Pippau & Habichtskraut: Unterschiede einfach erkennen – So geht’s!
Pippau und Habichtskraut – beide gehören zur Familie der Korbblütler, doch es gibt einige Merkmale, die sie deutlich voneinander unterscheiden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale in Blüte, Blatt, Milchsaft und Wuchs, die Ihnen bei der Identifizierung helfen.
Unterschiede in der Blütenstruktur
Die Blütenstruktur von Pippau und Habichtskraut zeigt einige auffällige Unterschiede, die Ihnen bei der Identifikation helfen können:
1. Blütenköpfe und Verzweigung:
- Pippau (Crepis): Die Blütenstände des Pippau bestehen aus mehreren einzelnen Blütenkörbchen. An einem verzweigten Stängel sitzen strahlenförmig angeordnete Blüten. Diese Blütenkörbchen können einen Durchmesser von bis zu 3,5 cm erreichen.
- Habichtskraut (Hieracium): Habichtskräuter neigen dazu, entweder einen einzelnen Blütenkopf pro Stängel oder mehrere Blütenköpfe zu tragen. Die Blütenkörbchen haben einen kleineren Durchmesser zwischen 3 und 9 mm und Hüllblätter in zwei Reihen.
2. Blütenfarbe und Struktur:
- Pippau: Die Blüten sind leuchtend gelb und bestehen nur aus radialsymmetrisch angeordneten Zungenblüten, was häufig zu Verwechslungen mit dem Löwenzahn führt.
- Habichtskraut: Während die meisten Habichtskraut-Arten gelbe Blüten haben, gibt es auch einige Arten mit orangefarbenen oder weißlichen Blüten.
3. Blütenstandsboden und Hüllblätter:
- Pippau: Der Blütenstandsboden ist flach und die Hüllblätter sind dicht und borstig behaart.
- Habichtskraut: Der flache Blütenstandsboden ist ebenfalls typisch, aber die Hüllblätter können stark oder weniger stark behaart sein.
Indem Sie diese Unterschiede in der Blütenstruktur beachten, können Sie Pippau und Habichtskraut zuverlässig voneinander unterscheiden.
Unterschiede in der Blattform
Die Blätter des Pippau und des Habichtskrauts unterscheiden sich deutlich:
- Pippau (Crepis): Charakteristisch sind die pfeilförmigen, in einer grundständigen Rosette angeordneten Blätter mit abwärts gerichteten Sägezähnen. Die Stängelblätter sind lanzettlich und sitzen direkt am Stängel.
- Habichtskraut (Hieracium): Habichtskraut-Arten haben eine größere Vielfalt an Blattformen. Die Blätter sind oftmals keilförmig oder lanzettlich und können je nach Art eiförmig bis lanzettlich sein. Typisch ist eine flockige Behaarung und oft ein weinrot überlaufener Blattuntergrund. Die Sägezähne der Blätter sind eher waagerecht oder nach oben gerichtet.
Unterschiede im Milchsaft
Beide Pflanzen führen Milchsaft, jedoch mit unterschiedlicher Färbung und Konsistenz:
- Pippau (Crepis): Der Milchsaft ist milchig-weiß und dickflüssig.
- Habichtskraut (Hieracium): Der Milchsaft ist gelblich bis orangefarben und ebenfalls zähflüssig. Diese Färbung stammt von speziellen Carotinoiden und Pigmenten.
Beachten Sie diese Merkmale des Milchsafts, um die Pflanzen auseinanderzuhalten.

Die unterschiedlichen Lebensraumpräferenzen beeinflussen die Gestaltung naturnaher Gärten erheblich
Unterschiede im Lebensraum
Die bevorzugten Lebensräume unterscheiden sich deutlich:
- Pippau (Crepis): Bevorzugt nährstoffreiche, frische Böden wie auf Mähwiesen, an Wegrändern und auf Weiden. Besonders gut wächst Pippau auf leicht sauren Ton- und Lehmböden.
- Habichtskraut (Hieracium): Deutlich besser angepasst an magere, trockene und nährstoffarme Standorte. Häufig in Halbschattenbereichen wie Waldrändern oder lichten Eichenwäldern anzutreffen.
Diese Lebensraumpräferenzen können Ihnen bei der Gestaltung eines naturnahen Gartens helfen.

Unterschiedliche Blütezeiten erleichtern die Identifikation von Pippau und Habichtskraut zuverlässig
Unterschiede in der Blütezeit
Die Blütezeiten bieten ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:
- Pippau (Crepis): Blüht oft schon im späten Frühling und Frühsommer, typischerweise von Mitte Mai bis Mitte Juli.
- Habichtskraut (Hieracium): Hauptblütezeit von Juni bis in den August, einige Arten können bis September blühen.
Nutzen Sie diese zeitlichen Unterschiede für die Identifikation.
Unterschiede in der Verbreitung
Die geographische Verbreitung der beiden Gattungen unterscheidet sich:
- Pippau (Crepis): Verbreitet sich in Europa, Asien und Nordamerika, insbesondere in gemäßigten Klimazonen.
- Habichtskraut (Hieracium): Hat eine breitere Verbreitung und kommt auch in Südamerika, Afrika und Australien vor. Besonders anpassungsfähig an extreme Standorte.
Berücksichtigen Sie diese geographischen Vorlieben bei der Ansiedlung in Ihrem Garten.

Die große Artenvielfalt erleichtert die Auswahl passender Pflanzen für verschiedene Standorte
Unterschiede in der Artenvielfalt
Die Artenvielfalt variiert erheblich:
- Pippau (Crepis): Umfasst rund 200 Arten.
- Habichtskraut (Hieracium): Mit etwa 850 bis 1000 Arten erheblich artenreicher. In Deutschland sind rund 180 Arten anzutreffen.
Diese Unterschiede helfen Ihnen, gezielt Pflanzen für unterschiedliche Standortbedingungen auszuwählen.
Unterschiede in der Nutzung
Die verschiedenen Arten werden unterschiedlich genutzt:
- Pippau (Crepis): Kann als Futterpflanze für Nutztiere und in der Küche für Salate verwendet werden. Beliebt in naturnahen Gärten als dekorative Wildpflanze.
- Habichtskraut (Hieracium): Hauptsächlich in der traditionellen Heilkunde verwendet. Gut geeignet für trockene Böden und spielt in naturnahen Gärten eine wichtige Rolle.
Diese Nutzungsmöglichkeiten unterstützen Sie bei der Wahl der richtigen Pflanzen für Ihren speziellen Bedarf.