Schneeball

Runzelblättriger Schneeball: Giftig für Mensch & Tier?

Der Runzelblättrige Schneeball ist eine beliebte Gartenpflanze, die jedoch in Teilen giftig ist. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit, die Symptome einer Vergiftung und gibt Hinweise zum sicheren Umgang mit der Pflanze.

Giftigkeit des Runzelblättrigen Schneeballs

Der Runzelblättrige Schneeball weist in verschiedenen Pflanzenteilen unterschiedliche Grade an Giftigkeit auf. Besonders kritisch sind die Blätter und die Rinde, die Triterpene wie alpha- und beta-Amyrin enthalten. Diese Substanzen können bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Auch die Beeren des Strauchs, die sich im Verlauf ihrer Reifung von rot zu schwarz färben, sind zumindest im unreifen Zustand giftig und können ähnliche Vergiftungssymptome hervorrufen.

Die feinen Härchen auf den Blättern und anderen Pflanzenteilen stellen ein weiteres Risiko dar. Diese können bei Berührung zu Hautreizungen führen und bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Einatmen dieser Härchen kann zusätzlich zu Atemwegsreizungen führen.

Es ist daher ratsam, beim Umgang mit dem Runzelblättrigen Schneeball Schutzmaßnahmen wie Handschuhe und Atemschutz zu tragen, um direkten Kontakt und damit verbundene Reizungen zu vermeiden. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und Haustieren geboten, da diese die attraktiven Beeren leicht mit essbaren Früchten verwechseln könnten.

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Symptome einer Vergiftung

Ärztliche Hilfe ist bei Vergiftungssymptomen des Runzelblättrigen Schneeballs erforderlich

Symptome einer Vergiftung

Eine Vergiftung durch den Runzelblättrigen Schneeball kann je nach aufgenommener Pflanzenmenge und individueller Empfindlichkeit zu verschiedenen Symptomen führen. Typische Anzeichen sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind häufige Symptome. Starke Bauchschmerzen und Koliken können ebenfalls auftreten.
  • Reizungen: Verzehr der Pflanzenteile kann zu Reizungen und Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum führen. Dies kann sich durch ein Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle an Zunge, Händen und Zehen bemerkbar machen.
  • Herz-Kreislauf-Symptome: Starke Vergiftungen können zu Schweißausbrüchen, Kreislaufbeschwerden und in schwerwiegenden Fällen zu Herzrhythmusstörungen und Atemnot führen. Extrem hohe Dosen können sogar Lähmungen oder Atemlähmungen verursachen.

Sollten Sie Anzeichen einer Vergiftung bemerken, ist es wichtig, umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Versuchen Sie nicht, Erbrechen aktiv herbeizuführen, sondern geben Sie der betroffenen Person maximal ein Glas Flüssigkeit wie stilles Wasser oder Tee zu trinken und kontaktieren Sie ein Giftinformationszentrum.

Allergische Reaktionen

Der Runzelblättrige Schneeball kann durch seine feinen Härchen auf den Blättern und anderen Pflanzenteilen allergische Reaktionen auslösen. Diese Härchen können bei Berührung oder Einatmung verschiedene Beschwerden hervorrufen:

  • Hautausschläge und Juckreiz
  • Reizungen der Augen
  • Atembeschwerden, vor allem bei empfindlichen Personen

Wenn Sie empfindlich auf Pflanzenhärchen reagieren oder bekannte Allergien haben, ist besondere Vorsicht geboten. Schützen Sie Ihre Haut durch das Tragen von langärmliger Kleidung und festen Gartenhandschuhen. Ein Mund- und Nasenschutz kann verhindern, dass die feinen Härchen eingeatmet werden. Achten Sie darauf, Ihre Augen beispielsweise durch eine Schutzbrille zu schützen.

Besondere Vorsicht bei Kindern

Kinder neigen dazu, sich von den auffälligen roten und schwarzen Beeren des Runzelblättrigen Schneeballs angezogen zu fühlen. Da diese Beeren giftig sind und bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden sowie allergische Reaktionen auslösen können, sollten Sie sicherstellen, dass Kinder keinen Zugang zu der Pflanze haben. Erklären Sie ihnen, dass die Beeren und andere Pflanzenteile nicht zum Verzehr geeignet sind. Eine sicherere Umgebung schaffen Sie, indem Sie den Strauch abseits von Spielbereichen pflanzen und ihn gegebenenfalls durch eine Absperrung unzugänglich machen.

