Schopflilie: Blüte, Pflege und Überwinterung der Exotin
Die Schopflilie, auch bekannt als Ananaslilie, ist eine exotische Zwiebelpflanze, die mit ihren außergewöhnlichen Blütenständen beeindruckt. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte ihrer Kultivierung, von den Ansprüchen an Standort und Boden bis hin zur Vermehrung und Überwinterung.
- Wuchs
- 🌱🔔 Frühlingsangebot: Gemüsebeet-Planer
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Schopflilie richtig pflanzen
- Schopflilie pflegen
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Schopflilie vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Die Schopflilie (Eucomis) ist eine ausdauernde, aufrecht wachsende Pflanze, die aus einer großen, beinahe faustgroßen Zwiebel treibt. Ihre teilweise braun getupften Triebe erreichen eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern, während die Blütenstände nochmals gut zehn Zentimeter über den Blättern schweben. An den langen, dicken Stielen thronen die imposanten Blütenstände. Die Pflanze kann eine Breite von 40 bis 50 Zentimetern erreichen.
Während der Vegetationsperiode bildet die Schopflilie dichte Horste aus länglichen, riemenförmigen Blättern, die ebenfalls braune Tupfer aufweisen können und an den Rändern leicht gewellt sind. Es existieren Sorten, die bis zu 80 Zentimeter hoch wachsen können, was die Schopflilie zu einem eindrucksvollen Highlight in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse macht. Ihr natürlicher Lebensraum in Südafrika macht sie besonders an warme und geschützte Standorte angepasst.
Blätter
Die Blätter der Schopflilie sind riemenförmig und leuchtend grün. Die Blattränder sind leicht gewellt, was ihnen eine besondere Attraktivität verleiht. Einige Blätter können braune Tupfer aufweisen, die das Erscheinungsbild interessanter machen. Die Anordnung der Blätter in einer grundständigen Rosette, die direkt aus der Bodenregion der Pflanze entspringt, verleiht der Schopflilie ein kompaktes und gepflegtes Aussehen.
Blüte
Die Schopflilie verdankt ihren Namen den außergewöhnlichen Blütenständen, die an eine Ananas erinnern. Diese Blütenstände bestehen aus einem langen Schaft, der dicht mit sternförmigen Blüten besetzt ist. Die Blüten der Schopflilie erscheinen von Juli bis August und variieren in Farbtönen von hellem Grün bis Cremeweiß. Die Blütenblätter sind oft violett oder purpurfarben gesäumt und ein zartgrüner Blattschopf krönt den Blütenstand. Interessanterweise verströmen diese Blüten einen intensiven Geruch, ähnlich dem eines Aases, welcher Fliegen zur Bestäubung anlockt.
Früchte
Nach der Bestäubung entwickeln sich an der Schopflilie dreikantige Kapselfrüchte, die pergamentartig und eiförmig verlängert sind. Diese Fruchtkapseln enthalten glänzend braune bis schwarze Samen, die nahezu kugelig bis eiförmig geformt sind. Die grünen Kapseln bleiben bis zum ersten Frost an der Pflanze und bieten einen dekorativen Anblick, bevor sie schließlich abfallen.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Jean-Jacques MILAN | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Die Schopflilie bevorzugt einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort und gedeiht gut im lichten Halbschatten. Sowohl drinnen als auch draußen sollte sie an einem warmen und geschützten Platz stehen. Im Freien benötigen Schopflilien einen windgeschützten Bereich, besonders in klimatisch günstigen Regionen kann sie im Beet gedeihen, sollte dann jedoch im Winter ausreichend geschützt werden.
Im Innenbereich schätzen Schopflilien einen hellen, luftigen Platz. Insbesondere im Sommer kann die Pflanze an die frische Luft gebracht werden. Dabei sollte grelle Sonneneinstrahlung vermieden werden. Im Winter sollten die Zwiebeln kühl, aber frostfrei gelagert werden. Beim Antreiben der Zwiebeln im Februar muss leichte Bodenwärme vorhanden sein.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Ein tiefgründig gelockerter, durchlässiger und nährstoffreicher Boden ist essentiell für das Wohlbefinden der Schopflilie. Der Boden sollte leicht feucht sein, jedoch ohne Gefahr von Staunässe. Für die Topfkultur empfiehlt sich strukturstabile, durchlässige Erde mit hohem Nährstoff- und Humusgehalt. Eine Drainageschicht im Topf ist unerlässlich, um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.
Beim Einpflanzen der Zwiebeln ist eine Pflanztiefe von 15 bis 20 Zentimetern und ein Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimetern zu beachten. Bei der Topfpflanzung sollten die Zwiebeln so gesetzt werden, dass die Spitze gerade aus der Erde herausschaut.
Schopflilie richtig pflanzen
Ab Mitte April können die Zwiebeln der Schopflilie in die Erde gesetzt werden. In Regionen mit Spätfrost sollte bis nach den Eisheiligen gewartet werden. Ein sonniger, windgeschützter Standort im Freien oder ein heller Platz im Innenbereich eignen sich am besten.
Zur Pflanzung:
- Wählen Sie einen geeigneten Standort.
- Setzen Sie die Zwiebeln in einer Tiefe von 15 bis 20 Zentimetern.
- Halten Sie einen Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimetern ein.
- Verwenden Sie für die Topfpflanzung ein großzügig bemessenes Pflanzgefäß mit guter Drainage und setzen Sie die Zwiebeln so, dass die Spitze knapp aus der Erde herausschaut.
Durch diese sorgfältigen Maßnahmen schaffen Sie ideale Bedingungen für das Gedeihen Ihrer Schopflilie.
