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Schwiegermuttersitz: Pflegetipps für den Goldkugelkaktus

Der Schwiegermuttersitz, auch bekannt als Goldkugelkaktus, ist eine beliebte Sukkulente, die für ihre markante kugelige Form und ihre imposanten Dornen bekannt ist. Dieser Artikel bietet eine umfassende Pflegeanleitung für den Schwiegermuttersitz und beleuchtet alle wichtigen Aspekte von der Standortwahl bis zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Sukkulent
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Kugelig bis zylindrisch
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Wuchshöhe
Bis zu 130 cm
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Blütenfarbe
Gelb
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Blütenform
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Wuchs

Der Schwiegermuttersitz (Echinocactus grusonii), oft auch als Goldkugelkaktus bezeichnet, hat eine charakteristische kugelige bis zylindrische Form. An seinen Naturstandorten in Mexiko kann er bis zu 130 Zentimeter hoch und 80 Zentimeter im Durchmesser werden. In heimischer Kultur bleiben die Pflanzen meist kleiner und erreichen selten ähnliche Dimensionen. Die Ausbildung der markanten Rippen dient der Pflanze zur Wasserspeicherung. Diese können zwischen 21 und 37 variieren.

Oben auf dem Kaktus bildet sich ein dichter gelber Haarfilz, der ihn vor Sonnenbrand schützt. Der verdickte Hauptspross fungiert als weiteres Wasserreservoir, was typisch für Sukkulenten ist.

Dornen

Anstelle von Blättern besitzt der Schwiegermuttersitz Dornen, die ihm helfen, den Wasserverlust zu minimieren und sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Dornen sind lang, leicht gebogen und zunächst leuchtend gelb, dunkeln jedoch mit der Zeit nach. An jeder Areole, den kleinen Erhebungen auf der Oberfläche des Kaktus, befinden sich drei bis vier gerade Mitteldorne, die von acht bis zehn strahlenförmig angeordneten Randdornen umgeben werden. Diese Struktur ist nicht nur dekorativ, sondern dient der optimalen Anpassung an trockene Lebensräume.

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Welcher Standort ist geeignet?

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Schwiegermuttersitz (Echinocactus grusonii) mit markanten Dornen.
Foto: André Karwath aka Aka | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Für ein gesundes Wachstum benötigt der Schwiegermuttersitz einen sonnigen und warmen Standort. Ein Platz mit direkter Sonneneinstrahlung ist ideal, wobei die Pflanze allmählich an direkte Sonne gewöhnt werden sollte, um Sonnenbrand zu vermeiden. Im Sommer können Sie den Kaktus ins Freie stellen, jedoch sollte er vor Regen geschützt platziert werden, um Staunässe zu vermeiden. Ein Standort ohne Untersetzer ist dabei hilfreich.

Während der Wintermonate sollte der Schwiegermuttersitz an einen hellen, kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius gebracht werden. Bei unzureichender Beleuchtung kann er seine kugelige Form verlieren und säulenförmig wachsen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein durchlässiges und luftiges Substrat ist für den Schwiegermuttersitz unerlässlich. Für die Kultivierung eignet sich spezielle Kakteenerde (6,00€ bei Amazon*), da diese die notwendige Durchlässigkeit bietet und Staunässe minimiert. Normale Blumenerde sollte durch Zusätze wie Quarzsand, Kokosfasern, Lava- oder Blähtonbruch verbessert werden, um die geeigneten Eigenschaften zu erreichen. Eine gute Drainageschicht im Pflanzgefäß hilft zudem, überschüssiges Wasser abzuführen und Wurzelfäule zu vermeiden.

Blüte

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Blüte des Schwiegermuttersitzes (Echinocactus grusonii) in voller Pracht.
Foto: Gennaro Visciano | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia

Es erfordert Geduld, bis der Schwiegermuttersitz Blüten zeigt. Die Pflanze muss einen ausreichend großen Haarfilz am oberen Bereich entwickeln, bevor sich Knospen bilden. Die gelben Blüten erscheinen meist zwischen Juni und August und erreichen eine Länge von etwa fünf Zentimetern. Oft öffnen sie sich jedoch nicht vollständig. Optimale Pflegebedingungen wie ein sonniger Standort und angemessene Überwinterungstemperaturen fördern die Blütenbildung.