Maßnahmen bei einer Vergiftung

Professionelle Hilfe ist bei Verdacht auf Vergiftung unverzüglich erforderlich

Maßnahmen bei einer Vergiftung

Im Falle einer Vermutung auf Vergiftung durch den Runzelblättrigen Schneeball, gehen Sie bitte wie folgt vor:

1. Ruhe bewahren: Die betroffene Person sollte sich möglichst wenig bewegen, um die Aufnahme von Giftstoffen zu verlangsamen.

2. Vermeidung von Erbrechen: Versuchen Sie nicht, Erbrechen auszulösen. Dies kann zu zusätzlichen Schäden führen.

3. Flüssigkeit verabreichen: Geben Sie der betroffenen Person maximal ein Glas stilles Wasser, Tee oder Saft zu trinken. Verzichten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke oder Milch.

4. Professionelle Hilfe suchen:

  • Kontaktieren Sie sofort einen Arzt oder ärztlichen Notdienst.
  • Informieren Sie ein Giftinformationszentrum, um eine genaue Einschätzung der Gefahr zu erhalten.

Sobald professionelle Hilfe eingetroffen ist, wird medizinisches Personal in der Regel Maßnahmen einleiten, um das Gift aus dem Körper zu entfernen und die Symptome zu lindern. Zu den möglichen Behandlungen gehören:

  • Aktivkohle: Dies kann helfen, das Gift im Magen zu binden, sollte jedoch innerhalb von zwei Stunden nach der Einnahme erfolgen.
  • Abführmittel: In manchen Fällen kann dies in Kombination mit Aktivkohle gegeben werden, um die beschleunigte Ausscheidung des Giftes zu fördern.
  • Medikamente gegen Übelkeit: Diese können zur Linderung von Symptome wie Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden.
  • Flüssigkeitszufuhr: Infusionen können helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren und die Nierenfunktion zu unterstützen.

Beachten Sie, dass insbesondere bei Kindern und Haustieren die Gefahr einer Vergiftung erhöht ist. Schränken Sie den Zugang zu den Pflanzen möglichst ein und klären Sie alle im Haushalt über die Gefahren des Verzehrs von Pflanzenteilen des Runzelblättrigen Schneeballs auf.

Umgang mit dem Runzelblättrigen Schneeball

Tragen von Schutzkleidung minimiert Hautkontakt und Allergierisiken im Garten

Umgang mit dem Runzelblättrigen Schneeball

Um die Schönheit des Runzelblättrigen Schneeballs in Ihrem Garten zu genießen und gleichzeitig seine potentiellen Risiken zu minimieren, sollten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Schutzausrüstung tragen: Beim Schneiden der Pflanze ist es wichtig, Handschuhe und Kleidung zu tragen, die Hautkontakt minimiert. Ein Atemschutz kann sinnvoll sein, um das Einatmen feiner Härchen zu vermeiden.
  • Sorgfältige Entsorgung: Entsorgen Sie abgeschnittene Pflanzenteile verantwortungsvoll. Lassen Sie diese nicht im Garten liegen, da sie weiterhin allergische Reaktionen verursachen können. Halten Sie sie von Kindern und Haustieren fern.
  • Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach der Arbeit mit der Pflanze, um eventuelle Hautreizungen zu vermeiden.
  • Gartenarbeiten planen: Planen Sie Beschneidungs- und Pflegearbeiten möglichst an windstillen Tagen, um zu verhindern, dass die Pflanzenteile und Härchen weit verstreut werden.
  • Pflanzort bedenken: Pflanzen Sie den Runzelblättrigen Schneeball abseits von Spielbereichen oder häufig genutzten Gartenflächen, um das Risiko von unbeabsichtigtem Kontakt zu reduzieren.
  • Schutzbrille tragen: Speziell bei windigem Wetter oder intensiver Pflege kann eine Schutzbrille das Risiko von Augenreizungen signifikant senken.

Durch diese Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko einer Vergiftung und allergischer Reaktionen deutlich reduzieren und gleichzeitig die ästhetischen Vorzüge des Runzelblättrigen Schneeballs in Ihrem Garten genießen. Denken Sie immer daran, Ihre Mitbewohner, insbesondere Kinder, über die potenziellen Gefahren aufzuklären und bestmöglich zu schützen.

Bilder: Khrystynabohush / iStockphoto