Teich kalken gegen Algen: So geht’s richtig
Algen im Gartenteich sind ein häufiges Problem, das die Wasserqualität und die Ästhetik beeinträchtigen kann. Die Anwendung von Kalk ist eine bewährte Methode, um das Algenwachstum zu kontrollieren und ein gesundes Teichmilieu zu fördern.
Wirkung von Kalk gegen Algen
Kalk bietet eine effektive und umweltschonende Möglichkeit, das Algenwachstum in Ihrem Gartenteich einzudämmen. Insbesondere Branntkalk entfaltet dabei eine direkte und nachhaltige Wirkung:
- Nährstoffbindung: Algen benötigen für ihr Wachstum und ihre Vermehrung Nährstoffe. Branntkalk bindet diese Nährstoffe im Wasser, wodurch den Algen die Lebensgrundlage entzogen wird.
- Anhebung des pH-Wertes: Kalk trägt dazu bei, den pH-Wert des Teichwassers anzuheben. Viele Algenarten bevorzugen jedoch ein saures Milieu. Ein höherer pH-Wert hemmt daher das Algenwachstum und kann die Algenpopulation langfristig reduzieren.
Durch diese Mechanismen sinken frei schwebende Mikroalgen zu Boden und sterben ab, da sie nicht mehr ausreichend Photosynthese betreiben können. Um das ökologische Gleichgewicht im Teich zu erhalten, ist jedoch eine sorgfältige Planung und Durchführung der Kalkung unerlässlich.
Geeignete Kalkarten
Für die Teichkalkung stehen Ihnen zwei Hauptvarianten zur Verfügung, die sich in ihrer Wirkung und Anwendung unterscheiden:
- Branntkalk (Calciumoxid): Branntkalk zeichnet sich durch seine schnelle und effektive Wirkung aus und ist daher die erste Wahl, wenn der pH-Wert des Teichwassers rasch angehoben werden soll. Er eignet sich besonders für Situationen, in denen ein schnelles Eingreifen erforderlich ist, um das Algenwachstum unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund seiner aggressiven Reaktion mit Wasser sollte Branntkalk jedoch mit Vorsicht angewendet werden, um Stress für die Teichbewohner zu vermeiden.
- Kohlensaurer Kalk (Calciumcarbonat): Diese Kalkart wirkt milder als Branntkalk und bietet sich daher für Teiche mit empfindlichen Wasserbewohnern an. Kohlensaurer Kalk entfaltet seine Wirkung langsamer und weniger aggressiv, was eine schonendere Regulierung des pH-Wertes ermöglicht. Insbesondere in Teichen mit sensiblen Fischarten oder seltenen Wasserpflanzen ist kohlensaurer Kalk eine gute Wahl.
Um die Kalkung optimal auf Ihren Teich abzustimmen, sollten Sie vor der Anwendung den pH-Wert des Wassers messen und die Dosierung entsprechend anpassen. Ein zu schneller Anstieg des pH-Wertes kann das ökologische Gleichgewicht stören. Daher ist es ratsam, die Kalkung schrittweise durchzuführen und den pH-Wert regelmäßig zu kontrollieren.

Eine sorgfältige pH-Wert-Messung ist vor Beginn der Kalkung unerlässlich
Anwendung von Kalk
Die Kalkung Ihres Teiches erfordert Wissen und Sorgfalt, um effektiv und sicher gegen Algen vorzugehen:
- pH-Wert-Messung: Messen Sie den pH-Wert des Teichwassers, um festzustellen, ob eine Kalkung erforderlich ist. Ein pH-Wert unter 7 deutet auf einen sauren Bereich hin und rechtfertigt den Einsatz von Kalk.
- Kalkmenge berechnen: Die benötigte Kalkmenge hängt von der Größe Ihres Teiches und dem aktuellen pH-Wert ab. Als Richtwert können Sie für eine Teichfläche von 100 Quadratmetern etwa 20 Kilogramm Branntkalk verwenden.
- Schrittweise Kalkung: Verteilen Sie den Kalk gleichmäßig über die Teichoberfläche. Um den pH-Wert langsam zu erhöhen und Stress für die Teichbewohner zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Kalkung in mehreren Schritten durchzuführen.
- Kontrolle des pH-Wertes: Überwachen Sie den pH-Wert nach jeder Kalkzugabe, um eine Überdosierung zu vermeiden, die schädlich für Fische und andere Teichbewohner sein kann.
Beachten Sie, dass die Kalkung zu einem leichten Anstieg des pH-Wertes führt. Planen Sie die Kalkung sorgfältig, um das ökologische Gleichgewicht im Teich zu erhalten.

