Tamarillo

Tamarillo: Anbau, Pflege und Ernte der Baumtomate

Die Tamarillo, auch Baumtomate genannt, fasziniert mit exotischen Früchten und attraktivem Wuchs. Erfahren Sie alles über Herkunft, Anbau, Pflege und Verwendung dieser außergewöhnlichen Pflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Strauchartige Bäume
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Sympodial verzweigt, halbrunde bis schirmförmige Krone
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Wuchshöhe
Bis zu 7 Meter (natürliche Umgebung), 2 bis 3 Meter (Kübel)
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Blütenfarbe
Rosa-weißlich
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Blütenform
Verzweigte/unverzweigte, lockere, hängende, zwittrige Blüten
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Herkunft

Die Tamarillo, auch bekannt als „Tomate de árbol“, stammt aus den Andenregionen von Peru und Bolivien. Dort wächst sie in Höhenlagen von 1.500 bis 2.000 Metern, wo die Temperaturen stabil sind. Als Mitglied der Nachtschattengewächse (Solanaceae) wird sie wissenschaftlich als Solanum betaceum oder Cyphomandra betacea klassifiziert. Heutzutage wird sie weltweit in subtropischen Regionen angebaut, darunter in Südamerika, Kalifornien, Neuseeland, Spanien und Indien.

In Neuseeland hat die Tamarillo besondere kommerzielle Bedeutung. Hier erfolgt umfangreiche Zuchtarbeit, um verschiedene Sorten zu entwickeln.

Wuchs

Die immergrünen Tamarillos sind strauchartige Bäume, die in ihrer natürlichen Umgebung bis zu sieben Meter hoch werden können. In Kübeln erreichen sie meist zwei bis drei Meter. Der Stamm verzweigt sich sympodial und bildet eine halbrunde bis schirmförmige Krone. Junge Pflanzen blühen nach acht bis zehn Monaten, oft in einer Höhe von 1 bis 1,5 Metern, und entwickeln sich schnell zu kleinen Bäumen mit großen, dünnen Blättern, die eine Länge von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Diese Blätter verströmen einen intensiven Geruch und haben eine variantenreiche Struktur.

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Tamarillos sind Flachwurzler und benötigen gut durchlässige Böden sowie regelmäßige Wassergaben für optimales Wachstum. Zu hohe Temperaturen und längere Trockenperioden können den Blüten- und Fruchtansatz beeinträchtigen.

Blätter

Die Blätter der Tamarillo sind dunkelgrün, ei- bis herzförmig und leicht behaart. Sie reichen von 7 bis 40 Zentimetern in der Länge und 6 bis 35 Zentimetern in der Breite. Charakteristisch ist ihr starker Geruch. Die Blattspitze ist zugespitzt, und der Blattrand ist glatt. Die Behaarung variiert je nach Blattseite und ist auf der abgewandten Seite dichter.

Blüte

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Blüte der Tamarillo (Solanum betaceum) in Nahaufnahme.
Foto: Kurt Stüber [1] | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Zwischen Juni und Juli entwickelt die Tamarillo verzweigte oder unverzweigte, lockere und hängende Blütenstände. Diese bestehen aus zehn bis fünfzig zwittrigen, fünfzähligen Blüten, die einen süßlichen Duft verströmen. Die rosa-weißlichen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 Zentimetern. Ihre Blütenkronen öffnen sich meist gegen Mittag und schließen sich abends wieder, ein Zyklus, der zwei bis drei Tage andauert. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Honigbienen und Hummeln.

Früchte

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Tamarillo-Früchte: Ganze und halbierte Beeren mit süß-säuerlichem Fruchtfleisch.
Foto: Ivar Leidus | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Ab dem zweiten Standjahr trägt die Tamarillo ihre charakteristischen, orangeroten bis violetten Beerenfrüchte. Diese sind ellipsoid bis eiförmig und wiegen bis zu 100 Gramm. Ihre Schale ist bitter und sollte vor dem Verzehr entfernt werden. Das geleeartige Fruchtfleisch ist süß-säuerlich und enthält zahlreiche kleine, rötliche Samen.

Die Früchte können roh verzehrt oder zu Chutneys, Marmeladen und Kompotten verarbeitet werden. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und verderben schnell, daher sollten sie frisch verzehrt oder zeitnah verarbeitet werden.

Welcher Standort ist geeignet?

