Trompetenbaum selber ziehen: So geht’s
Der Trompetenbaum, auch bekannt als Catalpa, besticht durch seine exotische Blütenpracht und sein üppiges Blätterkleid. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Anzucht und Pflege von Trompetenbäumen, von der Samenvorbereitung bis zum Auspflanzen und der langfristigen Pflege.
Samenvorbereitung: Stratifikation
Trompetenbaum-Samen keimen nicht ohne Weiteres. Sie benötigen eine Kältebehandlung, die sogenannte Stratifikation, um ihre natürliche Keimhemmung zu überwinden. Durch die Stratifikation werden winterliche Bedingungen simuliert und der Keimprozess angeregt.
1. Feuchter Sand

Feuchter Sand sorgt für ideale Bedingungen zur Keimung der Trompetenbaum-Samen
Beginnen Sie mit feuchtem Sand, der gut durchfeuchtet, aber nicht triefend nass sein sollte. Füllen Sie diesen in einen geeigneten Behälter.
2. Samen hinzufügen
Verteilen Sie die Trompetenbaum-Samen gleichmäßig auf der Sandfläche und bedecken Sie sie anschließend mit einer weiteren dünnen Sandschicht.
3. Kühl lagern
Verschließen Sie den Behälter sorgfältig und platzieren Sie ihn für mehrere Wochen im Gemüsefach Ihres Kühlschranks. Die dort herrschenden kühlen Temperaturen sind ideal, um die Keimhemmung der Samen zu brechen.
Aussaat der Samen
Nach der erfolgreichen Kältebehandlung sind die Trompetenbaum-Samen bereit für die Aussaat.
1. Vorquellen
Lassen Sie die Samen für einen Zeitraum von 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen. Wechseln Sie das Wasser dabei mehrmals, um eine optimale Wasseraufnahme zu gewährleisten.
2. Anzuchtsubstrat
Wählen Sie für die Aussaat ein Anzuchtsubstrat, das sandig-humos und nicht zu nährstoffreich ist. Bewährt haben sich beispielsweise hochwertige Aussaat-Erde oder Kokos-Quellerde, die Sie optional mit grobem Sand zur Verbesserung der Drainage ergänzen können.
3. Aussaat
Befüllen Sie Anzuchtgefäße oder Töpfe mit dem vorbereiteten Substrat. Legen Sie die vorgequollenen Samen flach auf die Oberfläche und bedecken Sie sie mit einer dünnen Erdschicht von etwa 0,5 cm. Drücken Sie die Erde leicht an, um einen guten Kontakt zwischen Samen und Substrat herzustellen.
4. Andrücken

Das sanfte Andrücken des Substrats unterstützt die Keimung der Samen effektiv
Zum Abschluss drücken Sie die oberste Schicht des Substrats vorsichtig an, um den Samen den notwendigen Halt für die Keimung zu geben.
Keimbedingungen und Pflege
Um die Keimung der Trompetenbaum-Samen zu fördern und gesunde Sämlinge heranzuziehen, sind die richtigen Keimbedingungen und eine sorgfältige Pflege entscheidend.
1. Feuchtigkeit

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Substrats fördert die Keimung der Samen optimal
Halten Sie das Substrat während des gesamten Keimvorgangs gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um Schimmelbildung und Wurzelfäule vorzubeugen. Eine Abdeckung mit transparenter Folie oder die Verwendung eines Zimmergewächshauses (12,00€ bei Amazon*) kann helfen, die Feuchtigkeit konstant zu halten. Denken Sie dabei an regelmäßiges Lüften.
2. Temperatur

Ein heller, warmer Standort fördert die Keimung der Trompetenbaum-Samen optimal
Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Ein heller und warmer Standort, wie beispielsweise eine Fensterbank, unterstützt die Keimung zusätzlich.
3. Licht

Ein heller Standort fördert die gesunde Entwicklung der Trompetenbaum-Sämlinge
Obwohl Licht für die Keimung selbst nicht zwingend erforderlich ist, empfiehlt sich für die gesunde Entwicklung der Sämlinge nach dem Auflaufen ein heller Standort.
4. Keimdauer
Unter den genannten Bedingungen zeigen sich die ersten Keimlinge in der Regel nach etwa 30 Tagen. Die genaue Keimdauer kann jedoch je nach Umgebungsbedingungen und Frische der Samen variieren.