Eine rechtzeitige Kalkung im Frühjahr hilft, das Algenwachstum zu kontrollieren
Zeitpunkt der Kalkung
Der Zeitpunkt der Kalkung spielt eine entscheidende Rolle, um Algen effektiv zu bekämpfen und negative Auswirkungen auf das Teichökosystem zu vermeiden.
- Frühjahr: Das Frühjahr ist die ideale Zeit für die erste Kalkung, um das Algenwachstum zu Beginn der wärmeren Jahreszeit zu kontrollieren.
- Herbst: Eine weitere Kalkung im Herbst bereitet den Teich auf die Wintermonate vor, indem sie das Algenwachstum reduziert und das Wasser stabilisiert.
- Nach starkem Algenwachstum: Sollte es trotz vorbeugender Maßnahmen zu einem starken Algenaufkommen kommen, kann eine zusätzliche Kalkung während der Sommermonate helfen, die Algenpopulation einzudämmen.
Achten Sie darauf, die Kalkung bei moderaten Wassertemperaturen durchzuführen, um Stress bei den Teichbewohnern zu vermeiden und die Wirksamkeit der Maßnahme zu gewährleisten.

Eine sorgfältige Kalkung fördert das ökologische Gleichgewicht und die Gesundheit der Teichbewohner
Auswirkungen auf Fische und andere Teichbewohner
Eine durchdachte Kalkung kann das ökologische Gleichgewicht im Teich fördern und die Wasserqualität verbessern, was sich positiv auf Fische und andere Teichbewohner auswirkt. Dennoch sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten:
- Stabilisierung des pH-Wertes: Die Kalkzugabe trägt dazu bei, den pH-Wert des Wassers zu stabilisieren. Ein stabiler pH-Wert ist wichtig für das Wohlbefinden der Fische und die Gesundheit der Wasserpflanzen. Vermeiden Sie jedoch abrupte Veränderungen des pH-Wertes, da dies Stress und gesundheitliche Probleme bei den Teichbewohnern verursachen kann.
- Förderung des Schlammabbaus: Kohlensaurer Kalk kann den Abbau organischer Materialien im Teichschlamm unterstützen, indem er den für die Bakterien notwendigen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert im Sedimentbereich herstellt. Dies führt indirekt zu einer Reduktion von Nährstoffen, die das Algenwachstum begünstigen.
- Direkte Auswirkungen auf die Teichbewohner: Die unmittelbaren Auswirkungen des Kalkens auf Fische und andere Teichbewohner variieren je nach Kalktyp und Anwendungsweise. Während kohlensaurer Kalk in der Regel als sicher für Wasserpflanzen und Fische gilt, kann das aggressivere Reaktionsverhalten von Branntkalk ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu Schäden führen.
- Langfristige Vorteile: Eine maßvolle und fachgerechte Anwendung von Kalk verbessert langfristig die Wasserqualität und das biologische Gleichgewicht des Teiches. So schaffen Sie ein gesundes Umfeld, in dem Fische und andere Wasserorganismen optimal gedeihen können.
Messen Sie vor der Kalkbehandlung den aktuellen pH-Wert und berechnen Sie die Dosierung sorgfältig, um negative Auswirkungen zu vermeiden. In Teichen mit empfindlichen Bewohnern ist kohlensaurer Kalk die bevorzugte Wahl, um das Risiko unerwünschter Effekte zu minimieren.

Eine Kombination verschiedener Maßnahmen sichert die langfristige Wasserqualität im Teich
Kombination mit anderen Maßnahmen
Eine nachhaltig gute Wasserqualität im Teich erreichen Sie am besten durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen:
- Regelmäßiger Wasseraustausch: Insbesondere bei hohen Temperaturen sollten Sie regelmäßig einen Teil des Teichwassers durch frisches, nährstoffarmes Wasser ersetzen. Gefiltertes Regenwasser eignet sich hierfür hervorragend.
- Reduktion organischer Einträge: Vermeiden Sie übermäßige Fischfütterung, entfernen Sie abgestorbene Pflanzenreste und halten Sie Laub und andere organische Materialien vom Teich fern. Auch auf die Verwendung von Düngemitteln im Teichumfeld sollten Sie verzichten.
- Einsatz biologischer Helfer: Natürliche Materialien wie Erlen- und Eichenrinde oder Gerstenstroh hemmen das Algenwachstum durch ihre Inhaltsstoffe. Bringen Sie diese Materialien in Säcken in Bereiche mit leichter Strömung ein.
- Filterung: Die Installation eines leistungsstarken Filtersystems verbessert die Wasserqualität erheblich. Teichpflanzen wie Seerosen tragen ebenfalls zur Wasserreinigung bei, indem sie überschüssige Nährstoffe aufnehmen.
- UV-Klärer (54,00€ bei Amazon*): UV-Klärer töten Algen mithilfe von ultraviolettem Licht ab und bieten eine ergänzende Methode zur Algenkontrolle, insbesondere bei starkem Algenaufkommen.
- Chemiefreie Algenmittel: Spezielle, umweltschonende Algenmittel können bei akuten Algenblüten eingesetzt werden. Beachten Sie jedoch unbedingt die Anwendungshinweise, um negative Auswirkungen auf das Teichökosystem zu vermeiden.
Wählen Sie die Maßnahmen zur Algenkontrolle sorgfältig aus und passen Sie sie an den Zustand Ihres Teiches und die spezifischen Gegebenheiten vor Ort an.