Schwiegermuttersitz pflegen

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Schwiegermuttersitz im Botanischen Garten Karlsruhe.
Foto: H. Zell | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Während der Wachstumsphase wird der Schwiegermuttersitz regelmäßig, jedoch nicht zu häufig, mit kalkarmem Wasser gegossen. Das Substrat sollte vollständig trocknen, bevor erneut gegossen wird. Anzeichen für notwendigen Wassernachschub sind schrumpelige Rippen. Im Winter wird die Pflanze nur sparsam gegossen, um ein vollständiges Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern.

Von März bis September sollten Sie alle zwei bis drei Wochen einen flüssigen Kakteendünger dem Gießwasser beifügen. Auch gelegentliches Besprühen mit kalkarmem Wasser ist zu empfehlen, um Staub zu entfernen.

Früchte

Nach der Blütezeit bildet der Schwiegermuttersitz grünliche, mit weißen Filz bedeckte Früchte, die kugelig bis oval geformt und ein bis zwei Zentimeter groß sind. Im Inneren der Früchte befinden sich glänzende, braune Samen, welche für die Fortpflanzung entscheidend sind.

Schwiegermuttersitz richtig pflanzen

Beim Einpflanzen wählen Sie einen Topf mit Abflussloch, der etwa zwei bis drei Zentimeter größer ist als der Wurzelballen der Pflanze. Eine Drainageschicht aus Tongranulat oder Tonscherben im Topfboden hilft, Staunässe zu verhindern. Anschließend wird der Topf zu drei Vierteln mit spezieller Kakteenerde befüllt und der Schwiegermuttersitz vorsichtig eingesetzt. Die freiliegenden Wurzeln sollten bis knapp unter den Pflanzkörper mit Erde bedeckt und die Erde leicht angedrückt werden. Nach dem Einpflanzen gießen Sie die Pflanze vorsichtig an und stellen sie an einen hellen, sonnigen Ort.

Wie pflanze ich richtig um?

Alle zwei bis vier Jahre sollte der Schwiegermuttersitz umgetopft werden, vorzugsweise im Frühjahr. Verwenden Sie dabei ein neues Pflanzgefäß, das nicht mehr als 10 Zentimeter im Durchmesser größer ist als das vorherige. Legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton auf den Topfboden, um Staunässe zu vermeiden. Heben Sie den Kaktus vorsichtig aus dem alten Topf, befreien die Wurzeln von altem Substrat und entfernen beschädigte Wurzelteile. Setzen Sie die Pflanze in das neue Gefäß und füllen es mit frischem, durchlässigem Substrat auf. Nach dem Umtopfen etwa 14 Tage nicht gießen, damit sich die Pflanze erholen kann.

Schwiegermuttersitz vermehren

Die Vermehrung des Schwiegermuttersitzes erfolgt meist durch Aussaat. Füllen Sie ein Anzuchtgefäß mit spezieller Kakteenerde, drücken Sie die Samen leicht in das Substrat und feuchten es mit kalkarmem Wasser an. Eine dünne Schicht Lavagrus schützt die Samen vor Pilzbefall. Stellen Sie das Gefäß an einen warmen Ort bei idealerweise 16 bis 28 Grad Celsius. Nach etwa einer Woche beginnen die Samen zu keimen. Sobald die Keimlinge groß genug sind, pflanzen Sie diese in eigene Töpfe um.

Sorten & Arten

Der Schwiegermuttersitz ist in verschiedenen Sorten erhältlich:

  • Echinocactus grusonii f. alba: Diese Form zeichnet sich durch strahlend weiße Dornen aus.
  • Echinocactus grusonii cv. nudum: Diese Zuchtform hat besonders kurze Dornen, was den kugeligen Wuchs betont.
  • Echinocactus grusonii: Die ursprüngliche Form hat lange, kräftige Dornen, die von leuchtendem Gelb zu dunkler Färbung übergehen.