Das Pikieren der Sämlinge schafft Raum für ein gesundes Pflanzenwachstum
Pikieren und Umtopfen
Sobald die jungen Trompetenbaum-Sämlinge einige Zentimeter groß sind und ihre ersten echten Blätter entwickelt haben, ist es Zeit zum Pikieren. Dieser Schritt ist wichtig, um den Pflanzen ausreichend Platz für weiteres Wachstum und Entwicklung zu bieten.
1. Pikieren
Lockern Sie die jungen Pflanzen behutsam mit einem Pikierstab oder einem ähnlichen Werkzeug aus dem Anzuchtsubstrat. Achten Sie dabei darauf, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
2. Einzelne Töpfe
Setzen Sie die Sämlinge einzeln in Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 8 cm. Verwenden Sie für das Umtopfen nährstoffreiche Erde, um die nächste Wachstumsphase optimal zu unterstützen.
3. Wachstum
Platzieren Sie die frisch umgetopften Sämlinge an einem hellen und warmen Ort, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, sodass die Erde gleichmäßig feucht bleibt. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, um die jungen Wurzeln nicht zu schädigen.
4. Umtopfen
Sobald die Pflanzen kräftiger gewachsen sind und die Wurzeln sichtbar aus den Drainagelöchern der Töpfe herauswachsen, ist es Zeit für das Umtopfen in größere Gefäße oder das Auspflanzen ins Freiland. Achten Sie bei der Wahl des neuen Standorts oder des größeren Topfes darauf, dass ausreichend Platz für die Wurzelentwicklung vorhanden ist, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Ein sorgfältig ausgewählter Standort unterstützt das gesunde Wachstum des Trompetenbaums
Standortwahl und Auspflanzen
Um optimal zu wachsen und reich zu blühen, benötigt der Trompetenbaum einen sorgfältig ausgewählten Standort und eine angemessene Pflanzmethode.
1. Sonniger Standort

Ein sonniger Standort unterstützt das optimale Wachstum des Trompetenbaums.
Ein vollsonniger Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag ist ideal für das Wachstum und die Blütenentwicklung des Trompetenbaums.
2. Geschützter Standort
Wählen Sie einen windgeschützten Ort, um den Baum vor Schäden durch starke Winde zu bewahren. Dies ist besonders wichtig für junge, noch nicht vollständig etablierte Pflanzen.
3. Bodenqualität
Der ideale Boden für den Trompetenbaum ist gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden, und gleichzeitig feucht sowie nährstoffreich. Ein pH-Wert im neutralen Bereich unterstützt das gesunde Wachstum.
4. Auspflanzen
Das Auspflanzen sollte im Frühjahr oder Herbst erfolgen, um den Stress für die Pflanze zu minimieren und eine erfolgreiche Etablierung zu fördern:
- Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort.
- Graben Sie eine Pflanzgrube, die doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen des Trompetenbaums ist.
- Mischen Sie Kompost und Hornspäne unter den Aushub, um die Nährstoffqualität des Bodens zu verbessern.
- Setzen Sie den Wurzelballen in die Mitte der Grube und füllen Sie diese mit der Erde-Kompost-Mischung auf.
- Verbinden Sie den Baumstamm mit einem Stützpfahl, um die Stabilität zu gewährleisten und Windbruch zu verhindern. Achten Sie darauf, dass das Bindematerial nicht in die Rinde einschneidet.
- Gießen Sie den neu gepflanzten Baum gründlich und halten Sie den Boden in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen.

Die richtige Pflege fördert das gesunde Wachstum des Trompetenbaums im Garten
Pflege des Trompetenbaums
Mit der richtigen Pflege gedeiht der Trompetenbaum auch in unseren Gärten prächtig und benötigt nur wenige Pflegemaßnahmen.
1. Gießen
Halten Sie die Erde des Trompetenbaums konstant leicht feucht. Die obere Erdschicht sollte zwischen den Gießvorgängen 3-5 cm antrocknen. Gießen Sie langsam, um eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung ohne Staunässe zu gewährleisten.
2. Düngen
Eine Startdüngung im Frühjahr mit Kompost und Hornspänen unterstützt das Wachstum und die Blütenpracht. Auch die Versorgung mit organischem Langzeitdünger im Frühjahr ist empfehlenswert. Ein zusätzliches Gießen mit Beinwelljauche im Spätsommer trägt zur Stärkung der Winterhärte bei.
3. Schneiden
Regelmäßige Schnitte sind in der Regel nicht notwendig, außer für die Kugelform „Nana“, die jährlich einen radikalen Rückschnitt benötigt. Lichten Sie die Krone lediglich im Spätwinter aus, um eine gute Lichtdurchdringung zu gewährleisten und die Bildung von Innenästen zu reduzieren. Entfernen Sie dabei abgestorbene und kranke Zweige sowie Zweige, die in die Krone hineinwachsen oder sich überkreuzen. Wichtig: Behandeln Sie Schnittstellen nicht mit Wundverschlussmittel, um den natürlichen Heilungsprozess nicht zu stören.