Washingtonia Robusta

Washingtonia-Palme: Pflege, Überwinterung & Standort

Die Washingtonia, auch bekannt als Petticoat-Palme, ist eine imposante Fächerpalme, die in unseren Breitengraden als Kübelpflanze ein exotisches Flair verbreitet. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung der Washingtonia und beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Pflege.

Steckbrief

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Pflanzenart
Solitärpflanze
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Wuchs
Schnellwachsend, robust, Krone aus großen, gefächerten Blattwedeln
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Wuchshöhe
15-30 m (natürlich), bis 5 m (Kübel/Zimmer)
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Blütenfarbe
Weiß bis gelblich
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Blütenform
Üppige hängende Rispen, röhrenförmige Kelchblätter mit drei Zipfeln
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Blütezeit
Juni bis August
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Wuchs

Washingtonpalmen sind Solitärpflanzen, das heißt, sie wachsen einzeln und bilden keine Horste. In ihrer natürlichen Umgebung erreichen sie eine beeindruckende Höhe von 15 bis 30 Metern. In unseren Breiten wird die Washingtonia als Kübel- oder Zimmerpflanze kultiviert und erreicht dabei eine Höhe von bis zu fünf Metern. Der Stamm ist braungrau und an der Basis deutlich verdickt. Die markanten Querrillen sind sichtbare Überreste alter Blattnarben.

Die Washingtonia robusta, auch als Mexikanische Fächerpalme bekannt, wächst schnell und bildet einen robusten Stamm. Die Krone besteht aus großen, gefächerten Blattwedeln, die sattgrün und beeindruckend sind. Bei älteren Pflanzen hängen die Wedel leicht herab und bilden einen rockähnlichen Mantel um den Stamm – ein charakteristisches Merkmal, das der Palme den Beinamen „Petticoat-Palme“ eingebracht hat.

Für ein gesundes Wachstum ist eine tiefgehende Pfahlwurzel erforderlich, weshalb ein Pflanzgefäß mit ausreichend Tiefe gewählt werden sollte. Während der Sommermonate bevorzugt die Pflanze einen Platz im Freien.

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Blätter

Die Blätter der Washingtonia sind stark gefächert, sattgrün und können einen Durchmesser von bis zu zwei Metern erreichen. Etwa zur Hälfte teilen sich die Blätter in schmale, spitz zulaufende Segmente, an deren Rändern lange, helle Fäden zu sehen sind.

Besondere Merkmale der Blätter sind:

  • Fächerform mit deutlich sichtbaren Blattrippen auf der Unterseite
  • Blattstiele sind bis zu einem Meter lang und stark sägezahnartig bedornt
  • Die Blattstiele sind an der Oberseite leicht konkav und an der Unterseite abgerundet

Ein weiteres interessantes Merkmal der Blätter ist ihre Marzeszenz: Abgestorbene Blätter fallen nicht sofort ab, sondern klappen herunter und bilden Schichten am Stamm, die wie ein Mantel wirken.

Blüte

Im Hochsommer, von Juni bis August, bilden Washingtonpalmen im Freiland Blütenstände zwischen den Palmblättern. Diese bestehen aus kurzen Stielen und langen, mehrfach verzweigten Achsen. Die zwittrigen Blüten sind klein, weiß bis gelblich und stehen in üppigen hängenden Rispen.

Die Blütenmerkmale umfassen:

  • Röhrenförmige Kelchblätter mit drei Zipfeln
  • Sechs Staubblätter mit langen, schmalen Filamenten
  • Ein Gynoeceum aus drei freien Fruchtblättern

Im heimischen Garten blühen Washingtonpalmen eher selten.

Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich braunschwarze, annähernd runde Früchte mit einem Durchmesser von etwa einem Zentimeter. Jede Frucht enthält einen keimfähigen Samen, der sich zur Selbstanzucht eignet. Historisch wurden die Früchte von den Ureinwohnern Amerikas als Nahrung genutzt. Heute spielen sie als Nahrungsmittel für Menschen keine Rolle mehr, sind jedoch eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.

Welcher Standort ist geeignet?

washingtonia_bild
Washingtonia robusta am Ufer – beeindruckende Fächerpalme in der Natur.
Foto: Filo gèn‘ | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Für eine optimale Kultivierung benötigt die Washingtonia einen hellen, gut belüfteten Standort, der vor intensiver Mittagssonne geschützt ist. Im Sommer eignet sich ein Platz im Freien, während sie im Winter frostfrei und bei Temperaturen zwischen 5°C und 8°C stehen sollte. Ein Wintergarten oder ein unbeheizter Keller sind hierfür ideal.

Für den Außeneinsatz ist ein windgeschützter, heller Standort wichtig. Das Pflanzgefäß sollte stabil und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden.

Washingtonia pflegen

Die Washingtonia ist pflegeleicht und toleriert Trockenheit besser als Nässe. Hier einige grundlegende Aspekte der Pflege:

Gießen

  • Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden und gießen Sie nur, wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist.
  • Im Sommer benötigt die Pflanze mehr Wasser, im Winter deutlich weniger.

