Stauden

Stauden vermehren: Methoden, Tipps & Tricks für Hobbygärtner

Stauden lassen sich auf vielfältige Weise vermehren, um den Garten zu erweitern oder Pflanzen mit Freunden zu teilen. Dieser Artikel stellt verschiedene Vermehrungsmethoden vor, von der Aussaat bis zur Entnahme von Ablegern.

Verschiedene Methoden zur Vermehrung von Stauden

Jede Methode zur Vermehrung von Stauden bietet spezifische Vorteile für den Garten

Verschiedene Methoden zur Vermehrung von Stauden

Die Vermehrung von Stauden kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, je nach Pflanzenart und den spezifischen Bedürfnissen Ihres Gartens. Zu den bewährten Methoden gehören Aussaat, Wurzelschnittlinge, Kopfstecklinge, Ausläufer und Ableger.

Aussaat

Aussaat

Wärmeliebende Stauden sollten ab dem Frühling ausgesät werden

Um Stauden durch Aussaat zu vermehren, benötigen viele dieser Pflanzen eine kalte Periode. Der späte Winter ist ideal für die Aussaat von Kaltkeimern, während Sie wärmeliebende Stauden ab dem Frühling aussäen können. Empfindliche Samen wie die von Lupinen sollten im Gewächshaus vorgezogen werden, beispielsweise Sonnenhut zu vermehren.

Wurzelschnittlinge

Diese Methode eignet sich besonders für Stauden mit schwer teilbaren oder nicht sortenreinen Samen. Entnehmen Sie seitlich an der Mutterpflanze längere Wurzelstücke und schneiden Sie diese in ca. 4-6 cm lange Abschnitte. Die abgeschnittenen Wurzeln setzen Sie in vorbereitete Erde, wobei Holzkohlepulver (12,00€ bei Amazon*) Fäulnis verhindern kann.

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Kopfstecklinge

Kopfstecklinge

Gesunde Triebspitzen und nährstoffarmes Substrat fördern die erfolgreiche Vermehrung von Stauden

Für viele Staudenarten bietet die Vermehrung durch Kopfstecklinge eine optimale Methode. Schneiden Sie gesunde, krautige Triebspitzen ab, entfernen Sie Blütenknospen und pflanzen Sie die Stecklinge in ein nährstoffarmes Substrat. Eine hohe Luftfeuchtigkeit durch „gespannte Luft“ fördert die Wurzelbildung, zum Beispiel Clematis in einer Flasche zu vermehren.

Ausläufer und Ableger

Einige Staudenarten bilden natürliche Ausläufer, die sich zur Vermehrung eignen. Diese neuen Triebe bleiben zunächst mit der Mutterpflanze verbunden und können später abgetrennt und an einem anderen Standort eingepflanzt werden.

Stecklinge

Neben Kopfstecklingen können Stauden auch durch andere Stecklingstypen vermehrt werden. Verwenden Sie gesunde Pflanzenteile und sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit und Luftzirkulation.

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung unterstützt das Wachstum und die Vitalität von Stauden im Garten

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist eine effektive Methode, um Stauden zu vermehren und zu verjüngen. Besonders Sommer- und Herbstblüher profitieren von einer Teilung im Frühjahr oder direkt nach der Blütezeit, insbesondere für Astern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Teilung von Stauden

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Teilung von Stauden

Das Teilen von Stauden fördert deren Vitalität und sorgt für reichere Blüten

  1. Vorbereitung und Ausgraben: Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen intakt bleibt.
  2. Säuberung der Wurzeln: Entfernen Sie alle kranken oder abgestorbenen Wurzelteile und Triebe.
  3. Teilung: Teilen Sie die Staude in mehrere Stücke mit jeweils mindestens einem Trieb oder mehreren Knospen.
  4. Einpflanzen: Setzen Sie die geteilten Stücke an ihren neuen Standort im Garten und verwenden Sie frische, nährstoffreiche Erde.
  5. Nachbehandlung: Gießen Sie die neu gepflanzten Stauden gründlich und tragen Sie eine Mulchschicht auf, um die Feuchtigkeit zu erhalten und Unkrautwachstum zu reduzieren.

Diese Methode spart Kosten und sorgt für vitale, blühfreudige Stauden, die Sie auch an Freunde weitergeben können.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung sorgt für sortenreine Pflanzen und ist sehr zuverlässig

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine effiziente Methode, um Stauden sortenrein zu vermehren. Diese Technik eignet sich besonders für schwer teilbare Arten oder Pflanzen, deren Saatgut keine sortenreinen Nachkommen hervorbringt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Sanft eingesetzte Stecklinge und hohe Luftfeuchtigkeit fördern das Wurzelwachstum optimal

  1. Stecklinge schneiden: Schneiden Sie gesunde, krautige Triebspitzen aus und entfernen Sie die unteren Blätter.
  2. Vorbereitung des Substrats: Bereiten Sie ein nährstoffarmes Gemisch aus Sand und Anzuchterde vor.
  3. Einpflanzen der Stecklinge: Stecken Sie die Stecklinge bis zu den Blattansätzen in das Substrat und gießen Sie gründlich.
  4. Anzuchtbedingungen: Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Licht, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  5. Pflege der Stecklinge: Halten Sie das Substrat feucht und lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Pflanzen wie Frauenmantel zu vermehren.

Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben und können in größere Töpfe umgesetzt oder nach den letzten Frösten ins Freiland gepflanzt werden.

