Schamblume

Schamblume: Giftig für Mensch & Tier? Das müssen Sie wissen

Die Schamblume (Aeschynanthus) ist eine beliebte Zimmerpflanze mit dekorativen Blüten. Obwohl sie als geringfügig giftig gilt, sollten dennoch einige Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit ihr getroffen werden.

Giftigkeit der Schamblume

Für empfindliche Personen kann der Kontakt mit der Schamblume unangenehme Symptome verursachen

Giftigkeit der Schamblume

Die Schamblume (Aeschynanthus) gilt als geringfügig giftig. Während sie keine schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken für Menschen und Tiere darstellt, können bei Verzehr oder intensivem Hautkontakt, insbesondere bei empfindlichen Personen und Tieren, leichte Vergiftungserscheinungen auftreten. Diese können sich in Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sowie in Hautreizungen und allergischen Reaktionen äußern.

Für Familien mit kleinen Kindern und Haustieren empfiehlt es sich, die Schamblume außerhalb deren Reichweite zu platzieren. Hängen Sie die Pflanze in einem Blumenkorb oder stellen Sie sie auf ein hohes Regal, um ungewollten Kontakt zu vermeiden. Vorsicht ist besser als Nachsicht, um die Sicherheit aller Familienmitglieder zu gewährleisten.

Vorsichtsmaßnahmen

Um die Schamblume sicher in Ihrem Zuhause zu pflegen und mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Standortwahl: Platzieren Sie die Schamblume in schwer zugänglichen Bereichen wie hohen Regalen oder Hängetöpfen. Dies reduziert die Möglichkeit, dass Kinder oder Haustiere unbeabsichtigt mit der Pflanze in Kontakt kommen.
  • Aufklärung: Sprechen Sie mit allen Familienmitgliedern, besonders mit Kindern, über die potenzielle Gefahr, die von der Pflanze ausgeht. Machen Sie deutlich, dass weder Blätter noch Blüten berührt oder verzehrt werden sollten.
  • Tierische Mitbewohner: Tierbesitzer sollten ihre Haustiere sorgfältig beobachten und die Pflanze so platzieren, dass Tiere während der Arbeit oder bei Abwesenheit keinen Zugang haben. Maßnahmen wie das Abdecken des Topfes oder die Nutzung von Volierendraht (79,00€ bei Amazon*) können sinnvoll sein, um Zugriffe zu verhindern.
  • Luftfeuchtigkeit: Die Schamblume reagiert empfindlich auf niedrige Luftfeuchtigkeit, welche einen höheren Befall durch Schädlinge fördern kann. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um sowohl die Pflanze gesund zu halten als auch das Risiko vergiftungsbedingter Symptome zu minimieren.

Durch konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen schaffen Sie ein sicheres Umfeld für Mensch und Tier.

Symptome bei Vergiftung

Bei einer Vergiftung durch die Schamblume können verschiedene Symptome auftreten. Diese hängen je nach Art und Menge der aufgenommenen Pflanzenteile ab:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Diese können sich durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall äußern und treten meist innerhalb weniger Stunden nach dem Konsum auf.
  • Hautreaktionen: Bei Hautkontakt mit dem Pflanzensaft kann es zu Rötungen, Juckreiz und gelegentlich zu Bläschenbildung kommen.
  • Wirkung auf Atemwege und Kreislauf: In schwereren Fällen können Atembeschwerden und Kreislaufprobleme wie Schwindel oder erhöhte Herzfrequenz auftreten.

Besonders empfindliche Personen oder kleinere Haustiere können bereits bei geringem Kontakt verstärkt reagieren. Bei Auftreten dieser Symptome sollten Sie umgehend ärztlichen oder tierärztlichen Rat einholen.

Was tun im Falle einer Vergiftung?

Schnelles Handeln kann gesundheitliche Risiken bei Verdacht einer Vergiftung minimieren

Was tun im Falle einer Vergiftung?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Vergiftung durch die Schamblume vorliegt, ist schnelles und besonnenes Handeln entscheidend. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten:

  • Ruhig bleiben: Bewahren Sie Ruhe, um keine Panik auszulösen und die Situation souverän zu managen.
  • Giftinformationszentrum kontaktieren: Rufen Sie umgehend die Giftinformationszentrale an und geben Sie detaillierte Informationen an, wie etwa was gegessen oder berührt wurde und wann es passiert ist. Die Nummer des Giftnotrufs ist rund um die Uhr erreichbar.
  • Notarzt anrufen: Falls schwerwiegende Symptome wie Atemnot, Bewusstlosigkeit oder anhaltendes Erbrechen auftreten, rufen Sie sofort den Notarzt unter der Nummer 112.
  • Pflanzenreste entfernen: Entfernen Sie sorgfältig alle Pflanzenteile aus dem Mund der betroffenen Person oder des Tieres.
  • Kein Erbrechen herbeiführen: Versuchen Sie nicht, Erbrechen durch manuelle Methoden oder Salzwasser herbeizuführen. Überlassen Sie diese Entscheidungen dem medizinischen Fachpersonal.
  • Reichlich Wasser trinken: Geben Sie dem Betroffenen kleine Schlucke Wasser oder Tee. Vermeiden Sie Milch, da sie die Giftaufnahme beschleunigen kann.
  • Haut- und Augenkontakt behandeln: Falls der Pflanzensaft mit der Haut oder den Augen in Kontakt gekommen ist, spülen Sie die betroffenen Stellen gründlich mit lauwarmem Wasser. Bei Augenkontakt für ungefähr zehn Minuten spülen und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen.
  • Mitnehmen von Pflanzenteilen: Nehmen Sie zur genauen Bestimmung der Pflanze Teile wie Blätter oder Blüten mit zum Arzt oder Tierarzt.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Situation unter Kontrolle bringen und gesundheitliche Risiken minimieren.

Bilder: Hanjo Hellmann / Shutterstock