Weißkohl

Sauerkraut einmachen: So gelingt die Fermentation!

Sauerkraut, ein traditionelles Gericht mit langer Geschichte, lässt sich mit wenigen Zutaten und etwas Geduld leicht selbst herstellen. Dieser Artikel liefert eine ausführliche Anleitung zur Sauerkrautherstellung, von der Auswahl der Zutaten bis zur Lagerung des fertigen Produkts.

Zutaten und Utensilien für die Sauerkrautherstellung

Für die Herstellung von Sauerkraut benötigen Sie folgende Zutaten:

  • Weißkohl: Etwa 1,5 kg frischer Weißkohl eignet sich am besten. Alternativ kann auch Spitzkohl verwendet werden, der eine mildere Geschmacksnote hat, oder Sie können auch Chinakohl verwenden.
  • Salz: Verwenden Sie 10 bis 15 g unraffiniertes Meersalz, das keine Zusätze, Jod oder Rieselhilfen enthält.
  • Gewürze: Kümmel, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und optional Pfefferkörner verleihen dem Sauerkraut ein besonderes Aroma. Mögliche Variationen sind Anissamen für eine mildere Note.

Zusätzlich zu den Zutaten sind bestimmte Utensilien erforderlich, um den Fermentationsprozess erfolgreich durchzuführen:

  • Ein großes Glas oder mehrere kleine Gläser mit Bügel- oder Drehverschluss.
  • Ein scharfes Messer oder ein Gemüsehobel, um den Kohl in sehr feine Streifen zu schneiden.
  • Eine große Schüssel, in der der Kohl mit Salz und Gewürzen vermengt wird.
  • Ein Krautstampfer oder ein Kartoffelstampfer, um den Kohl zu kneten und die Flüssigkeit freizusetzen.
  • Ein Kohlblatt oder spezielle Fermentationsgewichte (15,00€ bei Amazon*), um sicherzustellen, dass der Kohl unter der Salzlake bleibt.
  • Ein sauberes Tuch oder Plastikfolie zum Abdecken der Gläser sowie Gummibänder zur Befestigung.

Achten Sie darauf, alle Utensilien vor Gebrauch gründlich zu reinigen oder durch Abkochen zu sterilisieren. Sauberkeit ist entscheidend, um eine erfolgreiche Fermentation zu gewährleisten und Schimmelbildung zu verhindern.

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Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Sauerkrautherstellung

Jeder Schritt trägt zur vollendeten Herstellung des Sauerkrauts bei.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Sauerkrautherstellung

Die Herstellung von Sauerkraut erfolgt in mehreren sorgfältigen Schritten: vom Vorbereiten des Kohls über das Kneten mit Salz bis hin zur Abfüllung und Lagerung.

Schritt 1: Vorbereitung des Weißkohls

Schritt 1: Vorbereitung des Weißkohls

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für erfolgreiches Sauerkrautgelingen

Sterilisieren Sie zunächst die Gläser, indem Sie sie mit heißem Wasser ausspülen. Entfernen Sie anschließend die äußeren Blätter des Weißkohls und halbieren Sie den Kohl längs. Schneiden Sie den Strunk heraus und hobeln oder schneiden Sie den Kohl mit einem scharfen Messer in feine Streifen. Geben Sie die Kohlstreifen in eine große Schüssel.

Schritt 2: Mit Salz kneten

Schritt 2: Mit Salz kneten

Kneten mit Salz ermöglicht eine erfolgreiche Milchsäuregärung des Krauts

Fügen Sie dem Kohl das Salz hinzu. Verwenden Sie 10 bis 15 g Salz pro Kilogramm Kohl, um eine erfolgreiche Milchsäuregärung zu gewährleisten. Kneten Sie den Kohl für etwa 5 bis 10 Minuten kräftig mit den Händen durch, bis der Kohl ausreichend Flüssigkeit freigesetzt hat. Alternativ können Sie einen Kartoffelstampfer verwenden, um den Prozess zu beschleunigen.

Schritt 3: Abfüllen in die Gläser

Schritt 3: Abfüllen in die Gläser

Die sorgfältige Abfüllung beugt effektiv der Schimmelbildung beim Fermentieren vor

Drücken Sie den gekneteten Kohl fest in die sterilen Gläser. Lassen Sie etwa zwei Zentimeter Platz zum Rand des Glases. Achten Sie darauf, dass der Kohl vollständig von seinem eigenen Saft bedeckt ist, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sollten nicht genügend natürliche Säfte vorhanden sein, können Sie eine leicht gesalzene Wasserlösung ergänzen. Reinigen Sie den Rand und die Außenseite der Gläser gründlich und verschließen Sie diese fest.

Schritt 4: Fermentation

Schritt 4: Fermentation

Während der Fermentation beginnt das Sauerkraut sichtbar Bläschen zu bilden

Stellen Sie die Gläser auf ein Tablett oder in eine Schüssel, um austretenden Saft aufzufangen. Lassen Sie die Gläser für etwa eine Woche bei Zimmertemperatur stehen. Während dieser Zeit sollten erste Bläschen aufsteigen, was ein Zeichen für den Beginn der Fermentation ist. Behalten Sie die Gläser in dieser Zeit im Auge und drücken Sie den Kohl ggf. wieder unter den Saft.

Schritt 5: Lagerung

Schritt 5: Lagerung

Eine kühle Lagerung verlängert deutlich die Haltbarkeit des Sauerkrauts

Nachdem die Bläschenbildung aufgehört hat und die gewünschte Säure erreicht ist, können Sie die Gläser in locker verschlossene Behälter umfüllen. Lagern Sie das Sauerkraut an einem kühlen, dunklen Ort. Ideal sind Temperaturen zwischen 0-10°C. In diesen Bedingungen hält sich das Sauerkraut bis zu einem Jahr, oder es kann eingefroren werden.