Vermehrung durch Wurzelschnittlinge

Wurzelschnittlinge sind ideal für Stauden mit fleischigen Wurzeln wie Herbstanemonen oder Türkischer Mohn. Diese Methode ist besonders effizient im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung durch Wurzelschnittlinge

  1. Vorbereitung der Mutterpflanze: Wählen Sie eine gesunde Pflanze und graben Sie seitlich, um einige Wurzelstücke freizulegen.
  2. Gewinnung der Wurzelschnittlinge: Schneiden Sie die freigelegten Wurzeln ab und teilen Sie diese in etwa 5-10 cm lange Abschnitte.
  3. Behandlung der Schnittflächen: Tauchen Sie die Schnittflächen in Holzkohlepulver.
  4. Pflanzung: Stellen Sie kleine Töpfe mit nährstoffarmem Substrat bereit und stecken Sie die Wurzelschnittlinge.
  5. Anzuchtbedingungen: Halten Sie die Töpfe an einem hellen, frostfreien Platz und vermeiden Sie Staunässe.

Im späten Frühjahr sollten die Wurzelschnittlinge beginnen, neue Triebe zu bilden und können dann in größere Töpfe oder ins Freiland gepflanzt werden.

Vermehrung durch Aussaat

Eine längere Kälteperiode fördert die erfolgreiche Keimung von Kaltkeimern

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat ist eine einfache Methode zur Vermehrung von Stauden und nutzt das natürliche Fortpflanzungssystem der Pflanzen. Viele dieser Pflanzen sind Kaltkeimer und benötigen eine längere Kälteperiode.

Voraussetzungen und Zeitpunkte

  • Kaltkeimer können im späten Winter ausgesät werden.
  • Weniger temperaturabhängige Arten können ab März ausgesät werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Auswahl von hochwertigem Saatgut ist entscheidend für eine erfolgreiche Aussaat

  1. Auswahl des Saatguts: Verwenden Sie hochwertige, reife Samen.
  2. Aussaat im Mini-Gewächshaus: Nutzen Sie nährstoffarme Anzuchterde und decken Sie die Samen entsprechend ihrer Keimanforderungen ab.
  3. Feuchtigkeit und Standort: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und platzieren Sie das Mini-Gewächshaus an einem geeigneten Ort.
  4. Keimung und Pikieren: Vereinzeln Sie die Sämlinge nach dem Erscheinen der ersten Blätter.

Eine Direktsaat im Freiland ist ebenfalls möglich, jedoch oft mit geringeren Keimraten verbunden.

Vermehrung durch Ableger und Ausläufer

Ableger und Ausläufer sichern die sortenreine Vermehrung vieler Staudenarten

Vermehrung durch Ableger und Ausläufer

Einige Staudenarten vermehren sich durch Ableger und Ausläufer, die an der Basis oder im Wurzelbereich der Mutterpflanze entstehen. Diese Methode ist effektiv und bewahrt die Sortenreinheit.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung durch Ableger und Ausläufer

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung durch Ableger und Ausläufer

Die Vermehrung durch Ableger garantiert sortenreine Nachkommen und kontinuierliches Gartenwachstum

  1. Identifizieren der Ausläufer: Suchen Sie nach Trieben in der Nähe der Mutterpflanze.
  2. Vorsichtiges Entnehmen: Trennen Sie die Ausläufer mit möglichst vielen Wurzeln ab.
  3. Vorbereiten des neuen Standorts: Bereiten Sie Pflanzlöcher vor, die dem Wurzelballen entsprechen.
  4. Einpflanzen: Setzen Sie die Ableger in die vorbereiteten Löcher und drücken Sie die Erde an.
  5. Bewässern und Pflegen: Gießen Sie die Ableger und halten Sie die Erde feucht, bis die Pflanzen angewachsen sind.

Diese Methode ist ideal, da sie eine einfache Möglichkeit bietet, neue Stauden zu gewinnen und den Garten kontinuierlich zu erweitern.

Vermehrung durch Kopfstecklinge

Die Vermehrung durch Kopfstecklinge ermöglicht sortenreine Nachkommen für Ihren Garten

Vermehrung durch Kopfstecklinge

Die Vermehrung durch Kopfstecklinge ist eine wirksame Methode zur klonalen Vermehrung von Stauden, besonders für schwer teilbare Arten wie Clematis oder Phlox.

Vorbereitung der Stecklinge

  1. Auswahl der Triebspitzen: Verwenden Sie gesunde, krautige Triebspitzen ohne Blüten.
  2. Schneiden der Stecklinge: Schneiden Sie etwa 10-15 cm lange Stücke und entfernen Sie die unteren Blätter.

Einpflanzen der Stecklinge

  1. Vorbereitung des Substrats: Nutzen Sie ein nährstoffarmes Substrat.
  2. Einsetzen der Stecklinge: Stecken Sie die Stecklinge bis zu den Blattansätzen in das Substrat und gießen Sie gründlich.

Anzuchtbedingungen

  • Abdecken: Decken Sie die Töpfe ab, um hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
  • Lüften: Lüften Sie die Abdeckung täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Standort: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Weiteres Vorgehen

Weiteres Vorgehen

Durch die Vermehrung mit Kopfstecklingen bleiben die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten

Nach einigen Wochen sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben. Vereinzeln Sie die Stecklinge und setzen Sie diese in größere Töpfe oder ins Freiland.

Durch die Vermehrung mit Kopfstecklingen können Sie effizient neue Pflanzen ziehen, die identisch mit der Mutterpflanze sind, und so deren Eigenschaften bewahren.

Bilder: Gartenphilosophin / Shutterstock