Tigerlotus

Tigerlotus im Aquarium: Pflege und Vermehrung leicht gemacht

Der Tigerlotus, eine Seerose mit Ursprung in Afrika, ist eine beliebte Aquarienpflanze. Erfahren Sie alles über die verschiedenen Arten, die richtige Pflege und Vermehrung dieser faszinierenden Pflanze.

Was ist der Tigerlotus und wo kommt er her?

Der Tigerlotus, wissenschaftlich als Nymphaea lotus bekannt, ist eine Seerose aus den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas. Aufgrund menschlichen Einflusses ist er mittlerweile auch in anderen Teilen der Welt, wie in tropischen Gewässern Südostasiens, verbreitet. Häufig stammen die für Aquarien bestimmten Pflanzen aus großen Zuchtanlagen in Sri Lanka und Südostasien.

Diese Pflanze besiedelt verschiedenste Wasserbiotope wie temporäre Tümpel, Seen und Fließgewässer und zeigt eine beeindruckende Vielfalt an Blattfärbungen, die von grün bis rot variieren können. In wärmeren Klimazonen wie Florida oder Südamerika kann der Tigerlotus in der Natur überleben. In Europa findet man ihn nur in speziellen Bedingungen wie thermischen Gewässern in Rumänien oder Ungarn.

Ein bekanntes Merkmal des Tigerlotus sind seine großen, runden Schwimmblätter, die auf der Wasseroberfläche treiben. In großen Aquarien kann er sogar duftende, weiße Blüten entwickeln und so zum visuellen Highlight werden.

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Aussehen und Merkmale des Tigerlotus

Der Tigerlotus besticht durch seine attraktiven Blattformen und Farben. Die Pflanze entwickelt zwei Hauptblatttypen: submerse (unter Wasser) und Schwimmblätter.

  • Submerse Blätter: Sie sind meist eiförmig bis rund und weisen eine charakteristische Einschnürung an der Blattbasis auf. Mit einem Durchmesser von bis zu 15 cm sind sie häufig mit dunklen Punkten oder Flecken verziert. Die grüne Form hat mittelgrüne Blätter mit purpurfarbenen Flecken, während die rote Form bräunlich-rote Blätter mit kräftig purpurfarbenen Unterseiten aufweist.
  • Schwimmblätter: Diese treiben auf der Wasseroberfläche, sind rundlich und haben einen Durchmesser von etwa 20 cm. Um einen zu starken Wuchs zu verhindern, sollten die Schwimmblätter entfernt werden, damit die Pflanze im submersen Zustand bleibt.
  • Wurzeln und Knollen: Die Pflanze entwickelt ein knollenartiges Rhizom, das als Speicherorgan dient und die Pflanze mit Nährstoffen versorgt.
  • Blüte: Unter optimalen Bedingungen kann der Tigerlotus blühen und dabei weiße Blüten ausbilden, die sich nachts öffnen und bis zu 25 cm Durchmesser erreichen.

Die vielfältige Farbgebung und das markante Muster machen den Tigerlotus zu einem beeindruckenden Blickfang in jedem Aquarium. Stellen Sie sicher, dass ausreichend Platz für das Wachstum der Pflanze vorhanden ist.

Unterschied zwischen Rotem und Grünem Tigerlotus

Obwohl Roter und Grüner Tigerlotus zur selben Art (Nymphaea lotus) gehören, unterscheiden sie sich hauptsächlich durch ihre Blattfärbung und Lichtansprüche.

Blattform und Färbung

  • Roter Tigerlotus: Die Blätter sind überwiegend bräunlich-rot, oft mit dunklen Punkten und einer kräftig purpurfarbenen Unterseite.
  • Grüner Tigerlotus: Die Blätter sind hell- bis mittelgrün mit purpurfarbenen Flecken und einer blassgrünen Unterseite.

Licht- und Wasseransprüche

  • Lichtbedarf: Der Rote Tigerlotus benötigt intensiveres Licht, um seine volle Farbbrillanz zu entfalten.
  • Wassertemperatur: Beide Farbvarianten bevorzugen eine Temperatur zwischen 22 und 28 °C. Der Grüne Tigerlotus gedeiht besonders gut bei Temperaturen um 23°C und moderater Wasserströmung.

Wachstumsverhalten

  • Roter Tigerlotus: Entwickelt kräftige Schwimmblätter, die entfernt werden sollten, sobald sie erscheinen.
  • Grüner Tigerlotus: Bildet reichlich submerse Laubblätter und bleibt durch gelegentliches Stutzen buschig und kompakt.

Standort im Aquarium

Platzieren Sie beide Varianten als Solitärpflanzen im Hintergrund oder Mittelgrund des Aquariums und achten Sie darauf, dass genügend Raum für ihr Wachstum vorhanden ist.

Vermehrung des Tigerlotus

Die Vermehrung des Tigerlotus kann durch Tochterknollen und Ablegerpflanzen oder durch Samen erfolgen.

Vermehrung durch Tochterknollen und Ablegerpflanzen

Der Tigerlotus bildet unter optimalen Bedingungen Tochterknollen und Ableger, die neben der Mutterpflanze wachsen und nach Ausbildung eigener Wurzeln separat eingepflanzt werden können.

Vorgehen:

  1. Neue Triebe beobachten.
  2. Sobald diese genügend Wurzeln haben, vorsichtig von der Mutterknolle abtrennen.
  3. An einem geeigneten Platz im Aquarium einpflanzen.

