Schlangenkaktus: Pflege, Vermehrung und Arten im Überblick
Der Schlangenkaktus, auch als Aporocactus flagelliformis bekannt, ist eine beliebte Zimmerpflanze mit markanten, hängenden Trieben. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Pflege, Vermehrung und Sortenvielfalt des Schlangenkaktus.
- Botanischer Hintergrund des Schlangenkaktus
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- Wuchseigenschaften des Schlangenkaktus
- Der ideale Standort für den Schlangenkaktus
- Substratwahl für den Schlangenkaktus
- Richtiges Gießen des Schlangenkaktus
- Düngung des Schlangenkaktus
- Umtopfen des Schlangenkaktus
- Schnitt des Schlangenkaktus
- Sonstige Pflegetipps
- Sorten und Hybriden
- Vermehrung des Schlangenkaktus
- Krankheiten und Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Botanischer Hintergrund des Schlangenkaktus
Der Schlangenkaktus, botanisch als Aporocactus flagelliformis bezeichnet, gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Ursprünglich stammt er aus Mexiko, wo er vorzugsweise epiphytisch auf Bäumen und Felsen wächst. Charakteristisch sind seine langen, peitschenförmigen Triebe, die bis zu einem Meter lang werden und hängend wachsen. Diese Triebe speichern Wasser, um in den trockenen Regionen, in denen der Kaktus heimisch ist, zu überleben.
Im Frühling zeigt der Schlangenkaktus seine röhrenförmigen Blüten, die von Rosa bis Rot variieren. Diese Pflanze ist eine der ältesten bekannten Zimmerpflanzen in Europa und wird seit dem späten 17. Jahrhundert kultiviert.
Wuchseigenschaften des Schlangenkaktus
Der Schlangenkaktus wächst sukkulent mit langen, hängenden Trieben, die bis zu mehrere Meter lang und etwa 1,5 bis 2 Zentimeter dick werden können. Die Triebe verzweigen sich gelegentlich und besitzen 8 bis 14 Rippen. Anstelle von Blättern trägt die Pflanze rotbraune bis braune Dornen, die aus den Areolen entspringen.
Während der Wachstumsphase im Frühling und Sommer wächst der Schlangenkaktus am schnellsten. Blüten erscheinen an älteren, zweijährigen Trieben und leuchten in rosarot bis purpurrot. In der Zimmerkultur bilden sich Früchte zwar selten, aber wenn, dann kugel- bis eiförmig und rot.
Der ideale Standort für den Schlangenkaktus
Ein heller, warmer Standort ist für den Schlangenkaktus ideal. Stellen Sie die Pflanze an einen gut belüfteten Ort mit konstanter Zimmertemperatur. Ein Wintergarten oder ein warmes Gewächshaus sind optimale Plätze.
Outdoor-Pflege im Sommer
Von Mai bis September kann der Schlangenkaktus im Freien stehen. Ein Balkon oder eine Terrasse eignen sich gut, wenn die Pflanze vor starker Mittagssonne und extremem Wetter geschützt wird. Eine Eingewöhnungszeit von ein bis zwei Wochen an einem halbschattigen Platz hilft, Sonnenbrand zu vermeiden.
Winterpflege und Ruhezeit
Im Winter benötigt der Schlangenkaktus einen kühlen, hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 12°C. Diese Ruhephase fördert die Blütenbildung im Frühjahr. Wenn der Kaktus im beheizten Innenraum überwintert, sollte die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig sein. Besprühen Sie die Pflanze gelegentlich.
Tipps für das Raumklima
Sorgen Sie dafür, dass die Temperatur nie unter 10°C fällt. Ein gut belüfteter Raum hilft, Hitzestau zu vermeiden.
Substratwahl für den Schlangenkaktus

Eine gut durchlässige Substratmischung verhindert Staunässe und fördert gesundes Pflanzenwachstum
Für gesundes Wachstum und reiche Blütenbildung ist ein gut durchlässiges, nährstoffreiches Substrat entscheidend. Ein luftiges und lockeres Substrat, das schnelle Drainage ermöglicht und Staunässe verhindert, ist ideal. Eine Mischung aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde, Quarzsand und Lavagranulat hat sich als optimal erwiesen.