Krankheiten & Schädlinge

Pflegefehler wie zu viel Nässe können beim Schwiegermuttersitz zu Wurzelfäule führen. Ein feuchtes Milieu begünstigt die Entwicklung von Pilzen wie Fusarium und Phytophthora. Anzeichen für Wurzelfäule sind schlaffe Triebe und ein muffiger Geruch. Auch zu starke Sonneneinstrahlung kann violettrote Verfärbungen verursachen. Ein zu dunkler Standort führt zu säulenförmigem Wachstum, und Überdüngung lässt den Spross aufgebläht erscheinen.

Häufige Schädlinge sind Wollläuse, Spinnmilben und Blattläuse. Wollläuse erkennen Sie an weißlichen Gebilden auf der Pflanze und können sie durch Bestäuben mit Gesteinsmehl oder Insektiziden bekämpfen. Spinnmilben hinterlassen feine Spinnweben und können ebenfalls mit Gesteinsmehl oder Insektiziden bekämpft werden. Bei Blattlausbefall hilft das Abbrausen mit einem kräftigen Wasserstrahl.

Pilzinfektionen wie die Brennfleckenkrankheit, verursacht durch Gloeosporium, manifestieren sich durch kreisförmige, eingesunkene, bräunliche Flecken. Geringe Schäden können Sie durch Ausschneiden und Desinfektion behandeln, bei stärkerem Befall helfen Fungizide.

So kommt die Pflanze über den Winter

Der Schwiegermuttersitz ist nicht winterhart und muss bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius frostfrei überwintert werden. Ein heller Standort verhindert Lichtmangel und untypisches Wachstum. Die Wassergaben sollten während der Wintermonate auf ein Minimum reduziert werden, sodass das Substrat weitgehend trocken bleibt. Regelmäßige Schädlingskontrollen sind wichtig, da trockene Luft Schädlingsbefall fördern kann. Ab Februar können die Wassergaben schrittweise erhöht werden, und ab März sollte die Düngung wieder aufgenommen werden.

Mit diesen Pflegetipps bleibt Ihr Schwiegermuttersitz gesund und behält seine markante kugelige Form.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum heißt der Echinocactus grusonii ausgerechnet „Schwiegermuttersitz“?

Der Name „Schwiegermuttersitz“ für den Echinocactus grusonii ist auf den deutschen Unternehmer und Kakteensammler Hermann Gruson zurückzuführen. Er verlieh dem Kaktus diesen humoristischen Namen, der auf die abgeflachte, sitzmöbelähnliche Form der Pflanze anspielt. Der stachelige Auswuchs macht klar, dass es sich hier um einen rein scherzhaften Vergleich handelt und keineswegs als tatsächliche Sitzgelegenheit gedacht ist.

2. Wie lange dauert es, bis der Schwiegermuttersitz zu blühen beginnt?

Der Schwiegermuttersitz zeigt erst nach mehreren Jahren seine blühenden Seiten. Vor der ersten Blüte muss die Pflanze einen ausreichend großen Haarfilz entwickeln. Unter optimalen Bedingungen erscheinen die gelben Blüten in den Sommermonaten zwischen Juni und August. Dies erfordert jedoch viel Geduld und kontinuierliche Pflege.

3. Was ist eine auffällige Wuchseigenschaft des Schwiegermuttersitzes bei verschiedenen Lichtbedingungen?

Der Schwiegermuttersitz passt seine Wachstumsform dem Lichtangebot an. An einem sonnigen Standort behält er seine typische kugelige Form bei. Wird er hingegen an einem zu dunklen Standort platziert, neigt er dazu, säulenförmig in die Höhe zu wachsen. Dies ist eine Anpassungsmechanismus, um möglichst viel Licht aufnehmen zu können.

4. Ist der Schwiegermuttersitz winterhart und wie sollte er optimal überwintert werden?

Der Schwiegermuttersitz ist nicht winterhart und muss deshalb bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius frostfrei überwintert werden. Ein heller Standort verhindert Lichtmangel und untypisches Wachstum. Während der Wintermonate sollte die Wasserzufuhr stark reduziert werden, sodass das Substrat weitgehend trocken bleibt. Ab Februar können die Wassergaben schrittweise erhöht werden, um die Pflanze auf die nächste Wachstumsperiode vorzubereiten.

Bilder: Yes058 Montree Nanta / Shutterstock