Springkraut: So bekämpfst du die invasive Pflanze effektiv
Das Drüsige Springkraut ist eine schnell wachsende Pflanze, die durch ihre Wuchshöhe und ihre Fähigkeit, dichte Bestände zu bilden, auffällt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Pflanze, von den Blättern über die Vermehrung bis hin zum invasiven Potenzial und dessen Bekämpfung.
Steckbrief
Wuchs
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), auch bekannt als Indisches Springkraut, Rotes Springkraut oder Himalaya-Balsamine, ist eine einjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von bis zu 3 Metern erreicht. Es wächst schnell und bildet dichte Bestände, die andere Pflanzen überwuchern können. Die hohlen, gerippten Stängel sind bis zu 5 Zentimeter dick und verzweigen sich im oberen Bereich. Die Pflanze wurzelt bis etwa 20 Zentimeter tief und bildet viele feine Wurzeln, die für eine gute Verankerung sorgen.
An den Blattknoten und dem Übergang von der Blattspreite zum Blattstiel befinden sich rundliche Drüsen, die bei Erwärmung durch die Sonne einen unangenehmen Duft verströmen. Diese Drüsen sind namensgebend und dienen als extraflorale Nektarien, die die Pflanze vor Fraßfeinden schützen. Die Blätter sind gegenüberliegend oder zu dritt in Quirlen angeordnet und lanzettlich geformt.
Blätter
Die Blätter des Drüsigen Springkrauts sind auffällig und können bis zu 25 Zentimeter lang sein. Sie stehen überwiegend gegenständig oder dreizählig in Quirlen am Stängel. Jedes Blatt ist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, wobei der Blattstiel kurz geflügelt und etwa 3,5 Zentimeter lang ist. Die Blattspreite ist eiförmig bis lanzettlich, spitz zulaufend und am Rand scharf gesägt. An den Blattstielen, Blatträndern und dem Übergang zur Blattspreite befinden sich rundliche Duftdrüsen.
Blüte

Foto: Udo Schmidt | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia
Die Blüten des Drüsigen Springkrauts sind 3 bis 4 Zentimeter lang und variieren in Farben von Purpurrot, Rosafarben bis Weiß. Ihr stark süßlicher Duft zieht viele Insekten wie Bienen, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen an. Der Blütenstand besteht aus locker verzweigten, traubigen Anordnungen, die aus den Blattachseln wachsen und jeweils 5 bis 20 Blüten enthalten können. Die Pflanze blüht von Juni bis zum ersten Frost im Herbst und produziert kontinuierlich große Mengen an Nektar.
Diese zwittrigen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle und eine spezielle Struktur mit Staubblättern und dem Fruchtknoten im Inneren. Eine Besonderheit ist das gleichzeitige Auftreten von Knospen, Blüten und reifen Kapselfrüchten auf derselben Pflanze.
Früchte

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Nach der Blüte bildet das Drüsige Springkraut keulenförmige, bespitzte Kapselfrüchte, die 14 bis 18 Millimeter lang sind. Die fleischigen und gerippten Kapseln enthalten viele Samen, die bei Reife unter hohem Druck stehen. Dieser Druck führt dazu, dass die Kapseln bei leichtester Berührung aufplatzen und die Samen bis zu 7 Meter weit schleudern. Diese Samen sind tropfenförmig, bräunlich und etwa 4 Millimeter groß.
Springkraut vermehren