Empfohlene Substratmischung

Ein gut durchlässiges Substrat fördert das gesunde Wachstum des Schlangenkaktus
- 1 Teil Blumenerde auf Kompostbasis für Nährstoffe: 1 Anteil Blumenerde aus Kompost zur Versorgung mit Nährstoffen
- 3 Teile lehmhaltige Ackererde für Strukturstabilität: 3 Anteile lehmige Gartenerde zur Erhöhung der Struktur
- 1 Teil Quarzsand für Durchlässigkeit: 1 Anteil grobkörniger Quarzsand zur Förderung der Durchlässigkeit
- 2 Teile Lavagranulat oder Grus (6 mm Körnung) zur Verbesserung der Drainage: 2 Anteile Schotter oder Lavagranulat (Körnung 6 mm) für verbesserte Wasserabführung
Der pH-Wert sollte etwa 6,0 bis 7,5 betragen. Handelsübliche Kakteenerde kann modifiziert werden, um die Anforderungen des Schlangenkaktus zu erfüllen.
Richtiges Gießen des Schlangenkaktus
Der Schlangenkaktus braucht von Frühjahr bis Herbst regelmäßiges Gießen, um das Substrat leicht feucht zu halten. Gießen Sie erst, wenn die oberste Schicht etwa einen Zentimeter tief angetrocknet ist. Im Winter sollte die Erde zwar nicht komplett austrocknen, jedoch weniger gegossen und nur leicht feucht gehalten werden. Verwenden Sie kalkfreies, zimmerwarmes Wasser, vorzugsweise Regenwasser oder gefiltertes Leitungswasser.
Düngung des Schlangenkaktus
Wichtige Nährstoffe erhält der Schlangenkaktus durch regelmäßige Düngung während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst. Verwenden Sie etwa alle zwei bis drei Wochen einen flüssigen Kakteendünger, den Sie mit dem Gießwasser mischen. Im Winter sollten Sie die Düngegaben komplett einstellen.
Umtopfen des Schlangenkaktus
Umtopfen ist nur alle zwei bis drei Jahre notwendig. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt nach der Blütezeit, in den Monaten Februar bis März oder September bis Oktober. Verwenden Sie dabei neue, gut durchlässige Kakteenerde (6,00€ bei Amazon*).
Anleitung zum Umtopfen
- Tragen Sie Handschuhe zum Schutz vor den Dornen.
- Bereiten Sie ein nur wenig größeres Pflanzgefäß vor.
- Verwenden Sie frische, gut durchlässige Kakteenerde (6,00€ bei Amazon*).
- Lösen Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem alten Topf.
- Untersuchen Sie die Wurzeln und entfernen Sie faulige oder beschädigte Stellen.
- Setzen Sie den Kaktus in das neue Gefäß und füllen Sie mit frischer Erde auf.
- Gießen Sie zunächst nur sparsam.
Schnitt des Schlangenkaktus
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Bei Bedarf können Sie einzelne Triebe entfernen, um die Pflanze in Form zu halten oder zu vermehren. Verwenden Sie ein scharfes, steriles Messer und lassen Sie die Schnittstellen vor dem Einpflanzen einige Tage trocknen.
Sonstige Pflegetipps
Besprühen Sie den Schlangenkaktus regelmäßig mit kalkarmem Wasser, insbesondere nach der Winterruhe. Vermeiden Sie, die Pflanze zu bewegen, sobald sie Blütenknospen angesetzt hat, um den Abfall der Knospen zu verhindern. Im Sommer kann der Kaktus ins Freie gestellt werden, jedoch geschützt vor direkter Mittagssonne und extremem Wetter. Tragen Sie stets robuste Lederhandschuhe zum Schutz vor den Dornen.
Sorten und Hybriden
Neben Aporocactus flagelliformis gibt es zahlreiche Hybriden, auch als Aporophyllum bekannt, die durch Kreuzungen mit Phyllokakteen entstanden sind.
Beliebte Sorten
- Rolfs Schöne: Größere, farbintensivere Blüten.
- Gigant: Bis zu 300 cm lange Triebe, rosarote Blüten.
- Angela Paetz: Glockenförmige Blüten in Orange-Karmin-Purpur ab Mai.
- Rolfs Beste: Rot-violette Trichterblüten mit breiten Blütenblättern.
- Fliedery Paetz: Große, fliederfarbene Blüten ab April.
Hybriden erweitern die Vielfalt der Schlangenkakteen durch besondere Blütenfarben und Wuchseigenschaften.