Schopflilie pflegen

Foto: yakovlev.alexey | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia
Während der Wachstumsphase benötigt die Schopflilie regelmäßige Wassergaben. Gießen Sie die Pflanze reichlich etwa alle zwei bis drei Tage, wobei der Boden stets feucht, aber nicht nass bleiben sollte. Von April bis Ende Juli sollte wöchentlich mit einem Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*) in halber Konzentration gedüngt werden. Nach Ende Juli reduzieren Sie das Gießen und Düngen, um die Pflanze auf die Winterruhe vorzubereiten. Verblühte Triebe können vor der Samenbildung abgeschnitten werden, um die Kraft der Pflanze in die Zwiebel zu lenken.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Schopflilie ist nicht winterhart und muss daher frostfrei überwintert werden. Im Herbst, sobald die Blätter abgestorben sind, werden die Zwiebeln aus der Erde genommen und an einem kühlen, trockenen Ort bei Temperaturen zwischen 6 und 8 Grad Celsius gelagert. Alternativ kann die Zwiebel auch im Garten unter einem leichten Winterschutz aus Laub und Gartenvlies verbleiben.
Für Topfpflanzen:
- Schneiden Sie die Pflanze bis auf einen Strunk ab.
- Nehmen Sie die Zwiebeln aus dem Boden, wenn sie im Freien gewachsen sind.
- Reinigen Sie die Zwiebeln leicht von Erde und trockenen Pflanzenteilen.
- Lagern Sie die Zwiebeln in einem Karton, der mit einer Schicht aus Kokosfaser oder Rindenmulch bedeckt ist.
- Stellen Sie den Karton an einen kühlen, trockenen und frostfreien Ort.
Kübelpflanzen sollten ebenfalls kühl, aber frostfrei gelagert und der Topf an einem hellen Ort mit Temperaturen unter 15 Grad Celsius aufgestellt werden.
Schopflilie vermehren
Die Vermehrung der Schopflilie kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
- Brutzwiebeln: Diese werden im Frühjahr vorsichtig von der Mutterzwiebel abgetrennt und in separate Töpfe gepflanzt.
- Aussaat: Im Frühjahr können die Samen der Schopflilie unter Glas ausgesät werden. Sie keimen in einem Sand-Erde-Gemisch bei gleichmäßiger, leichter Feuchtigkeit. Es dauert jedoch mindestens zwei bis drei Jahre, bis die Sämlinge blühfähig sind.
- Blattstecklinge: Hybridsorten können durch Blattstecklinge vermehrt werden. Schneiden Sie hierfür ein Blatt in zwei bis drei Stücke und stecken Sie diese in die Erde. Um Schimmelbildung zu vermeiden, decken Sie die Stecklinge mit Foliensäckchen ab. Der Boden sollte stets leicht feucht gehalten werden.
Sorten & Arten

Foto: gailhampshire | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia
Es gibt verschiedene Sorten der Schopflilie, die durch ihre Blütenfarben und Blattmerkmale beeindrucken:
- Eucomis bicolor: Grün-weiße Blüten mit einem dezenten violetten Rand und hellgrüne, leicht gekräuselte Blätter.
- Eucomis ‚Alba‘: Weiße Sternblüten, die einen scharfen Kontrast zum grünen Blattschopf bilden.
- Eucomis autumnalis: Strahlend weiße Blüten von Juli bis September, Wuchshöhe von 40 bis 60 Zentimetern.
- Eucomis ‚Pink Gin‘: Rosafarbene Blütenkerzen, die romantische Akzente setzen.
- Eucomis ‚Sparkling Burgundy‘: Dunkelrosa Blüten und auffälliges, dunkellaubiges Erscheinungsbild.
Krankheiten & Schädlinge
Im Freiland ist die Schopflilie relativ robust und selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. In der Wohnung oder im Gewächshaus können jedoch Blattläuse auftreten. Diese saugen den Pflanzensaft und schwächen die Pflanze. Braune Blattspitzen und Wurzelfäule können durch unsachgemäße Bewässerung entstehen. Trockene, braune Blattspitzen deuten auf Wassermangel hin, während zu viel Wasser zu Wurzelfäule führt.
Zur Vorbeugung sollten gute Drainage sowohl im Topf als auch im Gartenbeet sichergestellt und Staunässe vermieden werden. Bei feucht-kühler Witterung können Schopflilien anfällig für bakteriellen oder pilzlichen Befall sein. Regelmäßige Kontrollen und sofortige Maßnahmen bei Anzeichen von Krankheiten sind daher ratsam, um die Gesundheit Ihrer Schopflilie zu gewährleisten.
Häufig gestellte Fragen
Warum riecht die Schopflilie unangenehm?
Die Blüten der Schopflilie verströmen einen intensiven Geruch, der an Aas erinnert. Dieser Geruch dient dazu, Fliegen zur Bestäubung anzulocken.
Wie kann ich feststellen, ob meine Schopflilie zu viel Wasser bekommt?
Zu viel Wasser kann bei der Schopflilie zu Wurzelfäule führen. Ein Zeichen dafür sind welkende oder weiche Blätter sowie ein fauliger Geruch im Bereich der Wurzeln. Achten Sie darauf, dass der Boden gut drainiert ist und keine Staunässe entsteht.
Kann ich die Schopflilie sortenrein vermehren?
Ja, die Vermehrung der Schopflilie kann durch Brutzwiebeln oder Samen erfolgen. Hybridsorten können zusätzlich durch Blattstecklinge vermehrt werden. Allerdings dauert es bei der Aussaat bis zu drei Jahre, bis die Pflanzen blühfähig sind.
Ist die Schopflilie giftig für Haustiere?
Ja, die Schopflilie ist in allen Pflanzenteilen leicht giftig und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Es ist daher ratsam, sie außerhalb der Reichweite von Haustieren und kleinen Kindern zu halten.