Indische Scheinerdbeere: Pflege, Standort & Unterschiede
Die Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica) ist eine attraktive und pflegeleichte Pflanze, die häufig mit der Walderdbeere verwechselt wird. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über ihre Herkunft, ihren Wuchs und ihre Merkmale sowie über die wichtigsten Aspekte ihrer Kultivierung.
- Herkunft
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- Wuchs
- Blüte
- Früchte
- Verwechslung mit der Walderdbeere
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Scheinerdbeere pflegen
- Scheinerdbeere vermehren
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Herkunft
Die Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica) stammt aus Süd- und Südostasien, insbesondere aus Ländern wie Südchina, Afghanistan, Indien, Pakistan, Tibet, Bhutan, Nepal, Indonesien, Thailand, Philippinen, Laos, Japan und Korea. Sie wächst in verschiedenen Habitaten, darunter Berghänge, Wiesen, Flussufer und Feldränder, bis zu Höhenlagen von 3100 Metern.
Im 19. Jahrhundert wurde die Pflanze nach Mitteleuropa eingeführt, wo sie sich inzwischen teilweise verwildert hat, insbesondere in Österreich und Nordamerika. Ihre ökologische Anpassungsfähigkeit erlaubt ihr das Gedeihen in vielfältigen Umgebungen, von städtischen Innenhöfen und Gärten bis hin zu Waldrändern. In der Schweiz bevorzugt sie mäßig feuchte, schwach saure bis neutrale, nährstoffreiche und warme Standorte.
Wuchs
Die Indische Scheinerdbeere ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Ihre Stängel sind behaart und 60 bis 80 Zentimeter lang, wobei sie an den Knoten Wurzeln bilden. Die laubabwerfende Pflanze zieht sich im Herbst zurück und treibt im Frühjahr wieder aus.
Die dreizähligen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind 4 bis 7,5 Zentimeter lang und behaart. Die Fiederblättchen sind 2,5 bis 6,5 Zentimeter lang, mehr oder weniger behaart und grob gezähnt oder gesägt. Der Blattgrund variiert von spitz bis stumpf. Rosettenblätter haben etwa 10 Millimeter lange Nebenblätter, die bis zur Hälfte mit dem Blattstiel verwachsen sind. Bei den Kriechsprossen sind die Nebenblätter kerbzähnig.
Blüte
Die Blüten der Indischen Scheinerdbeere wachsen einzeln in den Blattachseln und überragen die Blätter nicht, was ihnen eine dezente Erscheinung verleiht. Sie sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig, mit einem Durchmesser von 15 bis 25 Millimetern. Die fünf gelben, verkehrt-eiförmigen Kronblätter und die zahlreichen Staubblätter machen die Blüten besonders attraktiv für Bienen und Hummeln.
Früchte
Die Früchte der Indischen Scheinerdbeere sind rote, kugelige Sammelfrüchte mit einem Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern. Obwohl sie essbar sind, besitzen sie kaum Geschmack, oft als fad oder bitter beschrieben. Sie enthalten zahlreiche kleine Nüsschen, auch Achänen genannt.
Verwechslung mit der Walderdbeere
Die Indische Scheinerdbeere, die auch als Scheinerdbeer-Fingerkraut oder Falsche Erdbeere bekannt ist, wird häufig mit der Walderdbeere verwechselt. Wesentliche Unterschiede bestehen in der gelben Blütenfarbe der Scheinerdbeere im Gegensatz zu den weißen Blüten der Walderdbeere und den aufrechten Früchten der Scheinerdbeere im Vergleich zu den hängenden Früchten der Walderdbeere.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Wouter Hagens | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia
Die Indische Scheinerdbeere ist anpassungsfähig und gedeiht in voller Sonne oder Halbschatten. Sie bevorzugt warme Temperaturen während der Vegetationsperiode und benötigt im Winter ein frostfreies Quartier. Die Pflanze eignet sich hervorragend als Bodendecker unter Gehölzen und in frischen Hecken, Ziergärten und an Waldrändern.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Ein durchlässiger Boden ist für die Indische Scheinerdbeere ideal, da Staunässe vermieden werden sollte. Sie kommt mit trockenen bis mäßig feuchten Böden gut zurecht und bevorzugt einen leicht sauren bis mäßig sauren pH-Wert. Ein Pflanzabstand von etwa 25 cm sorgt für einen dichten Pflanzenteppich.