Vermehrung des Schlangenkaktus
Die Vermehrung gelingt am besten durch Stecklinge, idealerweise zwischen April und August. Schneiden Sie 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge von ein- oder zweijährigen Trieben ab und lassen Sie die Schnittstellen zwei bis drei Tage trocknen. Pflanzen Sie die Stecklinge anschließend in Töpfe mit einem Gemisch aus Kakteenerde und Sand.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung
- Schneiden Sie 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe ab.
- Lassen Sie die Schnittstellen mindestens zwei Tage trocknen.
- Pflanzen Sie die Stecklinge in ein Substratgemisch aus Kakteenerde und Sand.
- Stellen Sie die Töpfe an einen hellen bis halbschattigen Platz bei Zimmertemperatur.
- Halten Sie das Substrat leicht feucht und besprühen Sie die Stecklinge regelmäßig.
Krankheiten und Schädlinge
Der Schlangenkaktus ist zwar robust, kann aber dennoch von Schädlingen wie Spinnmilben, Wollläusen und Schildläusen befallen werden.
Häufige Schädlinge
- Spinnmilben: Erkennbar an dünnen Gespinsten zwischen den Sprossen. Bekämpfen Sie sie durch gründliches Abduschen und Erhöhen der Luftfeuchtigkeit.
- Wollläuse: Hinterlassen einen wollartigen Belag. Entfernen Sie die Läuse mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen.
- Schildläuse: Hinterlassen kleine, harte Schalen. Entfernen Sie diese manuell und behandeln Sie die Pflanze mit natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Krankheiten
Pflegefehler können zu verschiedenen Krankheiten führen:
- Brennfleckenkrankheit: Braune, eingesunkene Flecken. Schneiden Sie die betroffenen Stellen aus und bestäuben Sie die Schnittwunden mit Holzkohlepulver.
- Fusarium-Welke: Braune Triebspitzen und rötlicher Sporenbelag. Entfernen Sie befallene Triebe und behandeln Sie die Pflanze mit natürlichen Mitteln wie Lapacho-Tee oder Ackerschachtelhalm-Lösung.
- Staunässe und Trockenstress: Vermeiden Sie übermäßiges Gießen und lassen Sie das Substrat nie vollständig austrocknen.
Präventive Maßnahmen
- Untersuchen Sie Ihren Schlangenkaktus regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten.
- Halten Sie das Substrat gut durchlässig und gießen Sie entsprechend den Bedürfnissen der Pflanze.
- Isolieren Sie befallene Pflanzen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
- Sorgen Sie für ausreichende Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter.
Mit diesen Maßnahmen können Sie die Gesundheit und das Wachstum Ihres Schlangenkaktus optimal unterstützen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Schlangenkaktus-Arten eignen sich als Ampelpflanze?
Für die Kultivierung als Ampelpflanze empfehlen sich diese Schlangenkaktus-Arten: Aporocactus flagelliformis, auch bekannt als Disocactus flagelliformis und Aporocactus flagriformis syn. Disocactus flagriformis mit etwas dickeren Hängesprossen. Aporocactus martianus syn. Disocactus marianus unterscheidet sich von seinen Artgenossen durch hängende Sprossen mit ausgeprägteren Rippen.
Wo kann man einen Schlangenkaktus kaufen?
Einkaufsquellen für Schlangenkakteen sind dünn gesät. Wir haben uns für Sie umgeschaut und sind bei diesen Kakteen-Fachhändlern fündig geworden: Uhlig-Kakteen in 71394 Kernen mit Gärtnerei und Onlineshop, Kakteen-Haage in 99089 Erfurt mit Gärtnerei und Onlineshop. Fernerhin bieten Kakteen-Freunde sporadisch Schlangenkaktus-Stecklinge bei Ebay und Amazon an.
Wann und wie oft wird ein Peitschenkaktus gegossen?
Vom Frühling bis Herbstanfang werden große Kakteen, wie der Peitschenkaktus am sonnigen Standort alle 7 Tage gegossen. Vor dem Einräumen verlängern sich die Gieß-Intervalle auf 14 bis 21 Tage. Im kühlen Winterquartier stellen Sie die Wasserversorgung vollständig ein. Sofern Sie einen Schlangenkaktus bei Zimmertemperaturen überwintern, prüfen Sie einmal im Monat mittels Fingerprobe, ob Gießbedarf besteht. Vollkommen austrocknen sollte die Kakteenerde nicht.