Vermehrung durch Samen

Hierbei bleiben einige Schwimmblätter an der Wasseroberfläche, bis die Pflanze blüht. Nach der Blüte entwickeln sich Samen, die zu Boden sinken und keimen können.

Vorgehen:

  1. Schwimmblätter bis zur Blüte an der Wasseroberfläche lassen.
  2. Selbstbestäubung der Blüten unterstützen.
  3. Samen sammeln und keimen lassen.

Wuchs und Größe des Tigerlotus

Der Tigerlotus wächst schnell und kräftig und kann eine Höhe von bis zu 50 cm und einen Durchmesser von bis zu 30 cm erreichen. Im ausgewachsenen Stadium bildet er lange Stängel mit in mehreren Ebenen angeordneten Blättern, die eine tief eingeschnittene Basis aufweisen.

Regelmäßige Rückschnitte sind notwendig, um ein Gleichgewicht im Aquarium zu bewahren und Platz für andere Pflanzen zu schaffen. Entfernen Sie Schwimmblätter, um eine übermäßige Beschattung zu verhindern.

Ansprüche des Tigerlotus an die Wasserwerte im Aquarium

Für optimales Wachstum sollten folgende Wasserwerte beachtet werden:

  • Temperatur: 22-28 °C, optimal 23-25 °C.
  • pH-Wert: 6-7, mit einer Toleranz von 5-8.
  • Wasserhärte: 0-30 °dGH, bevorzugt weiches bis mittelhartes Wasser.
  • CO2-Gehalt: 10-20 mg/l, optional förderlich.
  • Lichtbedarf: Mittlere bis hohe Lichtintensität.

Regelmäßige Wasserwechsel und ein nährstoffreicher Bodengrund unterstützen die optimale Entwicklung der Pflanze.

Lichtbedarf des Tigerlotus

Der Tigerlotus benötigt ausreichende Beleuchtung für gesundes Wachstum. Ideal sind 20 bis 40 Lumen pro Liter Wasser. Rote Varianten brauchen intensiveres Licht für kräftige Farben.

Verwenden Sie LED-Leuchten oder Leuchtstoffröhren und achten Sie auf eine gleichmäßige Lichtverteilung, um das Auftreten von Algen zu minimieren. Entfernen Sie Schwimmblätter regelmäßig, um die Lichtdurchdringung zu verbessern.

Substrat und Düngung des Tigerlotus

Ein nährstoffreicher Bodengrund ist ideal für den Tigerlotus. Düngekugeln (10,00€ bei Amazon*), die in der Nähe der Knolle in den Bodengrund gedrückt werden, sorgen für eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr.

Setzen Sie die Knolle flach in den Bodengrund, sodass sie nicht vollständig bedeckt ist, um Schimmelbildung zu verhindern. Entfernen Sie abgestorbene Blätter regelmäßig, um Fäulnis zu vermeiden und die Wasserqualität zu erhalten.

Pflege des Tigerlotus

Ein nährstoffreicher Untergrund oder gezielte Düngung ist wichtig. Pflege des Tigerlotus umfasst das regelmäßige Entfernen von Schwimmblättern und das Durchführen von Wasserwechseln, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten.

  • Wassertemperatur: 22-28 °C.
  • pH-Wert: 6-7.
  • Düngung: Eisenhaltiger Dünger und Düngekugeln.
  • Beleuchtung: Mittlerer bis hoher Lichtbedarf.

Abgestorbene Blätter sollten unverzüglich entfernt werden, um Fäulnis und schlechte Wasserqualität zu vermeiden.

Pflanzung des Tigerlotus im Aquarium

Für eine erfolgreiche Pflanzung des Tigerlotus im Aquarium sollten Sie einige Schritte beachten. Der Tigerlotus eignet sich hervorragend als Solitärpflanze und sollte im Hintergrund oder Mittelgrund des Aquariums platziert werden.

Vorbereitung und Standortwahl

Wählen Sie frühzeitig einen festen Standort und sorgen Sie für ausreichend Raum und gute Beleuchtung.

Einpflanzen der Knolle

Setzen Sie die Knolle flach in den nährstoffreichen Bodengrund, sodass die Knolle nur zur Hälfte bedeckt ist. Fixieren Sie die Knolle bei Bedarf mit kleinen Steinen.

Verwendung eines Topfes

Ein Pflanztopf kann das Wurzelwachstum begrenzen und erleichtert die Handhabung beim Umsetzen.

Erste Wachstumsphase

Entfernen Sie unerwünschte Schwimmblätter, sobald sie erscheinen, und verwenden Sie Düngekugeln zur Nährstoffversorgung.

Durch eine sorgfältige Pflanzung und Pflege kann sich der Tigerlotus prächtig entwickeln.

Besonderheiten des Tigerlotus

Der Tigerlotus kann sowohl submerse Jugendblätter als auch kräftige Schwimmblätter ausbilden. Unter optimalen Bedingungen blüht der Tigerlotus mit weißen, oft nachts geöffneten, Blüten von beeindruckender Größe.

Interessant ist auch seine Fähigkeit, bei ungünstigen Bedingungen Blätter abzuwerfen und nur die Knollen im Boden zu belassen. Diese Knollen treiben bei verbesserten Bedingungen erneut aus.

Mit seiner einzigartigen Erscheinung und Pflegeanforderungen kann der Tigerlotus zu einem beeindruckenden Blickfang in jedem Aquarium werden.

Bilder: PRAPHAN BUNMAO / Shutterstock