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Tamarillo-Früchte im Bergianska trädgården, Solanum betaceum.
Foto: C T Johansson | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Tamarillos gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit Temperaturen von 20 Grad Celsius im Sommer. Im Winter sollten Temperaturen nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Ideale Orte sind frostfreie Wintergärten oder Gewächshäuser (69,00€ bei Amazon*). Im Sommer kann die Tamarillo im Freien an einem warmen und geschützten Platz stehen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Tamarillo bevorzugt nährstoffreiche, gut durchlässige Böden. Durchlässigkeit ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Bei Kübelhaltung verwenden Sie handelsübliche Kübelpflanzenerde, angereichert mit Kompost. Eine Drainageschicht am Topfboden verbessert die Wasserdurchlässigkeit.

Tamarillo pflegen

Gießen Sie die Tamarillo regelmäßig, besonders an heißen Sommertagen, und achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden. Während der Hauptwachstumszeit von Mai bis August ist eine wöchentliche Düngung mit einem mineralischen Kübelpflanzendünger ratsam. Umtopfen ist nur notwendig, wenn der Blumentopf zu klein wird, am besten im Frühjahr. Schneiden Sie im Spätherbst zu lange Triebe zurück, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu fördern.

Tamarillo richtig pflanzen

Setzen Sie nach den Eisheiligen Jungpflanzen ins Freiland oder in den Wintergarten. Achten Sie auf einen geschützten, sonnigen Standort. Bei der Kübelhaltung wählen Sie einen großen Topf mit einer Drainageschicht und nährstoffreicher Erde. Achten Sie auf regelmäßiges Gießen und Düngen im Sommer.

Tamarillo richtig schneiden

Ein Rückschnitt der Tamarillo ist nicht zwingend erforderlich, kann aber das Wachstum und die Fruchtbildung fördern. Entfernen Sie im Spätherbst zu lange Triebe und abgestorbene Pflanzenteile. Ein radikaler Rückschnitt ist zu vermeiden.

Tamarillo vermehren

Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge. Säen Sie die Samen in Anzuchterde aus und halten Sie sie stets feucht. Stecklinge werden am besten im Frühsommer von einem gesunden Trieb geschnitten und in feuchte Anzuchterde gesteckt. Eine Folie hilft, das Austrocknen zu verhindern. Beide Methoden erfordern einen hellen Standort und konstante Feuchtigkeit.

Sorten & Arten

Neben Solanum betaceum gibt es auch Solanum abutiloides, die Zwerg-Baumtomate. Diese wird bis zu zwei Meter hoch und hat leuchtend orange Früchte. Sie eignet sich auch als natürliche Pflanzenschutzmittelquelle.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Tamarillo ist frostempfindlich und muss vor den ersten Frösten ins Winterquartier gebracht werden. Überwintern Sie sie bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius. Während der Vegetationsruhe fallen die Blätter teilweise oder vollständig ab. Die Düngung wird eingestellt und die Wassergaben reduziert, bis sie im Frühjahr wieder an wärmere Temperaturen gewöhnt wird.

Verwendung

Die süß-säuerlichen Früchte der Tamarillo können roh verzehrt oder in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden. Entfernen Sie die bittere Schale vor dem Verzehr, idealerweise durch Überbrühen mit heißem Wasser. Tamarillos sind ideal für Obstsalate, Chutneys, Marmeladen und herzhafte Gerichte und sollten möglichst frisch nach der Ernte verarbeitet werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet die Tamarillo?

Die Tamarillo-Frucht ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium. Diese Nährstoffe tragen zur Stärkung des Immunsystems, zur Unterstützung der Knochengesundheit und zur Regulierung des Blutdrucks bei.

Wie erkennt man eine reife Tamarillo?

Eine reife Tamarillo erkennt man an ihrer charakteristischen rot-orange bis violetten Farbe und daran, dass sie bei leichtem Druck nachgibt. Überreife Früchte können eine runzelige Oberfläche aufweisen, während unreife Früchte hart und bitter schmecken.

Wie wird die Tamarillo traditionell in der Küche verwendet?

In Südamerika werden Tamarillos oft mit Zucker bestreut und roh ausgelöffelt. Sie können auch in einer Vielzahl von Gerichten eingesetzt werden, sowohl süß als auch herzhaft. Beliebte Verwendungen sind Obstsalate, Chutneys, Marmeladen und Fleischbeilagen. Auf Madeira wird der Saft der Tamarillo sogar zur Herstellung des traditionellen Getränkes Poncha verwendet.

Welche besonderen Pflegehinweise sind bei der Kultivierung der Tamarillo zu beachten?

Tamarillos benötigen gut durchlässige Böden und regelmäßige Wassergaben, besonders an heißen Sommertagen. Sie sollten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort stehen und sind frostempfindlich. Daher müssen sie in den Wintermonaten bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius überwintert werden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.

Bilder: Martin Capek / stock.adobe.com