Foto: Ar291 | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia
Das Drüsige Springkraut verbreitet sich hauptsächlich durch Samen. Eine einzelne Pflanze kann zwischen 2000 und 4300 Samen produzieren, die bis zu fünf Jahre keimfähig bleiben. Die Samen werden durch den Schleudermechanismus der Kapselfrüchte, Wasserläufe, Wind und menschliche Aktivitäten verbreitet. Gelegentlich ist auch eine vegetative Vermehrung durch abgerissene Pflanzenteile möglich, die neuen Wurzeln bilden.
Die Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte wie Bach- und Flussufer, Waldlichtungen, Feuchtwiesen und anthropogen beeinflusste Flächen wie Siedlungen.
Welcher Standort ist geeignet?
Das Drüsige Springkraut gedeiht am besten an feuchten bis nassen, nährstoffreichen Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Es wächst bevorzugt an Bachläufen, Waldwegen, Waldrändern, Feuchtwiesen und Gräben. Die Pflanze benötigt viele Nährstoffe und ausreichende Wasserversorgung, kann jedoch längere Überschwemmungen nicht vertragen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Das Drüsige Springkraut ist anpassungsfähig und kann auf einer Vielzahl von Bodentypen wachsen, zeigt jedoch eine klare Präferenz für nährstoffreiche Böden. Es findet sich häufig an feuchten bis nassen Standorten wie Feuchtwiesen, Bach- und Flussufern, Grabenrändern und in Auwäldern.
Invasives Potenzial und Bekämpfung
Das Drüsige Springkraut gilt als invasiver Neophyt und kann heimische Pflanzenarten verdrängen. Es bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte und zeichnet sich durch eine hohe Samenproduktion und effektive Verbreitungsmechanismen aus.
Die Bekämpfung der Pflanze ist aufwendig, aber notwendig, um die Biodiversität zu erhalten. Empfehlenswerte Methoden sind manuelles Ausreißen kurz vor der Blüte, Mahd vor der Samenreife sowie kontinuierliche Kontrolle der Flächen über mehrere Jahre. Unterstützende Maßnahmen wie Schüler- und Freiwilligeneinsätze sowie Informationskampagnen können ebenfalls zur Eindämmung beitragen.
In einigen Gebieten wird auf natürliche Feinde und Beweidung gesetzt, um den Bestand zu kontrollieren. Schwarze Bohnenläuse und Raupen des Mittleren Weinschwärmers können die Pflanze schädigen und somit zur Reduktion der Bestände beitragen.
Häufig gestellte Fragen
Warum platzen die Früchte des Drüsigen Springkrauts bei Berührung auf?
Der Schleudermechanismus der Kapselfrüchte ist ein Überlebensmechanismus der Pflanze. Die Früchte stehen unter hohem Druck, und bei leichtester Berührung platzen sie auf, um die Samen bis zu 7 Meter weit zu schleudern. Dies erhöht die Verbreitungsreichweite der Samen erheblich und hilft der Pflanze, neue Standorte zu besiedeln.
Warum hat das Drüsige Springkraut einen unangenehmen Duft?
Der unangenehme Duft wird von den rundlichen Drüsen an den Blattknoten und dem Übergang von der Blattspreite zum Blattstiel freigesetzt. Diese Duftdrüsen dienen als extraflorale Nektarien, die die Pflanze vor Fraßfeinden schützen.
Welche Rolle spielen Schulen und Gemeinden bei der Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts?
Schulen und Gemeinden spielen eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung. Durch Aktionen wie gemeinsames Ausreißen und Mähen sowie Aufklärungskampagnen können sie zur Eindämmung der Pflanze beitragen. Beispielsweise wurden an vielen Orten Schüleraktivitäten organisiert, bei denen die Pflanze manuell entfernt und der Erfolg der Maßnahmen überwacht wurde.
Ist das Drüsige Springkraut wirklich gefährlich für die heimische Flora?
Das Drüsige Springkraut kann problematisch sein, da es einheimische Pflanzenarten verdrängen kann. Aufgrund seines schnellen Wachstums und der dichten Bestände, die es bildet, nimmt es anderen Pflanzen Licht und Nährstoffe weg. Dennoch wird seine Gefährlichkeit unterschiedlich bewertet: Einige Experten sehen es als sehr problematisch an, während andere die Auswirkungen als gering einschätzen, da viele heimische Pflanzen vor dem Hochsommer wachsen und blühen können.