Steinobst

Säulenpfirsich: Anbau, Pflege & Ernte im eigenen Garten

Der Säulenpfirsich, ideal für kleine Gärten oder die Kübelpflanzung, besticht durch seinen schlanken Wuchs und den süßen, aromatischen Geschmack seiner Früchte. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um den Säulenpfirsich, von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Gesunderhaltung des Baumes.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Säulenförmig
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Schmal, kurzer Seitenastwuchs
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
2 m bis 2,5 m
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Rosa
Blütezeit icon
Blütezeit
März bis Mai
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Wuchs

Säulenpfirsiche, auch als Prunus persica bekannt, zeichnen sich durch ihren schmalen, säulenförmigen Wuchs aus, der sie besonders für kleine Gärten oder die Kübelbepflanzung geeignet macht. Ihre Wuchshöhe beträgt in der Regel zwischen 2 und 2,5 Metern. Durch ihre schmale Form benötigen sie weniger Platz als herkömmliche Pfirsichbäume und können daher auch auf Balkonen erfolgreich kultiviert werden.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Pfirsichbäumen bilden Säulenpfirsiche nur kurze Seitenäste aus, die regelmäßig auf etwa 15 bis 20 cm zurückgeschnitten werden müssen, um die säulenartige Wuchsform zu erhalten. Der Haupttrieb sollte ebenfalls zweimal im Jahr eingekürzt werden, um einen kompakten und starken Wuchs zu fördern. Diese Maßnahmen helfen, die Bäume gesund zu halten und den Fruchtertrag zu maximieren.

Ein weiterer Vorteil der Säulenpfirsiche ist, dass sie sich selbst bestäuben können und daher keine weiteren Bäume zur Bestäubung benötigen. Sie können sowohl im Freiland als auch in Töpfen gepflanzt werden, wobei ein vollsonniger, geschützter Standort optimal ist.

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Blüte

Die Blütezeit des Säulenpfirsichs beginnt je nach Sorte und Witterung bereits im März und kann bis in den Mai hinein andauern. Die rosafarbenen Blüten erscheinen oft noch vor dem Blattaustrieb und sind damit ein früher Frühjahrsbote im Garten.

Neben ihrer optischen Anziehungskraft haben die Blüten auch eine ökologische Bedeutung, da sie Bestäuber wie Honigbienen, Hummeln und Schwebfliegen anlocken. Dadurch wird die Fruchtbildung gefördert, was wiederum zu einer reichlichen Ernte führt.

Welcher Standort ist geeignet?

Der ideale Standort für einen Säulenpfirsich ist sonnig und warm. Ein geschützter Platz, zum Beispiel an einer Hauswand oder vor einer Hecke, schützt vor kalten Ostwinden und Spätfrösten, die den Blüten im März Schaden zufügen könnten. Auch ein windgeschützter Balkon oder eine Terrasse sind geeignete Plätze für die Pflanze.

Für die Pflanzung im Freiland ist ein durchlässiger, humusreicher und leicht feuchter Boden erforderlich. Vermeiden Sie schwere, nass-kalte Böden und Staunässe. Leichte Sandböden sollten mit Humus verbessert werden, um die Bodenstruktur zu optimieren und die Feuchtigkeits- sowie Nährstoffspeicherung zu erhöhen.

Früchte

Säulenpfirsiche liefern saftige, süße und aromatische Früchte, deren Farbe je nach Sorte von gelb-orange bis rotgelb variiert. Die Erntezeit erstreckt sich von Juli bis September.

Ihre Früchte sind optimal für den Frischverzehr, aber auch zur Herstellung von Marmelade, Kompott oder Mischmarmelade geeignet. Da der Säulenpfirsich selbstfruchtbar ist, reicht ein einzelner Baum zur Fruchtproduktion aus. Eine gute Wasserversorgung und Düngung sowie ein jährlicher leichter Rückschnitt tragen zur Steigerung der Erträge bei.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der optimale Boden für den Säulenpfirsich ist durchlässig, humos und nährstoffreich. Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Darüber hinaus sollte der Boden locker und sandig sein, speziell im Sommer ausreichend feucht, aber gut drainiert. Eine Anreicherung des Bodens mit Humus oder Kompost vor der Pflanzung unterstützt das Wachstum und die Gesundheit des Baumes.

Blätter

Die Blätter des Säulenpfirsichs sind schmal und lanzettförmig, laufen spitz zu und haben eine glänzende Oberfläche. Die Blattfarbe ist intensiv grün, und als sommergrüne Pflanze verliert der Baum im Herbst seine Blätter.

Charakteristika der Blätter

  • Lanzettförmig, schmal, spitz zulaufend
  • Grün
  • Glänzende Oberfläche
  • Sommergrün (Blätter fallen im Herbst ab)

Diese spezifische Blattform und Blattstruktur unterstützt die effektive Photosynthese und trägt zur Gesundheit und zum Wachstum des Baumes bei.

