsalis erfolgreich zu vermehren.

Bilder: Phubes Juwattana / Shutterstock