Düngen

  • Düngen Sie die Washingtonia von März bis Oktober wöchentlich mit Palmendünger (8,00€ bei Amazon*) oder Allzweck-Flüssigdünger.
  • Im Winter reduzieren Sie die Düngergaben auf alle acht Wochen.

Umtopfen

  • Topfen Sie Sämlinge und Jungpflanzen jährlich, größere Exemplare alle zwei bis drei Jahre um.
  • Frühjahr und Sommer sind die besten Zeiten zum Umtopfen.

Reinigung

Entfernen Sie Staub von den Blättern, indem Sie kleinere Exemplare abbrausen oder größere mit einem feuchten Tuch abwischen.

Blattschnitt

  • Schneiden Sie vertrocknete oder braune Blätter so nah wie möglich am Stamm ab.
  • Abgestorbene Palmfächer können nach vollständigem Austrocknen vorsichtig entfernt werden.

Sprühen

Ein regelmäßiges Besprühen der Blätter hilft die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und unterstützt die Pflanze, besonders im Winter bei trockener Heizungsluft.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Washingtonia verträgt nur kurzfristig Temperaturen bis -5°C und sollte ab dem ersten Frost in ein geeignetes Winterquartier umziehen. Ein heller, kühler Raum mit Temperaturen zwischen 5°C und 14°C ist ideal. Gießen Sie im Winter sparsam und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Ab Februar sollten Sie die Pflanze langsam an wärmere Temperaturen und direktes Sonnenlicht gewöhnen. Der Wasserbedarf steigt dann wieder.

Washingtonia richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden ist nur zur Entfernung abgestorbener, beschädigter oder kranker Blätter erforderlich. Verwenden Sie eine scharfe, saubere Gartenschere und schneiden Sie die Blätter möglichst nah am Stamm ab. Warten Sie, bis die Blätter vollständig eingetrocknet sind, bevor Sie sie entfernen. Ein formgebender Schnitt ist nicht notwendig und auch nicht möglich.

Krankheiten & Schädlinge

Die Washingtonia ist relativ robust, aber auch sie kann von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Krankheiten & Schädlinge

Die häufigste Krankheit ist die Wurzelfäule, die durch Staunässe verursacht wird. Um dies zu vermeiden, sollte das Pflanzsubstrat gut durchlässig sein. Gelbfärbung der Blätter und eingeschränktes Wachstum können auf Pflegefehler wie zu schattige Standorte oder Nährstoffmangel hinweisen.

Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen zählen Spinnmilben, die spinnennetzartige Gebilde unter den Blättern hinterlassen, sowie Blattläuse, Schildläuse, Schmierläuse, Wollläuse und Thripse. Diese Schädlinge hinterlassen oft klebrige Ablagerungen und können mit stark konzentrierter Seifenlauge bekämpft werden. Wiederholen Sie bei Bedarf die Behandlung im Abstand von drei Tagen.

Regelmäßige Kontrolle und Pflege, insbesondere bei ungünstigen Standorten oder während der Überwinterung, können Schädlinge und Krankheiten vorbeugen.

Die Washingtonia bleibt bei richtiger Pflege eine prächtige, exotische Pflanze, die jeden Garten oder Innenbereich bereichert und durch ihre eindrucksvollen Palmwedel begeistert.

Häufig gestellte Fragen

Wie bekommt die Washingtonia ihren Beinamen „Petticoat-Palme“?

Die Washingtonia trägt den Beinamen „Petticoat-Palme“, weil die alten, abgestorbenen Blätter nicht sofort abfallen. Stattdessen klappen sie nach unten und bilden einen rockähnlichen Mantel um den Stamm, was wie ein Petticoat aussieht.

Sind die Früchte der Washingtonia essbar?

Ja, die Früchte der Washingtonia sind essbar und wurden historisch von den Ureinwohnern Amerikas als Nahrung genutzt. Heute spielen sie keine Rolle mehr als Nahrungsmittel für Menschen, sind aber eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.

Wie erkenne ich, dass meine Washingtonia von Schädlingen befallen ist?

Ein Schädlingsbefall lässt sich häufig daran erkennen, dass die Unterseiten der Palmblätter klebrige Ablagerungen oder spinnennetzartige Gebilde aufweisen. Zu den häufigsten Schädlingen zählen Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben und Thripse, die sich bevorzugt an den Blattunterseiten ansiedeln.

Welche außergewöhnlichen Eigenschaften besitzen die Blätter der Washingtonia?

Die Blätter der Washingtonia sind stark gefächert und erreichen Durchmesser von bis zu zwei Metern. Ein besonderes Merkmal sind die langen, hellen Fäden an den Rändern der Blattsegmente. Darüber hinaus sind die Blattstiele bis zu einem Meter lang, stark bedornt und weisen eine sägezahnartige Struktur auf.

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