Saeulenpfirsich pflegen

Zur regelmäßigen Pflege gehört das Gießen, Düngen und Schneiden des Säulenpfirsichs.

Gießen

Während der Vegetationsperiode, besonders an heißen Tagen, sollte der Säulenpfirsich regelmäßig und mäßig gegossen werden. Der Boden sollte stets leicht feucht sein, aber nicht zu nass. Wenig Wasser kurz vor der Ernte verhindert eine Verwässerung der Früchte.

Düngen

Zur Sicherstellung eines gesunden Wachstums und einer reichen Ernte ist das regelmäßige Düngen wichtig. Verwenden Sie im Frühjahr Kompost und Hornspäne und bei Bedarf im Frühsommer zusätzlichen Dünger. Für Kübelpflanzen empfiehlt sich ein Flüssigdünger für mediterrane Pflanzen.

Schneiden

Der Säulenpfirsich benötigt einen regelmäßigen Schnitt zur Erhaltung seiner Form und Förderung der Erträge. Schneiden Sie den Haupttrieb und die Seitentriebe zweimal im Jahr zurück. Entfernen Sie außerdem tote, nach innen wachsende und sich kreuzende Triebe.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für den Säulenpfirsich ist das Frühjahr oder der Herbst, wobei das Frühjahr optimal ist. Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie ihn tiefgründig lockern und mit Kompost anreichern.

Pflanzschritte für den Säulenpfirsich

  1. Ein Pflanzloch ausheben, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Pflanze.
  2. Den Aushub mit Kompost mischen.
  3. Die Pflanze so tief einsetzen, dass der Wurzelhals mit der Erdoberfläche abschließt.
  4. Das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auffüllen und leicht andrücken.
  5. Nach dem Pflanzen gut wässern.
  6. Eine Mulchschicht auf die Wurzelscheibe auftragen.

Bei der Pflanzung in Gefäßen achten Sie bitte auf eine ausreichende Drainage und verwenden durchlässiges, humusreiches Substrat.

Saeulenpfirsich vermehren

Die Vermehrung des Säulenpfirsichs erfolgt in der Regel durch Veredelung. Die Okulation im Sommer ist eine gängige Methode, wobei ein Auge in die Rinde zweijähriger Unterlagen eingesetzt wird. Alternativ ist auch die Vermehrung durch Samen möglich, jedoch oft mit geringerer Fruchtqualität.

Eine weitere Methode ist die Vermehrung durch Steckholz. Dabei werden im Winter Steckhölzer verwendet, die jedoch meist nur geringe Anwachsraten aufweisen.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten von Säulenpfirsichen, die sich in Geschmack, Reifezeit und Wuchsform unterscheiden:

‚Campanillo‘

  • Wuchs: Schlank, säulenförmig
  • Früchte: Mittelgroß, gelbfleischig mit roter Deckfarbe, steinlösend
  • Geschmack: Saftig, aromareich, süß
  • Reifezeit: Juli bis Ende August
  • Verwendung: Frischverzehr, Marmelade, Kompott, Mischmarmelade

‚Kernechter vom Vorgebirge‘

  • Wuchs: Klassischer Pfirsichbaumwuchs
  • Früchte: Grüngelb mit roter Deckfarbe, steinlösend
  • Geschmack: Aromatisch, säuerlich, leicht bitter
  • Reifezeit: September
  • Besonderheiten: Pflegeleicht, zieht Bestäuber an

‚Blut-/Roter Weinbergpfirsich‘

  • Wuchs: Buschig
  • Früchte: Flach, rot
  • Geschmack: Süß und aromatisch
  • Blüten: Duftend, attraktiv für Bestäuber

‚Garden Silver‘

  • Wuchs: Gedrungen, kurztriebig
  • Früchte: Klein, gelbrot
  • Geschmack: Aromatisch
  • Reifezeit: Ab Juli
  • Blütezeit: März bis April
  • Blütenfarbe: Rosa
  • Standort: Sonnig, windgeschützt, lockere, nährstoffreiche Erde

‚Aida‘

  • Wuchs: Schmal, säulenförmig
  • Früchte: Groß, rund, rotgelb
  • Geschmack: Süß, aromatisch
  • Reifezeit: Ab August
  • Blüte: Rosafarben, von Mai bis Juli
  • Besonderheiten: Ideal für Terrassen und schmale Obsthecken

Krankheiten & Schädlinge

Säulenpfirsiche sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle und Pflege.