Tipp zur Verfeinerung

Tipp zur Verfeinerung

Gewürze verleihen dem Sauerkraut eine besondere persönliche Note und Geschmackstiefe

Sie können Ihr Sauerkraut mit Gewürzen wie Kümmel, Lorbeerblättern oder Wacholderbeeren verfeinern, um ihm eine persönliche Note zu verleihen, oder Rotkohl einlegen, um eine andere Geschmacksnote zu erzielen. Mischen Sie die Gewürze mit dem Salz unter den Kohl, bevor Sie ihn kneten. Probieren Sie auch verschiedene Fermentationszeiten aus, um den perfekten Geschmack für sich zu finden.

Der Fermentationsprozess und seine gesundheitlichen Vorteile

Fermentiertes Sauerkraut stärkt die Darmgesundheit und das Immunsystem nachhaltig

Der Fermentationsprozess und seine gesundheitlichen Vorteile

Der Prozess zur Herstellung von Sauerkraut, auch als Milchsäuregärung bekannt, verleiht diesem Lebensmittel nicht nur seinen einzigartigen Geschmack, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Dabei werden die natürlichen Zucker im Kohl durch nützliche Bakterien in Milchsäure umgewandelt. Diese Milchsäure dient einerseits als natürliches Konservierungsmittel und andererseits als wichtiger Bestandteil für Ihre Darmgesundheit.

Ein bemerkenswerter gesundheitlicher Vorteil von Sauerkraut ist sein hoher Gehalt an Probiotika. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Ein gesunder Darm trägt wesentlich zur Stärkung des Immunsystems bei und verbessert die Verdauung. Darüber hinaus enthält Sauerkraut Enzyme, die die Nährstoffaufnahme im Körper effizienter gestalten.

Sauerkraut ist besonders nährstoffreich: Es bietet eine hohe Menge an Vitamin C, das für das Immunsystem wesentlich ist, sowie Eisen, das zur Bildung roter Blutkörperchen beiträgt. Studien haben gezeigt, dass der Vitamin-C-Gehalt in Sauerkraut doppelt so hoch sein kann wie in einem frischen Apfel. Ein regelmäßiger Verzehr von Sauerkraut kann somit dazu beitragen, Vitaminmangelerscheinungen, insbesondere in den Wintermonaten, vorzubeugen.

Ein weiterer Vorteil der Fermentation ist, dass das Sauerkraut kalorienarm bleibt, wodurch es sich bestens für eine gesunde Ernährung eignet. Gleichzeitig sorgen die im Sauerkraut enthaltenen Ballaststoffe dafür, dass Sie sich länger satt fühlen, was bei der Gewichtsreduktion unterstützen kann.

Um die größtmöglichen gesundheitlichen Vorteile zu erzielen, empfiehlt es sich, Sauerkraut roh zu verzehren. Durch das Kochen werden einige der wertvollen Probiotika abgetötet, allerdings bleibt eine Vielzahl der Nährstoffe und der charakteristische Geschmack erhalten.

Tipps für die Sauerkrautherstellung

Für ein erfolgreiches und schmackhaftes Sauerkraut gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  1. Verwendung geeigneter Behälter: Achten Sie darauf, dass Sie nur saubere und sterilisierte Einmachgläser oder Gärtopfe verwenden. Dies verhindert, dass unerwünschte Bakterien oder Schimmel den Fermentationsprozess stören.
  2. Geeignetes Klima und Lagerung: Während der Fermentation sollte das Sauerkraut in einem Raum mit gleichmäßiger Temperatur von etwa 18 bis 22 Grad Celsius stehen. Hohe Temperaturschwankungen können den Gärprozess beeinträchtigen. Nach Abschluss der Fermentation lagern Sie die Gläser an einem kühlen, dunklen Ort, idealerweise im Kühlschrank oder Keller, um die Haltbarkeit zu verlängern.
  3. Zusätzliche Flüssigkeit: Wenn der Kohl nicht genug eigene Flüssigkeit freisetzt, stellen Sie sicher, dass der Kohl vollständig unter der Salzlake bleibt. Sie können hierfür eine Salzlösung (1 EL Salz auf 1 Liter Wasser) hinzufügen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  4. Beschwerung und Verschluss: Legen Sie ein sauberes Kohlblatt oder ein Gewicht auf den Kohl, um ihn unter der Flüssigkeit zu halten. Anschließend decken Sie das Glas mit einem Tuch oder speziellen Einmachdeckeln ab, die Gase entweichen lassen aber keinen Schmutz hineinlassen. Fixieren Sie das Tuch mit einem Gummiband.
  5. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie das Sauerkraut täglich, besonders in den ersten Tagen. Drücken Sie den Kohl leicht nach unten, um sicherzustellen, dass er stets von Flüssigkeit bedeckt ist und entweichen Sie eventuelle Gase, die sich sammeln.
  6. Fermentationsdauer variabel gestalten: Testen Sie Ihr Kraut in verschiedenen Fermentationsständen, um Ihren bevorzugten Geschmack zu finden. Manche bevorzugen eine kürzere Fermentation von 3 bis 5 Tagen für einen milderen Geschmack, während andere bis zu 3 Wochen oder länger fermentieren, um ein intensiveres Aroma zu erzielen.

Indem Sie diese Hinweise beachten, stellen Sie sicher, dass Ihr selbstgemachtes Sauerkraut gelingt und zu einem wohlschmeckenden, probiotisch wertvollen Genuss wird.

Bilder: Zigzag Mountain Art / Shutterstock