Scheinerdbeere pflegen
Die Indische Scheinerdbeere ist pflegeleicht. Sie benötigt regelmäßige Wassergaben im Sommer und eine reduzierte Bewässerung im Winter. Eine wöchentliche Düngung während der Wachstumsperiode ist empfehlenswert. Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig, kann aber im Frühjahr oder nach der Blüte erfolgen.
Im Winter sollte die Pflanze in einem frostfreien Quartier bei etwa 10 bis 12 Grad Celsius untergebracht werden. Bei der Zimmerkultur ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um die Pflanze gesund und widerstandsfähig gegen Schädlinge zu halten.
Scheinerdbeere vermehren
Die Vermehrung der Indischen Scheinerdbeere erfolgt unkompliziert durch Ausläufer, Samen oder Stecklinge. Ausläufer können im Frühjahr oder Herbst abgetrennt und neu eingepflanzt werden. Samen werden im Frühjahr direkt ins Freiland gesät, während Stecklinge im Juni in feuchter Aussaaterde wurzeln.
So kommt die Pflanze über den Winter
Während die Indische Scheinerdbeere im Freiland bei Frost Schäden erleiden kann, ist besondere Vorsicht bei Kübelpflanzen geboten. Der Wurzelballen sollte vor dem Durchfrieren geschützt werden, indem der Kübel in Folie oder Jute eingepackt und auf einen Holz- oder Styroporblock gestellt wird.
Krankheiten & Schädlinge
Die Indische Scheinerdbeere ist widerstandsfähig gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich kann sie jedoch von Echtem oder Falschem Mehltau sowie Blattfleckenkrankheiten befallen werden. Fungizide (10,00€ bei Amazon*) aus dem Fachhandel können bei schwerem Befall angewendet werden. Ein luftiger Standort hilft, Krankheiten vorzubeugen.
Durch regelmäßige Pflege und Kontrolle bleibt die Indische Scheinerdbeere gesund und fungiert als attraktiver Bodendecker in Ihrem Garten.
Häufig gestellte Fragen
1. Ist die Indische Scheinerdbeere invasiv?
Ja, die Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica) kann als invasiv angesehen werden, besonders in Regionen, in denen sie nicht heimisch ist. In Mitteleuropa wurde sie im 19. Jahrhundert eingeführt und hat sich seither in verschiedenen Gebieten verwildert. Sie ist robust und anpassungsfähig, was ihr ermöglichte, sich in unterschiedlichen Habitaten, einschließlich städtischer Gebiete, auszubreiten.
2. Welche Krankheiten können die Indische Scheinerdbeere befallen?
Die Indische Scheinerdbeere ist im Allgemeinen widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich kann sie jedoch von Echtem oder Falschem Mehltau sowie Blattfleckenkrankheiten befallen werden, die alle durch Pilze verursacht werden. Bei leichtem Befall kann ein hausgemachtes Milch-Wasser-Gemisch (Verhältnis 1:4) zur Behandlung verwendet werden. Bei schwerem Befall sind Fungizide (10,00€ bei Amazon*) aus dem Fachhandel nötig.
3. Warum ist die Indische Scheinerdbeere besonders bei Ampelpflanzen und als Bodendecker beliebt?
Die Indische Scheinerdbeere wird oft als Ampelpflanze und Bodendecker genutzt, weil sie pflegeleicht und anpassungsfähig ist. Sie gedeiht in voller Sonne oder im Halbschatten und benötigt nur minimale Pflege. Ihre dekorativen gelben Blüten und roten Früchte machen sie auch zu einem attraktiven Element in Gärten und städtischen Grünflächen.
4. Können die Früchte der Indischen Scheinerdbeere gegessen werden?
Ja, die Früchte der Indischen Scheinerdbeere sind essbar, aber sie haben kaum Geschmack und werden oft als fad oder bitter beschrieben. Trotz ihrer fehlenden Geschmacksqualität sind sie nicht giftig und stellen keine Gefahr für Menschen dar. In einigen Kulturen werden die Pflanzen aufgrund ihrer medizinischen Eigenschaften geschätzt, beispielsweise zur Blutverdünnung oder zur Behandlung von Hautkrankheiten.