Krankheiten & Schädlinge

  • Kräuselkrankheit: Verursacht gekräuselte, verkrüppelte Blätter. Vorbeugung durch sonnigen Standort und biologische Pflanzenstärkungsmittel. Betroffene Triebe entfernen.
  • Monilia-Spitzendürre: Führt zum Absterben von Blüten und jungen Trieben. Kupferbehandlung empfohlen.
  • Pfirsichschorf: Schwarze Flecken auf Früchten und Blättern. Gute Belüftung der Krone und angepasste Schnittmaßnahmen reduzieren das Risiko.
  • Echter Pfirsichmehltau: Weißer, mehliger Belag auf Blättern und jungen Trieben. Rückschnitt und Auslichten der Krone sind wichtig.

Schädlinge

  • Blattläuse: Verursachen Nährstoffmangel und sind Überträger der Kräuselkrankheit. Bekämpfung durch Seifenlauge oder Insektizide.
  • Spinnmilben: Befallen die Blattunterseite und verursachen feine Spinnweben. Abspritzen der Blätter mit Wasser oder Pflanzenschutzmittel nutzen.
  • Wühlmäuse: Knabbern Wurzeln an und schädigen das Wachstum. Fallen oder Schutzgitter um den Wurzelbereich einsetzen.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Vollsonniger, luftiger Standort
  • Regelmäßige Kontrolle auf Befall
  • Entfernen und Vernichten betroffener Pflanzenteile
  • Einsatz biologischer Pflanzenstärkungsmittel
  • Anbau resistenter Sorten und regelmäßiger Schnitt zur besseren Belüftung der Krone

So kommt die Pflanze über den Winter

Der Säulenpfirsich ist winterhart und verträgt Temperaturen bis -23 Grad Celsius, dennoch ist Schutz notwendig, um Frostschäden zu vermeiden.

Säulenpfirsich im Freiland

  • Blüten vor Spätfrost schützen, z.B. mit Vlies (6,00€ bei Amazon*) oder leichter Decke.
  • Ein geschützter Standort, etwa vor einer warmen Hauswand, ist ideal.

Kübelpflanzen

  • Stellen Sie die Kübelpflanzen geschützt auf, etwa in ein Gartenhaus oder eine Garage.
  • Wickeln Sie den Pflanzkübel mit Isoliermaterial ein und sorgen Sie für eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
  • Im Frühjahr sollten die Kübelpflanzen wieder ans Licht gebracht werden, wenn die ersten Blüten erscheinen.

Junge Pflanzen

  • Junge Pflanzen sind besonders frostempfindlich. Schützen Sie sie mit Vlies (6,00€ bei Amazon*) oder Decken.
  • Bei starken Frösten können junge Pflanzen in ein frostfreies, aber kühles Quartier umgesiedelt werden.

Mit diesen Maßnahmen kann der Säulenpfirsich den Winter gut überstehen und im Frühling wieder gesund austreiben.

Häufig gestellte Fragen

1. Kann man Säulenpfirsiche aus Samen ziehen?

Ja, man kann Säulenpfirsiche aus Samen ziehen, aber dabei handelt es sich oft um Wildpflanzen, die in der Regel erst spät fruchten und nur kleine Früchte ausbilden. Die heute erhältlichen Sorten werden meist durch Veredelung vermehrt, wie z.B. durch Okulation im Sommer oder durch Steckholz im Winter, wobei letztere Methode geringere Anwachsraten aufweist.

2. Welche Maßnahmen sind notwendig, um Säulenpfirsiche im Winter zu schützen?

Für Säulenpfirsiche im Kübel empfiehlt es sich, den Kübel mit Luftpolsterfolie, Schilfrohrmatten oder Jutesäcken einzupacken. Den Standort gut schützen und nicht in abgelegenen Ecken platzieren, da ab März die Blütenbildung beginnt. Junge Pfirsichpflanzen und Kübelpflanzen sollten zusätzlich in einem Gartenschuppen, einer Garage oder einem Gartenhaus überwintert werden, um sie vor direkter Frosteinwirkung zu schützen.

3. Wie unterscheidet sich die Pflege von Säulenpfirsichen im Freiland und im Kübel?

Im Freiland ist ein durchlässiger, humusreicher und leicht feuchter Boden ideal. Staunässe sollte vermieden werden, und der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein. Bei Kübelpflanzen sollte ebenfalls auf eine gute Drainage geachtet und plant regelmäßig gegossen werden. Zusätzlicher Dünger im Frühjahr und Frühsommer hilft, den Nährstoffbedarf zu decken.

4. Was sind typische Schädlinge und Krankheiten bei Säulenpfirsichen?

Häufige Krankheiten bei Säulenpfirsichen sind die Kräuselkrankheit, Monilia-Spitzendürre, Pfirsichschorf und Echter Pfirsichmehltau. Typische Schädlinge sind Blattläuse, Spinnmilben und Wühlmäuse. Vorbeugende Maßnahmen umfassen einen vollsonnigen, luftigen Standort, regelmäßige Kontrollen auf Befall, das Entfernen betroffener Pflanzenteile und den Einsatz biologischer Pflanzenstärkungsmittel.

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